Feil und Schleifführung

suntravel

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Nabend,

nicht das Ihr denkt ich mach nix mehr...

War nur etwas unzufrieden mit der Präzision meiner FreihandKlingenschleifungen, was sich aber erst nach dem finalen Schliff zeigte.
Da hatte ich bis zu 0,3mm Abweichungen in der Höhe der Schneidfase, wohl weil die Klingen nicht exakt genug geschliffen waren.
Nach der WB ist das aber aufwändig zu korrigieren.

Deshalb hab ich mir eine Feil- und Schleifführung angefertigt. Dazu gibt es ja viele Vorlagen von denen ich mit Inspiration geholt habe.

Aus dem Bauhaus sind dafür:
2 Stück Buchenholz 20*95*1000
1 Stück Buchenholz 30*50*1000
1 Stück Anreißlehre als verstellbarer Anschlag
2 Stück M10 Augenschrauben
1m M10 Gewindestange

Von Gödde:
Valitanfeile 250mm Hieb 00
Valitanfeile 250mm Hieb 0
Mühlensägefeile 250mm mit runden Kanten

Die anderen Kleinteile hatte ich noch.

Die Feilen hab ich mit Schlauchklemmen auf 10mm 1.4305 700mm lang befestigt und noch Schrumpfschlauch draufgezogen
Hatte erst vor eine Klemme zu fräsen, taucht aber wegen der Höhe nicht für flache Winkel, das ist die Schlauchklemmenlösung doch besser,
wenn auch nicht so schön.

Einen Pin für den Bandschleifer hab ich auch noch angefertigt, so sollte genaueres schleifen auch möglich sein

Die Stange vom Apex Pro hab ich mit einem Rohr verlängert um mit Diamantplatten den Vorschliff der Schneidfase schnell machen zu können.

Dann hab ich noch zwei Klemmen als Führung fürs nächste Projekt gemacht um den Übergang zum Ricasso sauber hinzubekommen und
um den Absatz für ein Griffstück gerade zu feilen. Dazu fehlt noch ein Winkel um die Klinge senkrecht zu spannen, den mache ich morgen.
Die Klemmen sind mit Senkschrauben, das spart Passstifte weil die Senkschrauben zentrieren. Hab Welche in verschiedenen Längen
besorgt für unterschiedliche Klingendicken. So sind die Klemmen beidseitig plan aufliegend nutzbar.

Das Querstück ist aufgesetzt um ab 0° arbeiten zu können, dazu gibt es auch zwei unterschiedlich lange Führungsösen.

Ich denke zum nachbauen falls es jemand interessiert reichen die Fotos, Zeichnungen hab ich keine gemacht.

Gruß

Uwe

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Der aufschraubbare 90° Winkel ist auch fertig, wird mit 2 M8 Senkschrauben befestigt.
Dazu hab ich in das Querstück 2 Gewindeeinsätze eingepresst.

Durch die Ösenführung muss man allerdings das Messer so klemmen das die Feile auch vertikal rechtwinklig läuft,
vielleicht mache ich noch ein breite schlitzförmige Führung.

Gruß

Uwe

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Bin grad schwer begeistert wie genau man mit so einer Vorrichtung arbeiten kann...

... für alte Hasen wahrscheinlich ein alter Hut, für mich noch nicht.

Jedenfalls hab ich damit den Klingenschliff so hinbekommen das die Schneidfase jetzt beidseitig
so genau ist das ich auch mit ner Messlupe keinen Unterschied mehr feststellen kann.

Gruß

Uwe
 
Eine wirklich tolle Schleifführung.

Nachdem ich mir erst letzte Woche eine nach Anleitung von Gough Custums (Yt) gebaut habe, bin ich gerade am überlegen ob ich mir nicht noch eine baue.

Die Lösung mit der langen Gewindestange finde ich noch besser. (bei mir zeiht es die Schrauben und sogar die Einschlagmuttern wieder aus dem Holz)

Ein paar Fragen habe ich noch zu deiner Konstruktion:

- hast du die das Radl das die Anrisslehre hält von unten mit einer Mutter gekontert, oder wodurch hält diese ?
- wie kontrollierst du den Winkel im Wechsel von mit zu ohne Klemmblöcke ?
- wie hast du die Gewindestange mit der Augenschraube verbunden ? Hast du die Augenschraube gekürzt ?

- wofür brauchst du die horizontale Führung ? Welchen Teil schleifst du damit ? Hast du mir davon nochmal ein Foto vom Endergebnis.

Grüße,
Marco
 
Danke, gute Photos. Benutze eine ähnliche Vorrichtung, aber wesentlich kruder.
Das gab mir genug Vorlagen die Meinige nun doch etwas genauer zu machen.
Man gewöhnt sich halt oft an selbstgebaute Vorrichtungen ohne dann weiter zu hinterfragen. Daher sind diese Beiträge so gut.
Gruß,
Henning
 
Eine wirklich tolle Schleifführung.

Nachdem ich mir erst letzte Woche eine nach Anleitung von Gough Custums (Yt) gebaut habe, bin ich gerade am überlegen ob ich mir nicht noch eine baue.

Die Lösung mit der langen Gewindestange finde ich noch besser. (bei mir zeiht es die Schrauben und sogar die Einschlagmuttern wieder aus dem Holz)

Ein paar Fragen habe ich noch zu deiner Konstruktion:

- hast du die das Radl das die Anrisslehre hält von unten mit einer Mutter gekontert, oder wodurch hält diese ?
- wie kontrollierst du den Winkel im Wechsel von mit zu ohne Klemmblöcke ?
- wie hast du die Gewindestange mit der Augenschraube verbunden ? Hast du die Augenschraube gekürzt ?

- wofür brauchst du die horizontale Führung ? Welchen Teil schleifst du damit ? Hast du mir davon nochmal ein Foto vom Endergebnis.

Grüße,
Marco

Danke.

Die Anleitung hatte ich mir auch angesehen. Nur Gewinde in Holz formen, da sträuben sich mir als Maschinenbauer die Nackenhaare....

Die Anrisslehre hab ich komplett aufgeschaubt, also die Rändelmutter sitzt im Gewinde des Unterteils, welches ich gebohrt und gesenkt habe
und dann mit 2 M5 Senkschrauben auf das Brett geschraubte. Nur noch ein paar Stückchen Sperrholz drunter um die Höhe anzupassen.

Den Winkel kontrolliere ich mit einem Winkelmesser wie so eine Bevelbox, nur hab ich das noch in analog mit Zeiger.

Die lange Augenschraube ist abgesägt und mit einer Gewindehülse mit der Stange verbunden. (D15x22 Automatenstahl durchgebohrt und M10 reingeschnitten)

Horizontal brauche ich zum flachschleifen, auf meinen Bandschleifer passt ja kein komplettes Messer....
... und fast null um Kochmesser auszudünnen.

Fotos mach ich bei nächster Gelegenheit.

Einschlagmuttern verwende ich nicht, die stehen unten über und sind nicht gut um kippende Belastungen abzufangen wenn nicht gekontert.
Die Gewindestange ist oben und unten mit Muttern und dicken Scheiben fixiert.

Die Gewindehülsen für den Winkel sind eigentlich Nietmuttern aus Stahl:

http://www.schraubenking.at/M10-x-12-x-19mm-Blindnietmutter-Senkkopf-Stahl-verzinkt-P002768

Die hab ich bündig eingepresst und zusätzlich noch mit Epoxid verklebt.

Gruß

Uwe
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die ausführliche Antwort.
Ich denke ich weiß was ich dieses Wochenende machen werde :)
Ich sehe immer wieder:
Die einfache Lösung ist nicht immer schlecht, aber man kann vieles durch Kleinigkeiten deutlich optimieren.

Noch eine Frage zu deinen Feilen: Du schreibst du verwendest H00 und H0.
Ich bin ja kompletter Anfänger auf dem Gebiet und hatte Angst davor durch so rabiate Mittel zu Tiefe Schleifspuren zu hinterlassen und erst mit H1 begonnen.
Allerdings fielen mir nach ca 5 Std feilen fast die Arme ab bis ich endlich fertig war.
"Glättest" Du danach mit den feineren Feilen nach ?

Grüße,
Marco
 
Danke für die ausführliche Antwort.
Ich denke ich weiß was ich dieses Wochenende machen werde :)
Ich sehe immer wieder:
Die einfache Lösung ist nicht immer schlecht, aber man kann vieles durch Kleinigkeiten deutlich optimieren.

Noch eine Frage zu deinen Feilen: Du schreibst du verwendest H00 und H0.
Ich bin ja kompletter Anfänger auf dem Gebiet und hatte Angst davor durch so rabiate Mittel zu Tiefe Schleifspuren zu hinterlassen und erst mit H1 begonnen.
Allerdings fielen mir nach ca 5 Std feilen fast die Arme ab bis ich endlich fertig war.
"Glättest" Du danach mit den feineren Feilen nach ?

Grüße,
Marco

Hi Marco,

H 00 und H0 sind ja Schweizer Hiebe, ist etwas feiner als deutsche Hiebe SH 00= DH 1 SH 0 = DH 2
Danach glätte ich mit der Mühlsägenfeile DH3, dann mit Schleifband.

Das mit den Armen abfallen kenn ich, bin auch durch den Bürojob etwas abgeschlafft :hehe:
Aber da ist feilen doch besser als Mukibude :adoration:

Gruß

Uwe
 
Ah Ok. Dann gibt es also keine gröberen Feilen. Und ich frage mich warum mich die im Fachgeschäft angeschaut haben Wie eine Lokomotive als ich nach einer H00 gefragt hatte :-D
 
Hi Marco,

ich war Dir ja noch Fotos schuldig wie so eine Schneidfase ausschaut mit der Vorrichtung geschliffen...

Klingenwinkel ist 7° und Schneidfase 16° Das Foto ist vom ersten Grobschliff, hinten noch nicht ganz weit genug.
Ich kann auf alle Fälle keinen Höhenunterschied mehr feststellen und bin gut zufrieden.

Gruß

Uwe

20920058wl.jpg


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Super Schliff. Sehr cooles Messer.

Danke für die Bilder. Habe meine Schleifführung fast fertig. Ich werde dann auch mal ein Bild vom fertigen posten.
Habe noch ein paar Kleinigkeiten geändert wie es für mich noch optimaler ist.

Bis jetzt fehlen nur noch die Alubacken als Klemme und Anschlag für die Feile.

Nochmals herzlichen Dank für deine "Vorlage" und das Beantworten meiner Fragen.

Grüße,

Marco
 
Alu würde ich jetzt nicht nehmen, ist etwas weich....

Ich hab Baustahl genommen und die Löcher extra außermittig gebohrt, damit ich bei Verschleiß nachfräsen kann.

Manche machen die Führungen auch aus härtbarem Stahl.

Gruß

Uwe
 
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