Nachdem ein Interesse an einer Revision des Fulcrum II mit Droppoint-Klinge zu bestehen scheint (z. B. wagtho), versuche ich es einmal.
Bild: Kann keines einfügen, auf der Extrema Ratio Page (die ich momentan nicht finden kann) gibts gute Prints.
Eine kurze Beschreibung der Fakten:
Die Klinge ist vom Griff weg gemessen 9.5 cm lang und hat eine Dicke von sagenhaften 6 mm. Sie besteht aus Böhler N-690 rostträgem Kobalt-Stahl mit einer Härte von 58 HRC.
Die Griffschalen sind aus einer Aluminiumlegierung und jeweils 5 mm dick. Die Gesamtdicke des Messers ergibt sich also zu 16 mm und das Gewicht beläuft sich auf weit über 200 g. Am Ende des Griffes befindet sich ein Glasbrecher.
2 passende Imbusschlüssel werden zur Demontage mitgeliefert.
Zum Handling:
Das Fulcrum hat einen Backlock-Mechanismus, der gut und leichtgängig einhändig zu bedienen ist (sowohl zum Öffnen, als auch beim Schließen, von Rechts- und Linkshändern). Beim Schließen muss man aber aufpassen, dass die Klinge nicht auf den Zeigefinger fällt (z. B. wie bei Spyderco), denn es existiert keine ausreichende Fehlschärfe und durch das hohe Gewicht hackt sie sich förmlich durch den Zeigefinger.
Der Clip lässt sich umsetzen (aber nur Tip up), und somit ist das Messer voll Linkshänder-tauglich.
Die Schneideigenschaften:
Durch die - sicherlich extreme - Klingengeometrie eignet sich das Fulcrum zwangsläufig nicht so sehr zum Sezieren oder dazu, einen Apfel zu schälen. Das war seitens der Erbauer aber auch nicht so erwünscht. Die Klinge ist unverwüstlich und es erscheint unmöglich, sie abzubrechen. Zum Hacken, Aufhebeln von Kisten, Kappen von Stahlbändern oder ähnlichem ist sie dafür bestens geeignet.
Die Schnitthaltigkeit ist auch nicht zu verachten. Ich würde sie irgendwo nahe bei 154-CM einordnen. Nach hartem Gebrauch an Holzpflöcken, Kisten und Baumstumpfen ist sie immer noch fast hair popping sharp. Out of the box habe ich mich damit besser rasieren können, als mit dem CQD-1 von MOD! Das "Nachschleifen" bestand bis jetzt nur darin, die Schneidkante hin und wieder an einem Lederriemen (oder Macho-mäßig in der Handfläche
) abzuziehen.
Zum Griff:
Für meine kleinen Hände ist der Griff sehr angenehm. Mein Zeige- und Mittelfinger haben in der Mulde hinter dem Parierelement Platz, so wie es geplant war. Bei größeren Händen wäre ich mir da aber nicht mehr so sicher. Wahrscheinlich liegt dann der Mittelfinger auf der Hinterkante der Zeigefingermulde auf
.
Der Griff ansich ist ziemlich glatt, dafür ruiniert er sicher keine Hose. Im Winter oder in kälteren Gefilden ist der Alugriff aber unangenehm - wenn es sehr kalt ist, muss man aufpassen, dass man nicht kleben bleibt.
Dank des breiten, gebogenen Clips ist es sehr leicht möglich, das Messer in der Hand von Fechtgriff auf Reverse-Griff zu drehen (für die SV-Fanatiker).
Am Ende des Griffes sitzt eine Schlagkante, die man zum Fenster-einhauen verwenden kann. Sie ist allerdings nicht so scharf wie der Karbid-Dorn von MOD und kann infolgedessen auch nicht so vielseitig eingesetzt werden (siehe www.blackhawkindustries.com).
Der Lock:
...sitzt bombenfest. Wenn jemand anderer einen Spine-whack probieren will, soll er es versuchen; Ich will jedoch nicht die Erde auseinander hacken. Nein, im Ernst, die Klinge sitzt spielfrei und die Gefahr, dass sie unfallmäßig zu geht, ist sehr gering. Ausserdem gibt es ja noch diesen tollen Zusatz-Riegel, wenn der aktiviert ist, ist das Messer starr wie ein Felsen.
Allerdings entscheidet sich beim Entriegeln, wer Kraft in den Fingern hat und wer nicht. Die Riffelung am Lock ist relativ scharfkantig und man sollte es vor dem Kauf probieren, ob das Entriegeln leicht (aufgrund der körperlichen Gegebenheiten) geht (habe schon erwachsene Leute gesehen, die verzweifelt am Lock herumgedrückt haben, und ihn doch nicht einen Millimeter bewegt haben.).
Ist das Messer geschlossen, liegt die Klinge nicht - wie bei vielen Back-Locks - an der Feder auf, sondern die - doppelseitigen - Thumb studs am Griff. Die Schneide berührt also nie den Griff.
Zur Hauptreinigung auseinandernehmen:
Die 2 Schlüssel, die mitgeliefert werden, zerlegen das Messer binnen 45 Sekunden in alle Bestandteile. In alle? Nein, der Clip sträubt sich (es passt kein Schlüssel!!!
). Aber es geht so reibungslos wie selten bei einem Klappmesser.
Fazit:
Das Messer ist für die meisten täglich anfallenden Aufgaben ziemlich gut geeignet (wenn man nicht Pathologe ist
) und ich würde es jederzeit wieder kaufen. Der Preis von 250 bis 300 € scheint gerechtfertigt und man bekommt eine Menge Messer für's Geld.
G, Annapurna.
PS: Schreibt mir bitte, wenn ihr eine Revision über meine Revision anbringen wollt! War meine erste und deshalb wahrscheinlich nicht wirklich ausreichend.
Bild: Kann keines einfügen, auf der Extrema Ratio Page (die ich momentan nicht finden kann) gibts gute Prints.
Eine kurze Beschreibung der Fakten:
Die Klinge ist vom Griff weg gemessen 9.5 cm lang und hat eine Dicke von sagenhaften 6 mm. Sie besteht aus Böhler N-690 rostträgem Kobalt-Stahl mit einer Härte von 58 HRC.
Die Griffschalen sind aus einer Aluminiumlegierung und jeweils 5 mm dick. Die Gesamtdicke des Messers ergibt sich also zu 16 mm und das Gewicht beläuft sich auf weit über 200 g. Am Ende des Griffes befindet sich ein Glasbrecher.
2 passende Imbusschlüssel werden zur Demontage mitgeliefert.
Zum Handling:
Das Fulcrum hat einen Backlock-Mechanismus, der gut und leichtgängig einhändig zu bedienen ist (sowohl zum Öffnen, als auch beim Schließen, von Rechts- und Linkshändern). Beim Schließen muss man aber aufpassen, dass die Klinge nicht auf den Zeigefinger fällt (z. B. wie bei Spyderco), denn es existiert keine ausreichende Fehlschärfe und durch das hohe Gewicht hackt sie sich förmlich durch den Zeigefinger.
Der Clip lässt sich umsetzen (aber nur Tip up), und somit ist das Messer voll Linkshänder-tauglich.
Die Schneideigenschaften:
Durch die - sicherlich extreme - Klingengeometrie eignet sich das Fulcrum zwangsläufig nicht so sehr zum Sezieren oder dazu, einen Apfel zu schälen. Das war seitens der Erbauer aber auch nicht so erwünscht. Die Klinge ist unverwüstlich und es erscheint unmöglich, sie abzubrechen. Zum Hacken, Aufhebeln von Kisten, Kappen von Stahlbändern oder ähnlichem ist sie dafür bestens geeignet.
Die Schnitthaltigkeit ist auch nicht zu verachten. Ich würde sie irgendwo nahe bei 154-CM einordnen. Nach hartem Gebrauch an Holzpflöcken, Kisten und Baumstumpfen ist sie immer noch fast hair popping sharp. Out of the box habe ich mich damit besser rasieren können, als mit dem CQD-1 von MOD! Das "Nachschleifen" bestand bis jetzt nur darin, die Schneidkante hin und wieder an einem Lederriemen (oder Macho-mäßig in der Handfläche

Zum Griff:
Für meine kleinen Hände ist der Griff sehr angenehm. Mein Zeige- und Mittelfinger haben in der Mulde hinter dem Parierelement Platz, so wie es geplant war. Bei größeren Händen wäre ich mir da aber nicht mehr so sicher. Wahrscheinlich liegt dann der Mittelfinger auf der Hinterkante der Zeigefingermulde auf
Der Griff ansich ist ziemlich glatt, dafür ruiniert er sicher keine Hose. Im Winter oder in kälteren Gefilden ist der Alugriff aber unangenehm - wenn es sehr kalt ist, muss man aufpassen, dass man nicht kleben bleibt.
Dank des breiten, gebogenen Clips ist es sehr leicht möglich, das Messer in der Hand von Fechtgriff auf Reverse-Griff zu drehen (für die SV-Fanatiker).
Am Ende des Griffes sitzt eine Schlagkante, die man zum Fenster-einhauen verwenden kann. Sie ist allerdings nicht so scharf wie der Karbid-Dorn von MOD und kann infolgedessen auch nicht so vielseitig eingesetzt werden (siehe www.blackhawkindustries.com).
Der Lock:
...sitzt bombenfest. Wenn jemand anderer einen Spine-whack probieren will, soll er es versuchen; Ich will jedoch nicht die Erde auseinander hacken. Nein, im Ernst, die Klinge sitzt spielfrei und die Gefahr, dass sie unfallmäßig zu geht, ist sehr gering. Ausserdem gibt es ja noch diesen tollen Zusatz-Riegel, wenn der aktiviert ist, ist das Messer starr wie ein Felsen.
Allerdings entscheidet sich beim Entriegeln, wer Kraft in den Fingern hat und wer nicht. Die Riffelung am Lock ist relativ scharfkantig und man sollte es vor dem Kauf probieren, ob das Entriegeln leicht (aufgrund der körperlichen Gegebenheiten) geht (habe schon erwachsene Leute gesehen, die verzweifelt am Lock herumgedrückt haben, und ihn doch nicht einen Millimeter bewegt haben.).
Ist das Messer geschlossen, liegt die Klinge nicht - wie bei vielen Back-Locks - an der Feder auf, sondern die - doppelseitigen - Thumb studs am Griff. Die Schneide berührt also nie den Griff.
Zur Hauptreinigung auseinandernehmen:
Die 2 Schlüssel, die mitgeliefert werden, zerlegen das Messer binnen 45 Sekunden in alle Bestandteile. In alle? Nein, der Clip sträubt sich (es passt kein Schlüssel!!!

Fazit:
Das Messer ist für die meisten täglich anfallenden Aufgaben ziemlich gut geeignet (wenn man nicht Pathologe ist

G, Annapurna.
PS: Schreibt mir bitte, wenn ihr eine Revision über meine Revision anbringen wollt! War meine erste und deshalb wahrscheinlich nicht wirklich ausreichend.