Existenzgründung

Replikenschmied

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Hallo Leute, ich heiße Markus und bin 41 Jahre alt. Ich Spiele derzeit mit dem gedanken mich als Klingen und Replikenschmied selbstständig zu machen.

Habe allerdings vor 23 Jahren das letzte mal ein Haushaltsmesser geschmiedet. Ein ehemaliger leider schon verstorbener befreundeter Schmiedemeister hat mein Messer damals begutachtet und getestet. Danach sagte er mir ich könne mit jedem Schmiedemeister mithalten.

Hier meine frage:

Brauche ich eine Ausbildung zum Schmied oder nicht? Wegen der Genehmigungen habe ich mich schon an die für meinen Wohnort zuständige Stadtverwaltung gewendet.
 
Brauche ich eine Ausbildung zum Schmied oder nicht?

In der Handwerksordnung sind in Teil A alle Berufe aufgeführt, die eine "Meisterpflicht" haben: Anlage A HwO - Einzelnorm

Demnach brauch man keine Ausbildung zum Meister als Schmied um ein Gewerbe anzumelden.

Wegen der Genehmigungen habe ich mich schon an die für meinen Wohnort zuständige Stadtverwaltung gewendet.

Das würde ich in Summe mal abwarten, das ist zu komplex in den einzelnen Städten, gibt halt überall Auflagen etc. z.B. zum Gewerbestandort und wenn Du als Schmied z.B. dann reines Kunsthandwerk betreibst, dann ist es als Freiberufler im Namen der Kunst auch nicht mal unbedingt erforderlich eine Gewerbeanmeldung vorzunehmen und wenn Du dann letztendlich Waffen produzierst könnte es auch wiederum komplett anders aussehen - kommunal unterschiedlich halt.
 
Hast du dir das auch mal - finanziell - durchgerechnet?
Investitionskosten. Genügend Startkapital. Auch wenn du schon Ausrüstung hast, kannst du behördliche Umwelt- und Sicherheitsauflagen erfüllen?
Hast du finanzielles Durchhaltevermögen. Anfangs startet man (meistens) nicht mit Gewinn, alle Materialkosten müssen trotzdem bezahlt werden. Allfällige Kredite von der Bank auch. Und zum Leben brauchst du auch was. Hast du genügend Kontakte zu Leuten, die was kaufen wollen oder Werbung für dich machen? Hast du dir schon mal überlegt, wieviel du verkaufen musst um über die Runden zu kommen - der Verkaufspreis ist leider am Ende nicht der Gewinn.
Das solltest du auch überlegen, bevor du dein "Hobby" zum Beruf machst.
Ich sags nur ungern, aber mit 41 ist man nicht mehr der Jüngste, da kommt man bald ins Alter wo man bei Bewerbungsschreiben aussortiert wird (falls das mit deinem Gewerbe dann doch nicht klappt).
 
Den Beruf "Schmied" gibt es schon länger nicht mehr. Ist im Berufsbild des Metallbauers aufgegangen, dafür benötigt man sehr wohl einen Meistertitel um sich selbstständig zu machen.
Als Künstler natürlich nicht , das liefe dann wohl unter "Metallbildhauer".
Auch als "Schneidwerkzeugmechaniker" (früher: Messerschmied) brauchst Du keinen Meistertitel.
Es gibt also Möglichkeiten...

Gruß DerSchlosser
 
Nur der Vollständigkeit halber: In Frankreich (genauer in Thiers) gibt es die entsprechenden Ausbildungsmöglichkeiten - sofern ein formaler Abschluss angestrebt wird.
Der Weg in die Selbständigkeit will gut überlegt sein, Begeisterung und Talent allein genügen nicht um erfolgreich zu sein und davon leben zu können.
 
Hallo zusammen

Das Schmieden gibt es immer noch in der Ausbildung.
Berufsbild: Metallbauer-Fachrichtung Metallgestalltung. Das hab ich selbst von 2014-2016 als 2. Ausbildung( mit 38jahren) dann auch gemacht.
Mittlerweile arbeite ich als Schmied im Freilichtmuseum Hagen.
Ein grosses Problem mit einer Selbstständigkeit im Schmiedehandwerk ist eben die Geschäftsführung. Es fallen dann doch mehr Kosten an die alle über den Umsatz abgedeckt werden müssen und dann muss erst noch Gewinn drauf. Das alles zu stemmen was Geschäfts/Unternehmensführung angeht ist nicht einfach.
Für eine Unternehmensgründung brauchst Du nicht umbedingt den Meistertitel. Aber Geschäfftsführung, Kostenermittlung/ Berechnung um finanziell sicher zu sein sind essenziell.
Ich habe mittlerweile meinen Metallbaumeister gemacht und dabei mit Geschäfftsführung zu tun gehabt. Das ist die grösste Hürde.
Hilfe bieten da div. Handwerkskammer mit 23 millionen Infoveranstalltungen und Seminaren.
Das wäre ein ganz wichtiger Schritt da vielleicht mal zu schauen.

Grüsse
Thomas Schlosser
 
PS: eine Ausbildung in einem Metallberuf wäre nicht verkeht.
Ich hatte jahrelang schon geschmiedet aber dann trotzdem mit 38 noch mal eine Ausbildung gemacht um von der Pike auf zu lernen. Schaden tuts nicht. Auch ich hab noch viel dazu gelernt.

Grüsse
Thomas
 
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