Explosionsgeschützte 12 Lumen für 599€ (Raritätenthread)

K:ddo

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Ich bin in der Dienststelle auf diese etwas "andere" Taschenlampe gestoßen. Bei uns gehört sie zur Austattung der LKW-Kontrollgruppe, da dort regelmäßig Gefahrguttransporter geprüft werden, bei denen der Einsatz explosionsgeschützter Lampen vorgeschrieben ist.
Ursprünglich fand ich das Teil einfach nur lustig und wollte es Euch deshalb vorstellen. Jetzt habe ich daheim aber mal gegoogelt und bin mit großen Augen am stolzen Preis von 599€ hängen geblieben.
Da die Lichtausbeute unterirdisch ist und das Gewicht von 1170 Gramm überirdisch, fiel mir als Vergleichskandidat nur die Mag 4D ein :D

Hier mal ein paar Bilder:

dsc_1359pscj.jpg
dsc_13607x8f.jpg


Die Kennzeichnung der Schutzklasse:

dsc_1361fsju.jpg


Als ergonomisches Schmankerl kann man den Schalter in zwei verschiedenen Positionen auf "Ein" stellen, nämlich links UND rechts - phänomenal! In der Mitte bleibt die Lampe aus.

dsc_1362ikgj.jpg
dsc_1363wlt6.jpg


Vergleichsbeamshot, Mag 4D links - die Stabex M0 rechts:

dsc_1365mlql.jpg


Es wäre doch interessant, wenn der ein oder andere ähnlich seltene Geräte hier vorstellen könnte. Sicherlich gibt es da des öfteren Anlass zum Schmunzeln :hmpf:
 
Oh mein Gott ist die Hell!!! :irre:

PS: Wenn ich meiner kleinen Fenix PD30 ein Kondom überziehe ist die immer noch heller und explosionsgeschützt! :hehe:

Ist aber trotzdem interessant, hab so eine Lampe noch nie gesehen!
 
Frage ich mich auch! Was nützt die beste Panzerung wenn der Glühfaden zerbricht wenn die Lampe mal runterfällt?
 
Hallo, ist ja lustig so eine Lampe kenne ich auch.

Ich kenne sie aus unserem Gerätewagen Gefahrgut und hätte nicht gedacht das der Preis so astronomisch hoch ist.

Aber das ist ja leider oft so für bestimmte Artikel die für ganz bestimmte Zielgruppen hergestellt werden, Bergbau, Feuerwehr, usw. wegen EX Schutz und dergleichen. Obwohl es ja wirklcih günstigere Ex lampen gibt.

Kennt jemand von euch EX geschützte Lampen von der Bundeswehr im Format einer MAGLITE? Ich habe so eine 2002 mal bei meinem Fahrlehrer gesehen und gehörten, so sagte er mir quasi zur Grundausstattung für Fahrlehrer? Ob das stimmt sei dahingestellt, aber auf jedenfall trugen sie eine BW Versorgungsnummer.

So auch wenig aus als wenn sie gut zum Tauchen zu gebrauchen wären.

Schönen Gruß Brandmeister
 
Kleine Stückzahlen, aufwendige Bauweise und Baumusterprüfung durch die PTB sind sicher mitverantwortlich für den hohen Preis.

So wie die Lampe aussieht könnte das auf einem Foto zu sehende 94/1949 glatt für Seriennummer/Baujahr stehen.
In der Prüfbescheinigung wird eine Richtlinie 94/9/EG genannt - vielleicht lieg ich mit meiner Vermutung doch daneben.
Laut Datenblatt sollte das Trumm ohne Batterien 2,2kg wiegen. Nur 1170g sprechen wiederum für eine Zeit in der das Material noch knapp war.
Der in beide Richtungen bedienbare Schalter ist doch ganz praktisch - so braucht man nicht verschiedene Versionen für Links- und Rechtshänder.
Bei dem Preis 2 Lampen für jede Dienststelle wäre doch etwas zuviel.


:steirer:
 
Die Panzerung oder eher "Dichtheit" (Atex Zulassung) bezieht sich aber eher darauf, dass die Lampe nicht durch einen Fehler ein eventuelles Gas oder einen Brennstoff im Raum Zündet.

Sprich es darf kein Funke von Innen nach außen gelangen.

Eigentlich von der Sache her könnte fast jede Tauchfähige Lampe eine Atex (EX) Zulassung haben, dass einzige was problematisch ist. Solch ein Zulassungs Prozedere ist Teuer und wird deshalb von vielen Herstellern nicht gemacht.

Was mich allerdings ärgert ist, dass bestimmte Hersteller (wie z.B. Surefire) Diese europäische Zulassung nicht mache wollen.

Darum gibt es in diesem Bereich kaum ernstzunehmende Lampen.
Und leider keine die in sachen Qualität und Ausfallsicherheit ansatzweise an eine Surefire heran kommt. :(
 
Die Lampe habe ich in dem Kurbelthread schonmal angesprochen. Hersteller ist Philips (nicht Dual wie ich dachte).

Das Ding ist komplett aus Metall und war wohl auch mal lackiert. Man findet Spuren von Olive, Schwarz und Rot.



Geschenkt hat mir das Teil mein Opa. Schon als kleiner Junge war ich sehr Taschenlampenfixiert.
Das Ding hat sogar ne TIR ;) Optik.



Hier nochmal die Herstellerdaten

 
Vernünftige Ex-geschützte Lampen zu normalen Preisen wie Fenix und Co. gibt es garnicht. Ich arbeite bei einer Stadtentwässerung und bin deswegen mit der Problematik ein wenig vertraut. In der Kanalisation dürfen ebenfalls nur Ex-geschützte Lampen verwendet werden.
Eine sehr ausführliche Seite zu dem Thema gibt es bei Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Explosionsschutz
Da die Arbeitslampen den ganzen Tag durchhalten sollen, haben wir bis jetzt die großen Handlampen mit Batteriekasten CEAG SEB 8 http://www.shop-klk.de/Art_CE0030.htm.
Mit 500 € auch nicht gerade ein Schnäppchen. Die Lichtausbeute ist aber zufriedenstellend.
Zur Zeit testen wir eine Helmlampe von KSE-Lights. Die Lampe hat eine LED und mit ca. 130 € relativ günstig.
Von Ampercell gibt es Maglite ähnliche Lampen mit Ex-Schutz.
Im Vergleich zu den normalen Lampen von Ampercell auch ganz schön teuer.
Von Maglite selbst kenne ich keine ex-geschützten Lampen.
 
[...]Was mich allerdings ärgert ist, dass bestimmte Hersteller (wie z.B. Surefire) Diese europäische Zulassung nicht mache wollen.
[...]:(

Vielleicht haben wir ja auch einen Sicherheitsbeauftragten hier, der genaueres weiß, aber ich meine zu erinnern (habe die ATEX-Richtlinien aber nur mal überflogen), dass für bestimmte Gefahrenzonen
1. die Lampe so gebaut sein muss, dass sie nicht ohne Werkzeug demontierbar ist (evtl. ist ein gekapseltes Batteriefach ausgenommen?), somit würden 99% aller hier normalerweise behandelten Lampen flach fallen.
2. die verwendeten Materialien vorgeschrieben sind.

Grüße
Jens
 
1. die Lampe so gebaut sein muss, dass sie nicht ohne Werkzeug demontierbar ist (evtl. ist ein gekapseltes Batteriefach ausgenommen?),

Grüße
Jens

Kann ich bestätigen. Auf dem Bild von vorn sieht man die Innensechskantschraube, die alles zusammenhält. Auch an die Batterien kommt man ohne Werkzeug nicht heran.

Mir war auch gleich aufgefallen, dass der Hersteller von 2,2 kg spricht, aber das vorgestellte Modell wiegt tatsächlich nur reichlich 1100 Gramm.
 
Ich verstehe irgendwie nicht was diese explosionsgeschützten Taschenlampen für einen Sinn haben oder was für Vorraussetzungen sie haben müssen :confused:?

mfg rayman
 
...
Eigentlich von der Sache her könnte fast jede Tauchfähige Lampe eine Atex (EX) Zulassung haben
...

Entschuldige bitte, aber das ist Unsinn.

Es kann natürlich sein, dass eine tauchfähige Lampe den Anforderungen der RL 94/9/EG genügt. Jedoch ist einzig die Tauchfähigkeit noch kein Garant für eine Richtlinienkonformität. So spielen z.B. die Materialeigenschaften (Alterungsbeständigkeit etc.) ebenso eine Rolle wie der konstruktive Aufbau (z.B. Wandstärken). Die Anforderungen bezüglich des explosionsschutzes elektrischer Geräte sind festgelegt in der Normenreihe EN 60079-xxx (Gasexplosionsschutz) bzw. EN 61241-xxx (Staubexplosionsschutz).

Es ginge jedoch zu weit, hier die unterschiedlichen Zündschutzkonzepte oder das Procedere einer EG-Baumusterprüfung nach RL 94/9/EG zu erörtern. Ebenso ist es m.E. nicht sinnvoll, einzelne Anforderungen zu diskutieren, da ein ganzer Maßnahmenkatalog (siehe o.a. Normen) zu berücksichtigen ist. Die Kombination unterschiedlicher Maßnahmen ist für den Explosionsschutz elektrischer Geräte ausschlaggebend.

Schönen Abend noch

gulogulo
 
Nach der Veröffentlichung des Preises bin ich mal gespannt, ob der Bestand nicht plötzlich rapide abnimmt und es zu einer Schwemme in der E-Bucht kommt:haemisch:...

Die einzige Rechtfertigung für den Preis kann die Entwicklung und Zulassung einer Kleinstserie sein.Mir wurde auch schon erzählt, daß die Funkgeräte der Bundeswehr mehr kosten als ein Kleinwagen-obwohl die auch weniger können als ein 200€ Motorola...

Grüße,

Tom
 
...Vielleicht haben wir ja auch einen Sicherheitsbeauftragten hier, der genaueres weiß, aber ich meine zu erinnern (habe die ATEX-Richtlinien aber nur mal überflogen), dass für bestimmte Gefahrenzonen
1. die Lampe so gebaut sein muss, dass sie nicht ohne Werkzeug demontierbar ist (evtl. ist ein gekapseltes Batteriefach ausgenommen?), somit würden 99% aller hier normalerweise behandelten Lampen flach fallen.
2. die verwendeten Materialien vorgeschrieben sind.

Grüße
Jens

Hallo Jens,
die ATEX-Richtlinie (RL 94/9/EG) legt für den Explosionsschutz "nur" den Rahmen fest, die konkreten Anforderungen an Geräte sind festgelegt in sog. harmonisierten Normen.

Zu 1. Es werden sog. Sonderverschlüsse gefordert, die eine unproblematische Demontage von für die Zündschutzart relevanten Teilen verhindern oder zumindest erschweren sollen. Dazu gehört auch, dass die Dreikantschraube (Bild Post #15) versenkt angebracht ist. Dies ist erst einmal unabhängig davon, ob das Gerät Batterien enthält oder nicht.

Zu 2. Die Materialien sind nicht vorgeschrieben, jedoch die Materialeigenschaften.

Aber, wie ich schon oben geschrieben habe, sind dies nur Teilaspekte eines ganzen Maßnahmenkataloges, der z.B. auch Auswirkungen auf das QM-System eines Herstellers hat (Stichwort Produktionsüberwachung).

Viele Grüße

gulogulo
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

dass die Taschenlampen nur mit Werkzeug demontierbar sein müssen wage ich zu bezweifeln, da sonst wohl auch die Underwater Kinetics UK 4AA ES2 / EN2 und UK 4AA ES1 / EN1 (gleiche Modelle, jedoch höherer Ex-Schutz aufgrund der Verwendung einer anderen Birne und eines Metall-Reflektors) keinen Ex-Schutz erhalten hätten.

Die Demontage selbiger ist durch einfaches Drehen des Kopfes möglich, da bei der Drehschalter-Version auch dort gedreht wird ist es ohne WEiteres auch möglich, dass jemand "im Betrieb" einfach so weit die Taschenlampe ausdreht, bis der Kopf ab ist.

Viele Grüße

Bernd Auler
 
Es ist sicher richtig, dass die Mateialeigenschaften vorgeschrieben sind, jedoch sind "Sonderverschlüsse" denk ich nicht in jeder Schutzzone gefordert.

Bestes Beispiel sind die Peli MityLite welche nach Atex Kategorie 2 (bzw Zone 1) zugelassen sind, bei diesen ist genauso wie bei vielen anderen Lampen der Kopf abschraubbar, um die Batterien zu tauschen.

Die bei uns häufig verwendeten AMPERLITE LITE-EX sind auch ohne Hilfsmittel zu öffnen.

Die Peli KING Lite 4000 und die Stealthlite Modelle sind eigentlich auch Tauchlampen und haben Atex zulassung also kommen einige Tauchlampen den entsprechenden Normen doch nahe.


Gibt aber sicher andere die es genauer wissen mit den Richtlinien.
Ich bin kein Sicherheitsbeauftragter sondern verwende die Lampen lediglich in der Firma. :rolleyes:
 
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