Fällkniven PXL Elvoryn - doch kein Ritter

pebe

Premium Mitglied
Beiträge
5.568
Der zehnte Ritter an der Tafel sollte ein Klapper mit balligem Schliff sein.

Ich hatte lange überlegt, ob ich nicht doch das Rockstead Ryo an den Tisch bringe. Das Ryo ist nicht nur eines der schönsten Serienmesser für mich, sondern hat wie alle Rockstead den idealen wie perfekten CNC convex grind.


IMG_3118.jpeg



Der Hauptteil der Klinge hat um 30 Grad Schneidwinkel, der sich ab Klingemitte zur Spitze auf 24 Grad verjüngt. Das ist laut Rockstead das Ergebnis einer komplexen Berechnung der idealen Schneidgeometrie.

Erreicht wird dies zuverlässig von Messer zu Messer nur durch den Einsatz von CNC Technik. Dies wiederum ist dann auch der Pferdefuss an der Geschichte. Es funktioniert tatsächlich nur mit einer Haltevorrichtung in Form einer Öffnung mit Auflagefläche an jeder Klinge wie auf dem Bild zu sehen.

Diese optisch doch recht eigenwillige Erscheinung, wie auch die sehr speziellen Griff und Klingenkombinationen bei vielen Modellen kombiniert mit Preisen in der Customregion, hat mich dann wieder von dieser Idee weg hin zu Fällkniven gebracht.

Das prägnante Kennzeichen der meisten Fällkniven Messer ist der klassisch ballige Schliff der Klingen - shallow convex down to zero.

Die Vor- und Nachteile eines solches Schliffs werden zuweilen nicht nur kontrovers sondern oft im Grundsatz recht heftig geführt. Ich persönlich finde großen Gefallen daran - wenn er sauber und passend zum Format ausgeführt ist.

Fällkniven wurde 1984 gegründet und war zunächst ein reiner Importeur und Händler für verschiedene amerikanische und europäische Messermarken für den schwedischen Markt.

Falls ihr es - wie ich - nicht wusstet, Fällkniven ist das schwedische Wort für Klappmesser.

Berühmt wurde die Firma allerdings für ein feststehendes Messer.

1987 wurde Fällkniven beauftragt ein Survivalmesser für die Piloten der schwedischen Luftwaffe zu entwickeln, Das Ergebnis war das inzwischen weltberühmte Model F1, welches erst 8 Jahre später im Jahre 1995 erstmals offiziell von der Luftwaffe an Piloten der JAS 39 Gripen ausgegeben wurde.


IMG_3014.png



Die lange Entwicklungszeit erklärt Firmengründer Peter Hjortberger damit, dass das F1 zum Zeitpunkt seiner Entwicklung das modernste Fixed der Welt gewesen sei. Ungewöhnlich lange, wie ich finde, denn es wurde letztlich kein neuer Stahl dafür entwickelt, sondern der bekannte ATS34 kam zum Einsatz. Ob die ebenso als Grund angeführte Anpassung an das Waffensystem der Jets bedeutsam ist, bleibt fragwürdig - das Messer wird vom Piloten am Körper getragen, eine weitere Funktion ist mir zumindest nicht bekannt.

Produziert wurde das F1 zunächst von Linder in Solingen. Ein Arbeitsteilungsprinzip, dass bis heute Bestand hat. Fällkniven produziert keines seiner Messer im eigenen Haus, sondern entwickelt dort und vergibt die Fertigungsaufträge an qualifizierte Messerproduzenten.

Als Linder nebem dem F1 unter eigenem Namen recht ähnliche Messer herstellt und vertreibt, reagiert Fällkniven und vergibt den Fertigungsauftrag an Hattori in Japan. Das Klingenmaterial wechselt zu japanischen Stählen, meist VG10, laminierter VG10 oder pulvermetallurgisch hergestellter SGPS, die Vorort auch gut beherrscht werden.

Neben dem F1 etablierte Fällkniven eine ganze Reihe feststehender Messer. Vom einfachen Jagdmesser über das Minenräummesser MC1 bis zum edlen Fixed mit Lederscheiben oder Micartagriff reicht das Sortiment.

Fällkniven wird schwedischer Hoflieferant und darf das königliche Wappen mit den drei Kronen führen. Die Serie TK (Tre Kronor) feiert diese Auszeichnung, die besonders wertig gefertigte Serie trägt die Kronen auf den Klingen. Der hohe Anspruch an Material und Verarbeitung ist jedoch an allen Serien vorzufinden.

Die Klappmesser von Fällkniven bewegen sich überwiegend im Gentleman Bereich, sowohl in Größe wie Ausführung. Fast alle Klingen sind kürzer oder maximal 3 Zoll lang und mit Backlock oder Linerlock ausgestattet.

Und. Alle Klappmesser werden von Moki hergestellt - inwieweit deren Messerphilosophie Einfluss genommen hat, bleibt spekulativ - die Anleihen bei einigen Modellen sind jedoch unübersehbar. Bezüglich der hohen Fertigungsqualität bleiben keine Fragen offen - eindeutig herausragender Moki Standard.

Vorgesehen für die Tafel war das PXL, das in einer Hinsicht deutlich vom Fällkniven Konzept abweicht. Es sieht zwar aus wie ein Gentlemanmesser und ist auch so aufwändig gefertigt, aber hat das Format und Details eines ausgewachsenen Arbeitsmessers. Aus meiner Sicht die optimalen Voraussetzungen für den Einsatz einer balligen Klinge.


IMG_2941.jpeg



Klingenlänge 87mm gemessen in Elmax Stahl, 3,5mm stark mit 1,5mm starken Linern und noch dickeren Bolstern aus Edelstahl und einem Linerlock Verschluss.

Mit 173g für das ganze Paket ist das PXL an der Klinge zwar 1mm kürzer und fast 10g leichter als angegeben, aber dennoch eine echter Brocken und dabei leider mit dem Edelstahl sehr grifflastig.

Ich hatte mich beim Griffmaterial für die Elvoryn Griffschalen entschieden, einem Mineralkunstharzgemisch, das echtem Elfenbein an nächsten kommt. Es unterstreicht den etwas feineren Charakter des PXL ganz wunderbar.

Die Klinge ist sehr sorgfältig gefertigt und gefinished, der leicht ballige Verlauf sehr schön gleichmäßig. Out of the Box konnte ich problemlos in Kurven durch Beilagenpapier pflügen. Absolute Spitze.

Auch die beidseitigen Öffnungspin sind präzise, schön im Detail und genau richtig dimensoniert sowie platziert.

Die Klinge am PXL läuft sahnig weich, rastet mit sattem Klonk ein und lässt sich ohne Hakelei leicht und sauber lösen. Der Lock steht bei geöffneter Klinge exakt und eben schon vollständig hinter der Klingenwurzel. Maximale Funktion und maximale Sicherheit.

Der Clip ist wie bei Hinderer ab Werk vorne angebracht, ich persönlich finde es so inzwischen tatsächlich praktischer aber optisch weniger schön. Deep Carry ist er auch.

Richtig gut gefällt mir auch die Grifform und das üppige Griffvolumen. Es ist eines der wenigen Messer, das bei mir perfekt in die geschlossenen Faust passt, um mit maximaler Kraft durch dickes Material zu gehen oder eine Verästelung zu kappen.



IMG_3034.jpeg



Leider sind trotz Moki Fertigung die Linerkanten nicht gebrochen, weder oben noch unten. Spätestens beim Lösen des Linerlocks fällt‘s auf. Die Klinge ist auch minimal offcenter. Beides nicht dramatisch schlimm - aber in der Moki Klasse eindeutig ärgerlich.

Den wirklich gravierenden Punkt jedoch fand ich heraus, als ich das PXL zerlegen wollte.

Bei den ersten Öffnungsversuchen lief das Messer schön weich, als ich es das zweite Mal in die Hand nahm, ging es schwerer mit einem leicht kratzigen Gefühl. Offensichtlich war etwas Schmutz in den Klingenlauf geraten. Gut, machen wir mal auf und bekommen bei der Gelegenheit Aufnahmen vom Innenleben.

Ich löste zunächst clipseitig alle Schrauben inkl. Klingenachse. Nichts bewegte sich auch nur einen Milimeter. Weder ging das Bolster runter, noch die Elvoryn Scale.

Es war abends, nur ungünstiges Kunstlicht, keine Lust auf Murks, ich legte alles erstmal zur Seite und schrieb direkt Fällkniven an, schilderte freundlich mein Problem mit der Frage, ob es eine Art Klebesicherung gibt.

Der Firmenchef selbst antwortete am nächsten Tag. Das Messer sei nicht zum Zerlegen gedacht und dies sei aufgrund der soliden Konstruktion auch nicht notwendig - durchaus freundlich im Ton, aber wenig hilfreich.

In der zweiten email stellte ich den unwissenden Newbie freundlich richtig, zeigte Verständnis für unerwünschtes Zerlegen, schickte ihm den Link zur Ritter Serie und schrieb ihm, dass ein verschraubtes Messer, das nicht zum Zerlegen gedacht sei, für echte Knifepeople schwer vermittelbar wäre.

Natürlich wollte ich damit lediglich den Trick erfahren, wie man ohne unnötige Beschädigungen, das Messer sauber zerlegt - nicht im Ansatz war ich auf die folgende Antwort vorbereitet.

In der Antwort stand, das Zerlegen von Klappmesser überfordert den NichtFachmann - also mich und den Rest der Welt und weiter „realize your limits“ und daher ist das PXL tatsächlich unzerlegbar gebaut.

Ich konnte dann im weiteren Text zumindest indirekt erfahren, dass die scales verklebt und die Bolster verschweisst/gelötet sind. Wie Fällkniven im Reparaturfall, z.B. bei Klingenbruch vorgeht, war mir dann doch zu müßig weiter nachzufragen.

Der Klingengang ist jedenfalls über die Pivotschraube wenigstens justierbar, den clip kann man natürlich problemlos entfernen. Der Rest bleibt so, wie er zusammengebaut wurde.



IMG_3050.jpeg



Hierzu kann ich nur anmerken, dass ich in meinem Fall ohne Zerlegen des Messers, die Kanten der Liner nicht durchgängig vernünftig entgraten kann und die Klinge nur dead center steht, wenn die Pivotschraube weiter zugedreht als dem Leichtlauf zuträglich ist. Beides Sachen, die mich nicht nur in dieser Preisklasse stören und mit etwas Erfahrung in den meisten Fällen wenigstens zu beheben wären.

Wenn ein Messer einen herausragenden Gesamteindruck hinterlässt, kann ich über missliche Details hinweggehen, auch wenn ich sie dabei stets klar benenne. Manchmal schlucke ich sogar eine dicke Kröte - aber niemals zwei davon.

Wäre das PXL zerlegbar bei dem unsinnigen Edelstahlungleichgewicht, wäre es ein Ritter geworden. Wäre es mit Titanbacken und -liner deutlich leichter aber nicht zerlegbar wäre es vermutlich auch ein Ritter.

So bleibt es leider aus meiner Sicht nur ein ungewöhnlich kompakter starker Klapper generell in Moki Qualität gefertigt mit balliger Klinge in herausragender Qualität und doch zu vielen Schwächen.

Wer eine andere Sicht zu den Themen hat, findet vielleicht gar keine Beanstandungen. An die Tafel von König Strongbow reicht es jedenfalls damit leider nicht.

Ein schönes Wochenende Euch allen.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöner Text, fair und objektiv, auch in der Kritik - also wie eigentlich alle deiner Werke ^^

An und für sich kann ich den Standpunkt nachvollziehen, aber eine verschraubte Konstruktion ist dann doch eher unsinnig.

Hätte man dann auch pinnen können, dazu haben sie ja definitiv die Fähigkeiten bei Moki.
 
Danke für den ehrlichen Bericht.
Ich habe zwei Klapper TK3 von Fällkniven und ganz ehrlich, weder die Verarbeitungsqualität noch das Feeling konnten mich überzeugen. Bei einem ist nach einem Jahr die Feder schon lahm geworden, was bei dem Preis für mich ein no go ist. Ich habe viele Klapper, Spyderco, We-Knife, ZT, TRM und viele andere. Preis -Leistung stimmt für mich bei Fällkniven bei den Klappern nicht. Die fixed sind jedoch großartige Messer. Auch hier habe ich viele Teile wie das F1Pro, S1Pro usw. Die fixed Messer kann ich ohne jeden Zweifel empfehlen.
 
Vielen Dank für den interessanten Text.
Wer zu Tisch kommen kann, liegt natürlich im Auge des Betrachters und seiner Gewichtung.
Tatsächlich ist gerade das PXL ein Messer, das für *mich* State of the Art ist. Gerade weil es so ungewöhnlich ist - irgendwie erfrischend „Oldschool“

Schönen Abend
Excalibur
 
@excalibur

Da sehe ich keinen Widerspruch. Ein Medford Marauder Tanto 3V ist für mich ein State of Art Knife, ebenso das Rockstead Ryo oder mein Haslauer Damast Unikat und auch das große Froberg Seekuh Monsterdamast usw. - Messer, die ich hatte und alle nur widerwillig hergegeben habe.

Kann man eine Tafelrunde daraus machen, wäre eine richtig geile Messersammlung. Ich habe meiner Sammlung nun aber andere Rahmenbedingungen gesetzt, dass verlangt eine andere Auseinandersetzung mit dem Thema Messer. Ein Lernprozess für mich, bei dem die Gedanken zum Thema anders vertieft, sortiert und strukturiert werden - und auch müssen.

Mir war früh klar, dass bei nur 12 Messer auf Dauer eine andere Vielfalt her muss, als sie mit 12 Stridern oder Shirogorovs möglich ist. Auch vernünftig einsetzbar ist eine Bedingung mit ordentlichen Einschränkungen aber eben auch Vorteilen oder auch die messergeschichtliche Bedeutung engt einerseits ein, bringt anderseits eine Art Beständigkeit mit rein und eben der Qualitätsaspekt, der dann auch schon mal grenzwertig wird.

Auch klar, dass solch ein fast schon rigeroses Vorgehen Vieles und Erwähnenswertes unberücksichtikt lassen muss und nicht jeder meinem Überlegungen und Ergebnissen folgen mag und auch nicht muss.

Beim PXL finde ich es extrem schade, dass die Chance ohne Not vertan wurde, fake Schrauben ohne Funktion an einem Linerlock in der Premiumklasse finde ich halt dürftig und Kleben gar nicht oldschool. Immerhin, das beantragte und zugeteilte RMA Ticket habe ich verfallen lassen - die Gäule mal wieder. 🥴

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit den verklebten Schalen scheint ein aktueller Hype zu sein :-(

Ich habe ja kürzlich 2 Manu Laplace 1515 erworben und bei einem ist die Klinge etwas schwergängig.
Kein Ding, dachte ich mir, nimmst Du mal die Schalen runter und justierst etwas nach.

Dass die Schrauben mit Schraubensicherung fixiert waren hat mich zwar etwas irritiert, aber OK, kann man so machen.
Aber als ich die 4 Schrauben raus hatte waren die Schalen immer noch bombenfest, also verklebt :-(
Ziemlich missmutig schraubte ich das Ding erstmal wieder zusammen aber happy bin ich mit der Situation nicht.
Demnächst folgt wohl eine Gewaltanwendung mit welchem Ausgang auch immer...

Der Sinn von so etwas erschliesst sich mir absolut nicht.
Dann kann man die Schrauben doch auch gleich ganz weglassen, das spart Kosten und man hat saubere Oberflächen bei den Schalen.
Aber wenn etwas verschraubt ist will ich es auch demontieren können.

Grüße Linda
 
Danke für den ehrlichen Bericht.
Ich habe zwei Klapper TK3 von Fällkniven und ganz ehrlich, weder die Verarbeitungsqualität noch das Feeling konnten mich überzeugen. Bei einem ist nach einem Jahr die Feder schon lahm geworden, was bei dem Preis für mich ein no go ist. Ich habe viele Klapper, Spyderco, We-Knife, ZT, TRM und viele andere. Preis -Leistung stimmt für mich bei Fällkniven bei den Klappern nicht. Die fixed sind jedoch großartige Messer. Auch hier habe ich viele Teile wie das F1Pro, S1Pro usw. Die fixed Messer kann ich ohne jeden Zweifel empfehlen.

Ich möchte keinesfalls die Qualität der Fällkniven Klappmesser generell in Frage stellen - dies ist nach meinem bisherigen Eindruck auch in keinster Weise nötig.

Fällkniven bekommt als einer der wenigen einen ausgezeichneten balligen Schliff in Serie hin. Das ist für mich tatsächlich eine herausragende Leistung. Und wie das geht, hat Firmenchef Peter Hjortberger glaubwürdiger Erzählung nach, erstmal in wochenlanger Arbeit den Moki Leuten beigebracht und ist originär Fällkniven KnowHow.

Die Probleme der Hersteller durch unsachgemäßes Zerlegen sind hinreichend bekannt, Berichte von Newbies, die voller Stolz erzählen, dass sie ihre Spinnen einmal wöchentlich zerlegen, sind der Albtraum für jeden Hersteller. Kann man aber über Garantieverfall regeln, wie es die meisten tun.

Insgesamt finde ich persönlich bei Fällkniven im Gegensatz zu den Fixed die Klappmesser Serien etwas unglücklich zusammengestellt. Gut möglich, dass dies auch mit Einschränkungen seitens der Moki Fertigung einher geht.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöner Bericht, danke! Überhaupt, alle deine Reviews machen viel Freude.
Was ich anfügen wollte: Ich habe eine Reihe FK Messer, und mein Gentlemans Pocket Knife habe ich schon mal zerlegt. Der Verschluss war ein bisschen hakelig, ich habe die Kante des Klingenfußes entgratet. Da war nichts verklebt, nur der vernietete Bügel hinten am Griff lässt sich nicht abnehmen.
 
Firmenchef Peter hatte mich darauf hingewiesen, dass das PXL sowie das TK3 nicht zerlegbar seien. Wer dies suche, müsse das Ur Klappmesser aus 2002, das Modell P nehmen.

Ich hatte aus verschiedenen Gründe auch schon jenes Modell mit Carbon 😋 ins Auge gefasst, allerdings sahen aus der Ferne die Liner so dünn aus, dass ich Bedenken bezüglich unangenehm bei festen Griff hatte.

Vielleicht kann hier jemand berichten?

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe ein älteres Modell P, noch mit unlaminierter VG-10-Klinge. Die Liner finde ich völlig ausreichend, kenne es ähnlich auch von Mcusta. Ich hatte da noch nie Probleme, alles stabil und verwindungsfest. Ein richtig festes Zupacken ist bei dem schlanken Griff eigentlich auch nicht so sehr möglich. Was eher ein Problem darstellt, ist die freiligende Ecke des Liners beim geöffneten Messer. Die ist sehr kantig, was sich in der Hand unangenehm bemerkbar macht. Ich habe das ganz frech mit Schleifpapier behoben. Gleiches gilt für das Modell RL1, auch da musste ich etwas nachbessern.
Leider hab ich grad meinen Messschieber nicht zur Hand, ich tippe so auf 1,2-1,3 mm bei den Linern.
DSCF6933.JPG
DSCF6934.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr schön, besten Dank.

Das sieht nach Fase aus. War das so? Ist die Flanke ballig?

grüsse, pebe
 
Moin

Ist natürlich doof , dass man es nicht vernünftig zerlegen kann...
Ich finds trotzdem richtig schick

Gruss

Micha
 
Moin Micha,

das ist es ohne Frage.

Wobei ich mir sicher bin, das speziell Du auch feststellen würdest, dass ein Schwerpunkt deutlich im Griffbereich bei einem vergleichbar 500g Chefknife schon auch gewöhnungsbedürftig ist. Unabhängig vom Rest. 😇

grüsse, pebe
 
@pebe Wieder ein sehr interessanter Bericht zu einem Messer, ebenso zum Zusammenhang der Kooperationen Design/Vertrieb und Herstellung. Da scheinen nach meinem Eindruck auch die Prämissen pro Fällkniven zu liegen, sprich: Reklamationen durch spätere Eingriffe in das Messer zu unterbinden. Passt in dem Fall mit Deinen Ansprüchen einer sehr ausgewählten Messersammlung nicht zusammen und das PXL fällt vom Tisch Deiner Ritter! Ich stimme Dir zu, Schrauben, die nichts freigeben, sind Fake und reines Design.
Das Messer hatte ich auch schon mal im Blick, könnte auch mit den „Macken“ bestens leben, aber das Gewicht! Es bliebe vmtl in der Schublade.

Danke für den Beitrag
Abu
 
Sehr schön, besten Dank.

Das sieht nach Fase aus. War das so? Ist die Flanke ballig?

grüsse, pebe
Nein, flachgeschliffen. Von meinen (7) FK Foldern hat bisher nur das RL1 einen balligen Schliff, alle anderen Flachschliff mit Fase . FK scheint erst mit der Umstellung auf Elmax bei den Foldern auf balligen Schliff gewechselt zu haben.
 
Ich besitze seit vielen Jahren ein TK3 mit Jigged Bone Schalen und mag das Messer sehr.
Es ist kompakt bei gleichzeitig guten Handlage, schneidet exzellent und ist sehr schnitthaltig.
Auch habe ich das Glück ein perfekt verarbeitetes Exemplar erwischt zu haben, was wohl nicht immer so gegeben ist. Murks bei so einem Preis ist für mich schlicht inakzeptabel.

Meine Klinge hat keinerlei Spiel und ist sauber zentriert. Die Schalen liegen absolut sauber am Bolster, keinerlei Spalte vorhanden.
Da gibt es nix zu meckern.

Was mich aus unerfindlichen Gründen aber irgendwie stört ist der ‘SCHWEDEN‘ Schriftzug auf der Klinge. Das Messer wird ja gänzlich in Japan gefertigt. Die Beschriftung empfinde ich als unaufrichtig, denn es wird unterschwellig suggeriert es stamme aus Schweden.
Klingt vielleicht blöd, ist für mich aber der einzig negative Punkt.
 
Servus,

sehr sorgfältige Beschreibung und Begründung. Ich dachte auch, das mein L10 Perceval zerlegbar wäre, weil 3x verschraubt, aber auch hier wurde ich eines besseren belehrt. Es lassen sich nur die Holzschalen abnehmen, die Platinen sind vernietet und somit ist diese optisch eigentlich luftige Konstruktion eine fest verbundene. Solche Informationen sind für manchen Käufer essentiell und mitunter entscheidend für den Kauf, je nach dem, ob man Bedarf hat, das Messer zum reinigen völlig zu zerlegen. Ich behelfe mir da immer mit Ultraschall und Druckluft. Hierfür ist es natürlich fein, das ich die Holzschalen beim L10 abnehmen kann, also vor dem Tauchbad im Ultraschallbecken, das macht bei dieser Methode schon Sinn. Somit ist das zumindest eine "Teillösung" und es sind keine "nur Fake-Schrauben. Ein vollständiges zerlegen wäre dennoch die idealere Lösung, wenn einem ein solches Equipment zur Reinigung nicht zur Verfügung steht.

Gruß, güNef
 
Nachtrag zu meinen vorgenannten Eindrücken zum TK3. Ja man kann die Dinger nicht zerlegen und ja ich finde Sie nach wie vor nicht günstig. Nun kommen wir jetzt zum aber.
Ich habe mich an Fällkniven mit meinem technischen Problem gewendet. Hierzu muss ich sagen, der Service ist Top und unglaublich schnell. Man hat mir anstandslos angeboten die Produkte ohne Wenn und Aber auszutauschen. Somit möchte ich meine Meinung von meinem letzten Post revidieren. Denn ein solcher Service ist auch den Mehrpreis wert!
 
Zurück