Feilenstahl:Weichglühen und Härten

Günther

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Hallo,zusammen!

Es wurde schon viel über Feilenstahl geredet, ich habe aber keine genauen Temperaturangaben für Feilenstahl gefunden.
Bei welcher Temperatur kann ich ihn weich glühen, um ihn zu bearbeiten, und bei welcher anschließend wieder härten?

Grüße, Günther
 
Wie die meisten unlegierten Kohlenstoffstähle im Bereich 680 bis 710°Weichglühen10 min halten sollte für unsere Querschnitte reichen, und langsam abkühlen lassen; in ruhiger Luft reicht, kann aber auch über Nacht im ausgehenden Schmiedefeuer bleiben.
Härten ist schon eher etwas vom jeweiligen Stahl abhängig, im Allgemeinen kommt man mit einer Temperatur von 810 bis 820 °C ganz gut hin, bei max. 5min. halten und abschrecken in warmem Öl, obwohl die Stähle eigentlich Wasserhärter sind. Aber bei unseren dünnen Querschnitten wird es manchmal kritisch. Ein Versuch vorher an einem Reststück kann nie schaden.
 
Hallo
Bei feilenstahl sollte es ganz gut mit der Magnet Methode gehen:Wenn der Stahl unmagnetisch wird noch wenig warten und dann abschrecken (ich schrecke in Wasser/salz Bad ab auf 40 -60 Grad vorgewärmt bessere Härte als in öl und die Klinge ist meist sauberer).
M.f.G.
Morlock
 
Hallo Morlock,

du schreibst, das du in warmem (Salz)Wasser bessere Härten erreichst als in Öl(wie sieht deine ÖL Konfiguaration aus).
Wie beurteilst du den Unterschied ? Nach Gefühl, Feilentest, oder mittels Härteprüfmethode ?
wie signifikant ist die 'bessere' härte.?
Würde mich interessieren.



gruß

Peter
 
@ claymore
Ich vertraue da in ester Linie auf die Angaben von Herstellern Tutorials usw.Bei Tabellen sind häufig graphen für "wasser"(übersättigte Salzlösung mit etwas Seife zur besseren Benetzung der Klinge-reines Wasser wird so weit ich weiß nicht genommen) und Ölhärtung ,wobei die Härte bei Wasser immer höher liegt.Wieviel kommt wohl auch auf den Stahl an,aber ich denke es liegt so um 1 RC.
Ich habe selbst kein genaue Härteprüfmöglichkeit,mach aber Feilen test.Versuche halt Temperaturen beim Härten möglichst genau einzuhalten und vertrau dann shon auf die Angaben aus Tabellen oder Anleitungen zu dem Stahl.Die Erwärmung des Wassers auf 30 - 40 Grad hat glaub ich keinen großen Einfluß auf die Endhärte und ist was ich so gelesen hab üblich um ein warpen oder Reißen der Klinge zu vermeiden,da Wasser schneller die Klinge runterkühlt als Öl.
Ich härte auch in Wasser da die Klinge im gegensatz zu Öl meist suberer bleibt.
M.f.G.
Morlock
Werde demnächst mal auf meiner Homepage ein paar infos und Links zu dem Thema hochladen.
 
angaben von Herstellern etc. können einen ersten Anhaltspunkt geben, da gebe ich dir recht.
Die wenigsten Herstellerangaben gehen allerdings auf die Spezifischen Anforderungen beim Messerklingenhärten ein.
Das Versetzen des Wassers mit Salzen etc. wird gemacht um eine bessere wärmeabfuhr zu erreichen.
Das Erwärmen, um den das Abschrecken nicht zu schroff zu machen. Grade manche C- Stähle sind obwohl Wasserhärter eventuell etwas allergisch gegen kaltes wasser. :D
Das 30-40 ° Warme Wasser mindert die Härte nicht signifikant. Der Martensitstartpunkt unter den man in möglichst kurzer Zeit drunter muss, der liegt bei diesen Stählen recht hoch. Sobald die Klinge in einer annehmbaren Zeit da drunter kommt sollte es mit der härte hinhauen.
Beim Wasser muss man aufpassen, das man keine isolierende Dampfschicht beim härten bekommt, das mindert die Abkühlgeschwindigkeit erheblich.
Ich härte meistens (nicht alles)in Öl.Als Ausgangspunkt bei Damaststählen, wovon ich ziemlich viel schmiede, nehme ich den Stahl, der bei der langsamsten abkühlung noch gut härtet.
Dann lande ich meistens beim ÖL.
Vergleiche mit der Feile Ölhärtung zu Wasserhärtung brachten keinen mit der Feile messbaren Unterschied.


gruß

Peter
 
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