Sorry, ich vergesse immer wieder, daß wir diejenigen waren,
die diesen Paragraphen konzipiert, geschrieben und befürwortet haben...
Ha, Ha, Ha, selten so gelacht.
Aber dennoch steckt dahinter eine ganze Menge Wahrheit.
Wo wart ihr denn, als die Gesetzesnovelle vom §42a durch den Bundetag ging?
Bis auf ein paar warmfeuchte Gänseblümchenapelle: Och wendet diesen Paragrafen
wirklich nur gegen die Lümmel und gewaltbereite Bösewichte an, ist doch nix passiert.
Und diese ewigen Beschwichtigungslameitererei: Och, so schlimm wird es schon nicht
werden ... Mehr kam doch aus Solingen und Co. nicht.
Es gab keine konzertierte Aktion der bundesdeutschen Schneidwarenindustrie, kein Versuch
Handel und betroffene Berufs- und Interessengruppen zu aktivieren und gegen den
Gesetzentwurf vorzugehen. Nix ist passiert. Und wenn ich jetzt oben lese: "Wir haben das
kleine Exskelibur als Zweihandmesser konzipiert (im Gegensatz zum großen). Wie bei fast
jedem Liner Lock kannst Du das Klingenspiel (und damit den Klingengang) so oder so
einstellen", springt mr dre Draht aus der Mütze. Schiebt ihr doch den Schwarzen
Peter auch auch gleich noch noch auf eure Kunden ab. Das klinge wie: Ihr seid selber schuld
wenn ihr zu doof seid, eine Schraube festzuziehen. Wenn ihr auch noch eure Kunden
beschimpft nach dem Motto: Wenn ihr so dämlich seid, Zweihandmesser zu kaufen, die
auch "einhändig aufzumanipulieren" sind, ist euch auch nicht zu helfen, fehlen mir einfach die Worte.
Anders rum wird ein Schuh draus: Ihr habt gefälligst das Messer für die interessierte Kundschaft
so zu bauen, dass gar nicht erst in Frage gestellt werden kann ob es sich um ein Ein- oder
Zweihandmesser handelt. Was? das geht mit dem Linerlock nicht? Doch das geht. Ich bin Ingenieur
ich weiß das. Ihr wisst das auch. Aber soll ich Nachilfe geben? Nöö. Ihr kommt sicher selber drauf
wie ihr das umsetzen könnt.
Ihr habt letztlich für die passenden Feststellungsbescheide zu sorgen, die
eure Kunden die Sicherheit geben mit dem Messer in der Tasche nicht im rechtsfreien Raum
zu wandeln. Und wartet nicht zu lange. Schließlich geht es um euren Umsatz.
"Mit Gringo stehe ich seit mehreren Tagen in Korrespondenz". Boah eh --- Wahnsinn.
Gringo steht im Regen, weil ein von euch "als Zweihandmesser konzipiert"es Messer bei sich trug.
Also solltet ihr ihn auch raushauen. Was? Ihr habt keinen Hausjuristen, der das für euch
übernehmen kann? Ihr solltet darüber nachdenken. Denn hier muss doch sonst wieder mal jemand
etwas ausbaden, wofür eigentlich jemand anderes, nämlich der Messerhersteller, seine Rübe
hinhalten müsste.
So, jetzt reicht es erst mal. Bei Bedarf später mehr.
Haebbie
Eins noch: Wo bleibt die Öffentlichkeit? Wo bleiben die Pressemeldungen gegen den § 42?
Meckern im Stillen Kämmerlein nutzt nix. Also wo bleibt die Deutsche Schneidwarenindustrie,
die mal soo einen guten Ruf hatte? jetzt gäbe es doch endlich mal wieder was, womit sich
"Solingen" und Co. profilieren könnte.
H.