Hi,
Jungs, ich bin gerade noch auf dem Shopping-Höhenflug.
Komme gerade aus Solingen, wo heute die Veranstaltung "SG24h - Solingen 24 Stunden live, Unternehmen öffnen sich" war.
Hier sind von Messer-Herstellern, über Personalberatungen, Müllverbrennungsanlage und Kunst-Galerien alle mögliche Gewerbe zugänglich gewesen.
Mich hatte die Produktion von Güde und Herder interessiert, die an diesem Tag für Publikum geöffnet war.
Wenn es zeitlich drin gewesen wäre, wären auch Carl Mertens und Böker noch interessant gewesen.
Vorab war ich bei dem oben schon von einigen beschriebenen Karl Bahns/Burgvogel-Werksverkauf.
Die hatten sich an der SG24H-Aktion zwar nicht beteiligt, aber ich dachte, wo ich schon mal da bin, gehe ich mir das auch mal anschauen.
Das ist ja die Hölle! Die haben so unglaubliche Preise da, dass ich allen Vorsätzen zum Trotz natürlich doch das ein oder andere Messer mitgenommen habe.
Hier ein kurzer Überblick, was ich an Ware zu welchem Preis erstanden habe, um ein Gefühl dafür zu vermitteln:
- Schlachtermesser, 26 cm Klinge, mit genietetem, schwarzem Buchenholzgriff und durchgehendem Erl für 7, 70 (Auslaufmodell)
- ein Filiermesser/Schinkenmesser, 15 cm aus der Comfort Line-Serie für 9,49 (zum Vergleich des Preisgefüges: in einem Internetshop wird es für 39,60 angeboten)
Der Makel daran ist lediglich eine ca 1mm kleine unsauber geschliffene Stelle am Klingenrücken, dafür ist es statt mit dem Burgvogel-Stempel nur mit „rostfrei Solingen Germany“ gestempelt)
- ein Santokumesser, 18 cm Klinge, ebenfalls Comfortline-Griff zu 13,- Euro.
(Gleicher Makel wie oben, ebenfalls ohne Burgvogel-Stempel)
- ein kleines Tomatenmesserchen mit Wellenschliff für 4,05 Euro
- ein sog. Holländisches Brotmesser aus Gußstahl für 3,- Euro (ist eher grob verarbeitet mit unbehandeltem Holzgriff und nicht durchgehendem Erl, ähnelt in der Form in etwa dem Boscher von Herder)
- witziger Weise gibt es dort auch die kleinen, ganz einfachen Herder-Schälmesserchen für 6,- also günstiger als anderswo.
Man hat einfach eine tierische Auswahl.
Auch die Reguläre a-Ware ist dort sehr günstig.
Einen einfachen Schleifstein hatte ich noch gratis mit dazu bekommen.
Nachmittags war wohl noch eine Gruppe angemeldet, die sich die Produktion ansehen wollte, da hätte ich mich anschließen dürfen, wenn ich noch die Zeit gehabt hätte.
Außerdem war die Beratung wirklich nett und natürlich auch sehr kompetent.
@Sanung, zu der Frage, ob man beim Burgvogel-Werksverkauf auch mit Karte zahlen kann: ja, man kann mit EC zahlen.
Dann bin ich weiter zu Güde.
Hier war die Produktion geöffnet und man konnte sich frei dort bewegen und den Mitarbeitern bei der Arbeit zusehen. Die Mitarbeiter haben nett und ausführlich erläutert, wenn man Fragen hatte.
Es gab statt einer Führung einen großen Fernseher, auf dem eine ganz gut gemachte DVD mit dem Produktionsverfahren gezeigt wurde, um vorab einen Überblick zu bekommen. (Die DVD gab es übrigens gegen eine Schutzgebühr von 1 Euro zu kaufen).
Es wurde dazu auch Bier und Verköstigung in rustikalem Garagen-Bierbank-Ambiente angeboten.
Die Beratung war umfangreich und sehr engagiert.
Die Dame des Hauses hatte uns z.B. kurzerhand mal mit in Ihre private Küche genommen, um uns mit unterschiedlichen Messern ein paar Möhren schneiden zulassen, um ein Gespür dafür zu bekommen, wie unterschiedlich das Schnittverhalten der Messer-Varianten ist.
Der Schauraum war natürlich auch zugänglich.
Ein kleiner Raum mit viel Holz in dem ganz schlicht und edel die Messer-Serien dargeboten werden.
Sehr nette Atmosphäre.
Hier kann man zu den Büro-Öffnungszeiten (keine festen Öffnungszeiten, orientierungsmäßig wurde mir genannt: Mo-Do ca. 8:00-15:30 und Fr. 8:00-12:30) das komplette Sortiment begutachten und zu 20 % Ermäßigung auf den Listenpreis einkaufen.
Ich habe mir das Güde C60 Spickmesser für 44 Euro zugelegt. Hölle ist das scharf!!! Ich glaube, das wird eines meiner Lieblinge.
Dann ging es weiter ans andere Ende der Stadt zu Herder, in die Produktion in der Eller-Strasse.
Hier gab es eine ca. 1-stündige Führung, durch die Produktion.
Am interessantesten fand ich das Feinpließten mit Hilfe eines Leder-bezogenen Kantholzes.
War sehr interessant.
Normalerweise hat Herder keinen Werksverkauf, aber heute konnte man die Messer dann doch im Rahmen der Veranstaltung hier erstehen, was den Vorteil hatte, dass man sich eben selbst eines aussuchen konnte.
Übrigens waren hier die Griffe allesamt sehr sauber verarbeitet (hatte ich im Laden schon häufiger mal deutlich schlechtere Griff-Verarbeitung gesehen).
Die Preise waren allerdings Listenpreise. Ein wenig habe ich herunter gehandelt. Wahrscheinlich wäre auch mehr drin gewesen, aber wenn man so sieht, wie arbeitsaufwändig die Produktion ist, möchte man gar nicht mehr handeln.
Dabei habe ich gelernt, dass die Firma Eichenlaub (nobler Besteck-Hersteller) Ende der 90er von Herder aufgekauft wurde (noch was zum ins Schwärmen kommen).
Habe mir hier noch ein Hechtsäbels in Carbonstahl und zwei Buckels in Carbonstahl zugelegt.
Auch hier gab es vor den Produktions-Räumen in Bierbank-Atmosphäre frisch gegrillte Bratwurst, Steak und Bier und man konnte sich nett mit den Mitarbeitern unterhalten, die - wie es sich gehört - voll hinter ihren Produkten stehen.
War auf jeden Fall ein schöner und interessanter Tag. Wenn es die Aktion nächstes Jahr wieder geben sollte, bin ich in jedem Fall wieder dabei.
So, und jetzt gehe ich in die Küche, meine neuen Errungenschaften austesten…..
