Feilen umschleifen [war: Bandschlagen beim Bandschleifer]

turkey

Mitglied
Beiträge
25
Moin
Das ist auch mein Problem (unter anderem), also hänge ich mich da mal dran. Uralter Bandschleifer (gut für die Griffe) - aber bei mir ist es noch vieeel schlimmer. Wenn ich frei auf dem Band schleife ist alles gut, die Klinge wird dann immer bauchig. Wenn ich die Auflage montiere gibts ein paar Schläge und dann zerfetzt das Band. Bin der Meinung das ich was falsch mache (Schleife Messer erst seit 3 Wochen, sonst nur Griffe und Scheiden). Schleifrichtung stimmt. Werde mir einen EB 200D kaufen, soviel habe ich schon raus. Und dann soll ich dann noch die Auflage total umbauen, habe ich aus dem Forum, was mir nicht schmeckt. Reicht erst mal so ein Puffer, wie unten beschrieben. Und ich würde gerne mal eine gerade Klinge hinbekommen, geht das irgend einmal frei Hand oder lohnt sich eine Schleifhilfedingsta (wieder Forum). Und wenn ich schon mal dabei bin: Schleife an alten Feilen rum so wie sie sind, nix mit weichglühen etc, kostet Bänder aber gehen tuts doch auch oder gibts technische Argumente. Schnitthaltigkeit etc?
So nun is es raus
Gruß Jörg Long Bow Turkey
Eigentlich Bogenschütze aber Messermachen ist zur Zeit im kommen bei uns
 
Zuletzt bearbeitet:
Klingen aus Feilen

turkey schrieb:
... Schleife an alten Feilen rum, so wie sie sind, nix mit weichglühen etc., kostet Bänder, aber gehen tuts doch auch, oder gibts technische Argumente. Schnitthaltigkeit etc?

Für das Verständnis von Texten ist es hilfreich, einen Fragesatz mit einem Fragezeichen zu beenden!

Deine letzte Frage (?): Feilen sind hart, wie Du sicher schon gemerkt hast (ca. HRC 64 oder sogar etwas mehr). Wenn es Dir gelänge, sie ohne Erwärmung zu Messerklingen umzuschleifen, wäre das Bruchrisiko im Gebrauch sehr hoch. Daher muss man bei der Verwendung von Feilenstahl stets eine Wärmebehandlung vornehmen, die das feine Korn erhält und eine sinnvolle Härte sowie die nötige Zähigkeit herstellt.

Beim Schleifen ist zumindest im Schneidenbereich (auch bei ständiger Kühlung) nicht auszuschließen, dass die Härte unkontrollierbar beeinflusst bzw. verändert wird. Du weißt also nicht, wie hart (oder wie spröde) Deine Klingen sind. Meine Empfehlung: Feilen weichglühen, dann Formschleifen, dann zum Härten geben mit der genauen Stahlbezeichnung und der Wunschhärte. Dann erhältst Du auch gleich eine richtig angelassene Klinge.

Viel Erfolg!

Gruß

sanjuro
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu Feilen schleifen von Sanjuro

Vielen Dank für die Antwort

Wenn ich keine Stahlsorte (alte Feile) angeben kann, wie kann oder sollte dann das Härten durchgeführt werden ?

Schau mal bitte hier unter dem Link nach

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=23371

da habe ich mal einen Schlagtest mit nicht weichgeglühter Feile gemacht.
Wenn nix kaputt geht, wie hier geschehen, darf ich dann davon ausgehen, dass die Härte der Kling beim Schleifen nicht unkontrollierbar negativ verändert wurde ?

Muß alledings schon zugeben, dass Wärme (keine Verfärbung) entsteht. Bei dieser Feile habe ich immer wieder mit Eisblock gekühlt.

Gruß
Jörg
 
Zuletzt bearbeitet:
turkey schrieb:
.....da habe ich mal einen Schlagtest mit nicht weichgeglühter Feile gemacht.
Wenn nix kaputt geht, wie hier geschehen, darf ich dann davon ausgehen, dass die Härte der Kling beim Schleifen nicht unkontrollierbar negativ verändert wurde.....

Härtetest:

nimm mal das Messer und lass´ es auf den Boden fallen: bei einer nicht gesondert wärmebehandelten Feile kann es Dir passieren, daß Dir das schöne Teil abbricht.... und auf den Boden fallen, kann es Jedem der es in Gebrauch hat! Deshalb sollte die Klinge schon wärmebehandelt werden. Im Zweifelsfall nach der "Poor Boy -Methode" hilft Dir hierbei ein Magnet: langsam an die Tempratur herantasten, bei der das Material nicht mehr magnetisch ist und dann im ca. 100°C warmen Öl abschrecken (härten), danach bei 180 - 200°C im Backofen bei Umluft anlassen und das Anlassen ruhig 2 oder 3 mal wiederholen, danach zügig abkühlen und für ein Weilchen in die Tiefkühltruhe oder jetzt raus in den Schnee.
Die Metallurgen hier im Forum werden mich vielleicht jetzt steinigen, weil man das Eine oder Andere "besser" machen könnte, aber dies ist wie gesagt die "Poor Boy - Variante" mit der sich durchaus brauchbare Ergebnisse erzielen lassen.

Badger
 
Ich mach alles was Ihr vorschlagt

Härtetest:

nimm mal das Messer und lass´ es auf den Boden fallen: mach ich
habe erst mal auf den Holzboden fallen lassen - nix passiert

dann Küchenboden - Terrazzo - nix passiert (Frau sauer :mad: )

dann Kellerboden - Beton - nix passiert

dann vom Dachboden auf Betonsteinpflaster (12 Meter) auch nix passiert.

Allerdings war dann die Schärfe weg. Habs neu auf dem 150 Band sauber geschliffen. Wurde etwas warm. Muß ich jetzt ernuet testen :hmpf:

Als nächstes werde ich das mit dem Anlassen etc versuchen. Und mal die HRC prüfen. Was mich stutzig mach ist Deine Bemerkung, die Feilen haben eventuell 64 HRC, das wäre ja für ein Jagdmesser zu viel ? Was wird empfohlen 58 ? Ich habe mir schon überlegt den Rücken weichzuglühen, sozusagen dreilagige Klinge für Arme. Und wo wir schon dabei sind. Kann man an einem Messer solange rumweichglühen und anlassen bis es passt ? Ich weiß das ist sicher im Forum alles schon irgendwo durchgekaut worden - aber estens suche ich bevor ich frage und zweitens ist jede alte Frage immer anders als die Neue. Redundanz gibt Sicherheit.

Jedenfalls hilft mir das schon mal weiter

Gruß Jörg
 
Feilenstahl

Guten Abend, Turkey!

Die Härtereien wissen, woraus Feilen gemacht werden (2002/2008) und können sie sicher nach Wunsch härten.

Deine Tests mit dem Herunterfallen sind nicht quantifizierbar, daher haben sie keinen wirklichen Aussagewert. Die Außen- bzw. Klingentemperatur ist dabei übrigens auch ein Faktor. Notfalls musst Du an einem Probestück mal eine Biegebruchbelastung machen (in Schraubstock einspannen, passendes Rohr darüber stecken, biegen bis 90°). Das Ergebnis ist sicher ein verbindlicheres.

Du suchst offenbar nach Wegen und Verfahren, die anders oder leichter als das Bewährte sind. Das ist nach meiner Erfahrung meist etwas langwieriger! Nimm doch mal ein gutes Buch über Stahlbehandlung (z.B. Roman Landes) in die Hand und lies, welche Wirkung bereits 150°C (die beim Schleifen leicht auftreten) auf ein Gefüge haben können.

> Als nächstes werde ich das mit dem Anlassen etc. versuchen und mal die HRC prüfen. Was mich stutzig macht, ist Deine Bemerkung, die Feilen hätten eventuell 64 HRC; das wäre ja für ein Jagdmesser zu viel. Was wird empfohlen? HRC 58 ? <

Es geht nicht darum, wie hart ein Jagdmesser sein "darf", sondern darum, welchen Härte-/Zähigkeits-Kompromiss ein bestimmter Stahl bietet und ob das Resultat mit der Form und dem Einsatzbereich der Klinge kompatibel ist.

> Ich habe mir schon überlegt, den Rücken weichzuglühen, sozusagen dreilagige Klinge für Arme. <

Eine dreilagige Klinge hat drei Lagen, auch für Arme. Eine spezielle Wärmebehandlung kann allerdings zu einer differenziellen Härte im Schneidenbereich führen, aber Du kannst kaum den Rücken "weichglühen", ohne dass soviel Wärme in den Schneidenbereich wandert, dass dieser weich wird. Es gibt allerdings Möglichkeiten, differenziell anzulassen, indem man den Schneidenbereich kühlt, während der Rücken vorsichtig (Oxidfarben beobachten!) erwärmt wird. Dafür soll ein Eisblock nützlich sein, ich habe aber auch den Museumsschmied Nils Hollo dabei beobachten können, wie er die Klinge mit der Schneide in eine frische Runkelrübe steckte und den herausstehenden Rücken vorsichtig anließ.

>Und wo wir schon dabei sind: kann man an einem Messer so lange rumweichglühen und anlassen, bis es passt ? <

Nein, das häufige Erwärmen führt sicher zu einem Kornwachstum, das die Schneidenqualität negativ beeinflusst. Das lässt sich dann nur durch geeignete Maßnahmen wie Normalisieren oder Schmieden wieder korrigieren.

>Ich weiß, das ist sicher im Forum alles schon irgendwo durchgekaut worden >

Richtig. Aber es gibt halt auch den Typ Mensch, der die Gebrauchsanweisungen (oder Fachbücher) erst liest, wenn die Fehler ihn in eine Sackgasse geführt haben. Das ist so ein wenig wie beim Biathlon: wer danebenschießt, muss eine Strafrunde laufen, die dann richtig Zeit kostet!

Dennoch viel Erfolg und Gruß

sanjuro
 
Zuletzt bearbeitet:
Sanjuro - ich danke Dir für die ausführliche und fundierte Info

Das nenne ich Hilfsbereitschaft.
Gruß
Jörg

[luftauge: da sich ein zweites Thema entwickelt hat, abgetrennt und verschoben]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
turkey schrieb:
...... die Feilen haben eventuell 64 HRC, das wäre ja für ein Jagdmesser zu viel ? Was wird empfohlen 58 ? ......

Zu de anderen Punkten brauche ich wohl nichts mehr hinzuzufügen, aber die Härte eines Messers sollte sich auch nach dessen Einsatzzweck und vor Allem der Nachschleifbarkeit richten!
Was nützt es Dir wenn Du ein Messer hast, das so hart ist daß Du es nicht selbst oder nur mit teuren Hilfsmitteln nachschleifen kannst?
Denk mal an einen Jäger der im Wald steht und nun an einem Stück Schwarzwild feststellt, daß sein Messer nun doch etwas stumpf ist und nun zum Abziehen den immer in der Rucksacktasche befindlichen Wetzstahl rausholt und nun mit seinem "stumpfen", aber harten Messer Körnchen von seinem Stahl abschabt, anstatt die Klinge zu schärfen........

Badger
 
Richtig. Aber es gibt halt auch den Typ Mensch, der die Gebrauchsanweisungen (oder Fachbücher) erst liest, wenn die Fehler ihn in eine Sackgasse geführt haben. Das ist so ein wenig wie beim Biathlon: wer danebenschießt, muss eine Strafrunde laufen, die dann richtig Zeit kostet!
:super:

Was soll man da noch sagen...
 
Ups: Wer keine Fehler bereit ist - zu machen - lernt nie dazu

Zitat:
Richtig. Aber es gibt halt auch den Typ Mensch, der die Gebrauchsanweisungen (oder Fachbücher) erst liest, wenn die Fehler ihn in eine Sackgasse geführt haben. Das ist so ein wenig wie beim Biathlon: wer danebenschießt, muss eine Strafrunde laufen, die dann richtig Zeit kostet!



Ansonsten liebe ich das Forum und habe schon viel gelernt - auch weil sich Leute wie sanjuro die Mühe machen sich mit rookies wie mir auseinander zu setzen. Und obwohl ich Eisen immer mit spitzen Fingern angepackt habe, werde ich wohl noch ein Buch über Stahl kaufen. Es sei den ich finde im Forum die Infos die ich brauche, oder einen der das kann was ich nicht kann im Tausch dafür was ich kann und selbiger nicht kann.

Fehler führen nie in eine Sackgasse - Sie führen zur Weisheit und Wissen

:) Turkey
 
@turkey das solltest Du nicht persönlich nehmen ich fand das zitat nur so gut weil es für mich auch zugetroffen hat als ich angefangen habe.

Das normale in Frage stellen, ist der Motor des Fortschrittes :ahaa:
 
Sackgasse-Philosophie

turkey schrieb:
...obwohl ich Eisen immer mit spitzen Fingern angepackt habe, werde ich wohl noch ein Buch über Stahl kaufen. Es sei denn, ich finde im Forum die Infos, die ich brauche, oder einen, der das kann, was ich nicht kann, im Tausch dafür, was ich kann und selbiger nicht kann.

Fehler führen nie in eine Sackgasse - sie führen zu Weisheit und Wissen

Das war nicht als Angriff gemeint - mir ging es da wie Roman -, ich habs früher erst einmal mit der "geballten Faust" versucht, bevor ich mich um die Theorie gekümmert habe.

Fehler führen - zumindest nach meiner Erfahrung - nicht zwangsläufig zu Wissen (ausgenommen, man versteht, was vorgeht); das Bewusstsein, fehlerhaft zu sein, könnte vielleicht zu Weisheit führen, das will ich nicht ausschließen. Und natürlich hast Du uneingeschränkt Recht, wenn Du ausdrücken wolltest, dass es ohne Fehler nicht geht und man aus ihnen lernen kann.

Wenn der Erfahrungsbereich allerdings so gewaltig groß ist wie im Bereich des Umgangs mit Metallen, kann man sich durchaus mal in einer Sackgasse wiederfinden, weil eine Lebensspanne gar nicht ausreicht, um alle Fehler selbst zu machen, die viele Generationen von "Metallern" schon vor uns gemacht haben. Ich muss mich jedenfalls auf gemachte Erfahrungen und vorhandenes Wissen stützen, wenn ich voran kommen will, das habe ich eingesehen. Ob das jetzt allerdings Weisheit ist?

Viel Spaß weiterhin!

Gruß

sanjuro
 
ich habe es auch mal hart probiert...

.... Mühlsägefeilen in 25*4mm waren einfach zu verlockend.
sollte eigentlich ein low-tec projekt werden (ausschneiden mit flex und dünnen Va-Trennscheiben). Das das nicht der Hit ist, war schon klar, aber probieren kann mans ja mal.
Ich habe zu aller erst die Feile (bzw. ein Stück davon) durchgebrochen.
Das Bruchbild zeigte keine grobe, glitzernde Oberfläche, in der Mitte eher stränig. Ultragrobes Korn lag also nicht vor, eher lag der Verdacht einer etwas zu niedrigen Härttemperatur nahe, da kann ich mich aber auch täuschen. Das sah o.k. aus, also habe ich weitergemacht.
Ausgeschnitten mit Flex und dünner Va-Trennscheibe. Das ging gut und mit 3mm Übermaß hoffte ich, die durchs Schneiden beschädigten Teile dann noch wegschleifen zu können. Mit einer Feile kam ich dann nach spätestens 1-2mm in den harten, nicht mehr feilbaren Bereich - was natürlich nicht bedeutet, dass nicht doch feine (nicht mit dem Auge zu erkennende) Risse durch die aufgebrachten Spannungen entstanden sind.
Aber weich ists nicht geworden, grobes Korn entsteht dabei auch nicht.
Also weiter.Übermaß mit einfachem Billigschleifbock weggeschliffen. Ich wollte eigentlich, ermutigt durch das Schneiden, mit einer Schruppscheibe weitermachen (low-tec!). Das ging gar nicht. Abtrag und Wärmeentwicklung standen einfach in einem wirklich schlechten Verhältnis. Also habe ich die Gelegenheit genutzt, einen alten Wolfmaster zu benutzen, was mit scharfen Bändern auch geht.
Gekühlt mit Wasser. Danach wieder per Feile Härte getestet - alles in Ordnung. Also das Ganze in den Backofen bei 200°C. Ergebnis war eine leicht gelbliche Oxidationsfarbe der Klinge (waren wohl eher etwas über 200°, aber noch halbwegs im grünen Bereich).
Also gefinisht, Griff dran und mit moderatem Winkel geschärft - und ich war beeindruckt:
eine wirklich schöne Schärfe! Selbst bei weit über 60HRC ist das Schärfen von C-Stahl eigentlich kein Problem.
Bei leichten Schneidaufgaben hielt auch die Schärfe gut. Beim Schnitzen aber hatte ich nach einigen Schnitten gleich eine offene Schneide und rasieren war nicht mehr.
Kann natürlich an der doch recht rüden Bearbeitung liegen. Ist aber egal, denn ob`s nun am Ausgangsgefüge liegt oder an der Bearbeitung - das Verfahren führte einfach nicht zu einem sehr guten Ergebnis.
Wobei ich aber noch einmal mit langsam laufendem Band einiges an der Schneide weggenommen habe, um eventuell durchs Flexen/ Schleifen beschädigte Teile des Gefüges zu entfernen - ohne Besserung.
Mühlsägefeilen haben als Schärfeilen (wie mir U.Gerfin im SC schrieb) noch ein wenig mehr Kohlenstoff als Werkstattfeilen und können auf Grund dessen schon auch noch einmal empfindlicher sein.
Zumal bei solch hohen C-Gehalten der C schnell auch in Zeilen vorliegen kann, wenn das Weichglühen nicht sorgfältigst durchgeführt wurde. Das hat dann nichts mit der Härte zu tun, führt aber schnell zu Ausbröckelungen in der Schneide. Da steckt man einfach nicht drin.
Fazit für mich: viel Aufwand (hart Schleifen) bei unvorhersehbarem Erfolg. Da ist u.U. ein sehr gut wärmebehandelter 1.2842 wesentlich leistungsfähiger und einfacher in der Bearbeitung.
Gerade so hoch c-haltige Stähle benötigen eine sehr gute Wärmebehandlung, um ihr volles Potential zu entfalten.
Blöderweise lassen sich Karbidzeilen auch nicht durch einfaches Hochtemperaturanlassen (<720°C) oder einfaches weichglühen beseitigen.
Wenn du also wirklich sicher gehen willst, dann lass dir von einem Schmied einen Rohling ausschmieden und normalisieren/ einformen/ weichglühen.
In vielen Fällen dürfte allerdings ein einfaches Hochtemperaturanlassen/ Weichglühen mit nachfolgender Härtung (zwischendurch natürlich Sägen/Feilen/Schleifen der Klinge und Spannungsarmglühen) zu prima Ergebnissen führen (so fern eben keine ausgeprägte Zeiligkeit vorliegt).
Ich lasse derartige Versuche demnächst.
Im allseits bekannten Auktionshaus gibt es manchmal kleine Emailleöfchen, mit denen man die WB dann selber machen kann.
Und selbermachen ist immer noch am Besten - auch auf die Gefahr hin, einiges an Lehrgeld zu bezahlen.
So weit zu meiner Erfahrung damit. Ich mache natürlich weiter - allerdings "klassisch" und mit eigener WB!
Das ist dann auch auf den Querschnitt und die Geometrie zugeschnitten.

gruß,
torsten
 
Feilen - zu Klingen - Habe Verstanden

Zitat Roman: "Richtig. Aber es gibt halt auch den Typ Mensch, der die Gebrauchsanweisungen (oder Fachbücher) erst liest, wenn die Fehler ihn in eine Sackgasse geführt .... " wo er recht hat hat er recht Turkey


Messerklingen & Stahl Roman Landes ist nicht zu bekommen, bitte um Literaturempfehlung bis Neuauflage erscheint, welche mir erlaubt folgendes Phänomen zu deuten.
Habe meine 2 Lieblingsfeilen in Werkbank eingespannt, 7 cm Hebellänge. Mit 200 gr. Hammer dezent auf das Feilenende geklopft. Bruch als wäre es Glas. Die eine Feile hat graue, glatte Bruchflächen, die beiden Bilder oben. Die Andere schrecklich rauhe Bruchfläche, mit Kavernen, Bild unten. Siehe Bild (falls das funktioniert)

Gruß Jörg
P.S. geändert: Vorsicht und Bedacht sei angeraten mit Feilenstahl zu arbeiten. Habe mir erst mal D2 bestellt.
 

Anhänge

  • Bruch.jpeg
    Bruch.jpeg
    12,5 KB · Aufrufe: 163
Zuletzt bearbeitet:
Es sind hier zwei Fragen angesprochen worden, auf die ich kurz eingehen möchte.
1. Der Bruch der Feilen beim Anschlagen mit dem Hammer im Schraubstock ist kein Zeichen eines Fehlers oder minderer Qualität, sondern bei einer so unsinnigen Belastung unvermeidbar. Feilen sind die Werkzeuge, die mit auf der höchsten Härte verwendet werden, was schon einen Zähigkeitsverlust mit sich bringt.Durch die eingeschlagene Zahnung sind sie von Kerben übersäet. Die Hammerschläge bringen zusätzlich dynamische Energie und Schwingungen ein. Es gibt keinen Stahl, der bei einer solchen Härte und Behandlung nicht brechen würde. Man kann das mit einem Bogenschützen vergleichen, der auf die Vorderseite seines Bogens Querschnitte macht und dann zu schießen versucht. Das macht auch kein Holz der Welt mit. Feilenstähle richtig behandelt sind in Relation zur hohen Härte zäher als die meisten vergleichbaren Stähle, insbesondere im Mikrobereich, wenn es also um feinste Schneiden geht. Ich wiederhole mich: Stahl 1.22o6 war der Spitzenstahl für Rasiermesser.
2. Mit schnell und trocken laufenden Maschinen soll man grundsätzlich nicht an gehärteten Werkzeugen schleifen. Es wird gleichwohl immer wieder gemacht, weil man den angerichteten Schaden nicht sieht und wenn man später die mangelhafte Leistung bemerkt die Gründe überall sonst suchen kann. Hier wird jede Menge Potential verschenkt. Dabei ist es eigentlich Allgemeinwissen, daß dadurch feine Schneiden leiden.Selbst im Katalog von F Dick ist exakt beschrieben, wie man mit hochwertigen Werkzeugen umgeht.
Als erste Literaturempfehlung für die Theorie "Was ist Stahl" von Leopold Scheer, für Theorie und Praxis "Messerschmieden" von Havard Bergland. Romans Buch wird demnächst auch wieder erscheinen, den meisten Gewinn davon hat man aber, wenn man sich in die Stahlliteratur schon eingelesen hat.
Nichts für ungut, aber ein bißchen Dampf ablassen musste ich mal.
 
Vorsicht und Bedacht sei angeraten mit Feilenstahl zu arbeiten. Habe mir erst mal D2 bestellt

das ist ja witzig. Wie kommst du denn von Feile auf D2?
Das ist ja so ziemlich genau das Gegenteil voneinander.

Ich glaube ja nach wie vor an die Feile.
Nur eben nicht an die Methode des harten Schleifens. Da kann alles mögliche passiert sein und man merkt es erst, wenn alles fertig ist.
Zumal man nicht mehr nachvollziehen kann, was man falsch gemacht hat - zu viele Einflussgrößen/ Fehlerquellen.
Wer nicht schmiedet hat vielleicht einen Werkzeugmacher in der Nähe, der für etwas in die Kaffeekasse eine Feile mit in den Ofen tut zum Weichmachen (nur so als Idee).

gruß,
torsten
 
Da bin noch mal ganz unbedarft

xtorsten schrieb:
das ist ja witzig. Wie kommst du denn von Feile auf D2? Das ist ja so ziemlich genau das Gegenteil voneinander./QUOTE]

Dann läge ich ja richtig: Feilen sind schwer zu bearbeiten - D2 dann wohl etwas leichter, Härten und Anlassen vom Fachmann. Ist als Geburtstagsgeschenk gedacht. Jedenfalls weiß ich, mit was ich arbeite. Die Feile werde ich aber weiter bearbeiten, ohne mich vom noch nicht vorhandenen metallurgischen Stahlsachverstand behindern zu lassen (die Bücher unten, sind auf dem Postweg), Härten nach Farbe, einmal, besser zweimal Anlassen nach Gefühl, damit 2 Wildschweine zerwirken und noch mal vom Dachboden schmeissen. Und wenns gut geht, berichte ich, wenn nicht auch.

Gruß Jörg
Bisher bin ich nur am Rumfeilen, wenn ich erst mal das Schmieden anfange oh weh oh weh. Lust habe ich schon. :steirer:
 
turkey schrieb:
Dann läge ich ja richtig: Feilen sind schwer zu bearbeiten - D2 dann wohl etwas leichter, ...

Ähmmm...
Kann es wohl sein, dass Du evtl. Einiges nicht im richtigen Zusammenhang verstehst ?
Xtorsten bezieht sich auf das Ausgangsmaterial = Stahlsorte, Du beziehst Dich Dich auf den gegenwärtigen Zustand der Feile = gehärtet

Vielleicht solltest Du doch mal im Materialforum etwas rumstöbern und Dich gründlich informieren, sonst wird das nichts :rolleyes:

1.2379 (~D2) ist einer der unangenehmeren Stähle, die man von Hand bearbeiten kann, liegt an der Legierung und deren "Grundzustand" = Ledeburit = eingelagerte harte Karbide bereits im weichgeglühten Zustand = wird auch gelegentlich als "Waschbeton" oder Karbidmonster bezeichnet.

Während die korrekt weichgeglühte Feile relativ harmlos ist (sein sollte), aber meist zum Schmieden verbraucht wird.

Gruß Andreas
 
Ich kann mich den Ausführungen von Andreas nur anschließen. Irgendwie gehst Du die Sache etwas planlos an. Einfach nur ausprobieren ist ja ganz lustig, aber nicht wirklich zielführend.
Siehe auch die nicht nachvollziehbare Aktion mit dem abschlagen der Feilen im Schraubstock................

Ich würde mich mal gründlich durchs Forum lesen. Da wurde so ziemlich alles durchgekaut, was Anfänger zum Messermachen brauchen. Und vor allem wie. Zum Beispiel fangen die meisten mit dem Stahl 1.2842 an und nicht mit 1.2379 (D2), der wirklich bescheiden zum bearbeiten ist. Vor allem, wenn man viel von Hand machen muß.

Gruß Thomas
 
Zurück