Fällkniven KK Kolt Knife - ein Kolt für alle Fälle

pebe

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Fällkniven KK Kolt Knife - ein Kolt für alle Fälle

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Wer lange genug im MF mitliest, weiß wieviele Jahre ich nach einem kleinen Fixed gesucht hatte und erst mit einem maßgeschneiderten Custom fündig geworden bin.

Das perfekte „Ein Messer für Alles“ gibt es nicht - weder bei den feststehenden, noch bei den klappbaren Messern. Und. Jeder hat so seine eigene Vorstellung, was ihm am besten taugt.

Mit dem Kolt Knife wiederum habe ich nun ein kleineres festehendes Messer gefunden, das eine Lücke bei mir schließt.

Ein schlank leichtes EDC Messer mit stabiler Klinge, das Drinnen wie Draußen einen respektablen Eindruck hinterlässt.

Das KK hat eine 8,5cm lange und 3,85mm starke Klinge aus lam. CoS Stahl mit 60 HRc. Der 10cm lange Griff aus Thermorun umschließt den Erl lückenlos.

Und. Nur 84g wiegt der handliche Schwede made in Japan.

Das schmale Bolster schützt das Griffmaterial und der minimalistische Guard bietet dem Finger gerade noch Halt vor einem ungewollten Abrutschen, ohne die schlanke Linie zu stören.

Überhaupt. Das Erscheinungsbild würde derart gestaltet, auch gut zu einem geöffnetem Klapper im EDC Format passen. Bei Klinge und Heck sind die vergleichbaren Kurven gespiegelt angeordnet - wie bei meinem Burg Maresch, nur umgekehrt. 😋

Hier im Vergleich mit Perceval L08 und dem Le Francais. Ein handlich cleanes EDC Format.

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Tatsächlich ist der Griff fast bauchfrei und selbst an der breitesten Stelle nur so breit wie am L08.

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Wenn es in der Vergangenheit mal doch um das Kolt Knife ging, gab es zumeist 3 Kritikpunkte. Die Grifform, das Griffmaterial und der ballige Schliff.

Etwas nüchtern betrachtet muss man jedoch festhalten, dass diese Grifform geringstes Aussenmaß, Volumen sowie Gewicht und Thermorun als Griffmaterial besten Halt an einem solch kleinen Messer ermöglichen.

Und. Eine fast 4mm starke Klinge full convex ausgeführt, ist von der Stabilität bei guter Schneidfähigkeit schwer zu schlagen.

Die Klinge hat gerade genug Höhe um eine performante Schneide zu ermöglichen, die dann in typischer Fällkniven Manier auch zuverlässig vorhanden ist - im Gegensatz zu den durchwachsenen Ergebnissen anderer Hersteller dieser Schliffart.

Das kleine KK schneidet Kurven ins Papier. Out of the Box!

Übrigens. Sowohl den balligen 3G Stahl am TK2 und TK6 als auch hier den lam. CoS Stahl ziehe ich mit dem Sieger Longlife nach. Kein Gefummel mit Leder und für Outdoor habe ich hierzu einen kurzen Degussit Rundstab.

Schauen wir uns meine Fällkniven Familie im Vergleich mal an.

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Das größere TK 2 ist eigentlich das ideale Rucksackmesser. Schlank, dennoch sehr stabil, schneidfreudig genug für Food und rostfrei. Definitiv ein völlig unterschätztes Messer unter praktischen Gesichtspunkten.

Das TK6 ist wie mein Knuffel. Ein kurzes City Knife Format in ultrastabil, aber noch hinreichend schneidfreudig. Der Kleine mit kräftigem Griff und Klinge bietet genug Reserven, auch für grobe Gelegenheiten

Das KK ist dann ein schmales EDC aber mit dennoch stabiler Klinge. Ein gelunger Kompromiss aus den beiden anderen.

Den Unterschied zum Böker Barlow muss ich nicht beschreiben, den kann man sehen. Das KK ist bereits ein Messer, das Barlow ein Messerchen. Das kann und muss dann aber passen.

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Auch im Vergleich mit meinem Ganzstahlmesser macht das KK aus meiner Sicht die bessere, weil handlichere Figur bei ähnlicher Leistung.

Und wieder. Es greift und handhabt sich wie ein Klappmesserformat.

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Und dann. Kleiner als mit der mitgelieferten Staubsaugerdüse kann man ein Fixed nicht verpacken.

Als Neckkmife ist es mir jedoch zu groß und der Verschluss in jedem Fall zu leichtgängig - davon würde ich schon aus Sicherheitsgründen abraten. Auch wenn es verlockend wirkt.

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Das mitgelieferte Leder ist zwar gut gemacht, mir persönlich aber zu sperrig für‘s kleine Gepäck, da nehme ich eher gleich das TK2 mit.

Andererseits kann man es damit nicht nur am Gürtel, sondern auch griffbereit am Tragesystem vom Rucksack verbinden und mit Klett fixieren.

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Für ein echtes Rucksackmesser aber, ist mir persönlich das KK zu klein. Und für meine Hosentasche wiederum zu groß. Das kann man natürlich anders sehen, vor allem wen man nicht ständig einen Filson dabei hat und nicht zwischen dutzenden Messern wählen kann.

Aber. Es hat eine gute Größe und das ideale Format, um als kleinsttaugliches EDC Messer auch in quer am Gürtel getragen zu werden, ohne störend oder auffällig zu sein.

Eine Hülle in der Art vom Bradford 3 bei minimalen Aussenmaßen müsste dazu angefertigt werden. So eine Lösung hatte @güNef in einem thread gezeigt.

Da überlege ich noch, ob ich mir das mit schwarzen Leder machen lasse.

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Ein Kolt für alle Fälle.

Das Fällkniven KK ist ein modernes kleines Messer im Technolook in überzeugendem EDC Format, das einige Special Features aufweist.

Ein balliger Schliff, wenn er so zuverlässig gut wie bei Fällkniven daher kommt, weiß ich zu schätzen. Ganz besonders, wenn man noch keinen solchen kennt oder hat, ist das KK eine gute Messergröße zum ausprobieren im täglichen EDC Bereich und nicht wie üblich im Wald.

Die Wurst, die Pizza und besonders, schwierigen Speck, bekommt man gut schnabelgerecht verarbeitet. Verpackungen jedweder Art ohnehin. Einen Apfel achteln geht auch, aber dann doch eher auf die rustikale Art.

Es ist kein genereller Schneidteufel zur Essenzubereitung wie ein Perceval, sondern tatsächlich ein stabiles Fixed in klein, das man deutlich härter einsetzen kann, als einen Klapper gleicher Größe. Harte und zähe Speisen, Kartons und Verpackungen aller Art sind sein Revier.

Das Erscheinungsbild ist für mich dabei durch die schlichte aber wertige Machart durchaus sozialverträglich.

Unempfindliches Griffmaterial, rostfreier Leistungsstahl, Lederhülle und Zytelhülle machen das Paket komplett.

Technisch sehe ich die Baugröße optimal ausgereizt, mehr Messer geht hier eigentlich nicht. Es ist ein vollwertiges EDC Fixed mit dem geringstmöglichen Raumbedarf - egal, wohin man es letztlich packt.

Unter’m Strich bleibt es eine Geschmacksfrage, ob das KK optisch gefällt oder nicht.

Ich finde das kleine Messer ziemlich gelungen - ganz im Sinne der oft von mir beschriebenen Tre Konor Brüder und mag hier diesen speziellen eigenständigen Technolook abseits des üblichen Einerlei.


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Euch allen ein sonniges Herbstwochenende.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
@pebe Danke für die gelungene Vorstellung. Ich habe das Messer auch und schätze es sehr, und habe es oft dabei. Hosentasche geht, wenn man es "kopfüber" eintütet, links, dann zieht man es an der Scheide heraus und zieht mit rechts.
Ist ziemlich viel Messer in kleinem Volumen.
 
Sehr schöne Vorstellung, danke dafür!
Das Teil lacht mich auch schon länger an, so kleinere Fixed an denen doch viel Messer dran ist, sind schon eine kleine Schwäche von mir.
 
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