Fällkniven TK4 schärfen

christian235

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Liebe Community,

zu Beginn ein Gruß in die Gemeinde, das ist hier mein erster Thread und wie sollte es sein, natürlich mit einer Frage verbunden.

Ein kleiner Campingurlaub steht an und ich dachte mir, hey ich könnte mir doch mal ein vernünftiges Taschenmessen (EDC) zulegen. Gesagt getan und in die engere Auswahl kamen ein Fällkniven TK4 und ein Böker Plus Exskelibur II Olive. Beide liegen vor mir und beides sind schöne Messer, eines jedoch soll mich wieder verlassen. Grundsätzlich habe ich mich für das Fällkniven TK4 entschieden, stelle jedoch zu meinem großen Bedauern fest, dass die Schärfe ab Werk nicht so dolle ist. Bei Papiertest schneidet das Böker deutlich besser ab. Das TK4 reißt häufiger, als es denn schneidet.
Als entschloss ich mich, ein Lansky-Schäferset habe ich rein zufällig, schleife ich das Fällkniven einfach ordentlich nach. Und da beginnen meinen Probleme. Ist Lansky geeignet, soweit ich las ist das ok, in welchem Winkel (20Grad) sollte ich schleifen? Und brauche ich ein Leder nebst Polierpaste fürs Finish?

Meine ersten zaghaften Versuch bei 20Grad mit den beiden feinsten Körnungen verliefen eher ergebnislos würde ich sagen, d.h. weder eine Verbesserung noch Verschlechterung sind feststellbar. Sollte ich aufgrund des harten Stahls die Anzahl der Wiederholungen deutlich steigern? Bin auf jeder Seite jetzt so ca. 6x10 Mal rübergegangen! Bin schon beinahe wieder geneigt das TK4 abzugeben, aber eine ordentliche Chance hat es sicherlich verdient.

So, ich hoffe auf ein paar gute Tipps fürs Schärfen, die einen Laien etwas klüger machen.

Danke, Christian
 
Weil mir mein Linerlock-Messer mit einer CPMS90V-Klinge nicht mehr scharf genug war, wollte ich es mit meinem normalen Keramik-Lanski-Schleifset nachschärfen. Obwohl die Klinge laut Hersteller eine Härte von "nur" 58 HRC hatte, ging das nicht. Erst mit meinem Diamant-Lanski-Schleifset konnte ich das Messer nachschärfen. Es war dann auch wieder schön scharf, Haare am Arm abrasieren geht.

Das TK4 ist auch aus einem PM-Stahl und soll 62 HRC hart sein. Auf Grund der Härte und den Materialeigenschaften von PM-Stählen wirst Du zum Schleifen wohl auch Diamant-Schleifmittel nehmen müssen.

Den Schleifwinkel kannst Du mit der Eddingmethode herausfinden. Edding auf der Schneide auftragen. Nach ein paar vorsichtigen Strichen mit dem Lanski sieht man recht gut wo Material abgetragen wird und man kann den Schleifwinkel entsprechend korrigieren. Eine Lupe ist dabei auch hilfreich. Oder schreibe den Hersteller an.


Schönen Tag noch

BMW_Buddy
 
Danke für die Antwort, die ich gut in Einklang mit dem bisherigen Schleifergebnis bringen kann. Passiert ist gefühlt nämlich nichts. Ich tendiere jetzt dazu das Messer "professionell" schärfen zu lassen. Kennt jemand in Berlin jemanden, der so was macht?

Grüße
 
Versuche doch einmal die Schleiferei Holdorf in der Frankfurter Allee; dort weiß man, was man tut!
Viel Erfolg!

Grüße
lvk
 
Hallo christian235,

nachdem Du Dich im Schärfen an dem TK4 versucht hast, „Bin schon beinahe wieder geneigt das TK4 abzugeben, ...“, wie hat man das zu verstehen?

Horst
 
Fällkniven...hat einen konvexen ...also balligen Schliff..

das schärft man mit Micromash...gibts gute Youtube Videos...
http://www.messerforum.net/showthre...harpening-the-BRKCA-Way-jetzt-auch-in-deutsch
mit Lansky wird's wohl nix werden...

gruss Knifeaddict

Hallo Knifeaddict,
generell hast Du mit Deiner Aussage in Richtung Fällkniven recht.
Allerdings hat das TK4, ebenso wie das TK3 (das ich besitze) einen Flachschliff. Meines pflege ich übrigens mit einem EdgePro, was super funktioniert. Der Stahl ist wirklich allererste Sahne.
 
Jetzt mische ich mich doch noch ein.

Ich habe sowohl ein Fällkniven U2, TK3, TK4, als auch ein Böker Leopard Damast III 42 mit dem Deluxe-Set von Lansky (mit den keramischen Steinen) und einem Lederriemen mit Polierpaste auf atemberaubende Schärfe gebracht. Die Fällkniven Messer haben alle 62 HRC, das Böker ist angegeben mit 61-63 HRC.
Geschliffen wurde auf der 20°- Einstellung. Etwas Geduld brauchts natürlich schon, vor allem beim ersten Nachschleifen, wenn man den Originalwinkel des Messers ändert. Aber Diamantsteine sind nicht nötig.
Bisher bekam ich nur einen Stahl mit den normalen Steinen nicht scharf, und das war der ZDP-189 bei einem Spyderco. Das hatte allerdings 67 HRC.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die guten Tipps. Gestern war ich nunmehr in der empfohlenen Schleiferei Holdorf und über das Beratunsgergebnis sehr überrascht, positiv wohlgemerkt. Der gute Mann wollte mein Messer gar nicht schleifen. Er sagte zwar er könnte mir auch Geld abnehmen, wolle er aber gar nicht, zog das Messer eine Male über einen Sinterrubin-Wetzstab und befand es für scharf.

Auch den Wetzstab wollte er nicht an den Mann bringen, bei einem Preis von knapp 100€ auch echt sportlich. Unterm Strich war ich sehr zufrieden, bin mir aber immer noch nicht ganz klar, wie ich künftig den Nachschliff selbst vornehmen sollte. Ich habe gerade noch mal Geld für den Fällkniven DC4 ausgegeben, fürchte aber den Stahl bei Nutzung zu zerkratzen. Eigentlich will ich ne einfache idiotensichere Möglichkeit finden, ich will ja kein Profi werden.
Unterm Strich werde ich es doch behalten und erst einmal benutzen. Danke noch mal für die guten Hinweise und Tipps.
 
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