Ferrotitanit

Mecki M.

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Hallo zusammen,
in der Firma fertige ich gerade ein Paar Maschinenmesser
aus Ferrotitanit (C-spezial) für eine Sonderanwendung.
Das Mat. läßt sich auf eine Gebrauchshärte von bis zu 69HRC
vergüten.
Nun fänd ich`s interessant mal ein Gebrauchsmesser daraus
zu fertigen.
Hat das schonmal jemand versucht und Erfahrungen mit
diesem Material gesammelt??

Gruß und danke im vorraus
Heiko
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

Der Beitrag gehört wohl zwar eher in Material Total, aber was soll es.
Was mich interessieren würde, ist, ob Du ein Datenblatt zu dem Stahl hast.
Noch besser wäre eine genaue normative Bezeichnung.
Oder eine Herstellerbezeichnung, aus der etwas mehr hervorgeht, als der Name, der offenbar eine Produktbezeichnung eines einzelnen Herstellers sein dürfte.
Seit Jürgen, bzw. Achim Niob ins Spiel brachte, habe ich mich mal etwas umgehört.
Offenbar gibt es momentan einen Run auf Stähle für Sonderanwendungen.
Das erscheint mir hier auch so.
Also versuche bitte irgendetwas genaueres in ERfahrung zu bringen.

Stefan
 
Der erste Link auf den mich eine allgemein bekannte Suchmaschine gebracht hat, war dieser.
Ein Material mit 33% TIC und nur max. 59% Fe würde ich nicht mehr als Stahl bezeichnen :rolleyes:.

Grüße Willy
 
ein kleiner Nachtrag...
Eigendlich hatte ich gehofft, daß schonmal jemand ein GEBRAUCHS-
MESSER aus Ferrotitanit angefertigt und auch GEBRAUCHT hat.
Mein Intresse galt vorallem Dingen, wie: Schnitthaltigkeit, Nachschärfbark., bricht die Schneide bei schlanken Winkeln aus, ...?
Ich teste das Mat. gerade industriell ( Datenblätter, Maschinen, Härteöfen, usw...istalles vorhanden) aber aus den Resultaten
lassen sich wenig Parallelen zu Gebrauchsm. ziehen. (andere Wink.,
Schlagschnittbeanspr.,usw..)

Aber da hier eher fragen zum Mat. aufkommen...
-Ferrotitanit ist ein, nicht genormter Oberbegriff für sonderwerkst.
auf Basis von Titankarbid: ca.33% bei C-spezial in einer Matrix
aus Kaltarbeitsstahl. (Pulvermetallurg. Hartstoff)
-für Messer weren interessant: C-spezial oder WFN (beide bis 69HRC
härtbar)
-die Bearbeitung im geglühten Zust. stellt kein Problem dar
(is wie Stahl)

unser Lieferant ist:
EDELSTAHL WITTEN-KREFELD GMBH

trozdem danke für die Antworten

Gruß Heiko
 
Hallo Heiko

Am ehesten würde man glaube ich mit Deinem Anliegen weiter kommen, wenn Du ein oder besser mehrere Schliffbilder des Materials im Gehärteten Zustand hättest...
Hört sich ja schon interessant an. Edit: Ich fürchte aber sehr, die 33% könnten schon zuviel sein und sich recht negativ z.B. auf Kantenstabilität und möglichen Winkel auswirken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nehme an, eine Antwort darf auch aus einer Frage bestehen...?

Wozu ist so etwas gut? Mir kommt das so wie ein Lückenfüller vor zwischen HSS und HM. Weniger Hartstoff als das HM und noch halbwegs bearbeitbar. Aber 33 Masse-% sind in Vol.% dann trotzdem sau viel! In so einem Büchlein für 39,80 hab ich gestern gelesen, dass die Anbindung von ganz harten Sachen in einer weichen Matrix generell problematisch ist. Dann wäre also noch interessant, welche Größe das Titancarbid so hat...
Aber da das doch wohl in Eisen nicht löslich ist (oder doch?), frag ich mich schon, ob die Hartstoffteilchen fein genug sind.

-Hab nur etwas "laut" gedacht...

Gruß,
Daniel
 
Also Hassi ist genau auf der richtigen Spur.

Ferrotitanit ist ddas fehelende Glied zwischen HM und HSS bzw. den neueren PM Werkstoffen wie Supracor, 10V, usw.

Man nutzt es vornehmlich bei Werkzeugen die eine noch höhere Verschleifestigkeit und Steifigkeit benötigen als die oben genannten benötigen wo aber noch mehr zähigkeit und "leichtere" Bearbeitbarkeit als bei HM vorliegt.
Meist wird noch eine Beschichtung aufgebracht z.B. Extruderschnecken usw.

Nun wenn die logik eine schneidhaltige Handmesserklinge zu machen einfach bedeutet die Verschleißfestigkeit des Werkstoffes zu steigern dann wäre die Denkrichtung genau richtig. nach PM käme dann Ferrotitanit dann Oxydkeramik und dann HM und zu guter letzt Diamant.

Nun für technische Anwendungen wie z.B. Maschienenmesser z.B. in der Kunststoffverabeitenden Industrie könnte das vielleicht sogar stimmen (im Zugschnitt), leider ist es aber bei Handmessern keines wegs die Logik.

Handmesser haben sinnvoller Weise um gut zu schneiden, viel feinere Schneidwinkel als ß kleiner 40°.
Mit steigender Verschleißfestigkeit des Werkstoffes was durch den Anteil ungelößter Hartphasen (Titankarbid) maßgeblich gesteuert wird, werden die feinen Schneidkanten immer anfälliger für Ausbruch bei seitlichen Belastungen im Gebrauch. Die treten wiederum immer auf wenn man messer benutzt.
Ferrotitanit hat also einen Volumenanteil von über 30% an diesen Hartphasen im Gefüge und nur wenig Grundmasse drumherum um sie bei solch feinen Gestalten wie scharfen Messerschneiden ausreichend zu halten. Die feinen Kanten brechen weg. Noch dazu begünstigt durch die hohe Härte der Matrix.

Es bleibt einem dann nichts anderes übrig als den Winkel für die Klingen stumpfer zu machen, meist 90° und mehr und die ausschliffstärken ebenfalls zu erhöhen also deutlich größer 0,5mm.

Dann hat man zwar was was so aussieht wie ein messer aber die erhoffte Leitungsverbesserung hat man voll eingebüßt, da mit den Derben winkel zwar die Kanten Stabil bleiben aber die Schneidfähigkeit voll im keller ist. Zudem ist das Nachschärfen ein Grauss und richtig scharf werden die Schneiden auch nicht.
 
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