Feile bricht bei orangefarbener Glut!

xian

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Salut, ihr Guten!

Heute habe ich eine für mich, bezüglich ihres Verhaltens beim schmieden, sehr seltsame Feile erwischt!
Als ich besagte Feile bei orangefarbener Glut aus der Esse holte, und sie sanft auf den Amboss schlug (zwecks Beseitigung von Anhaftungen) fiel eine Hälfte des bereits gereckten Erls einfach ab!
Zunächst dachte ich, als mein Ärger langsam abflachte, es sei von vornherein ein Riss im Material gewesen, doch selbiges wiederholte sich abermals, nur diesmal an der zukünftigen Klinge.:teuflisch

Hat jemand evtl. eine Idee, woran es gelegen haben kann?
Danke!

Grüße aus Hattersheim
Christian
 
genau das ist mir auch schon passiert. Warum weiß ich auch nicht.
Grüsse aus Bayern
Sepp Angerer
 
Ich hatte das Problem auch schon.
Meine Vermutung wären feine Haarrisse in der Feile. Selbst bei neuen Qualitätsfeilen habe ich schon Härtefehler mit deutlichen Rissen erlebt. Ich vermute hier könnte die Ursache zu finden sein.

mfg Ulrik
 
Hier ist die Diagnose mal auch aus der Ferne relativ einfach: Überhitzung !.
Um der Sache genauer auf den Grund zu gehen, müßte man die äußeren Verhältnisse-Beleuchtung- Tageslicht- kennen. Dann ist auch zu bedenken, daß die orange Farbe außerhalb des Feuers zu sehen war. Möglicherweise war die Feile, als sie noch im Feuer war, stellenweise noch deutlich heisser. Da wäre es kein Wunder, daß sie gerissen ist.
Gerade die guten Feilen mit ca 1,4 % C sind schon recht temperaturempfindlich. Das Schmelzen setzt schon bei 1140 Grad ein.
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, daß die Feile selbst mangelhaft war. Schon kleine Mengen Schwefel und /oder Phosphor führen zur Rotbrüchigkeit. Bei dieser Erscheinung zerfällt der Stahl beim Schmieden, da die Schwefel- oder Phosphorverbindungen schon bei Rotglut schmelzen und den Zusammenhalt des Gefüges lockern.
MfG U. Gerfin
 
@ Gerfin


Ich habe mir ja gleich zu Anfang meiner Schmiedeplanungen einen Hefter angelegt, in den ich alles einhefte, was ich in diesem oder in anderen Foren oder auf websites interessantes oder erhellendes lese, da schaue ich auch immer wieder mal rein und gleiche Erkenntnisse, neues Wissen usw. ab.

Und von deinen posts habe ich eine Menge ausgedruckt, du schreibst immer super verständlich sehr wichtige Dinge nieder :super:

Wollte dir mal an der Stelle für deine vielen Ausdruckwürdigen Posts danken :)
 
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Wieder etwas gelernt!:super:
Vielen Dank für die Antworten!

Ja ich schmiede bei Tageslicht und meine ''neuen'' Kohlen bringen wohl zusätzlich mehr Hitze. Das die Temp. etwas hoch war, habe ich bemerkt, dass Stahl so einfach bricht war mir neu:glgl:
Klarer Fall von ''learning by burning''

Beste Grüße aus Hattersheim
und nochmals vielen Dank!!!
Christian
 
Ich schmiede auch bei Tageslicht (arbeite gerne draußen), ich habe die Esse einfach überdacht, dadurch kann ich die Glühfarben besser beurteilen und die Hitze wird gut gehalten. Wäre für dich ja evtl auch interessant, je nachdem was für eine Esse du benutzt kann man ja einfach aus ein paar Ytongsteinen ein Dach machen.
 
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