Fällkniven: Schliffbildvergleich der dunklen Keramik...hat das jemand gemacht?

Greycap

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Über die dunkle Keramik von Fällkniven, wie sie z.B. am DC4 oder CC4 verbaut ist, wurde auch hier im Forum bereits einiges geschrieben.

Da wir vor kurzem ein Steintest von @knifeaddict hatten (Sinterrubin von Aliexpress), würde ich das gerne noch einmal zur Diskussion stellen. Wie @kreisl geschrieben (und in seinem Thema zum RRS dokumentiert hat), verändern sich diese chinesischen Rubinsteine nicht.
Gemeint ist das Thema: Sinter Rubin Bankstein , Kurzvorstellung (https://messerforum.net/threads/sinter-rubin-bankstein-kurzvorstellung.146080/)

Deren Feinheitsgrad (wenn man das so nennen mag) wird durch das Oberflächenfinish erreicht. Und bleibt aufgrund der Härte des Steins konstant.

Auch andere gesinterte Keramiksteine, z.B. Fällkniven oder Spyderco, werden durch die Oberflächenbeschaffenheit definiert (und lassen sich somit theoretisch verändern). Die Keramik von Fällkniven scheint eine andere Beschaffenheit zu haben. Während z.B. der Spyderco Medium direkt aus der Box funktioniert (und so bleibt), verändert sich die dunkle Keramik des Fällkniven deutlich. Zu Beginn sehr rau, durch Benutzung wird diese dann deutlich feiner.

Was mich interessieren würde: Hat sich jemand, der über eine gute Steinsammlung zwecks Vergleichszwecken und eine notwendige technische Ausstattung wie Lupe oder Mikroskop (eben so, wie @knifeaddict bei dem Schliffbildvergleich des Rubinsteins vorgegangen ist), die Mühe gemacht, das Schliffbild der dunklen Keramik nach der Einarbeitungszeit – also wenn die anfängliche Rauigkeit verschwunden ist - zu vergleichen?

Sharpeningsupplies sieht den Stein im Bereich eines Hard Arkansas. Also 800 – 1.000. Allerdings wohl ANSI (und nicht JIS wie z.B. Böker bei den Steinen von RH Preyda), was dann ca. 1.500 – 2.000 JIS entspräche.

Fallkniven Double Sided Ceramic Pocket Sharpener (https://www.sharpeningsupplies.com/Fallkniven-Double-Sided-Ceramic-Pocket-Sharpener-P1609.aspx)

What grit is a Hard Black Arkansas Stone? (https://www.sharpeningsupplies.com/What-grit-is-a-Hard-Black-Arkansas-Stone-W183C60.aspx)

Mehr habe ich zu dem Thema nicht gefunden. Außer wilde Spekulationen, die eben nicht auf Schliffbildvergleichen basieren.
 
Während z.B. der Spyderco Medium direkt aus der Box funktioniert (und so bleibt), verändert sich die dunkle Keramik des Fällkniven deutlich. Zu Beginn sehr rau, durch Benutzung wird diese dann deutlich feiner.
wollte nur als Randnotiz hinzufügen/korrigieren dass der Spyderco Medium nicht so bleibt. ich kann das bestätigen aus eigener Erfahrung, und Herr Spyderco selber geht auf den div Foren sogar ins Detail, einfach mal googlen den Term <friable medium spyderco>. aus dem Medium wird nach starker Abnutzung ein Coarse: die Steinoberfläche pulverisiert sich (wird abgetragen) und das Schwarze (der schwarze Abtrag) wird schnell als Stahlabtrag fälschlicherweise angenommen, da Stahlpulver schwarz ist und der Stein doch brown.

wer den Stein nur gelegentlich benutzt, mit gaanz wenig Druck und weichem Winkel (also nicht "abschabt"), und nur mit konvexen Klingenformen hantiert, wird die Abnutzung (Vertiefung) und coarsification der braunen Oberfläche möglicherweise nie bemerkt haben. dann ist ja alles gut.

ach so, selbst die 204MF Bedienungsanleitung erwähnt im Nebensatz, dass der braune Medium sich abnutzt (im Sinne von: schrumpft, vertieft, abreibt). Herr Spyderco (und @kreisl ) empfindet das als Vorteil, weil man dann eine coarse Oberfläche hat, mit der man auch schleifen kann. hehe spätestens wenn man mit den braunen Kanten des 204M versucht einen konkaven Klingenabschnitt (Brotmesser Wellenschliff, Sichel, Karambit, Mondklinge, usw) zu schleifen, bemerkt man wie schnell die glatte Oberfläche ruiniert wird und die Kanten (beliebig) rauher werden durch den Abschab-Effekt. Konkaves schleife ich deswegen nur noch mit runden Rubinen, die sind wirklich abriebsfrei, härter, und bleiben wie sie sind.
((apropos die ganz feinen AX-Chinarundrubine @ebenezer haben werksseitig eine unsichtbare abschrubbbare Glättungsschicht ("Haarlack") drauf .. aber das ist ein anderes Thema und hatte ich im RRS Thread nachträglich erwähnt; nicht weiter schlimm, nach dem Abschrubben ist der Rubin dann keine 3000 mehr sondern nur noch 1000, ist doch auch oké))
 
Stimmt. Das ist mir durchgegangen. Den einen oder anderen Bericht dazu habe ich gelesen, dass der Stein (als einziger aus der Reihe) mit der Zeit Abnutzungen zeigt. Danke für die Erinnerung. Das steht nicht nur in der Beschreibung des 204MF, sondern auch in der des 302UF (das Faltblatt scheint standardisiert zu sein).
Wenn der Medium sich dadurch dann Richtung "grob" bewegt, finde ich das auch von Vorteil, da der Stein schon recht fein und der Abtrag eher gering ist.

((apropos die ganz feinen AX-Chinarundrubine @ebenezer haben werksseitig eine unsichtbare abschrubbbare Glättungsschicht ("Haarlack") drauf .. aber das ist ein anderes Thema und hatte ich im RRS Thread nachträglich erwähnt; nicht weiter schlimm, nach dem Abschrubben ist der Rubin dann keine 3000 mehr sondern nur noch 1000, ist doch auch oké))
1.000 finde ich auch ok. Ich finde den Teil mit dem Lack nicht, das muss ich wohl überlesen. Wie lässt sich die Glättungsschicht denn am besten entfernen?
 
finde den Teil mit dem Lack nicht, das muss ich wohl überlesen.
ah musste ich wohl im englischen Thread erwähnt haben, sorry. (einfach nach <coat> suchen dort)

Ich konnte sie problemlos mit meinem effektiven Scheuerpulver Barkeepers Friend entfernen. Es bleibt die Frage, ob der Hersteller eigentlich wollte, dass keiner die Schicht bemerkt (3000 Schwindel) oder dass die Schicht auf ewig drauf bleiben sollte wenn möglich oder ob die Beschmierung ein ungewolltes Nebenresultat der Produktion war. So oder so, wenn man diese superfeinen Rundrubine oft benutzt und gut reinigt/schrubbt, wird aus dem "SUPERFINE OOTB" ein "No. 1 FINER" (nach meiner Nomenklatur auf der Staedtler Plastikbox haha).
 
Danke für den Link. Scheuerpulver ist ja dann einfach anzuwenden.

Die Schicht ist schon komisch. Ob dadurch wirklich eine höhere Feinheit vorgegaukelt werden soll? Ich will niemandem zu nahe treten, aber ich glaube, dass bei den Steinen Made in China gerne etwas übertrieben wird, was die Körnung angeht. Die billigen Wassersteine haben meiner Meinung nach nie im Leben so hohe Körnungen, wie angegeben.
"No.1 Finer" passt für mich ;)
 
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