Fenix TK76 Review, 3x XM-L2 mit einem futuristischen Design (Achtung: Viele Bilder)

buwuve

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Fenix TK76 – futuristisch, 3 LEDs, ein neues Konzept – Throw und Spot in einer Lampe

Fenix ermöglichte mir im Zusammenhang mit der Global Testing Campaign diesen Review über die neue Fenix TK76. Die Reviewer haben Modelle erhalten, die ich als Vorserienmodell bezeichnen würde. Sie kamen ohne Zubehör (nur eine kopierte Anleitung war mit dabei, keine Verpackung, O-Ringe oder sonstiges) und mit kleinen Makeln in der Verarbeitung.

Beachten Sie das bitte bei den Bildern. Ich gehe davon aus, dass die normalen Serienmodelle, die jetzt schon im Verkauf sind, solche nicht haben. Eventuell unterscheidet sie sich auch in winzigen Punkten vom Serienmodell.

Bei der Lieferung gab es leichte Probleme, weshalb ich das Testexemplar erst recht spät bekam. Hier möchte ich Herrn Auler vom Flashlightshop danken, der mir bei der Verzollung schnell und unkompliziert geholfen hat. Daher poste ich auch gerne den Link zu der TK76 in seinem Shop.
Mein Testexemplar ist wohl ein späteres, da ich in einem Review im CPF leichte Abweichungen zu meinem gesehen habe (z.B. ist der Schriftzug Fenix TK76 nicht vertieft wie bei einem Review im CPF). Ich denke daher, dass meine recht nah am Serienmodell ist.
Ein nettes Detail ist, dass mein Testexemplar chinesische Schriftzeichen trägt und ich in nur einem anderen Review so eine Lampe finden konnte (alle Tester der westlichen Welt haben lateinische Buchstaben und selbst einige der Asiaten haben nicht die chinesische Version, wie man im chinesischen shoudian.org Forum sieht).

So sah der Lieferzustand meiner TK76 aus:

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Die TK76 polarisiert und teilt die Taschenlampenfans in zwei Lager:
Das Design ist nicht 0815, sondern extrem extravagant und futuristisch. Nicht jedem wird das gefallen. Egal welchem Lager Sie als Leser angehören – ich freue mich, wenn Sie den Bericht bis zum Ende lesen und ich Ihnen neben dem Design auch die anderen Funktionen näher bringen darf.

Hersteller und Modellname: Fenix TK76
Maße:
Länge: 224mm Durchmesser Batterierohr 52mm, Kopf (längster Bereich) 96mm, Gewicht: ca. 800g (ohne Akkus), ca. 1000g (mit 4x 18650)
Material: Aluminium, HA III
LED, Modi:
LED Typ: 1x XM-L2 U2 (Spot), 1x XM-L2 U2 (120° Flood Optic), 1x XM-L T6 (60° Flood, structure optic).
Jede LED hat 4 Helligkeitsstufen, die individuelle kombiniert werden können (Angaben in ANSI Lumen und je LED): Turbo (933Lm) 3,5h, High (350Lm) 11,5h, Mid (135Lm) 33h, Low (7Lm) 200h.

Bei allen drei LED zusammen: Turbo 2800 Lumen 1,2h, High 1100 Lumen 4h, Mid 420 11h Lumen, Low 20 Lumen 66h, Intensität: 50800cd (Turbo).
Etwas verborgene Modi: Strobe (15 und 2 Hz im Wechsel): 2800 Lumen, SOS 420 Lumen

Akkuart: 4x 18650 (empfohlen), läuft aber auch mit 2x 18650 oder anderen Kombinationen (näheres bitte im Punkt Akkubetrieb).
Sonstige Daten: Ultra Clear tempered Glas Linse mit Anti-Reflektions Beschichtung, 3 verschiedene Linsen, Low Voltage Warnung, Akkuanzeige (4 LEDs), Stativgewinde, IPX8, Sturzresistenz 1m
Lieferumfang: Beim diesem Review Sample war nichts mit dabei.
Bei der Kaufversion ist dabei: Verpackung, Anleitung, Ersatz O-Ringe, Garantiekarte
Preis in Deutschland: 279,90€

Link zur Herstellerhomepage, mit mehr Bildern und Informationen.

Wenn die Lampe in einem Sciencefiction Film auftauchen würde, wäre das für mich keine Überraschung, sondern eher die logische Folge. Sie ist vom Design einfach prädestiniert dafür.
Dieses Design wird sicherlich viele Käufer abschrecken, andere werden genau deswegen die Lampe wählen, da sie komplett anders aussieht als die üblichen Lampen vom Markt.

Trotz des Namens hat sie nur wenig mit der TK75 gemein – sie ist also kein Nachfolger von ihr, sondern ist ein komplett eigenes Konzept.

Größenvergleich:
Hier sieht man sie neben einer Solarforce L2p und einer ThruNite TN31.

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LEDs:
Die TK76 hat drei LEDs, die jeweils in einem eigenen Bereich des Kopfes untergebracht sind. Jede LED besitzt eine andere Linse und ist für einen anderen Zweck ausgelegt.
Sie besitzt einen größeren Spot in der Mitte und zwei Flooder an den Seiten mit zwei kleinen Linsen.

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Der Spot ist mit einer XM-L2 U2 in CW ausgestattet und sorgt für eine gute Reichweite.
Die LED ist sauber zentriert und die Linse ist beschichtet. Auch der SMO Reflektor ist einwandfrei gearbeitet (Durchmesser 42mm).

Ergänzend hat die Lampe auf der rechten Seite eine XM-L2 T6 in NW mit einer strukturierten 60° Linse. Die Linse besteht aus Kunststoff (Durchmesser 17mm).

Die letzte LED ist wieder eine XM-L U2 in CW, allerdings hier mit einer starken Wölbung nach Außen Linse die bis zu 120° abdeckt (Durchmesser 17mm). Sie ist also dafür gedacht, einen möglichst großen Bereich auszuleuchten. Die Reichweite ist geringer als von der 60° Linse, da sie ein größeres Gebiet abdeckt.

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Hier sieht man recht schön, wie der Verlauf des jeweiligen Lichtstrahls ist und wie weit er gestreut wird.

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Die Lampe hat also für jeden Bereich eine eigene LED und durch die Kombination von allen drei ein beeindruckendes Lichtbild. Natürlich ist es damit im Bereich Reichweite sowie Ausleuchtung im Nahbereich wieder ein Kompromiss, da sie keine der beiden Disziplinen so gut abdecken kann, wie eine spezialisierte Lampe für den jeweiligen Zweck. Auf der anderen Seite ist alles in einer Lampe kombiniert und wer nimmt denn z.B. die Fenix TK75 und eine ThruNite TM15 mit – beide Lampen nehmen mehr Platz weg und sind gewichtsmäßig schwerer als die TK76. Weiterhin benötigt man mehr 18650 Akkus.

UI – Funktionen der Knöpfe:
Die fünf Knöpfe werden vielleicht einige abschreckend finden, aber aus meiner Sicht machen sie das Handling extrem einfach. Jede LED hat einen eigenen Knopf, mit dem man sie die Helligkeitsstufen durchgehen kann. Zum einen die Tastenposition für die entsprechende LED zuständig (die linke Taste für die linke LED usw.) und außerdem zeigt auch das Logo, welche Funktion sie hat. Die gewölbte Linse, die das Licht am breitesten streut zeigt das auch symbolisch (mehr kleine Strahlen), ebenso die anderen Tasten.

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Dadurch kann man sein ganz eigenes Licht kombinieren z.B. Spot auf high, Flood NW auf mid und Flood CW auf low. Es ist jede Kombination möglich. Wenn man jetzt den Powerknopf betätigt werden alle LEDs auf einmal abgeschaltet.
Wenn man jetzt alle auf dem gleichen Level wieder einschalten will, betätige ich den Powerknopf erneut.
Falls man nur eine LED nutzen will, drücke man den entsprechenden Schalter der LED für zwei Sekunden und sie geht in der Helligkeit an, in der sie das letzte mal ausgeschaltet habe. Noch mal kurz drücken und man erhöhe die Helligkeit um einen Stufe. Zum Ausschalten drücke man die Taste wieder für ca. 2 Sekunden.

Man kann also jede LED einzeln starten oder alle auf einmal und kann ebenso einzelne oder alle LEDs zusammen ausschalten.

Mit dem Turboknopf (gelbe Sonne) werden alle LEDs im Turbomodus gestartet. Wenn man die Taste 5 Sekunden hält, „rastet“ der Turbomodus ein und man kann die Taste loslassen. Unter 5 Sekunden erlischt sie wieder mit loslassen des Turboknopfs. Der Modus fungiert auch als Momentlicht.

Wenn man besondere Funktionen wie Strobe/SOS oder das Batterielevel wissen will, muss man eine bestimmte Taste länger drücken.

Wenn ein Schalter gedrückt und gehalten wird, sind zur gleichen Zeit die Funktionen aller anderen Schalter deaktiviert. Falls man also zwei LEDs in der Helligkeit verändern will, muss man erst die erste LED schalten und danach die zweite.

Noch einmal die Kurzzusammenfassung der Leuchtmodi und Tasten:
- alle drei LEDs starten bzw. löschen: Roter Powerknopf
- eine bestimmte LED starten bzw. löschen: Nur den entsprechenden grauen LED Schalter für zwei Sekunden halten
- will man bei einer bestimmte LED die Helligkeitsstufe verändern, drückt man die entsprechende graue Taste einmal kurz
- Turbomodus/Momentlicht mit allen LEDs: Gelber Turboknopf

Strobe:
Um diesen Mode zu erreichen wird der Power Knopf für 1 Sekunde gedrückt gehalten. Beim Strobemodus flackert sie auf Turbohelligkeit mit allen drei LEDs erst im 15khz, kurz darauf im 2khz Bereich und wechselt dann wieder. Vor allem die schnelle Kombination ist extrem unangenehme für die Augen, was ich auch schon nur bei der Reflektion an der weißen Wand festgestellt habe.

SOS:
Hier muss der Powerknopf für 3 Sekunden gehalten werden. Hier blinkt sie mit allen drei LEDs in der mittleren Stufe.

Eigenschaften der Leuchtindikatoren:
Jeder Kopf hat vier eigene LeuchtLEDs, die über das aktuelle Helligkeitslevel der entsprechenden LED informieren. Solange die LEDs blau leuchten ist alles perfekt. Sobald sie in rot wechseln signalisiert es, dass die Akkus nicht mehr die Leistung für den Modus haben, blinkt dann kurzzeitig und schaltet kurz danach herunter. Es fängt damit an, dass sie von turbo zurück schaltet auf high und die LEDs wieder blau leuchten. Ab jetzt ist es nicht mehr möglich den Turbomodus zu wählen und mit sinkender Akkuleistung fallen langsam mehr Modi weg. Wenn die letzte Stufe des Indikators auf rot wechselt und anfängt zu blinken, sollten die Akkus gewechselt werden.

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Violette LEDs: Hier kann man ablesen, wie voll die Akkus noch sind. Man drückt einfach den Spot LED Schalter zwei mal schnell hinter einander. Jetzt sieht man für 3 Sekunden die violetten LEDs. Auch hier gibt es wie bei den Modi vier Abstufungen. Man kann aber keine genauen Werte ablesen oder es signalisiert nicht durch blinken einen bestimmten Voltwert – es sind einfach nur vier Indikatoren.

Bei meinem Exemplar fällt mir auf, dass die blauen LEDs nicht alle 100% gleich leuchten. Rechts ist alles ok, bei den anderen beiden ist jeweils eine leicht anders von der Lichtfarbe (eher türkis als blau und einmal genau gedreht drei mal türkis und einmal blau).

Verarbeitung:
Die Gewinde und O-Ringe waren bei der Lieferung sehr gut gefettet und die Gewinde sind auch sauber geschnitten.
Bei meinem Testexemplar konnte ich drei kleine Anodisierungsfehler entdecken, wobei ich davon ausgehe, dass die nur bei den Reviewexemplaren vorkommen und bei der Serienproduktion bei der Qualitätskontrolle rausfallen. Das Batterierohr ist ist innen sehr gut verarbeitet.
Der Schriftzug (sowohl der Name als auch die chinesischen Zeichen) sind sauber angebracht.
Beim Akkuträger sind leichte Kratzer auf zur Endkappe zeigenden Seite, was aber auch am Reviewexemplar liegen wird.
Der Treiber hat leichte Kratzer an den Positionen, wo der Akkuträger beim Zusammenschrauben diesen berührt. Im Verlauf des Tests habe ich die Lampe natürlich mehrmals aufgeschraubt.

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Akkuträger:
Der Akkuträger fasst 4x 18650 Akkus. Es ist der baugleiche wie bei der TK75, ähnelt auch stark dem der TK51 und ist ein 2S2P System. Er sind also zwei Akkus in Serie und dazu noch zwei parallel geschaltet. Aus diesem Grund ist es möglich, die Lampe auch mit 2x 18650 zu betreiben, wobei dann der Turbomodus nur wenige Sekunden zur Verfügung steht. Neben Li-Ionen Akkus können auch 4x 18650 LiFePo4 Akkus mit 3,2V benutzt werden.

Es passen sowohl unprotected Akkus mit flachen Kopf als auch protected mit Button top (auch die extrem langen protected Panasonic NCR18650B 3400mAh mit ca. 70,3mm passen). Bei meinem Test habe ich sie einmal nur mit unprotected Flattop 18650 von Samsung bestückt, später mit protected button-top Panasonic NCR18650B und einmal mit XTAR button top unprotected 2900mAh high drain. Alle Konfigurationen liefen einwandfrei.

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Der Akkuträger macht einen sehr hochwertigen Eindruck und es ist deutlich gekennzeichnet, wie man die Akkus einlegen muss (standardmäßig: Auf die Federn jeweils der Minuspol).

Sehr schön finde ich die kleinen Mulden, die das entnehmen erleichtern.
Was mir fehlt ist ein Pfeil der kenntlich macht, wie der Akkuträger in das Gehäuse eingesetzt wird. Die andere Seite des Akkuträger sieht von den Kontaktflächen so aus als könnte man ihn auch anders herum in die Lampe einsetzen. Ich habe das einmal probiert und es gab keine negativen Folgen, außer das die Lampe nicht an ging. Die Schutzmechanismen funktionieren also.
Vom Aufbau finde ich ihn den besten, den ich je in der Hand hatte. Der von der ThruNite TN31 wirkt dagegen sehr einfach (ein paar Streben, Federn, fertig).

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Andere Reviews von Betatestern aus den USA bzw. Canada zeigten, dass die Akkuträger mit verrosteten Schrauben kamen. Meine sind alle einwandfrei.
Bei meinem Akkuträger ist mir aufgefallen, dass die Kontakte an den Pluspolen der 18650 Schächte in ihrer Halterung locker sind. Wenn man nur zwei einlegt und zwei Schächte frei bleiben klappern diese Kontakte wenn man den Akkuträger schüttelt. Wenn alle vier Schächte belegt sind klappert natürlich nichts, da an jedem Kontakt ein Akku anliegt. Mein Akkuträger stammt vom 12. Sept. 2012 (wenn die Ziffern auf dem Akkuträger das Produktionsdatum darstellen) und wurde für die Fenix TK75 produziert. In den anderen Reviews wurde schon geäußert, dass wohl ältere Akkuträger für die Betatest TK76 benutzt wurden. Aus dem Grund bin ich auch nicht über kleine Kratzer wie z.B. am Ringkontakt überrascht.
Ein Nutzer aus einem anderen Taschenlampenforum hat mir schon bestätigt, dass bei seiner TK75 und den beiden Ersatzakkuträgern, die er hat nichts wackelt.
In der Regel wird man die Lampe aber ohnehin vier Akkus einsetzen, um das volle Potential nutzen zu können.



Akkubetrieb:
Empfohlen sind 4x 18650, da hier alle Modi normal nutzbar sind auch auch die Angaben des Herstellers mit diesen getestet wurden.
Die Kopie des Handbuchs schreibt zum einen, dass alle anderen Akkuarten (wie CR123A. 16340) nicht benutzt werden dürfen. Weiter hinten steht allerdings, dass im Notfall auch 4/ 8 CR123A Batterien benutzt werden dürfen, der Turbo Modus dann aber nicht unbedingt funktionieren muss. Auch auf Nachfrage bei Fenix wurde mir das noch mal bestätigt. Leider wurde mir aber auch auf meine Frage hin nicht mitgeteilt, mit wie viel Volt die Lampe noch gefahrlos betrieben werden kann.
Auf der Fenixhomepage ist die TK76 auch verlängert zu sehen und auch in der Anleitungskopie wird darauf hingewiesen, dass die Laufzeit extrem verlängert werden kann (der Verlängerungssatz der TK75 passt – offiziell heißt er laut TK76 Anleitung AER-TK75). Damit würde es also ein 2S4P System werden. Die TK75 kann man auch mit zwei oder mehr Verlängerungen betreiben, da alle Verlängerungen nur die Anzahl der parallel geschalteten Akkus erhöht. Bei der TK76 ist das daher auch möglich - ob es aber sinnvoll ist wegen der Länge und dem Gewicht, ist eine andere Frage.

Sie schreiben in ihrer Bedienungsanleitung: Fenix ARB-L2 recommanded -> empfohlen, 18650 li-ion cautious ->behutsam/vorsichtig mit einigen Warnhinweisen, da Li-Ionen Akkus gefährlich sind und Qualitätsakkus die Gefahren reduzieren. 18650 LiFePo4 usable -> benutzbar. CR123A, 16340 (sowohl Li-ion als auch LiFePo4) banned -> untersagt.
Wenn man sie mit nur zwei 18650 nutzt, ist der Turbomodus nur für wenige Sekunden aktiv und schaltet dann auf den high Modus bei allen LEDs zurück. Ein oder zwei LEDs auf der höchsten Stufe laufen zu lassen funktioniert, nur eben nicht alle drei. Den nicht nutzbaren Turbomodus mit zwei 18650 wird auch in der Anleitung beschrieben und ist keine Fehlfunktion oder liegt an den Akkus.

Mit der Verlängerung würde sie ca. 9cm länger werden und damit sollte sie auch sehr gut vom Gewicht her ausgeglichen sein. Sie hatte dann aber eine Länge von ca. 33cm und würde ca. 1,2kg wiegen.
Sie wäre also etwa so lang wie jetzt auf dem Bild zu sehen (im Größenvergleich zu einer Solarforce L2p).

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Gewicht und Ausgewogenheit:
Mit 800 Gramm (ohne Akkus) bzw. ca. 1000 Gramm (mit 4x 18650) ist sie kein Leichtgewicht. Die TK75 wiegt ohne Akkus 510 Gramm, die Thrunite TN31 460 Gramm.

Wenn man die Lampe normal trägt, merkt man sehr schnell, dass sie recht kopflastig ist, was auf die Dauer unangenehm werden kann. Falls aber die Modi lange nicht verändert werden, kann man sie aber recht weit vorne tragen (knapp unter dem Kopf) und dort ist sie recht ausgewogen (dann dauert es zwar minimal länger, die Schalter angenehm zu erreichen, aber das ist eine Verzögerung von nicht einmal einer Sekunde).
Auf einem Stativ sitzt sie sehr ausgewogen, das das entsprechende Gewinde im hinteren Bereich des Kopfes angebracht ist.

Die breite Endkappe gibt ihr eine gute und stabile Position auf der Endkappe – ist also tailstandfähig.
Die Endkappe besitzt 4 breite Lanyardlöcher, durch die man problemlos zwei Stränge Paracord durchfädeln kann.

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Ein Holster ist nicht mit dabei, wobei auch die Frage wäre – möchte man 1kg am Gürtel hängen haben? Mir wäre das zu schwer und ich würde wohl eher zu einem Schultertragegurt tendieren.

Zur Befestigung sind die Lanyardlöcher der Endkappe ideal. Als zweite Seite wäre entweder einer der freien Schächte neben den LEDs zu wählen, da dort auch breite Luftschlitze sind, die sich zum Durchfädeln eignen oder was ich als perfekte Lösung ansehen würde: Man benötigt eine Öse mit Gewinde, die in die Stativvorrichtung geschraubt werden kann. Somit sind auch die Knöpfe sofort mit dem Zeigefinger erreichbar, da sie Knöpfe nach unten schauen, wenn man sie über der Schulter hängen hat.

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Beamshots:
Da meine Kamera nicht all zu gute Beamshots machen kann (egal, wie ich die Einstellung verändere) und die zahlreichen Reviews im CPF das besser zeigen, sind hier nur drei Stück.

Einmal ein Vergleich der beiden Flood LEDs auf zweiter Stufe, der noch mal schön den Farbunterschied der CW U2 zur NW T6 zeigt:

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Der Spot der TK76 (XM-L2) auf höchster Stufe gegen eine der besten Throwerlampen auf dem Markt: TN31 Turbo (XM-L2). Man sieht, dass der Beam der TN31 weit intensiver ist, aber man sollte nicht vergessen, dass er auch 450 Lumen mehr hat.

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Die Fenix TK76 im Turbomodus (alle LEDs auf der höchsten Stufe).

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Was fehlt mir bei der TK76:
Ein komfortables Tragesystem (z.B. wie oben beschrieben als Schultergurt und als Befestigungspunkte das Stativgewinde und die Lanyardlöcher).

Die Lampe hat drei LEDs und einige Leuchtindikatoren, aber wenn sie ausgeschaltet ist, findet man sie im Dunkeln nicht mehr. Es wäre daher sehr praktisch, wenn man eine der IndikatorLEDs als standby Licht einschalten könnte, wenn es benötigt wird. Das dürfte nicht viel Strom ziehen und man könnte sie im Dunkeln schnell finden.

Fazit:
Die TK76 zeigt auf beeindruckende Weise, was heute möglich ist und kombiniert gute Konzepte (verschiedene LEDs, individuell steuerbar) in einem Body. Da ist das Gewicht von 800g nicht überraschend und die Hitze soll ja auch entsprechend gut abgeleitet werden, dennoch ist wird sie deswegen nicht so oft unterwegs sein, wie etwas handlichere Lampen. Der Kopf bietet noch einiges an Moddingpotenzial (Spot entdomen, die beiden freien Räume neben den kleinen Flood LED) und vielleicht gibt es ja auch später mal einen 5 LED Variante davon. Die Steuerung und Funktionalität ist sehr gut durchdacht und auch die Low Voltage Warnung funktioniert vorbildlich. Dennoch ist es eine Kompromisslösung, da der Spot niemals so gut sein wird, wie ein reiner Thrower und die Fluter Eigenschaften die der reinen Fluter unterlegen sind. Wer aber eine Zwischenlösung will, sollte sich diese Lampe näher anschauen, denn hier erwartet ihn neben den Funktionen auch noch fenixübliche sehr gute Verarbeitung.
Beim Design muss man etwas mutiger sein, aber dennoch gilt ja die Devise: In der Nacht sind alle Lampengehäuse nicht sichtbar und es ist wichtiger, was vorne raus kommt als wie die Lampe aussieht.
Ich finde es gut, dass Fenix hier Mut bewiesen hat und mal was vom Design was wagt und nicht beim 0815 Look wie viele andere Hersteller bleibt.
In 15-20 Jahren wird diese Lampe sicherlich wieder vom Design aufgegriffen und alle werden sagen: Wow – das ist state of the art und vielleicht sieht dann jemand diesen Review und denkt sich: Da haben die aber schon damals das Design von heute erahnt (so wie Braun mit einigen Radios in den 60er und Apple uns dann wieder als neues Design verkauft hat).
 
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