Feststehendes EDC mit 8-12 cm Klinge

LukasW

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Hallo,

ich suche ein neues EDC für den Alltag. Bisher trage ich das Böker Magnum ADC lt und bin mit den Äußerlichkeiten dieses Messers (Größe, Gewicht, Form) sehr zufrieden. Allerdings stört mich die schlechte Schnitthaltigkeit des verwendeten 440er Stahls. Ich habe in einem Post hier im Forum gelesen, dass das ADC lt aus 440 A Stahl hergestellt ist, konnte dies jedoch nicht auf der Seite des Händlers verifizieren.
Nun möchte ich mir ein höherwertiges EDC aus einem besseren Stahl anschaffen. Der Stahl muss nicht rostfrei sein, da ich meine Messer regelmäßig reinige. Ich habe gutes über den rostenden CPM3V Stahl gelesen und konnte bei einem Kollegen das Cold Steel Master Hunter in VG-1 San Mai III ausprobieren, was mich durch hervorragende Schnitthaltigkeit auch im harten Outdooreinsatz begeistert hat. Jedoch kenne ich mich mit den verschiedenen Stahlsorten kaum aus und bin deshalb für jegliche Vorschläge offen.
Wie oben schon gesagt gefällt mir das Aussehen des ADC lt gut und das neue EDC darf sich gerne an der Form orientieren. Allerdings könnte der Handschutz etwas ausgeprägter sein und der Griff insgesamt rutschfester.
Das neue EDC soll eine Tek-Lok kompatible Kydexscheide haben, da ich mein Messer mittels eines Kydex Belt Clips vertikal am Gürtel trage. Zudem sollte es relativ flach sein, damit es beim verdeckten Tragen nicht auffällt.

Ich freue mich auf eure Antworten,
Lukas W.

Zur besseren Übersichtlichkeit habe ich den Fragenkatalog zur Kaufberatung ausgefüllt:

* Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?

Ja, habe ich.

* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?

Es geht um ein feststehendes Messer.

* Wofür soll das Messer verwendet werden?

Das Messer soll vorwiegend im Alltag benutzt werden (Pakete öffnen, Obst schneiden, etc.), jedoch auch für leichtere Outdooraufgaben geeignet sein (Schnitzen, kein Batoning).

* Von welcher Preisspanne reden wir?

Am liebsten zwischen 30 und 100 Euro, ich bin jedoch bereit bis zu 180 Euro auszugeben, wenn mich das Messer qualitativ besonders überzeugt.

* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)

Klingenlänge soll zwischen 8 und 12 cm liegen, Gesamtlänge etwa 20 bis 25 cm.

* Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?

Ich bevorzuge ein „taktisches“ Aussehen ohne Holz am Griff. Das Finish der Klinge ist für mich zweitrangig. Am liebsten poliert oder satiniert, beschichtet ist aber auch OK.

*Bei feststehenden Messern stellt sich hier auch die Frage nach der Scheide

Kydexscheide, kompatibel zum Tek-Lok System

* Welcher Stahl darf es sein?

Wie bereits oben beschrieben ist der Stahl der Hauptgrund für den Kauf eines neuen EDCs.
Mir ist egal ob der Stahl rostend oder rostträge ist, da ich mit dem Messer nicht in einer korrosiven Umgebung unterwegs bin. Schnitthaltigkeit bei guter schärfe ist mir besonders wichtig.

* Klinge und Schliff?

Klinge: Clip Point oder Drop Point
Schliff: Kein Wellenschliff

* Linkshänder?

Nein

* Bezugsquelle?

Versandhandel im Inland oder EU-Ausland
 
Guten Morgen,

na da gibt es ein paar Messer, die deine Anforderungen erfüllen, allerdings wird es in dem Preisseegment mit dem 3V-Stahl etwas schwieriger.

Nur um mal ein paar zu nennen, denen ich deine gewünschten Eigenschaften zusprechen würde:

Bis 100,-€-Kandidaten, die mir spontan einfallen:

BE-X Hersir: Ich habe nur das kleine Messer von BE-X, aber der Stahl ist gut wärmebehandelt. Das Hersir ist etwas größer als dein "Ex-Messer", erfüllt aber sonst alle Anforderungen.

Manly Blaze D2: Das Manly Messer bauen kann, davon bin nicht nur ich überzeugt. Und dass sie den D2 Stahl im Griff haben auch. Ich habe mittlerweile "nur" noch das Patriot als Fixed, welches du dir auch anschauen kannst. Das Patriot ist wohl eher ein EDC und das Blaze mehr für den Wald (stabiler) ausgelegt.

Bis zu deiner Obergrenze:

...fielen mir sofort diese erstmal ein, wobei es da dann auch weitere Klassiker gibt.

Lionsteel M4, Lionsteel M5 und Lionsteel B40 . OK, da ist jetzt nirgends eine Kydex direkt dabei, aber die lässt sich u.U. nachfertigen.

Bis zu deiner Obergrenze gibt es noch Klassiker wie das Fällkniven F1, aber auch da brauchst du noch eine Kydex, wenn auch die Staubsaugerdüse funktioniert.

Ich lasse anderen auch noch ein paar Messer, denn da werden sicher noch mehr Vorschläge kommen.

Cheers,
Andi
 
Ich würde noch das Manly Drugar ergänzen. Neben einer guten Wärmebehandlung und guten Verarbeitung - insbesondere für den Preis - versteht es Manly auch, den Messern einen sehr schneidfreudigen Schliff zu verpassen, was die Messer inbesondere für die genannten Alltagsaufgaben attraktiv macht.

Das Blaze kenne ich noch nicht persönlich, vermute aber, dass die Schneidfreudigkeit etwas unter dem Niveau des Drugar oder Patriot liegt, da der Flachschliff nicht ganz bis zum Klingenrücken hochgezogen wurde. Ich benutze feststehende "Outdoor"- oder "EDC"-Messer öfters für das Schneiden von Lebensmitteln. Dabei lässt sich feststellen, dass der Klingenschliff (Klingengeometrie) entscheidender für die Schneidperformance ist als z.B. die Schärfe der Schneide. Für mich funktioniert auf diesem Gebiet ein Flach-, Hohl- oder balliger Schliff hochgezogen bis zum Klingenrücken mit einer nicht zu dicken Klingenstärke und zur Spitze hin stark getaperter Klinge am besten. Wenn man damit auch schnitzen will, sollte die Klinge aber nicht extrem dünn ausgeschliffen und die Spitze noch stabil genug sein.
 
Ein eher unscheinbares aber dennoch sehr praktisches und hochwertiges Messermodell ist meiner Ansicht nach das RAT 3 (eins mit besonders schöner Holzbeschalung und sogar in D2 wird gerade von Beagle Boy angeboten) oder das eigentlich gleiche ESEE 3, das es gerade bei einem amerikanischen Anbieter im Sonderangebot gibt. Schau es dir einmal an!

Beste Grüße
lvk
 
Weitere Zustimmung für das Drugar. Leider kam/komme ich nicht wirklich dazu das Messerchen zu nutzen. Als meine Freundin es mal in der Küche „ausprobiert“ hat, benutzt sie zum Schnibbeln fast nur noch das Drugar und seitdem... könnt ihr euch denken. Werde wohl ein weiteres bestellen müssen :rolleyes:
 
Weitere Zustimmung für das Drugar. Leider kam/komme ich nicht wirklich dazu das Messerchen zu nutzen. Als meine Freundin es mal in der Küche „ausprobiert“ hat, benutzt sie zum Schnibbeln fast nur noch das Drugar und seitdem... könnt ihr euch denken. Werde wohl ein weiteres bestellen müssen :rolleyes:

Nachvollziehbar, die Messer sind oftmals dünner ausgeschliffen als das Standard Industrieküchenmesser mit 0,5mm hinter der Schneidfase.
 
Zunächst einmal danke für die schnellen Antworten!

Aktuell befindet sich das BE-X Hersir und das Wanger Drugar in der engeren Auswahl für unter 100 Euro. Von den teureren Lion Steels gefällt mir das M5 am besten, ich weiß jedoch noch nicht ob ich nochmal 50 Euro mehr ausgeben will.
In seinem Review zum Wanger Drugar schreibt Fabsel, dass es bei seinem Messer wohl ein Problem mit der Härtung gab, was zu Ausbrüchen und einer schlechten Schnitthaltigkeit beim werksseitigen Schneidwinkel geführt hat. Dies konnte jedoch laut Ihm durch vergrößern des Schneidwinkels behoben werden.
Hatten andere Nutzer das gleiche Problem mit dem Wanger Drugar?

Viele Grüße,
Lukas W.
 
Wenn dir der Master Hunter gefällt, nimm ihn doch. Ist ein super Messer und gibt es aktuell in San Mai III und in 3V. Ob die Lochabstände der Cold-Steel-Kunststoffscheiden passend für einen Tek-Lok sind, weiß ich nicht. Die Scheiden sind aber sehr flexibel. Die Gürtelschlaufe kann vom Kunststoffkörper abgeschraubt und in verschiedenen Höhen angebracht werden. Die Textilschlaufe selbst kann geöffnet werden (Klett+Druckknopf), sodass du zum An-/Ablegen des Messers den Gürtel zulassen kannst.

Lionsteel ist meiner Ansicht generell empfehlenswert. B40, M4 und M5 wurden ja schon genannt. So riesig ist der tatsächliche Größenunterschied zwischen M4 und M5 gar nicht, ich habe mal ein Vergleichsbild gemacht. Es gibt noch ein neues Modell, das B35, von den Maßen her ähnlich dem M4, aber wohl etwas schlanker gehalten.
Kydex o.ä. ist halt bei Lionsteel nicht, müsste dann bei Bedarf extra beschafft werden. Allerdings ist beim M5 mit G-10-Schalen eine tolle Textilscheide dabei, die auf der Rückseite eine flexible Gürtelschlaufe hat, siehe Bilder. Kannst du also auch in beliebiger Höhe tragen und mit Druckknopf öffnen.
 

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AW: Re: Feststehendes EDC mit 8-12 cm Klinge

Aktuell befindet sich das BE-X Hersir und das Wanger Drugar in der engeren Auswahl für unter 100 Euro.

Das Drugar habe ich auch seit heute wieder hier liegen - in D2 definitiv ein Preis-Leistungs-Knaller. Meins ist schon umgeschliffen - nix größerer Schneidenwinkel sondern noch etwas schmaler und verrundete V-Anschliff Schultern. Das frisst sich jetzt richtig schön in's Holz... wobei ich zugeben muss, dass der Werksanschliff bereits vorbildlich ausgeführt war.

Mein Manly Peak in D2 ist auch sehr dünn ausgeschliffen und ich hatte beim Schnitzen usw. keinerlei Probleme mit Ausbrüchen o.Ä.
 
Was den Stahl bei den in Frage kommenden Messern angeht - VG1, M390, D2 und CPM 3V - läßt sich zur Schnitthaltigkeit folgendes sagen. Setzen wir 440C auf 100, dann erreicht VG1 etwa den Wert 90, D2 den Wert 124, CPM 3V 126 und M390 170-180.

Dem gegenüber steht die nicht minder wichtige - aus meiner Sicht wesentlichere - Eigenschaft der Zähigkeit, die einen Schutz gegen Klingenausbrüche bei Belastung gewährt. Hier sind die Verhältnisse anders. 440C und D2 bewegen sich auf einem eher niedrigen Niveau - sagen wir, irgendwo bei 5 - M390 bei 9 und CPM 3V bei 40 ft-lbs.

Es zeigt sich an diesen Werten, daß CPM 3V für Deine Vorstellungen einen sehr guten Kompromiß darstellt. Mit einem Chromanteil von 7,5% ist er dazu zwar rostfähig, verhält sich aber im Gebrauch diesbezüglich sehr zurückhaltend.

Meine Empfehlung daher: Cold Steel Master Hunter CPM 3V.

R’n‘R
 
@R'nR: Bei deinem Vergleich musst du dem Threadersteller aber bitte auch noch dazu erklären, dass dein Vergleich evtl. passen könnte, wenn die Wärmebehandlung überall gleich gut gewesen ist. Also mach es ihm doch nicht zu schwer, denn diese ganze "Materialschlacht" ist in seinem Fall etwas unnötig.

@LukasW: Bzgl. des Stahls: Ich kenne jetzt dein Messer nicht ganz so gut, aber so mal als Vergleich... Stellen wir uns mal vor, dass dein Messer in etwa ein 10 Jahre alter Laptop aus dem Lowbudget-Bereich ist und alle hier vorgeschlagenen Messer aus der aktuellen Produktion aus unterschiedlichen Preiskategorien. Ich vermute mal, dass nahezu jedes hier vorgeschlagene Messer eine wesentliche Verbesserung bzgl Schnitteigenschaften und Schnitthaltigkeit darstellt ;)
Und natürlich gibt es dann noch die Vor- und Nachteile der einzelnen Stähle, aber wie gesagt, das ist eine nahezu entlose Thematik und es wird sicherlich nicht dein letztes neues Messer bleiben.

Daher mein Rat: Such dir 2 Messer aus, die dir optisch am besten gefallen, dann gehst du auf die Suche nach Reviews zu den Messern und am Ende wird es dann doch eine Bauchentscheidung.

Aber wenn dir das Cold Steel Master Hunter von der optik gefällt, es dir aber ein wenig teuer ist, so gibt es noch die günstige Alternative...

JagtKit KVN2

Auch zu diesem Messer gibt es Reviews. Und es gibt es nochmal etwas teurer in einem anderen Stahl.



Just my two cents,
Andi
 
Zuletzt bearbeitet:
Der TO schreibt im Eingangspost:

Jedoch kenne ich mich mit den verschiedenen Stahlsorten kaum aus und bin deshalb für jegliche Vorschläge offen.

Es macht also durchaus Sinn, ihm hier ein paar wenige - dazu verläßliche - Informationen zukommen zulassen. Und gleichzeitig darauf aufmerksam zu machen, daß Schnitthaltigkeit nicht das alleinseeligmachende Kriterium ist. Wenn möglich, sollte man beim Kauf eines Messers auf Ausgewogenheit Wert legen. Bezogen auf Schnitthaltigkeit, Zähigkeit und gegebenenfalls Rostträgheit.

Unter diesen Gesichtspunkten sind meine kurzen Erläuterungen ohne jegliche Spezialkenntnisse für jeden gut nachvollziehbar und alles andere als eine Materialschlacht.

Was die Wärmebehandlung anbetrifft, weiß keiner genau, wie die im einzelnen aussieht. Man kann also nur hoffen, daß sie paßt. Bezogen auf Coldsteel beispielsweise muß man sich da nach eigenen Erfahrungen und der anderer aus dem Forum keine Sorgen machen.

Was das Master Hunter in den Versionen VG-1 San Mai und CPM 3V angeht, gibt es von Headshrinker dazu eine erhellende Aussage, die insbesondere auf die Klingengeometrie abhebt. Der Einfachheit halber zitiere ich mal:

… Master Hunter habe ich seit >20 Jahren, mit CarbonV-Klinge und Lederscheide. Ich liebe das Messer bis heute und hab es viel benutzt. Irgendwann kam das Modell mit Sanmai-Klinge raus, dieses würde ich - im direkten Vergleich - nicht empfehlen. Mein Bruder nutzt es als Jagdmesser und ist zufrieden. Im Vergleich ist die Klingengeometrie jedoch anders, etwas schmaler mit weniger Bauch, und vor allem ist die Klinge deutlich dicker über der Schneide und zur Spitze hin, ein richtiger Brecher.

Letztes Jahr entdeckte ich im Laden einen Master Hunter aus 3V und war sofort angetan, sehr ähnliche Geometrie wie die Urversion, Klinge fast vom Ansatz an zur Spitze getapert, schön bauchig, rückenhoher Flachschliff. ….

Und weiter:

Über die Wärmebehandlung bei Cold-Steel-Messern kann ich nichts Negatives sagen. Habe bzw. hatte etliche Klappmesser und Feststehende in allen Preislagen, Stähle aus dem Gedächtnis AUS8A, AUS10A, VG-1, Sanmai, CarbonV, SK5. Schlechte Schnitthaltigkeit oder Schärfbarkeit oder Probleme mit Ausbrüchen sind mir nie aufgefallen.

Ich denke, diese Informationen sind durchaus hilfreich für die Entscheidungsfindung, zumal der TO das Messer im Eingangspost ausdrücklich erwähnt.

Was die Zähigkeit von VG-10 anbetrifft, liegt sie btw noch etwas unterhalb von VG-1 ;) ...

Das Master Hunter CPM 3V gibt es aktuell bei Wolfster für 158,- € ...

R’n‘R
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie wäre denn die Zähigkeit von VG-10 und VG-1 im Vergleich zu 440C einzustufen? Das Jaktkit Kvn2 gibt es ja z.B. auch in einem 440C-äquivalentem Stahl.

Edit: Sorry, ich konnte mir die Frage hier selbst beantworten.
 
Zuletzt bearbeitet:
440C und VG-10 sowie VG-1 liegen bezüglich ihrer Zähigkeit auf etwa demselben Niveau. Sie haben halt - ihrer Rostträgheit geschuldet (hoher Chromanteil) - große Karbide (die weißen Teilchen). Und diese Klunker können bei starker Belastung (z.B. hebeln) ausbrechen. Am einfachsten nachvollziehbar ist das anhand der folgenden drei Bilder von der Kornstruktur von 01 CPM 3V, 02 VG-10 und 03 440C …

01 CPM 3V.jpg 02 VG10.jpg 03 440C.jpg

R’n‘R
 
+1 für das Drugar bzw. Patriot.
Allerdings hat manly eine Irre Nachfrage zu bedienen, seit die Messer in den US Messer Channels auf YT gehyped wurden. Leider scheint die extreme Nachfrage sich auf die Qualitätskontrolle bzw. Sorgfalt bei der Herstellung auszuwirken. Während meine ersten manly Messer alle tadellos waren, musste ich von den letzten Modellen mehrere zurück schicken, bis ich ein paar ordentliche hatte - und selbst die kommen an die älteren Messer nicht heran. Neben den deutlich 'großzügigeren' Toleranzen (z.B. bei der Bearbeitung des G10 und den Spaltmaßen) war auch der Schliff bei mehreren Messern nicht mehr so toll wie bei den früheren Modellen. Hoffentlich bekommt manly das mit der Qualität wieder in den Griff. Es wäre nicht der erste Hersteller, der angesichts eines YT Hypes am Ende Masse über Qualität setzt und damit aus meinem Beuteschema dauerhaft heraus fällt. Wirtschaftlich mag das mittelfristig klüger sein. Als Messerfan blutet mir aber dabei jedesmal das Herz.
 
Anfangs war da ja die Option CPM-3V angesprochen. Bei Cold Steel gibt es die Modelle Pendleton Hunter und Pendleton Mini Hunter in 3V, günstiger kommt man meines Wissens kaum an Messer aus diesem Stahl.
 
Ich buddle den Thread mal aus, weil das manly Blaze erwähnt wurde. Ich habe mir inzwischen das Messer in D2 Stahl gegönnt und kann es neben dem Drugar empfehlen, wenn man keinen Vollflachschliff will. In Sachen Schneidfreudigkeit steht es dem Drugar in nichts nach. Die Schneide ist manly typisch sehr fein hinter der Fase ausgeschliffen. Man merkt aber, dass manly beim Blaze Arbeit einsparen will. Der über die G10 Griffschalen stehende Tang erlaubt, die Griffschalen ohne Passarbeiten oder Nachschleifen zu montieren, weil es keine Übergänge gibt, die man polieren müsste. Durch das überstehende Metall eignet sich das Blaze meiner Meinung nach weniger für längere Arbeiten, da mit der Zeit Hotspots entstehen können. Für normale Arbeiten taugt es aber genauso gut wie das Drugar. Batoning würde ich bei keinem manly Messer empfehlen, dafür sind die Klingenspitzen einfach zu dünn ausgeschliffen und die gesamte Klingengeometrie nicht ausgelegt. Es sind Slicer, keine Beater Knives.
Falls §42a eine Rolle spielt, sollte man noch darauf hinweisen, dass manly die Klingenlänge zwar mit 119mm angibt, es aber strittig ist, ob das Messer §42a konform ist. Je nachdem, wie man die Klingenlänge misst, landet man bei ca. 119mm oder aber bei 122mm. Es wäre besser gewesen, wenn manly die 120mm nicht bis zum letzten Millimeter hätte ausreizen wollen. 115mm Klingenlänge hätten genügt und man wäre rechtlich auf der sicheren Seite.
 
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