Etwas enttäuscht- Herder 1922

Hallo,

wie sind denn die Erfahrungswerte- wie lange dauert eigentlich durchschnittlich so eine Reklamationsabwicklung?

Geduldige Grüße,
Dirk
 
Ich habe mir auch erst vor kurzem überlegt mir ein Herder 1922 zuzulegen. Ich bin deshalb hier in ein m.E. wirklich gut sortiertes Fachgeschäft gegangen, welches auch eine durchaus große Anzahl von 1922 da hatte. Bei genauer Hinsicht gab es unter acht Stücken kein einziges wirklich "makelloses". Entweder war der Griff echt schlampig oder es gab Spalte oder bei einem war sogar wie bei dir die Klinge krumm.
Ich finde es schade, weil ich das 1922 wirklich schön finde aber dazu ist mir mein Geld echt zu schade:mad:

Gruß
Markus
( der sich stattdessen ein Hattori hd gekauft hat (ich weiß nicht wirklich vergleichbar) und halt damit glücklich wurde)
 
Ich bin deshalb hier in ein m.E. wirklich gut sortiertes Fachgeschäft gegangen, welches auch eine durchaus große Anzahl von 1922 da hatte. Bei genauer Hinsicht gab es unter acht Stücken kein einziges wirklich "makelloses".

Was ich nicht verstehe ist, wieso die Händler die Messer Herder nicht um die Ohren hauen. Wenn wir auf Arbeit fehlerhafte Ware bekommen versuchen wir doch auch nicht, einen dummen zu finden, der die kauft.
Wir schicken das Zeug zurück und fordern einwandfreie Ware nach.
Für die Endkunden gilt das gleiche.
Wenn Herder die Messer nicht in dieser Qualität verkaufen könnte müßten sie die Produktion verbessern. Da sie aber auch schlechte Qualität verkaufen ändern sie nichts. Da hilft kein meckern, da muß man
Konsequenzen ziehen.
In diesem Sinne: Viel Spass mit deinem Hattori.

stay rude
braces
 
Hallo,

ich finde diese Messer haben einen ausgesprochenen Charme.
Es wäre schade, wenn in absehbarer Zeit solche Produkte nicht mehr in unserem Land produziert werden würden.

Eine Alternative wären für mich noch die Güde alpha C60. Kann jemand zu denen was etwas sagen? Passt da alles?

Wir leben größtenteils in einem land mit realtiv hohen Löhnen und relativ hohem Lebensstandard. Meiner Meinung nach gibt es Kriterien jenseits des nackten Preis/Leistungsverhältnisses.

Für ein Messer aus deustcher Produktion bezahle ich gerne etwas mehr.
Wenn man aber die Ware absolut perfekt und ohne jeden Mangel hier produzieren wollte, dann wäre das vermutlich schlicht nicht mehr bezahlbar. Insofern nehme ich gewisse Mängel der Griffe gerne in Kauf (solange man das selbst ausbessern kann).

Gruß,
Dirk
 
ich muß mich markus und braces anschließen, das kann ja echt nicht sein. kleine fehler sind ok, sollten nicht sein, aber können passieren.
aber krumme klingen machen die messer ja quasi gebrauchsunfähig, das kann nicht akzeptiert werden. das wäre ja wie " ich kaufe einen vw, ist zwar überteuert, dafür deutsch. gut, ist kein motor drin, aber er hat charme...":irre:

die güde alpha sind eine andere liga. gut verarbeitet, gerade (zumindest hab ich noch kein krummes gesehen), preislich angemessen, fazit: gute deutsche messer! wäre ich kein japanfan, es wären wohl meine messer:super:

lg Woz

PS:auch solicut ist gut, oder die meisten zwilling - prinzipiell stimmt die qualität der großen deutschen markenhersteller - nur eben bei herder (oft) nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir leben größtenteils in einem land mit realtiv hohen Löhnen und relativ hohem Lebensstandard. Meiner Meinung nach gibt es Kriterien jenseits des nackten Preis/Leistungsverhältnisses.

Für ein Messer aus deustcher Produktion bezahle ich gerne etwas mehr.
Wenn man aber die Ware absolut perfekt und ohne jeden Mangel hier produzieren wollte, dann wäre das vermutlich schlicht nicht mehr bezahlbar. Insofern nehme ich gewisse Mängel der Griffe gerne in Kauf (solange man das selbst ausbessern kann).

Gruß,
Dirk

Sehe ich nicht so. Hohe Lohnkosten oder auch das gern benutzte Wort "Handarbeit" sind für mich kein Grund, mangelhafte Qualität abzuliefern. Eher das Gegenteil. Grade, weil man in einem lohnintensiven Land und / oder mit viel Handarbeit fertigt, sollte daß Endergebnis, sprich die Qualität, dem verlangten Preis angemessen sein.
 
hdo, deiner Argumentation kann ich irgendwie nicht folgen. Ich kaufe auch gern ein deutsches Produkt und beruecksichtige auch das man hier mehr Lohn an die Arbeiter zahlt als in China, aber fuer Japan z.B. trifft das nicht zu, ausserdem gibts zwischen dem aussereuropaeischem Ausland und den EU-Laendern auch Wechselkurse der Waehrungen welche diese Unterschiede ausgleichen sollten. (Das nur am Rande)
Bzgl. der Qualitaet muss man aber deswegen keine Unterschiede machen. Gerade die Produkte aus "good old Germany" sollten dafuer das sie auch noch teurer als ihre Konkurrenzprodukte sind auch mehr vorzuweisen haben als "Made in Germany" schon gar nicht sollten sie schlechter verarbeitet sein als ihre Konkurrenzprodukte. Ich weiss nicht wie alt du bist aber auch wenn du noch sehr jung bist hast sicher trotzdem schonmal etwas von der guten alten deutschen Wertarbeit gehoert. Die Firmen die sich darauf nicht mehr besinnen werden ueber kurz oder lang schliessen koennen, weil billig und stuemperhaft koennen auch die anderen. Das waere dann wieder ein Fall von Managementversagen. Die kleinen Arbeiter die durch den Sparkurs der Chefs zu stuemperhafter Arbeit gezwungen werden weil sie einfach zu wenig Zeit bekommen ihre Arbeit gruendlich zu erledigen oder voellig fehl am Platze sind weil sie eigentlich Baecker gelernt haben aber dann als Leiharbeiter blind in irgendeine Produktion gesteckt werden sind fuer diese Missstaende nicht verantwortlich zu machen. Und die Chinesen oder Taiwanesen oder sonstwer koennen auch nix dafuer wenn man hier nur noch nach dem Preis schaut.


gruss Erzi
 
Ich stimme Erzi voll zu, außerdem glaube ich nicht, dass eine bessere Qualität zu deutlich höheren Kosten führen würde. IMHO müstte Herder einiges investieren um eine neue Qualitätspolitik durchzusetzen, nach dieser Umstellung dürften die variablen Kosten allerdings nicht wesentlich höher sein. Und sie würden IMHO einiges an Kunden gewinnen. Ich z.B. habe mir das 1922 Herdermesser noch nicht einmal angesehen, obwohl ich Dünnschliff, Form und Stahl sehr ansprechend finde. Warum nicht? Ganz einfach, ich habe ein altes Brotmesser von Herder, wo der Griff einfach grausam verarbeitet ist und die Berichte hier lassen mich auch schaudern. Wenn ich ein Messer dieser Preiskategorie kaufe würden mich die hier besprochenen Preise einfach maßlos ärgeren, auch wenn sie die Handhabung nicht beeinflussen...
 
Hallo,

kleine fehler sind ok, sollten nicht sein, aber können passieren.
aber krumme klingen machen die messer ja quasi gebrauchsunfähig, das kann nicht akzeptiert werden.
der Ansicht bin ich auch. Dehalb habe ich Reklamiert.
Wobei ich die Sache etwas gelassener sehe, seitdem ich meine anderen Messer auf dem Schleifstein geschärft und die Klingen genau angesehen habe. Ich hatte bisher schon Jahre mit "krummen" Messern geschnitten und traue mich kaum zu gestehen: Ohne es zu bemerken... :eek:

das wäre ja wie " ich kaufe einen vw, ist zwar überteuert, dafür deutsch. gut, ist kein motor drin, aber er hat charme..."
Naja- so ähnlich sehe ich das. Wenn die Anschaffung eines PKW ansteht, dann ist es schon so, daß ausländische Fabrikate bei gleichem Anschaffungspreis z.B. besser ausgestattet sind. Ich würde dazu tendieren das "schlechter" ausgestattete (in unserem Land/in meiner Region produzierte) Produkt zu wählen, auch wenn ihr mich deshalb für nicht zurechnungsfähig erklärt.

die güde alpha sind eine andere liga.
Aber sie sind doch nicht so dünn ausgeschliffen- oder?
Das war eigentlich der Grund, warum ich mich für die Herder entschieden hatte.
Insgesamt wirken sie auf mich etwas "plumper", wenngleich sie evtl. besser ausbalanciert sind. Andere Liga? Ich würde mal behaupten,daß das genau eine Liga ist.

Hohe Lohnkosten oder auch das gern benutzte Wort "Handarbeit" sind für mich kein Grund, mangelhafte Qualität abzuliefern.
Mangelhafte Qualität kann ja nicht erstrebenswert sein. Aber bei jedem Produkt muss der Hersteller eine sinnvolle Balance zwischen Aufwand und Preis finden. Und es gehört heute sicher nicht mehr zu den herausragenden Herausforderungen morderner Industrien gute Messer zu produzieren. Es sollte klar sein, daß ein gut ausgebildeter Tscheche keine schlechtere Arbeit abliefert, als ein gut ausgebildeter Deutscher.
Wir sollten uns meiner Meinung nach mal von dem Dünkel verabschieden alles besser zu können, als andere.
Klar ist gerade auch Japan ein Land mit hohen Lohnkosten. Ich habe aber keinen Überblick, in weit sich die Automatisierung in solchen Produktionsstätten nicht günstig auf die Einhaltung besserer Toleranzen auswirken könnte. Schwerpunktmäßig handgefertigte japanische Messer haben ja nunmal auch einen stolzen Preis. Und gerade die klassischen runden Holzgriffe japanischer Messer der gemäßigten Preisregion machen auf mich optisch manchmal einen "billigen" Eindruck (da ist doch auch was gespart :D ). Bitte steinigt mich nicht- ich bekenne mich dazu ein Laie zu sein!


@ Erzi,

Gerade die Produkte aus "good old Germany" sollten dafuer das sie auch noch teurer als ihre Konkurrenzprodukte sind auch mehr vorzuweisen haben als "Made in Germany" schon gar nicht sollten sie schlechter verarbeitet sein als ihre Konkurrenzprodukte.
Sehe ich eben anders. Auch andere Mütter haben hübsche Töchter.
Nehmen wir mal den Waffenhersteller "CZ" in der Tschechischen Republik. Die sind zwischenzeitlich wirklich top verarbeitet. Diese Produkte könnten in Vergelichbarer Qualität und Ausführung niemals zu diesem Preis in Deutschland produziert werden.
Ich habe mich vor einigen Jahren dennoch für eine H&K entschieden- muss aber eben mit einem "billig" anmutenden Plastik-Griffstück vorlieb nehmen. Wobei sich das nicht negativ auf das Trefferbild auswirkt (ein klein wenig know-how-Vorsprung scheint Gott sei dank noch vorhanden). Funktion geht in meinen Augen immer vor augenscheinlicher Qualität.
Jemand der sich nicht auskennt würde aber einfach sagen: Was ist denn das für ein billiger Plastik-Schund, für so etwas würde ich niemals so viel bezahlen.
Was ich damit sagen will: Wenn man ein Produkt aus deutscher Produktion mit anderen Vergleicht, wird man häufig beobachten, daß versucht wird bei Details, welche die Zweckdienlichkeit nicht wirklich beeinflussen Geld einzusparen. Für mich ist das eben der Griff, welcher dann bei einem Küchenmesser auch mal Spalte aufweisen darf.
Dei Alternative wäre es meinetwegen 30 Euro mehr zu bezahlen. Und das wäre mir dann allmählich zu teuer.

...weil billig und stuemperhaft koennen auch die anderen.
Andere können aber eben auch immer besser "nicht stümperhaft" und in guter Qualität. Wir werden zunehmend damit leben lernen müssen, daß man auch im Ausland alles in guter Qualität produzieren können wird. Oder glauben wir wirklich unser Technologievorsprung währt ewig?
und ist die Fertigung eines Küchenmessers wirklich derart komplex, daß man das nicht auch z.B. in Tschechien hinbekommt? Zugegebenermaßen eine eher rhetorische Frage...

Das waere dann wieder ein Fall von Managementversagen.
Wenn es Probleme gibt muss ja das Managment versagt haben. Oder sie haben schlicht die Maschienen zu spät abgebaut und ins Ausland transferiert...
Ernorme Lohn- u. Lohnnebenkosten, enorme Energiekosten, irsinnige Bürokratie und ernorme Verwaltungskosten. Wie soll man denn das alles so ohne weiteres Kompensieren?

Meiner Meinung nach werden wir mit einem sinkenden Lebensstandard Vorlieb nehmen müssen. Dann kaufe ich evtl. keine 5 Küchenmesser, sondern nur zwei, oder drei. In meinem Falle aber weiterhin möglichst aus deutscher Produktion.
Vielleicht muss man einem Produzenten auch die Chance zu Verbesserungen geben und nicht gleich den Stab übers Knie brechen.
Ich hoffe jedenfalls sehr, daß die Fa. Herder den Produktionsablauf optimieren kann, damit wir auch künftig diese imho sehr schönen Messer kaufen können, bzw. überhaupt noch eine Auswahl treffen können. Treu-doofe Weltfremdheit? Manchmal darf es meiner Meinung nach auch eine Portion "knallharte Berechnung" weniger und eine Portion "Herz" mehr sein.

Gruß,
Dirk
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, ich sehe das so:
Ich muss für mein Geld arbeiten, habe also nur begrenzete Ressourcen zur Verfügung. Ein Großteil des Geldes geht jeden Monat für Dinge drauf, die man kaufen MUSS (Miete, Strom etc.). Außerdem kann man auch ohne gute Küchenmesser ganz gut leben (meine Mutter kocht auch ohne sehr gut). Ich kaufe mir schöne Küchenmesser, weil ich Spaß daran habe und mich an einem guten Werkzeug erfreue.
Vielleicht bin ich Perfektionist, aber an einem schlecht verarbeiteten Messer habe ICH nun mal keine Freude. Deshalb habe ich mir kein Herder gekauft, sondern andere deutsche Kochmesser.

Außerdem: ich finde es bedenklich, wenn hier alle deutschen Hersteller über einen Kamm geschoren werden. Ich fühle mich nicht verpflichtet der Firma Herder unter die Arme zu greifen, sondern belohne z.B. die Firma Dick dafür, dass sie ihre Arbeit gut gemacht haben. Wieso können denn die anderen Solinger Firmen wie z.B. Wüsthof super sauber verarbeitete Griffe anbieten? Wer sich einmal die Serie IKON mit Grenadil-Griffen angeschaut hat, weiß wovon ich rede (und die Preise liegen im Rahmen der 1922 Serie)
Und außerdem: ich glaube nicht, dass es heute IRGENDEINE Ausrede für schlechte Verarbeitung geben darf.
Zumindest kann ich mir beim besten Willen kein stichaltiges Argument vorstellen.
Grüße, Bagel, der sein Geld wohlüberlegt ausgibt
 
Hallo,

Wieso können denn die anderen Solinger Firmen wie z.B. Wüsthof super sauber verarbeitete Griffe anbieten?
Vielleicht, weil dort das Holz mit Harzen "imprägniert" und dann sowohl Messer, als auch Schalen CNC-gefräßt werden?

...sondern belohne z.B. die Firma Dick dafür, dass sie ihre Arbeit gut gemacht haben.
Habe erst vorletztes Wochenende ca. 45 Minuten an einem Dick-Messer geschliffen, bis es einigermaßen geschnitten hat (so ein kleines Spickmesser mit pseudo-japanischer Klingenform. Insgesamt viel zu dicke Klinge).
Aber der Griff ist zweifelsohne tadellos verarbeitet...

Gruß,
Dirk
 
Funktion geht in meinen Augen immer vor augenscheinlicher Qualität.
Jemand der sich nicht auskennt würde aber einfach sagen: Was ist denn das für ein billiger Plastik-Schund, für so etwas würde ich niemals so viel bezahlen.
Was ich damit sagen will: Wenn man ein Produkt aus deutscher Produktion mit anderen Vergleicht, wird man häufig beobachten, daß versucht wird bei Details, welche die Zweckdienlichkeit nicht wirklich beeinflussen Geld einzusparen. Für mich ist das eben der Griff, welcher dann bei einem Küchenmesser auch mal Spalte aufweisen darf.
Dei Alternative wäre es meinetwegen 30 Euro mehr zu bezahlen. Und das wäre mir dann allmählich zu teuer.

Da passt was nicht.
Wenn ich hohe Lohnkosten habe, dann macht das Material kaum einen großen Unterschied. Wenn ich mehr bezahle, dann will ich entweder gleiche Qualität und Lokalpatriotismus oder höhere Qualität.
Geringere Qualität zum höheren Preis hat am Markt keine Chance. Idealismus hin oder her.

Hunderte Messerhersteller haben Holzgriffe, meist ohne Mängel. Die Technologie der Holzbearbeitung scheint beherrschbar zu sein.
Wenn man heute noch auf Maschinen von 1900 produziert, weil es nichts besseres auf dem Markt gibt ist das OK. Wenn man aber die Modernisierung aus kurzfristigen Erwägungen verpasst hat man am Markt langfristig keine Chance.
Wenn krumme Messer ausgeliefert werden, dann fehlt die interne Qualitätskontrolle. So etwas ist wirtschaftlich völlig sinnfrei, Lohnkosten hin oder her. Wenn Handarbeit im Spiel ist und so offensichtliche Fehler nicht in den Schrott führen scheint schlechte Qualität in Kauf genommen zu werden.

Ich habe mir schon meinen Reim darauf gemacht, als in dem anderen Thread sinngemäß bei mir ankam, dass es Herder zu teuer sei, ihre Messer richtig scharf zu schleifen. Es wurde zwar anders formuliert, aber angekommen ist es so.

Ich würde übrigens lieber 30€ mehr für ein perfektes Messer bezahlen, als über 100€ für ein mangelhaftes.
Den Ruf schlechter Qualität wieder loszuwerden kostet übrigens mehr, als gute Qualität zu produzieren. Und der Ruf ist für deutsche Traditionsunternehmen viel wichtiger als für asiatische Massenproduktion.

Ich habe ein paar kleine Herder und arbeite gern mit ihnen. Allerdings hat mich da auch keines mehr als 5€ gekostet. Preis/Leistung stimmt.
Bei den 1922 scheint das nicht so zu sein. Allerdings definiert das jeder für sich. Aber hinterher wundern bracht man sich nicht.

stay rude
braces
 
Hallo,

Wenn ich hohe Lohnkosten habe, dann macht das Material kaum einen großen Unterschied.
bei Pistolen macht das Material einen immensen Unterschied (die Produktionskosten betreffend).
Bei Messern kann ich das nicht so gut beurteilen. Großteils CAD- und CNC-basierte Produktionsanlagen für Messer werden sich kleine Betriebe kaum leisten können.

Wenn krumme Messer ausgeliefert werden, dann fehlt die interne Qualitätskontrolle.
Da muss ich Dir recht geben. Ich hoffe für den Hersteller, daß er Möglichkeiten sieht zu optimieren...

Gruß,
Dirk
 
die güde alpha sind eine andere liga. gut verarbeitet, gerade (zumindest hab ich noch kein krummes gesehen), preislich angemessen, fazit: gute deutsche messer! wäre ich kein japanfan, es wären wohl meine messer:super:

also, wenn du krumme güde-messer aus der alpha-serie sehen willst - die kann ich dir zeigen ... wir haben im laden immer welche!

und deren schärfe ist auch nur ein grat, der deutlich auf einer seite liegt. als ladenbesitzer würde ich den kunden anbieten, den schliff vor der ersten benutzung zu erneuern. dann wären es gute deutsche messer. da ich aber nur angestellter bin, verkaufe ich die halt so ....

wir verkaufen güde (alpha - alpha olive - franz) dick premier-plus und herder (von ganz unten bis edel [was so bei denen edel heißt] aus deutschland

typ 301, haiku, kai shun und shun-pro und ein paar geschmiedete, die von herder aus japan importiert werden (kamo und mizuno [kleinste auswahl])

davon würde ich nur die dick und die kamo als wirklich ausgeschliffen beurteilen und krumme klingen gibt es viele!

und nun ratet mal, was am wenigsten verkauft wird (in unserem koch-fachgeschäft mit hauptsächlich höherpreisigen produkten)?

ja - die echten japaner! aus angst vor der empfindlichkeit der schneide

zumindest für die dick (auch ohne schöne holzgriffe) haben wir nach intensiver beratung viele kunden *stöhn*

am einfachsten verkaufen sich herder und güde.

liebe grüße

firmian
 
Zuletzt bearbeitet:
...ich versteh auch nicht ganz, wieso ein Yatagan von Herder 27€ kostet, wenn doch da sicherlich keine manuele Fertigung drinn steckt. Auch das Material (trotz rostfrei) verdient nun wirklich nicht das Lob , das ihm oft angedeiht und fürs gleiche Geld bekommt man z.B. bei tosa eben wirklich ein Messer, das zwar vielleicht ebensowenig Handarbeit gesehen hat, dafür aber bei dem trotzdem auch das vierfache an "besserem" Material (ich weiß, vom Einsatz abhängig, etc.; aber trotzdem) auf schwierigere Weise verarbeitet wurde.

Außerdem zum Dünnschliff: Ich geb zu, dass er gut eindringt. Aber vor allem im privaten Bereich bin ich mit einer Hacktechnik immer schneller beim Schnipseln als mit dem schliffschonenderen "wiegen und so weiter". Und genau deshalb hab ich (also persönlich) leiber die massiveren Messer, bei denen mehr "Schwungmasse" bereit steht um nicht mit Kraft bei gehen zu müssen. Außerdem fällt bei ordentlichem Winkel von normalen Messern der "Nachteil" gegenüber Dünnschliff wohl sehr gering aus.
 
Hallo,

jetzt gehts ans Farbe bekennen...

Was habe ich mir bei meiner suche nach einem wirklich tollen Kochmessers vorzuwerfen?
Ich habe mir vorzuwerfen ein Messer gesucht zu haben, das ich nicht wirklich gebraucht habe. Weiterhin besorgte ich mir Informationen in inet-Foren und nicht bei Leuten, die damit täglich umgehen müssen.
Und dann bestellte ich Messer bei einem "Wir verkaufen alles- von der Heftzwecke bis zum CD-Player"-Onlinehändler, weil er die "günstigen Preise hatte. Geiz ist ja bekanntlich geil...

Zu dem Zeitpunkt an dem ich bestellte und Vorrauskasse leistete, besaß ich noch keine Banksteine und wußte nicht wirklich, was ein scharfes Messer ist. Demnach war mir auch nicht wirklich bewußt, was es bedeutet ein Messer mit "Dellen" und Krümmungen und axialem Torque auf einem Bankstein schleifen zu wollen.

Na egal. Vor ca. 9 Wochen habe ich zwei Messer bei diesem "Wir verkaufen alles"-Händler bezahlt. Dann dauerte es knapp drei Wochen bis die zwei Herder Messer der Serie 1922 geliefert wurden. Kochmesser und Tranchelard.
Daß beide Messer dann umgehend zum Hersteller gingen ist ja nun bekannt. Es dauerte dann kanppe 6 Wochen, bis mich die Austauschmesser erreichten. Das Tranchelard weist nur eine ganz leichte Krümmung hinter dem Griff auf- ganz ähnlich dem Messer, das ich einschickte. Kein Beinbruch- irgendwo muss man eben auch mal Neune gerade sein lassen. So schlimm ist das imho nicht- immerhin ist die Klinge an sich recht gerade.
Ich schreibe im Übrigen nur von der Klinge. Habe einfach keine Lust mich zu den Griffen oder fehlender Schärfe bei Auslieferung detailliert zu äußern...

Aber zurück zu den Austausch-Messern. Das Tranchelard so-la-la.
Die Spitze des Kochmessers zeigte aber an den ersten 5mm auf einer Seite trockene Schleifpasten-Reste. Bei Versuch diese vorsichtig mit einem Fingernagel abzukratzen wahr dann gleich ein verdächtiges "Knirschen" zu hören und zu spüren.
Die ersten 5mm der Spitze waren kurz vor dem abbrechen...

Messer also wieder eingepackt und erneut zu Fa. Herder. Nächsten Tag umgehend dort angerufen und meinen Unmut kundgetan. Es gehe umgehend ein neues Messer raus. Das kam nun heute an.

Und weil das eben wieder nicht über eine "gerade" Klinge verfügt, war ich gerade ca. 90 Minuten auf den Banksteinen beschäftigt.
nach etwas über einer Stunde musste ich den 700er-Stein neu richten (groben Schruppstein besitze ich noch nicht). Wer schonmal eine Klinge auf einem Bankstein bearbeitet hat, der weiß, wie ätzend sich da "Dellen" in der Klinge auswirken und wie ungleichmäßig und teilweise asymmetrisch danach der Schliff an solchen Stellen ausfällt.

Meine Frau war sauer, weil ich nun ca. 1,5h die Küche mit meiner Schleiferei bestzt hatte und ich bin ziemlich desillusioniert!

Wenn ich mal wieder Messer kaufen will, dann werde ich einen weiten Bogen um Messer dieses Herstellers machen. Wenn man mehrmals so "bedient" wird, dann ziehe ich meine Schlüsse daraus...

Gruß,
Dirk
 
Hallo HDO,
Du tust mir wirklich leid, eigentlich solltest Du die Dinger zurückschicken und einfach Dein Geld wieder verlangen. Die Sachen die Du beschrieben hast finde ich :argw: :confused: . In der Preisklasse einfach nicht vertretbar, dass ist auch der Grund warum ich mir bis jetzt auch keine von denen gekauft habe, obwohl ich die Messer schön finde, den Stahl gut und den Dünnschliff interessant. Aber Leute wie Du haben mich "glücklischerweise" gewarnt. Ich bin nämlich sehr pingelich was Qualität angeht und es würde mir schlicht und ergrefend keinen Spaß machen mit einem irgendwie unsauber verarbeiteten Messer zu arbeiten...

Grüße, Arnheim
 
Ok, bevor ich jetzt einen Kommentar zu den Meisterwerken von Herder abgebe möchte ich sichergehen, auch alles verstanden zu haben.

Seh ich das richtig:
1. Die Messer vom Händler waren krumm.
2. Die "reparierten" Messer waren (obwohl vom Hersteller, nicht vom Händler "korrigiert") auch nicht viel besser, das Kochmesser sogar klar beschädigt.
3. Das Ersatzmesser von Herder war wieder krumm, wie in der ursprünglichen Reklamation? Das ist nicht das selbe Messer?

Und zum drüberstreuen waren die Griffe schlecht verarbeitet und die Messer nicht richtig scharf? SO hab ich das jetzt verstanden...

Wenn dem so ist, dann wäre das wohl das größte Armutszeugnis, das sich der Pseudo-High-Class Hersteller bisher geleistet hat.
Nicht dass ich der Meinung wäre, es dürften keine Fehler passieren. Ich bin sicher, dass auch die Messer anderer Hersteller nicht immer Mängelfrei sind, wobei die Herkunft und die Preisklasse der Messer hierbei irrelevant sind, Fehler passieren. In deinem Fall scheint es aber so, als wäre der Fehler die Regel, was völlig inakzeptabel ist.

Klein Woz denkt sich: Wenn ich als Hersteller Interesse an zufriedenen Kunden habe, dann bemühe ich mich Reklamationen zur Zufriedenheit zu lösen. Wenn dabei NOCH ein Fehler passiert, dann ist mir das derart peinlich, dass ich absolut sichergehe ein absolut mängelfreies Exemplar zu senden - und eine Entschuldigung.

Dein Bericht ist für mich ein schönes Beispiel für: "Wir haben die Kohle - der Kunde ist Bittsteller und nervt!"

Sollte ich deinen Post falsch verstanden haben, dann korrigier mich, und ich werde das hier editieren. Falls ich das richtig verstanden habe, dann hat Herder soeben meinen ohnehin schon geringen Restrespekt verloren - sie werdens überleben.

lg Woz
 
Hallo Woz,

SO hab ich das jetzt verstanden...

im Prinzip hast Du alles einigermaßen korrekt zusammengefaßt.

Nur:
3. Das Ersatzmesser von Herder war wieder krumm, wie in der ursprünglichen Reklamation? Das ist nicht das selbe Messer?

Das zweite Kochmesser (erster Austausch), hatte eine sehr gerade Klinge mit beschädigter Spitze.
Das dritte Kochmesser (zweiter Austausch) ist nicht so stark gekrümmt, wie das erste (vom Händler bezogene) Kochmesser.
Dennoch ist ein anständiges Schleifen auf dem Bankstein kaum möglich. Vor allem eine "Delle" im vorderen Drittel der Klinge bedingte einen starken Materialabtrag mit daraus resultierendem zurücksetzen der Schneide.

Über Griff Auslieferungsschärfe brauchen wir nicht zu reden.

Ich habe selbst beruflich immer wieder mit "Reklamationen" zu tun. Wenn mal was schief geht, sollte man sich bei zweiten Anlauf bemühen. Sollte es zu einemdritten Anlauf kommen, werden ohne jede Rücksicht sämtliche Register gezogen und wenn es sein muss dann eben auch am Sonntag oder nachts um Zwölf gearbeitet.

So etwas kommt Gottsei Dank nur höchst selten vor. Aber ich kann mich nicht daran erinnern jemals einen solchen "dritten Anlauf" auf der linken A...-backe abgefeiert zu haben. Ein unzufriedener Kunde kostet nicht bezifferbare zukünftige Umsätze und nicht zuletzt zerstören unzufriedene Kunden den Ruf. Damit tut man sich eigentlich nie einen gefallen!

Aber OK- ich habe meine Lektion gelernt. "Standord Deutschland"- quo vadis?

Gruß,
Dirk
 
Zuletzt bearbeitet:
na ja, du lebst ja sicher auch vom Standort Deutschland.

Ich finds traurig das es so abgelaufen ist. Ich glaube Albino ist auch Besitzer eines 1922 Kochmessers und war damit mehr als zufrieden. Entweder hat die Qualitaetskontrolle stark nachgelassen oder ist aus Einspargruenden schon gar nicht mehr vorhanden. Oder die sie ist schlicht ueberfordert. In deinem Fall haette wirklich ein Spitzenmesser den Weg zu dir finden muessen. Verstehe jetzt allerdings nicht warum du das selbst noch mit den Banksteinen behandelt hast. Waere es nicht besser gewesen es umgehend wieder zurueck zu senden mit dem Hinweis darauf das die Klinge nicht gerade ist? Nach so vielen Versuchen wuerden andere Firmen noch ein extra oben auflegen. Ausserdem ist dann der Gegenstand der Rekla in einem 1A Zustand.

Ich selbst habe nur 2 kleine Herder und das Grand Moulin. Diese 3 finde ich richtig gut. Die Griffverarbeitung ist nicht die tollste aber die Klingen sind wirklich rattenscharf und sie werden sehr gern in unserer Kueche eingesetzt. Habe auch noch vor mir ein weiteres "fuer zwei" zu kaufen weil mir das ausgesprochen gut gefaellt. Und alle sind rostfrei und trotzdem sehr schoen scharf.

gruss Erzi
 
Zurück