Fernglas gesucht

eazy

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Hallo an alle!

Ich suche ein qualitativ gutes Fernglas. Folgende Rahmenbedingungen:

- 7-10 x 50 (KEINE ZOOMfunktion)
- sollte Dämmerungsgeeignet sein (insbes. wird es in sternklaren Nächten für Milchstraßenspaziergänge rausgeholt werden)
- möglichst robustes Gehäuse
- Preis ca. 500 Euronen

Ich habe mir zuletzt dreimal - im nachhinein Schrott :mad: - Gläser für ca. 40 Euro angeschafft, so dass jetzt feststeht: Eins noch, aber diesmal das Richtige!!!

Hat jemand Erfahrungen/Empfehlungen?

Danke schonmal und schönes WE
 
Es ist recht schwierig, "preiswerte" Optik zu empfehlen, da man in diesem Bereich für Spitzenprodukte auch Spitzenpreise bezahlen muß. Ein Spitzenglas, mit dem man garantiert nichts verkehrt macht, kostet bei den beschriebenen Leistungsanforderungen 1200,- bis 1500,-€. In der Preisklasse ist es dann egal, ob man ein Glas von Zeiss, Swarowski oder Leitz nimmt. Alle außereuropäischen Mitbewerber können gegen deutsche/österreichische Spitzenoptik nicht anstinken, vor allem im Dämmerungsbereich. Unter 500,- € läuft man leicht Gefahr, teures Lehrgeld zu bezahlen. Wenn man sich dies bewußt macht, kann man im preislichen Mittelfeld einige ordentliche Gläser erwerben. Ich würde mich einmal mit den Produktlinien der Firmen Steiner und Fujinon vertraut machen. Ein Steiner Ranger 7 x 50 kostet ca. 400,-€, das höherwertige Nighthunter 7 x 50 allerdings schon rund 800,- €. Ich selbst benutze seit längerem - zu meiner vollsten Zufriedenheit - ein Fujinon 7 x 50 FMT-SX, das ca. 500,- € gekostet hat. Beide Fabrikate verwenden allerdings die Technik der Einzelokularverstellung. Man muß wissen, ob dies für die eigenen Bedürfnisse das Richtige ist. Einen wirklich guten und wasserdichten Mitteltrieb zu konstruieren, ist eben teurer. Die Gläser von Steiner sind dank Makrolongehäuse recht leicht, die Gläser von Fujinon hingegen sind recht schwer. Beides hat Vor- und Nachteile.

Die Gläser der Fa. Fujinon sind bei Jägern, Ornithologen und Naturbeobachtern fast unbekannt, weil sie von den großen Ausrüstern nicht angeboten werden. Bei Astonomen und im Marinebereich haben die Gläser aber einen guten Ruf. Im Netz müßte man über beide Fabrikate genügend Informationen und Angebote finden.

Ein prima Glas für (vergleichsweise) kleines Geld ist das 7 x 40 DF der ehemaligen NVA, das gelegentlich im Military-/Surplusbereich gebraucht angeboten wird, allerdings mit Strichplatte.
 
Hallo Eazy,

wirf mal einen Blick auf die Canon IS Modelle.
Diese haben einen elektronischen Bildstabilisierer (Image Stabilizer) wie man ihn auch von Camcordern kennt. Die optische Qualität ist der Deutscher Hochpreisprodukte absolut ebenbürtig.
Ich habe das 15x50 IS und nachdem ich einmal durch ein solches stabilisiertes Glas geschaut habe wollte ich nichts abderes mehr. Das Zittern der Hand wird komplett ausgeblendet und selbst aus dem Auto oder vom Boot aus hat man stabile Bilder. Ich nutze es hauptsächlich zum Spazierganz in der Am Sternenhimmel und habe vergleichsweise auch schon oft durch Zeiss, Leitz etc. geschaut.
Wenn die Batterien mal leer sind funktioniert das Glas natürlich weiter, nur eben ohne Stabi...
Das 50er wirst Du um diesen Preis nicht bekommen, aber es gibt auch kleinere Modelle in Deinem Preisrahmen, z.B. ein gebrauchtes 45er sollte drin sein.
Vorsicht bei Stabigläser anderer Hersteller, das ist mitunter grosser Müll, Ausnahme Zeiss, aber die sind unbezahlbar und viel zu schwer ;-)

Grüsse Jochen
 
Im großen Auktionshaus gibt es ab und zu (wenn man die Geduld aufbringen kann) recht gute Ferngläser von Leica, Zeiss oder Swarovski.
Für die eingeplanten 500€ ist da auf jeden Fall etwas zu finden.
 
Ich würde ein gebrauchtes Zeiss anstreben, die sind von der Qualität höchstklassig und können nicht so schwer zu bekommen sein.

Oder auch ein Steiner 7x50; wasserdicht :super: und nie wieder Dioptrien nachstellen.

Mein letztes Fernglas war aber ein Luger 7x42. Hat neuwertig 50 Euro gekostet und ist auch fast so gut wie mein Optolyt 8x56; aber lange nicht so wie ein Zeiss 8x56 (ja, ich weiss, dass ich hier eigentlich Äpfel mit Birnen vergleiche, es geht mir um den subjektiven Eindruck).
 
Ich benutze seit längerem ein Zeiss Jena 7x40 Ex-NVA Glas und bin sehr zufrieden. Robust ist es auf jeden Fall und auch Dämmerungstauglich. Auf Sauen war ich zumindest zufrieden damit. Es sprengt auch nicht den finanziellen Rahmen.
 
eazy schrieb:
Hallo an alle!

Ich suche ein qualitativ gutes Fernglas. Folgende Rahmenbedingungen:

- 7-10 x 50 (KEINE ZOOMfunktion)
- sollte Dämmerungsgeeignet sein (insbes. wird es in sternklaren Nächten für Milchstraßenspaziergänge rausgeholt werden)
- möglichst robustes Gehäuse
- Preis ca. 500 Euronen

Keine Kompromisse geht man bei den Glaesern von Zeiss, Leica und Swarowski und den Spitzenmodellen von Nikon ein, und zwar sowohl was die Optik als auch was Pobustheit und Gewicht angeht. Was man da vorzieht, ist auch eine Frage persoenlicher Praeferenzen. Ich persoenlich mag Zeiss am liebsten, die neue FL-Serie ist grossartig. Und bei Zeiss stimmt der Service, wenn doch mal was sein sollte. Allerdings liegen diese Glaeser z.T. deutlich ueber 1000 Euro, selbst dann, wenn man guenstig einkauft.

Was momentan nach dem Erscheinen der Zeiss FL-Serie ab und an recht guenstig zu bekommen ist, sind die Vorlaeufer dieser Serie, die Zeiss Victory. Ich kenne das 10x40 und das 8x40 gut, beides sind sehr schoene Glaeser - sehr gute Optik, gutes Handling, robust.

Im Preissegment um die 500 Euro ... schwierig. Von der Optik her ist das Fujinon 7x50 FMT-SX sehr ordentlich, aber schwer und nur mit Einzelokulareinstellung. Die stabilisierten Glaeser von Canon sind nicht jedermanns Sache, so reizvoll ein Stabi auch sein mag. Ich wuerde mir mal die traditionellen Porroglaeser von Swarovski ansehen, speziell das 7x42. Sehr robust, wasserdicht, ausgesprochen ordentliche Optik, die mit den Spitzenglaesern mithalten kann.

Noch eine Anmerkung: Die alten Zeiss-Jena Glaeser aus alten NVA-Bestaenden (7x40 Porro) sind recht schwer, haben eine Einzelokulareinstellung und sind definitiv zu gelbstichig. Ich wuerde die Finger davon lassen.

Weitere Hersteller, die ich mir definitiv *nicht* kaufen wuerde, sind bei Fernglaesern Optolyth und Steiner. Sie koennen in keiner Hinsicht mit Zeiss etc. mithalten.

Ein Tip: Schau mal ins Birdforum (www.birdforum.net), da gibt's jede Menge Infos zu Fernglaesern und Spektiven, auch wenn man einige Postings mit einer gesunden Skepsis lesen sollte.

Hermann
 
Neben Zeiss und Leica empfehle ich noch minox als etwas preiswertere Alternative, IMHO deutlich besser als Steiner.

Gruss
El
 
Ich besitze das Kahles 10x42.
Bin sehr zufrieden damit.
Dachkantprismensystem, robust und sehr gute Optik.
Mit einem Gewicht von 740 Gramm noch dazu relativ leicht.
Preislich aber leider schon ein wenig über den 500 Euros.

http://www.kahles.at/de/fernglaeser/index.html

Kahles baut sehr gute Zielfernrohre und ist vor allem Jägern ein Begriff.
 
Hallo easy,

ich kann mich nur meinen Vorausschreibern anschliessen, die Dir die Gläser von Zeiss, Leica oder Svarowski empfohlen haben.
Diese Firmen bieten mit Abstand die besten Gläser !!! Bei allen anderen gehst Du gewisse Komprisse bei der Optik ein.
Da es ja ein Glas für den "Rest des Lebens" sein soll, würde ich lieber mit dem Kauf warten und noch sparen. Bei den o.g. Gläsern lohnt sich das auf jeden Fall.
Oder schau einmal ob Du ein gebrauchtes bekommst.

Viele Grüße
Red Wing
 
Tja, erstmal Danke für Eure Antworten!!!

Gebe zu: Ich hab's ja befürchtet, dass es auf die drei üblichen Hersteller (Zeiss/Svarowski/Leica) hinauslaufen würde. Hatte allerdings halt irgendwie die Hoffnung, dass es vielleicht doch noch eine gute Zwischenlösung geben könnte.

Bei meinem letzten Urlaub in Süddeutschland :steirer: ist mir im 'mittelpreisigen Segment' mehrmals die Marke ESDE Optik untergekommen. Hat ev. jemand Erfahrungen mit einem dieser Gläser gesammelt?

Ansonsten sieht mein Fazit wie folgt aus:

Rückstellungen bilden und Budget verdoppeln!!! Werde am WE wohl besser mal ohne Geldbörse nach Solingen fahren :( .

Obwohl ... vielleicht bekomme ich ja Hunger und muss was essen :irre: ...
 
eazy schrieb:
Bei meinem letzten Urlaub in Süddeutschland :steirer: ist mir im 'mittelpreisigen Segment' mehrmals die Marke ESDE Optik untergekommen. Hat ev. jemand Erfahrungen mit einem dieser Gläser gesammelt?

Ich habe Glaeser von ESDE ein paarmal in der Hand gehabt und wuerde sie definitiv nicht kaufen. Mechanik zu wackelig, Optik bestenfalls mittelmaessig.

Hermann
 
El Dirko schrieb:
Neben Zeiss und Leica empfehle ich noch minox als etwas preiswertere Alternative, IMHO deutlich besser als Steiner...
Ich kann aus eigener Erfahrung nur raten, von MINOX-Gläsern Abstand zu halten.
Nicht nur, weil die Gläser aus Fernost kommen.
Man darf keine Parallelen zu der sehr guten Qualität der MINOX TLX und CLX bzw. MINOX GT-x ziehen.
Die Gläser sind absolut überteuertes Mittelmass.

Wenn Geld keine Rolle spielt, auf jedem Fall Swarovski; noch weit vor Zeiss oder gar Leitz.
 
van-de-werth schrieb:
Wenn Geld keine Rolle spielt, auf jedem Fall Swarovski; noch weit vor Zeiss oder gar Leitz.

Das sehe ich anders. "Weit vor Zeiss oder gar Leitz" ist nach meiner Erfahrung, geht man von den aktuellen Glaesern der Firmen aus, definitiv nicht haltbar, weder von der Optik noch von der Ergonomie oder der Robustheit her. Swarovski ist gut, keinen Zweifel, aber (auch wenn man unterschiedliche Praeferenzen beruecksichtigt) definitiv nicht "besser" als Zeiss oder Leica, z.B. ist die Farbkorrektur bei den Zeissglaesern der FL-Serie sichtbar besser als bei Swarovski und Leica. Staerken und Schwaechen haben alle aber drei Firmen.

Letztlich ist die Entscheidung natuerlich immer eine individuelle Angelegenheit, aber ich wuerde jedem raten, der ein Glas in dieser Preisklasse kaufen will, sich die Produkte aller drei Firmen anzusehen, und zwar in aller Ruhe. Ich wuerde mich nie im vornherein auf nur eine Firma festlegen.

Hermann
 
Non Sequitur schrieb:
Das sehe ich anders. "Weit vor Zeiss oder gar Leitz" ist nach meiner Erfahrung, geht man von den aktuellen Glaesern der Firmen aus, definitiv nicht haltbar, weder von der Optik noch von der Ergonomie oder der Robustheit her.
[...]

Genau. Diese Aussage ist sicher falsch. Alle drei Hersteller (Leitz, Zeiss und Svarowski) ringen in der ersten Liga. Hinzuzählen darf man aber auch die Top-Produktlinie von Nikon, ausserdem noch hierzulande wenig verbreitete Hersteller wie Bushnell ...

Auf die Frage, welches Glas das beste sei, muss man zunächst zurückfragen: Wofür?
Die Unterschiede innerhalb der Produktlinien sind erheblich (Gewicht, Lichstärke, Vergrößerung, Robustheit, ...).

Wer sucht, der findet im Web einen Vergleichstest von stabilisierten Gläsern (Canon, Fujinon, Nikon, Zeiss) und darin auch ein unstabilisiertes Glas als Referenz. Das Ergebnis des Testes war: Der grosse Wurf sind die Gläser mit Stabilisation, der Unterschied unter diesen ist dann nicht mehr so gravierend. Wer aber nicht das Geld ausgeben will für das Zeiss 20x60 (irgendwas um 3000€) oder wer nicht mit Akkus oder Batterien rumlaufen will, für den sind die unstabilisierten Gläser vorzuziehen (ich selber besitze das Canon 18x45).
Nun wird man die Entscheidung fällen müssen, welche Vergrößerung angemessen ist. Unter Ornithologen weitverbreitet sind Gläser mit 10x-Vergrößerung. Es besteht aber Konsens, dass diese Vergrößerungen nur unbefriedigend verwacklungsarm gehalten werden können (Ornithologen meinen aber, die Vergrößerung trotzdem zu benötingen). Ich persönlich benutze unstabilisierte Gläser nur bis zur 8x-Vergrößerung, 7x ist mir lieber.
Wenn also eine Entscheidung bezüglich der Vergrößerung gefallen ist, dann steht die Entscheidung der Eintrittsöffnung an (das ist der zweite Wert der charakteristischen Größen (z.b. 42 bei einem 7x42-Glas). Diese Größe ist der Objektivdurchmesser in mm. Je größer, desto mehr Licht kann das Glas aufnehmen. Teilt man diesen Wert durch die Vergrößerung, so erhält man den Durchmesser der Austrittspupille. Das ist der runde Lichtfleck, den man im Okular sieht, wenn man es vom Auge wegnimmt. Nun ist es so, dass die Pupille eines erwachsenen Menschen mit zunehmendem Alter die Fähigkeit verliert, sich bei Dunkelheit weit zu öffnen. Ist also bei einem 40-jährigen die maximale Pupillenweite 4mm, dann macht es wenig sinn, mehr Glas mit sich rumzuschleppen, um eine Austrittpupille des Fernglases von mehr als 4mm zu haben (Die Flächenhelligkeit innerhalb dieser Pupille ändert sich bei zunehmendem Durchmesser nicht!). Demnach macht es für den 40-jährigen keinen Sinn, z.b. ein 7x56-Glas zu benutzen (Austrittspupille 8mm). Auf diesen Umstand weist einen kein Verkäufer hin.
Man kann also entspannt ein kleineres Glas nehmen. Für mich sind ideal 8x32 oder 7x35-Gläser.
Hat man also die optischen Kenndaten identifiziert, dann geht es an die mechanischen Aspekte: Soll das Glas staub- und wasserdicht sein? Gute Gläser sind das und obendrein stickstoffgefüllt. Ist eine Gummiarmierung wichtig? Soll das Glas mit einer Brille benutzt werden (die Augenmuscheln unterscheiden sich oft erheblich, manche Gläser sind für Brillenträger eine Zumutung ...). Ist es wichtig, dass das Glas schlank gebaut ist (Dachkantprismen) oder kann man gut mit einem Glas in 2.Weltkrieg-Militäroptik (Porroprismen) leben? Porroprismengläser sind konstruktionsbedingt viel billiger bei gleicher Qualität oder bei gleichem Preis viel besser herzustellen. Aber "hip" ist deren Bauform nicht in jedermanns Augen ...
Schliesslich mag noch jeder das Gewicht der Gläser vergleichen und vor allem: Man sollte verschiedene vergleichen. Es gibt Gläser, die in den Händen mancher Benutzer diese zu Begeisterungsschreien verleiten, die aber anderen Usern wiederum nur ein Seufzen entlocken ...

Mein Rat (ich benutze Ferngläser exzessiv und täglich sowie auf long-distance-Wanderungen für Ornithologie, allgmeine Naturbeobachtung und Astronomie (und auch Fotografie!)):
1. kaufe ein stabilisiertes Glas
2. wenn nicht 1., dann kaufe ein geringer vergrößerndes Glas mit mittlerer Öffnung
3. wenn Dir die Qualität des Bildes wichtig ist, dann kaufe eines der o.g. Firmen
4. lese die Tips unter www.betterviewdesired.com und bewerte die dort vorgebrachten Argumente.
5. führe das neu erstandene Glas so oft bei Dir, wie es die Situation erlaubt ;-)

Gruss

-chinoook
 
chinoook schrieb:
Alle drei Hersteller (Leitz, Zeiss und Svarowski) ringen in der ersten Liga. Hinzuzählen darf man aber auch die Top-Produktlinie von Nikon, ausserdem noch hierzulande wenig verbreitete Hersteller wie Bushnell ...

Stimmt. Die Nikon SE Porros z.B. sind sehr nette Glaeser, wenn auch konstruktionsbedingt nicht so sehr dicht. Auf eine Tour in problematische Klimazonen wuerde ich sie nicht unbedingt vorziehen. Fuer mich sind die Topglaeser von Nikon die einzigen, die von der Optik her mit den "grossen Drei" mithalten koennen, sieht man einmal von den grossen Fujinon Porros ab, die aber fuer den Alltagsgebrauch nicht so gut geeignet sind.

chinoook schrieb:
Wer sucht, der findet im Web einen Vergleichstest von stabilisierten Gläsern (Canon, Fujinon, Nikon, Zeiss) und darin auch ein unstabilisiertes Glas als Referenz. Das Ergebnis des Testes war: Der grosse Wurf sind die Gläser mit Stabilisation, der Unterschied unter diesen ist dann nicht mehr so gravierend.

Das Problem ist bei den stabilisierten Canonglaesern, die ich persoenlich fuer die momentan besten Stabis halte, dass die Stabilisierung ein paar recht merkwuerdige Bildartefakte produziert, die absolut nicht jedermanns Sache sind, vor allem dann, wenn die Stabilisierung einen Sekundenbruchteil "nicht greift" und dass Bild verschwimmt. Viele Leute nehmen das kaum wahr, ich sehe es und finde es enorm stoerend und ermuedend. Uebrigens haben alle Canons, durch die ich bisher geguckt have, dieses Merkmal.

chinoook schrieb:
Nun wird man die Entscheidung fällen müssen, welche Vergrößerung angemessen ist. Unter Ornithologen weitverbreitet sind Gläser mit 10x-Vergrößerung. Es besteht aber Konsens, dass diese Vergrößerungen nur unbefriedigend verwacklungsarm gehalten werden können (Ornithologen meinen aber, die Vergrößerung trotzdem zu benötingen). Ich persönlich benutze unstabilisierte Gläser nur bis zur 8x-Vergrößerung, 7x ist mir lieber.

Ich ziehe 10x momentan meistens vor, auch dann, wenn ich eine hoeher vergroessernde Optik (=Spektiv) dabeihabe. Das hat sich bei mir aber in den letzten Jahren mehrfach geaendert, angefangen habe ich vor vielen Jahren mit 10x, dann jahrelang ein 8x32 benutzt, jetzt bin ich wieder bei 10x. 7x ist mir eine zu kleine Vergroesserung, damit kann ich einfach nicht ordentlich arbeiten.

chinoook schrieb:
Wenn also eine Entscheidung bezüglich der Vergrößerung gefallen ist, dann steht die Entscheidung der Eintrittsöffnung an (das ist der zweite Wert der charakteristischen Größen (z.b. 42 bei einem 7x42-Glas). <snip> Man kann also entspannt ein kleineres Glas nehmen. Für mich sind ideal 8x32 oder 7x35-Gläser.

4 oder 5mm Austrittspupille sind ein idealer Kompromiss. Groessere sind etwas fuer spezielle Anwendungen, machen fuer den normalen Gebrauch ein Glas nur schwer und unhandlich. Wobei ich abends/nachts durchaus gern mein 7x50 nehme .... :steirer: Aber sonst - 8x32 und 10x40 bzw. 10x42.

Die Faustregel ist jedenfalls "you get what you pay for" ... Schnaeppchen gibt es selten, und wenn, dann sind es Auflaufmodelle der grossen Hersteller. Die Zeiss Victory-Modelle z.B. duerften im Moment in diese Kategorie fallen, seitdem die FL-Glaeser auf dem Markt sind..

Hermann
 
mein tip nach vielen recher<hen der lezten jahre:

stabilisierte gläser sind wirklich ultimativ, wenn man kein stativ mitnehmen will. das beste glas, wenns wackelt- macht nich soo viel sinn...

aber: wenns wirklich astrobeobachtung sein soll- achtung: die mesiten gläser sind auf jagdliche dinge optimiert und dämmerungsleistung, bildkontrast etc.
astrobeobachtung ist ein anderes feld... hier ist schärfe absolut ultimativ.

deshalb meine empfehlung: neu- docter (die schärfsten gläser, die es gibt, noch vor zeiss im test!!!!!) z.b. 12x50.

ansonsten sind die besten optiken die in der preislage zu bekommen sind carl zeiss-jena teile. und zwar für astro die spektive: also "asiola" !! die gibts fertig mit stativ und variookular. ein traum.
(stereo bringt für den himmel eher wenig, der is eh zu weit weg)
der gelbstich bei den jena-optiken hängt damit zusammen, daß man damit maximalen kontrast in der dämmerung (wildabsehen) erreichen wollte. unterstützt die schärfe. die doctergläser (als nachfolger von c.z.j. ) sind nicht mehr so gelb.

ansonsten gibts für 500 euronen eigentlich schon so ein "mead etx"-teil mit automatischer nachführung und okularen bis 300facher vergrößerung.
mit nem jagdglas sieht man eben die saturnringe nur gaanz schwach.

jedes fernglas ist nur so gut wie das stativ- wichtiger satz...!

für landbeobachtung ist unbedingt die austrittspupille der gläser zu beachten (sollte für junge leuts schon 5mm betragen, da sonst die dämmerungsleistung die das auge bietet überhaupt nicht ausgeschöpft wird).
die reine vergrößerungszahl sagt erstmal wenig aus.
 
chinoook schrieb:
Auf die Frage, welches Glas das beste sei, muss man zunächst zurückfragen: Wofür?
Amen. Ich hatte jahrelang das Problem, auf nur ein paar Meter Distanz "ein wenig" vergrößern zu müssen. Ferngläser? Völlig unbrauchbar, die ließen sich auf diese Distanz allesamt nicht scharf stellen. Die Lösung? Luftgewehr-Zielfernrohr 4xfuffzehnoderso für 'n paar Mark und die dummen Kommentare überhören ... :lechz:

Speziell was Himmelsbeobachtung angeht, muß ich feuervogel69 zustimmen: Lieber einen ordentlichen Strahlengang (und wissen, welches Auge das sehstärkere ist ;) ) als für den überwältigenden Eindruck von ist-eh-zu-weit-weg :D 'nen Extrasatz Prismenglas 'rumschleppen.
 
Nochmal Danke für die wertvollen Tipps!!!!!!!!!!! :super:

Bin erst heute dazu gekommen, mal wieder - kurz - reinzuschauen. Werde die ganzen Posts am Sonntag aber in aller Ruhe durchgehen!

Danke auch an Chinook für den link; gibt's da auch was vergleichbares von ratioph... äh auf deutsch?

Kann ev. jemand ein Geschäft im Raum Leverkusen/Köln empfehlen, das in Frage kommende Gläser auch ausleiht? (oder ist das grundsätzlich so?)

Auf jeden Fall erst mal ein schönes WE,

bis dann ...
 
eazy schrieb:
Danke auch an Chinook für den link; gibt's da auch was vergleichbares von ratioph... äh auf deutsch?


MIr ist nichts auch nur ansatzweise so tief gehendes bekannt. Oft huldigen Tester ihren Lieblingsmarken, oft "testen" sie ihr gerade teuer eingekauftes Equipment (und können dann zu gar keinem anderen Ergebnis kommen, als das es das beste ist ...) usw.

Ich behaupte auch gar nicht, dass die Beiträge in dem Link alle der Weisheit allerletzter Schluss seien, es sind auf viel Erfahrung basierende Meinungen - immer jedoch begründet. Mir ist es oft eine große Hilfe gewesen, ich habe ein dort empfohlenes Spektiv gekauft (was in Deutschland fast nicht erhältlich war) und kann heute die dort vorgebrachten Argumente nachvollziehen.

Gruss

-chinook
 
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