Fenix PD 32

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Zwick2

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Einleitung / Vorstellung

Dank Pitter und Fenix liegt die Fenix PD 32 als Testobjekt vor.
Sie ist zwar schon einige Zeit auf dem Markt dürfte aber aufgrund ihrer Konzeption einige Interessenten finden.
Als Nachfolgemodell der PD 31 verfügt sie über einen zusätzlichen seitlichen Schalter am Lampenkopf und ein wenig (11 ANSI) Lumen mehr.
Konzipiert ist sie für den Betrieb mit 2x CR123 oder 1x18650.

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Lieferumfang

Geliefert wird die PD 32 in der bekannten Fenix Verpackung mit Sichtfenster.


Im Lieferumfang befinden neben der Lampe selbst, ein Holster sowie ein Beutelchen mit einem Ersatz Gummi für den Schalter in schwarz, zwei O-Ringe und ein billiges Lanyard.
Das zugehörige Holster sollte für geringe Ansprüche und gelegentliche Verwendung genügen.
Wer jedoch beabsichtigt die Lampe dauerhaft im Holster zu tragen sollte sich nach einem stabilerem Holster aus dem Zubehörhandel umschauen.


Funktionen, technische Spezifikationen

Fenix versieht sein neues Modell mit einer XP-G LED im R5 Binnig.
Heraus kommen 315 Lumen für 2 h im Turbo Modus.
Nach 30 Minuten im Turbo Modus (315 Lumen) schaltet die Fenix auf 130 Lumen.

Zusätzlich hat die PD32 folgende Stufen:
130 Lumen für 8 h
70 Lumen für 16 h
9 Lumen für 200 h
SOS
Strobe intermittierend mit 315 Lumen

Alle Lumen Angaben sind ANSI Lumen!


Verarbeitung

An der Verarbeitung der PD 32 kann man nicht mäkeln, sie ist routiniert und Fenix typisch .
Die LED ist im OP Reflektor zentriert, die Gewinde (übrigens Trapezgewinde) sind leichtgängig.
Fenix hat den seitlichen Schalter sauber integriert dieser zieht jedoch aufgrund seines Materials Staub geradezu magisch an.

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Im Vergleich zum Vorgängermodell hat die Lampe um gerade ein mal 4mm an Länge zu gelegt, die Dicke blieb gleich, der Schalter ragt jedoch etwas weiter heraus als beim Vorgänger, so dass die PD32 insgesamt 6 mm länger ist als die PD31. (12,1cm zu 12,7cm)

Bedienung, Ergonomie, UI

Die Bedienung der PD32 gibt keine Rätsel auf.
Mit dem hinteren Schalter wird die Lampe angeschaltet, Momentlicht ist möglich.
Der Schalter geht ausreichend straff ohne merklichen Leerweg.

Über den seitlichen Schalter lassen sich die restlichen Modi wechseln.
Jeweils kurzes drücken auf den seitlichen Schalter lässt die Lampe auf die nächste Schaltstufe wechseln.
Wenn der seitliche Schalter für ca. 1 Sekunde gedrückt wird, schaltet sie auf Strobe, wird länger gedrückt ist SOS aktiviert.
Mit einem kurzem Druck gelangt man aus der Blinkerei wieder zu einem der vier Leuchtmodi.
Die Fenix verfügt über Memory, das heißt die letzte aktivierte Leuchtstufe liegt beim Einschalten wieder an.
Memory ist ein zweischneidiges Schwert, mancher mag es, mancher mag es nicht.

An der Bedienung an sich, habe ich nichts zu kritteln, es gefällt mir wesentlich besser als bei vorherigen Fenix Modellen wo über Drehen am Kopf und anschließendes Drücken auf den Endkappenschalter die Modi gewechselt wurden..
Die vier Leuchtstufen sind mir jedoch genau eine Leuchtstufe zu viel, drei hätten es auch getan.
Die Größe der Fenix ist angenehm, sie liegt gut in der Hand,der seitliche Schalter ist gut erreichbar.
Tailstand ist nicht möglich.

Beamshots, Leistung, Lichtverteilung

Die Leistung der kleinen PD32 überzeugt.
Das mir vorliegende Exemplar zeigte zwar ein Donuthole im Spot, dies störte jedoch draußen nicht.
Helligkeit und Lichtverteilung gefielen.
Unbedarfte, die eine PD32 in die Hand bekommen, dürften begeistert sein.
Natürlich kann man bei der Größe der PD 32 und der daraus resultierenden Größe des Reflektors keine Reichweitenwunder erwarten.
Dafür erhält man eine Lampe die z.B. problemlos ein Zimmer ausleuchten kann und im Nahbereich viel Licht bringt.

Siehe dazu Beamshots im Vergleich mit vergleichbar großen Lampen:

Inova T2

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Jetbeam Pro ST

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Inforce 6V

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Fenix PD32

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Inova T2

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Jetbeam Pro ST

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Inforce 6V

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Fenix PD32

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Erweiterbarkeit, Zubehör

Empfehlenswert ist es, die PD 32 mit einem 18650'er Akku auszurüsten.
Das senkt die Batteriekosten und schont die Umwelt.
Wenn man nicht beabsichtigt die Lampe in der Hosentasche mit sich herumzutragen, sollte man in ein besseres Holster investieren, denn höheren Ansprüchen genügt das mitgelieferte Holster nicht.
Positiv ist, dass die Fenix Diffusor- bzw. Warn- Stäbe auch auf der PD32 passen

Preis/Leistung und Fazit, persönliche (!) Beurteilung

Der Preis von ca. 68 Euro erscheint angesichts der gebotenen Leistung der Lampe als angemessen.
Ich könnte mir eine Anwendung als Backup Lampe, die sich immer in der Hosentasche mitführen lässt, gut vorstellen.
Der Wechsel der Leuchtstufen über den seitlichen Schalter ist angenehmer, als der vorher bei Fenix praktizierte Wechsel per Drehen und Drücken.
Vier Leuchtmodi sind mir zu viel, drei hätten gereicht.
SOS und Strobe sind vorhanden, aber doch so versteckt, dass man versehentlich eher nicht drauf kommt.
Natürlich ist die PD 32 kein Kracher, der jeden Lampenliebhaber jubeln lässt, aber eine noch preiswerte, anwenderfreundliche Lampe, die sicher ihre Fans finden wird.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich versuche mich mal ausnahmsweise mal kurz zu fassen:

Verarbeitung:

An der Verarbeitung der Lampe gibt es nicht das geringste zu bemäkeln.
Die Qualität ist auf bewährtem Fenix Niveau, da stimmt alles bis ins Detail und man merkt, daß der Hersteller schon lange auf hohem Niveau produziert und über ausreichend Erfahrung verfügt.
Klar, es geht immer noch mehr, aber in Anbetracht des Verkaufspreises ist das gebotene schon optimal.

Wenn man partout etwas kritisieren müßte, dann wäre es die Tailcap Verschraubung, die beim Testexemplar nur recht "mädchenhaft" angezogen war.

Ach ja, und falls tatsächlich jemand von Fenix diese Zeilen jemals lesen sollte, wie wäre es mal wieder mit ein paar Editionen champagnerfarben "natural" anodisiert?
Es ist jammerschade das dieses frühere Kleinod offenbar ausgestorben ist.


Beam:


Es war eine weise Wahl von Fenix, die Lampe weiterhin mit einem XP-G Emitter zu bestücken und einen SMO Reflektor zu verwenden.

Der Beam gewinnt dadurch zwar nicht unbedingt einen Schönheitspreis an der weißen Wand, dafür ist dieser aber ausgesprochen praxisgerecht und bietet für den bauartbedingt kleinen Reflektor noch eine recht ansehnliche Reichweite im Spot, bei Spill satt in der Peripherie.

Handling:

Aus Gewohnheit: Die Lampe rollt nicht liegend auf dem Tisch, an Kerzenstand ist wie mein Vorgänger bereits schrieb, nicht zu denken.
Haptisch und von der Funktion her ist der Tailcap Schalter einwandfrei. Der Gummi ist optimal an den Clicky angepasst.
Der seitliche Taster gibt durch ein klares knacken ebenfalls ausreichend Feedback.

Der Gumminippel des Forward Clickys steht deutlich von der Tailcap ab, obwohl letzteres Bauteil nicht unverändert vom Vorgänger übernommen wurde. Weil der Schalter freiliegt, ist ein versehentliches (temporäres) betätigen nicht auszuschließen, andererseits erleichtert dies natürlich etwas die Bedienung und ermöglicht auch einen Umbau auf einen reverse Clicky, ohne daß dieser hoffnungslos in der Tailcap versinkt.

Die Anzahl von 4 Helligkeitsstufen wurde vom Vorgänger übernommen, deren ungefähre Auslegung auch.
Die beiden mittleren Stufen liegen, wie bereits Zwick2 kritisierte, nach wie vor recht dicht beieinander.
Irgendwie habe ich den Eindruck, da haben gleichmäßig verteilte Lumen Zahlen auf dem Datenblatt Vorrang vor dem Praxisnutzen.
Dennoch, beide Stufen haben IMHO durchaus ihre Berechtigung im Freien, mit High erreicht man eine merklich bessere Weitsicht.
Ein auseinander spreizen der beiden Stufen sei Fenix dennoch für die Zukunft dringend angeraten.

Kastrierter Turbo: Da war ich ehrlich gesagt erst mal baff.
Dieses "Feature" stößt bei mir auf keinerlei Verständnis.

Da würde mich doch ein offizielles Fenix Statement erfreuen, wieso dies implementiert wurde.

Ich lasse mich halt ungern bevormunden und auch wenn diese Eigenart jetzt nicht dramatisch ist, finde ich es einfach unschön und lästig.
Die PD31 kommt gottseidank ohne diese Drosselung aus.

Auf Turbo zieht die PD32 analog zur PD31 rund 1,1A aus einer frischen 18650er, das sollte die Lampe thermisch doch wohl im Dauerbetrieb schultern, sonst wäre die Wärmeabfuhr Murx, warum also?
Und dann gleich dieser radikale Absacker auf die High Stufe (mit gut 300mA), wenn schon unbedingt drosseln, dann hätte man eine Zwischenstufe wählen sollen.

Akku Schutz:

Fenix Treiber gelten generell als sehr effizient, gut geregelt und zuverlässig, eine Akkuwarnung bzw Notabschaltung fehlt jedoch nach wie vor.
Die Lampe wird zwar merklich kontinuierlich dunkler, in etwa ab Beginn des für die Zelle ungesunden Bereiches (und glimmt theoretisch noch bei 2,2V), das reicht m.E. aber keinesfalls als Schutz, schon gar nicht von einem Produzenten, der nicht primär ein paar wenige Flashoholics sondern die breite Masse - Laien in der Materie - an Kunden im Kalkül hat.

Gerade dort wird wohl nur in den wenigsten Fällen das nötige Grundwissen über die LiIon Technologe vorhanden sein, und so wird es dort schon fast zwangsläufig zu Fehlbedienungen kommen.
Es wird die üblichen chronischen Sparbrötchen geben, die selbst bei Akkus das letzte Elektron noch versuchen werden aus der Zelle zu quetschen, andere die zur Vermeidung eines vermeintlichen Memory-Effektes analog die Zelle tiefentladen werden und ich bin sicher es gibt noch 1000 andere Möglichkeiten, für die unsere Fantasie hier im Forum einfach nicht ausreicht.

Aber auch den informierten Forumiten hier im Forum würde ich dringend anraten, die Lampe unbedingt mit geschützten Zellen zu betreiben.
Gerade wenn man die Lampe nicht regelmäßig in Benutzung hat, ist eine Beurteilung ob die Ist-Helligkeit noch der Soll-Helligkeit entspricht manchmal gar nicht so einfach.
Im Zweifel lieber zu früh nachzuladen. Schutzschaltungen greifen bekanntermaßen sehr spät und sollen nur das schlimmste verhindern.
Regelmäßig Akkus dort hineinzutreiben schadet merklich deren Lebensdauer.


Mode Schaltung:

Während der Vorgänger noch mit dem klassischen Fenix UI daherkommt (Kopf Fest: Turbo & Strobe, Kopf lose: Low-Mid-High-SOS) wurde die PD32 wie ein Großteil der neuen Modelle mit dem aktuellen Seitenschalter UI versehen.

Das Ergebnis ist für mich sehr zwiespältig:

Positiv ist, daß Fenix endlich das lästige Geblinke so gut versteckt hat, daß es im Alltag nicht stört.
Bei Memory streiten sich bekanntermaßen die Geister, das muß jeder für sich selber bewerten.

Ein Seitenschalter, noch dazu am Kopf, ist für meinen Geschmack aber, das hat die Testwoche gezeigt, keinesfalls der Weisheit letzter Schluß.

Nach dem einschalten muß man, will man die Stufe ändern, umgreifen und beginnt fortan mit der Suche nach dem Schalter.
Durch die leichte Klebrigkeit ist dieser mit bloßen Fingern noch recht gut zu lokalisieren, bloß braucht dies halt zeit, im ungünstigsten Fall will die Lampe um fast 360 Grad rotiert werden, bevor der Taster erreichbar ist.

Mit Handschuhen ist der Sideswitch kaum zu orten, geschweige denn mit etwas dickeren Exemplaren zu betätigen :(

Bequem ist dafür der Helligkeitswechsel im laufenden Betrieb, aber, ich weiß nicht ob es nur mir so geht, dann wechsele ich eigentlich kaum noch hin und her.


Mein Fazit:

Ich besitze etliche Fenixe.

Eine PD31 ist bei mir tatsächlich täglicher Begleiter in meinem Gearslinger auf meinen ausgedehnten nächtlichen Waldwanderungen.
Sie dient bei mir als ultima ratio Backup (Viertlampe :glgl:) falls alles andere versagen sollte.
Sie ist kompakt, hat dafür dennoch einen für meine Zwecke sehr brauchbaren Beam und die Zuverlässigkeit von Fenix Lampen ist fast schon legendär.

Eine Lampe mit Sideswitch wird aber wohl kaum den Weg in meine Sammlung finden, Stablampen-Knüppeln mal außen vor, ist mir die Bedienung eindeutig zu fummelig.

Einfacher in der Realisierung, günstiger in der Fertigung, und weitaus praxistauglicher in der Bedienung wäre es meiner bescheidenen Meinung nach gewesen, man hätte die Modes der alten Fenix Modelle einfach umstrukturiert und das Geblinke z.B. auf die lose Kopf Stellung verbannt und die 4 Helligkeitsstufen zusammengeführt.

(Kurz ist halt relativ:glgl:)
 
Hier noch der Laufzeit Test der aktuellen PD32 und dem direkten Vorgänger, der PD31. Auf einen Test mit CR123 Batterien mit der PD31
habe ich aus Kostengründen verzichtet, zumal sich die Laufzeiten wahrscheinlich analog zur PD32 verhalten:

fenic5gugg.png


Fenix hält das Werbeversprechen und liefert über lange Zeit eine sehr konstante Helligkeit. Die PD32 scheint einen etwas effizienteren Treiber zu nutzen. Getestet wurde ungekühlt mit immer der gleichen 2600mAh Zelle von Spark. Die Fenix PD32 schaltet im Dauerbetrieb nach 35 Minuten einen Modus runter. Über Sinn und Unsinn lässt sich streiten. Die Lampe ist nach 15 Minuten genauso heiß wie nach 35.

Beim Test habe ich immer wieder in den Turbo Modus hoch geschaltet. Den Test mit Stepdown habe ich aus Zeitgründen nicht bis zum Ende durchlaufen lassen. Allerdings sollten 4h + drin sein!

Negativ ist die bereits erwähnte, nicht vorhandene Schutzschaltung. So etwas sollte ein Premium Hersteller wie Fenix besser lösen können. PWM Flimmern konnte ich bei beiden Lampen nicht erkennen.

Beide Batterierohre bieten ausreichend Platz um auch Zellen außerhalb der Spezifikationen aufzunehmen. So konnte ich eine Enerpower 3100 mAh Zelle erfolgreich testen.

Erfreulich ist, dass Fenix sich mit der PD32 gegen den heller, teurer, größer Trend entschieden hat und eine Lampe verkauft, die von einem Laien ohne Anschaffung von teuren Akkus und Ladetechnik mit CR123 Zellen betrieben werden kann, ohne dass die Batterien nach einer Stunde leer sind, oder dem Anwender um die Ohren fliegen!

Zusammenfassend empfinde ich den kleinen Modusschalter als deutlichen Fortschritt in der Bedienung. Dieses Drehen am Kopf und Blinken im UI konnte ich bei den älteren Modellen nie leiden. Gewünscht hätte ich mir eine Version mit etwas wärmerer Lichtfarbe und einen weniger auffälligen Donut Hole im Beam. Beides ist keine Hexerei.

Thomas
 

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