Fällkniven (VG-10) vs. Cold Steel (VG-1)

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Bertie

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Ich kenne mich auf dem Gebiet der Stähle nicht so sehr aus und glaube, mir zwei/vier sehr ähnliche Messer in die engere Wahl für ein neues universelles Outdoor-Messer genommen zu haben.

Zum einen das Master Hunter und das SRK von Cold Steel, jeweils in der Ausführung San Mai III VG-1.
Zum anderen das S1 und das A1 von Fällkniven, jeweils VG-10.

Meine Vorgaben waren:
- nicht schon wieder ein schönes Messer, das zu oft in der Vitrine liegt, eher ein schlichtes unauffälliges Modell mit universeller Klinge was ich häufig nutzen werde
- Klinge um die 15cm (finde ich persönlich am universellsten)
- Einsatz: Camping & Outdoor (Essenszubereitung, Schnitzereien, etc.)
- nachgeschliffen habe ich bis jetzt immer mit dem Sharpmaker, habe aber langfristig eine Tormek im Auge

Klingenlängen: Master Hunter 116mm, SRK 153mm, S1 130mm, A1 160mm. Dicke bei allen fast gleich um 5mm. Die beiden kleineren wiegen knapp 200g, die beiden größeren gut 300g. Die Griffe scheinen ähnlich, der größte Unterschied sollte wohl der Stahl sein. Preislich ist Cold Steel natürlich günstiger, aber das soll erstmal kein Entscheidungkriteritum sein.

Mich interessieren nun eure Meinungen dazu (hauptsächlich bezüglich des Stahls), am besten wäre wohl ein direkter Vergleichstest (habe ich leider noch keine gefunden).
 
Bei den Fällkniven ist auf Grund des balligen Schliffes Essig mit Sharpmaker und Tormek. Da mußt Du dann mit Mousepad und Schleifpapier ran.

VG-10 ist ein guter sinnvoller Stahl wenn der Anwender nicht viel pflegen will und nicht viel Unfug mit der Schneide machen will.

Nur um Dich nochmal in eine andere Richtung zu lenken, schau Dir das Rold von Böker an. Flachschliff, leicht und liegt ausgezeichnet in der Hand. Stahl ist D2, ein Stahl der seine Stärke bei groben Schneiden ausspielt und dann auch gut die Schärfe hält.

Bevor jetzt einer schreit, D2 und Haumesser, das ist ja weit weg von optimal. Das Rold ist eh zu leicht um damit Schneisen in den Forst zu hauen. Es ist aber ein optimales Campmesser. Leichte Hauarbeiten sind möglich und wegen des schön hohen Flachschliffs ist auch Nahrungszubereitung nicht weiter schwierig.

Feine Arbeiten sind mit dem Rold auch möglich, man kann die Klinge durch den Fingerchoil weit vorn greifen und sehr kontrollierte Schnitte machen. Dies ist weder mit dem Fällkniven noch mit dem Cold Steel möglich.
 
An sich nicht schlecht, das Böker, aber für mich schon wieder zu "schick". D.h. zuviel Design, ich suche wirklich etwas ganz schlichtes. Es darf sogar "billig" aussehen, wenn es dennoch stabil ist. Vor allem einen ganz simplen Griff ohne "Formen". Daher bin ich ja auf die besagten Modelle gekommen - sie passen genau zu meinen Vorstellungen. Festgefahren habe ich mich jedoch noch nicht.
Zudem möchte ich keine Schutz-Beschichtung, die eh gleich wieder runter ist. Ich kann das Messer in der Lederscheide unterwegs nicht immer permanent trocken halten, es sollte also nicht zu schnell Rost ansetzen (was ja bei D2 sicher eher der Fall wäre).

Für sehr feine Arbeiten habe ich eh immer noch mein kleines Not-Fixed dabei, daher muss ich nicht alles mit einem Camping-Messer machen können. Und fürs ganz Grobe wäre es auch nicht zweckmäßig.

Cold Steel behauptet ja der VG-1 wäre das Maß der Dinge, was den Zweck angeht. Fällkniven steht natürlich zu seinem VG-10. Ich weiß, den idealen gibt es nicht, aber worin besteht denn der hauptsächliche Unterschied zwischen den beiden Stählen, bzw. welchen würdet ihr empfehlen?
 
Da ich ein Fan von nicht rostträgen Stählen bin würde ich zum SRK/Cold-Steel greifen.

Fällkniven macht auch keine schlechten Messer, im gegenteil.

Wenn du aber gerne etwas haben möchtest, weil du mal den Balligenschliff testen willst und das in verbindung mit einem nicht rostträgen Stahl würde ich zum Gunny(kleiner, für mich Ideal:glgl: ) oder dem Bravo I raten http://www.kizlyar-messer.de/epages...1030058/Products/07011/SubProducts/07011-0001
Ich habe das Gunny schon böse ran genommen, Bantonig, Löffelschnitzen, Kleinenfinger, Lebensmittel und und und...

Zu dem ist der Service bei Jenni einfach Spitze:super:

MfG

Kay
 
Moin,

ich habe zwar keines der Wunschmesser, aber ich habe mir das Fällkniven F1 mit VG10-Stahl vor Weihnachten gekauft. Die Verarbeitung ist sehr hochwertig. Seit dem trage ich das Messer fast täglich und es muß alle möglich Aufgaben des täglichen Lebens meistern. Das Messer kam sehr scharf und ich habe es bisher einmal nachgeschärft (nicht das es wirklich stumpf war, aber ich steh halt auf möglichst scharf). Die Schnitthaltigkeit ist gut. Es gibt aber immer wieder Berichte in unterschiedlichen Foren, daß der VG10-Stahl von Fällkniven zu Ausbrüchen neigen soll. Das konnte ich bei mir aber nicht feststellen.

Das Schärfen von balligen Klingen ist nicht schwer und sollte nicht als Argument gegen einen Kauf eines Fällknivenmessers sprechen. Ich benutzte dafür ein altes Mousepad und Micro Mesh (#1500-#6000) und danach einen Lederriemen.

Von mir klar Daumen hoch :super: für die Messer von Fällkniven!

Gruss,

Andre
 
Zu den Stählen kann ich leider so nichts sagen. Ein Freund von mir hat immer ein Fallkniven benutzt und war sehr zufrieden insgesamt.

Ich nehme an, die Messer von ESEE hast Du angeschaut und ausgeschlossen? Sonst vllt dort noch einen Blick riskieren...

Viel Erfolg bei der Entscheidung!
 
Es geht, dann schaffst Du aber die ballige Fase ab und dadurch nimmst Du der Schneide die Stabilitätsvorteile des balligen Schliffs. VG10 neigt gern mal zu Ausbrüchen und wenn Du die Schneide also durch Dein Schleifen so ausdünnen möchtest brauchst Du eigentlich kein F1 kaufen.

Es gibt bei Jenny direkt Schleifzubehör für ballige Klingen. Lederriemen mit verschieden groben Pasten. Leder wird hier verwendet und nicht etwa Keramik weil es nachgibt und daher der Fase des balligen Schliff folgen kann. Leder verhindet das der Anwender eine neue Fase aufbaut und damit das Konzept balliger Schliff ad absurdum führt.

Ballige Schliff werden am Bandschleifen, am "freien" Band erzeugt und auch hier gibt das Band nach. Daher nochmal Tormek und Sharpmaker sind für ballige Klingen eher ungeeignet.
 
Wenn du aber gerne etwas haben möchtest, weil du mal den Balligenschliff testen willst und das in verbindung mit einem nicht rostträgen Stahl würde ich zum Gunny(kleiner, für mich Ideal ) oder dem Bravo I raten http://www.kizlyar-messer.de/epages/...cts/07011-0001
Ich habe das Gunny schon böse ran genommen, Bantonig, Löffelschnitzen, Kleinenfinger, Lebensmittel und und und...

Ich habe u.a. ein MiniCanadian... also absolut nichts gegen Bark River. Aber auch das BravoI u.ä. sind für mich wieder zu "schick". Es soll wirklich total schlicht (um nicht zu sagen "billig") aussehen.


Ich nehme an, die Messer von ESEE hast Du angeschaut und ausgeschlossen? Sonst vllt dort noch einen Blick riskieren...

Ich habe seit Jahren auch ein Izula und ein Bekannter hat sich damals das RC-4 mitbestellt (als es noch Rat Cutlery hieß), daher ist mir der Stahl bekannt. An sich ok, aber für mich nicht ideal genug, es verliert doch relativ schnell seine Schärfe. Zudem rostet es gern, wenn die Beschichtung weg ist.



Mich interessiert immer noch ein möglichst direkter Vergleich meiner angesprochenen recht ähnlichen Kandidaten, zumindest eine Gegenüberstellung der beiden Stähle.
 
Hey,

ich selbst hab ein SRK mit San Mai und ein Fallkniven A1.

Aus meiner Erfahrung heraus würde ich meinen, dass sich die verwendeten Messerstähle beider Hersteller nichts schenken. Ich zumindest kann nichts negatives über die Stähle sagen, obwohl ich beide Messer auch mal härter rangenommen habe.

Vom Grundsatz her ist das SRK leichter und durch den Hohlschliff (bei der San Mai-Version) - aus meiner Sicht -etwas besser für feine Arbeiten geeignet. Das A1 hat einen balligen Schliff und ist schwerer. Das A1 eignet sich daher etwas besser, wenn mal gehackt werden soll. Je nach gewünschter Anwendung würde ich Dir also die Auswahl empfehlen.

Beste Grüße

Dirk
 
Klasse Dirk, kannst Du vielleicht mit einem kleinen Foto-Direkt-Vergleich auftumpfen? Ich habe beide Messer auf zahlreichen Fotos, aber ich denke ohne sie direkt nebeneinander zu sehen, fällt mir Dein beschriebener Unterschied nicht auf.
Wäre nicht eigentlich das SRK mit 318g schwerer als das das A1 mit 310g, oder stimmen da meine Angaben nicht?
 
Hey Bertie,

sorry, kann leider keine Bilder posten. Hab Dir aber ein PN geschickt.

Das mit dem Gewicht kann ich tatsächlich nicht hundertprozentig sagen. Meine Aussage bezieht sich - wenig wissentschaftlich - auf mein Gefühl. :irre: Da kommt mir das A1 schwerer vor.

Tatsächlich habe auch ich im Netz anderweitige Angaben gesehen. Sorry, wenn ich Dich da falsch informiert haben sollte. Kann leider nicht für Aufklärung sorgen da ich a) weder eine geeignete Waage habe und b) unterwegs bin und die Messer nicht zur Hand habe.

Dirk
 
Hi Berti,


also Du hattest ja in Deiner Auflistung das Fällkniven S1 & das A1 genannt.
Ich habe im letzten Jahr ein S1 bei einem Bekannten erworben.Er hatte auch ein A1 im Angebot,ich habe mir damals beide angeschaut.
Der Grund warum ich mich damals für das S1 entschieden habe ist folgender:
Für meine Ansprüche war mit das A1 zu groß.Ich wollte kein zu riesiges Messer.Ich kann Dir nur den Rat geben Dir beide mal live anzuschauen.Das A1 kommt live doch um einiges größer als man es vermutet.Und das S1 ist ähnlich aber halt nicht so groß/unhandlich.
Kommt natürlich drauf an,wenn Du 2,00m groß bist ist es im Verhältnis wahrscheinlich nix.Aber man sollte die Größe bei der Auswahl bedenken :)
Zum Stahl kann ich nicht viel sagen.Das Messer war bei mir bis jetzt auf einigen kleineren Reisen mit dabei.Es hat sich bewährt und mann könnte es wirklich als einen kleinen "Panzer" bezeichnen.
Übrigens,es gibt im Internet Videos auf denen Cold Steel SRK Besitzer darüber klagen,dass nach einiger Zeit die Klinge leichtes Spiel bekommt.
Hier,kannst ja mal schauen:

http://www.youtube.com/watch?v=Sbk6-bfzHQY&feature=related

Sowas wäre natürlich sehr ärgerlich.Die Verarbeitung und der Griff sehen dem Master Hunter schon sehr ähnlich.
Wobei ich nicht sagen kann,ob sowas bei dem Fällkniven Griff auch passieren könnte.Die Zeit wird es wohl zeigen... :D


Da Du immer wieder nach den Maßen und der Größe fragst habe ich mal ein Vergleichsbild mit einem Gerber Gator gemacht.War jetzt auf die schnelle das einzige andere Messer dass ich zur Hand hatte.Vielleicht hilft es Dir ja weiter die Größe/Ausmaße des S1 ungefähr nachvollziehen zu können:

dsci1539t.jpg


dsci1544.jpg


Vielleicht hilft Dir das ja bei Deiner Entscheidung !
Ich wünsche auf jeden Fall viel Spaß beim Kauf :super:
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Fotos, auch die email! Beide Messer sind sich sehr ähnlich, zu beiden gibt es ähnlich gleich viel gute und schlechte Berichte.
VG-1 scheint genau soviele Beführworter zu haben wie VG-10, es scheint kein Vorteil für einen bestimmten zu geben.

Der wohl größte Unterschied dürfte aber wohl beim Schliff liegen: Hohlschliff beim SRK und ballige Klinge beim Fällkniven. Darüber muss ich nocheinmal etwas nachdenken. Prinzipiell eignet sich der Hohlschliff für meine Anwendungen sicher etwas besser, aber Bedenken habe ich dennoch was Cold Steel angeht.

Beim SRK "stört" mich, dass sich der Stahl nach der Klinge im Griff sehr verjüngt, also nicht in Griffbreite durchgehend gleich stark ist (bei Knifetest.com genügten zum Testende zwei Hammerschläge für den Bruch hinter dem Griff). Zudem finde ich es nicht sonderlich praktisch, dass die Klinge nicht bis zum Griff geschliffen ist - mag der Sicherheit dienen, hat mich aber damals schonmal sehr bei meinem alten Gerber gestört.
Weiß jemand um den Stahl beim Fällkniven bescheid - ist der im Griff durchgehend breit oder auch sparsam verjüngt?

Hätte das Fällkniven den Hohlschliff des SRK, würde ich nicht mehr überlegen müssen:hmpf: Alles in allem tendiere ich doch eher zum schwedischen Modell.
 
Beim F1 geht die Angel mit fast voller breite durch den ganzen Messerrücken. Hier Bilder von der Klinge ohne Griff...

Das ist allerdings die Version mit voller Flachangel. Beim Kratongriff ist die Angel schmaler. Aber immer noch ausreichend und praktisch nicht kaputtzukriegen.
 
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