Esche für Kochmesser geeignet?

painless potter

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Hallo,

ich möchte für einen Freund ein 30 Jahre altes Kochmesser restaurieren.
Er wünscht sich helle Griffschalen. Spricht etwas gegen Esche? Habe nämlich noch einen Axtstiel aus dem Baumarkt. Kann ich den verwenden? Muss ich die Oberfläche speziell behandeln oder reicht z.b. das CCL Öl? Ansonsten würde ich Edelstahlnieten machen wollen und die Schalen mit Endfest verkleben.


Grüße

PP
 
Ich habe mehrfach Olivesche verbaut (z.B. Hier)

Behandelt habe ich das Holz mit Tung/Lein/Orangenöl-Mix und mit Carnubawachs drüberpoliert nachdem es trocken war.

Beachten solltest Du nur, dass es empfindlich für Schleifstaub ist, welcher sich in den Poren festsetzt. Besonders wenn ich nahe am Erl geschmirgelt habe, dann ist es mir leicht passiert den grauen Schleifstaub in die Poren zu reiben.... den hab ich dann ums verrecken nicht mehr rausbekommen!
Vielleicht einfach vor dem schmirgelpapier die Poren schliessen ?

Hoffe ich konnte helfen

liebe Grüße

Xzenon
 
@ Xzenonbenz: Schönes Messer und ein ansprechendes erstes Vorstellungsbild davon!

@ Painless Potter:
Mir persönlich wäre die "normale" Esche etwas zu weich und zu fasrig;
Ich habe wegen ihrer enormen Zähigkeit schon öfters Hammer/Beilstiele daraus gefertigt, für Messergriffe wär's nicht meine erste Wahl.

Du kannst das Material natürlich mit Leinölfirnis (etc. etc.) stabil einlassen, dann wären genannte Nachteile, auch die von Xzenon erwähnten großen Poren (die hat normale Esche auch), kein Gebrauchsnachteil mehr.

Hast Du Dir schonmal Buchsbaum oder Flieder angeschaut?
die sind sehr hart, hell und werden lange Dienste leisten ;-)

all the best,
Tct
 
Danke für die schnellen Antworten.
Habe halt den Eschenstiel noch rumliegen, daher meine Idee, ihn zu verwenden. Aber die Alternativen werde ich mal im Hinterkopf behalten.

Vielleicht versuch ich, vor dem Schmirgeln die Form soweit hinzubekommen und versiegele zunächst mit Porenfüller, um dem Schleifstaubproblem zu begegnen. Dann dürfte beim Überschmirgeln der Nieten nichts passieren. Denkbar wäre auch, die Griffschalen zunächst provisorisch mit Holzstiften zu fixieren, schmirgeln, versiegeln, dann erst Stahlstifte einsetzen und kleben, dann Finish. (Ist mir gerade so eingefallen)

Ist da ein Denkfehler oder hat das schon mal wer so gemacht?

PP
 
Hallo painless potter,
ja klar kannst du Esche nehmen. Ich habe mir vor kurzem auch ein Jagdmesser mit Griffschalen aus Esche gemacht und bisher kann ich nicht klagen.
Behandeln kannst du die Esche mit Leinöl und Bienenwachs das funktioniert prima.
Meiner Meinung nach spricht nichts gegen Esche.


ps: Denk dran das Kochmesser niemals in die Spülmaschine tun.
 
Danke Messerfreund,
das ist genau der Grund, warum das Messer restauriert werden muss:D

Hattest du auch das Problem mit dem Schleifstaub, der das helle Holz verunreinigt?

PP
 
@ painless potter:

Ja das hatte ich. Aber so schwierig war er nicht rauszubekommen.
Für das Formen habe ich einen ganz gewöhnlichen Dreieckschleifer benutzt, der ein kleines Luftgebläse an der Seite hatte. Damit hab ich dann den Schleifstaub aus den Poren "rausgepustet" :)

So schwer war das nicht, das ist auch durch normales Pusten machbar.
Notfalls kann man auch einen Föhn nehmen, aber so heftig sitzt der Staub nicht in den Poren.

Ich glaube viel eher, dass wenn man das Holz vorher mit Öl oder Wachs behandelt, und dann nochmal schleift (nicht poliert), der Schleifstaub verklebt und sich in den Poren festsetzt. Ich kann mich aber auch irren.

Noch ein kleiner Tipp:

Von der Oberfläche des Axtstiels den du verwenden willst genug abschleifen, denn ich nehme an du weißt nicht womit er behandelt wurde. Ich glaube die sind lackiert und ich weiß nicht wie sich Lack auf Holz verhält... also wie er einzieht usw. Wenn du zu wenig abschleifst könnte sich das auch auf deine spätere Behandlung mit Öl auswirken. Einfach mal 4-5 mm wegholen dann solltest du keine Probleme damit haben ;)
 
Also die grauen Metallschleifstaub-Poren treten nicht bei der Bearbeitung am Bandschleifer oder generell mit göberem Korn auf! (zumindest bei mir nicht) sondern erst, wenn ich ab Korn 400 oder feiner arbeite. Da hat mir persönlich auch kein Föhn oder sonstwas geholfen, sondern nur gröberes überschleifen mit 280 Korn.

Allerdings sollte es gut klappen mit 280er vorzuschleifen... erst mit Leinöl zu arbeiten und wenn das durchgetrocknet ist mit feineren Körnungen weiterzuschleifen. So kommt auch nix mehr in die Poren rein ! Du musst natürlich das Öl erst gut durchtrocknen lassen... sonst könnte es tatsächlich verkleben...

Gruß

Xzenon
 
Die letzte Antwort kam leider für mich zu spät.

Unten sieht man das traurige Ergebnis. Jetzt also wohl nochmal von vorne und mit 280er ran und dann nach xenons tipp weitermachen...

Vielen Dank an alle.

PP
 

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