Feststehendes fuer Holz und Fisch

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Hidalgo

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Hallo Messerfreunde!

Ich bin gerade etwas frustriert, habe ich doch gestern beim 3ten Gebrauch mein neues EKA Nordic H8 geschrottet, indem ich ca. 6cm starke Buchenrundhoelzer gespalten habe. Meines Erachtens war ich dabei nicht besonders grob. Die Klinge ist nun mehrfach verbogen.
Neben dem EKA Nordic H8 habe ich noch das EKA Masur 88 gerne dabei (selten Opinel 8), es ist gut zum Essen zerteilen und Fische putzen. Die Klinge ist nur ca. 1,5mm duenn, scharf und sehr spitz. Aber eben nichts fuer grobe Holzarbeiten. Dafuer wollte ich das EKA Nordic H8 nehmen. :mad:
Nun suche ich aus Frustration wieder mal die absolute Loesung; nur ein Messer fuer alle meine Beduerfnisse. Dabei stellen die Extreme Holzspalten und Fische putzen dar.

Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?
Selbstverstaendlich.

Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?
Feststehend.

Wofür soll das Messer verwendet werden?
Essen (scharf schleifbar), Fische ausnehmen (spitz, scharf), Holz schnitzen (schnitthaltig) aber auch Rundhoelzer spalten (robust).

Von welcher Preisspanne reden wir?
Fuer ein gutes Messer, in das ich Hoffnung setzen kann, dass es mich jahrelang begleitet, bin ich bereit 150Euro auszugeben. Wenn ich hoffen kann, dass es mich das Leben lang begleitet, bis 999CHF.

Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
Klein. Der Griff soll 11cm keinesfalls ueberragen. Klinge auch gerne kurz, 8cm passt.

Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?
Kein Kunststoff. Griff aus Holz, oder anderen natuerlichen Materialien. So einfach wie moeglich, kein Schnickschnack.

Bei feststehenden Messern stellt sich hier auch die Frage nach der Scheide:
Leder, was sonst.

Welcher Stahl darf es sein?
Als Junge hatte ich einen feststehenden "Schneideteufel" aus Solingen, rostet, hab ich heute noch, dabei nie geschont. Habe auch noch ein feststehendes Messer von I.R.B.I., Moosepass Alaska rostet auch, in jungen Jahren auch nie geschont, hat auch alles ausgehalten. Ist leider viel zu gross, damit kann ich nicht arbeiten. Nun kommt das rostfreie EKA Nordic H8 und reisst die Hufe bei der ersten richtigen Arbeit hoch. Auch als Laie macht man sich da Gedanken. Also ich haette gerne etwas was rostet.

Klinge und Schliff
Eigentlich lieber etwas spitzeres als Droppoint. Ich mag die Klingenform vom EKA Masur 88, auch die Klingen der traditonellen finnischen Messer mag ich gerne. Diese "Tanto"-Form gefaellt mir auch. Bowie weniger. Auch eine spitze Droppointklinge kann gehen, so etwas wie bei meinem Messer von IRBI Alaska.

Verschiedenes
Ein Bild von dem Messer von IRBI am Moosepass in Alaska, sieht man ja nicht an jeder Ecke. Uups, sehe gerade dass ich keine Anhaenge raufladen darf. Schade. Vielleicht spaeter oder per BM/Email wenn gewuenscht.


Ich waere sehr dankbar wenn einer von euch Marktkundigen ein paar Links zu interessanten Messern/Herstellern liefern koennte. Oder auch generelle Anregungen, Anmerkungen, was auch immer. Ich finde irgendwie kaum anstaendige Messer im Netz. Und hab das EKA Nordic H8 geschrottet. :jammer:

OT:Verlange ich vielleicht zuviel mit dem Holzspalten (bin gerade etwas verunsichert, dabei hab ich das immer schon gemacht)?

Liebe Gruesse

Hidalgo

Edit: Ein Bild von dem IRBI Messer sieht man in einem alten Post von mir, hier:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=57317
 
Hallo erstmal,

also eigentlich sollte das H8 problemlos Holz spalten. Man kann das aber auch falsch machen, und dann kanns schon sein dass das Messer aufgibt.
Nachdem Deine rostenden aber schon länger halten geh ich davon aus das Du da nix falsch gelaufen ist.

Mein derzeitiger(empfehlungs und Gebrauchs) Favorit is das ENZO Trapper. Klasse Messer zum guten Preis. Außerdem gibt´s verschiedene Stahlversionen und´ne Riesenauswahl an Griffschalen.
 
Moin,

nun ja, das grundsätzliche Problem hast Du ja bereits genannt.


Mit einem Messer, mit dem man gut Fische ausnehmen kann, lässt sich nur bedingt Holz spalten, und andersherum sieht es auch nicht besser aus ;)

Zum Holz spalten sind 4mm Klingenstärke schon Minimum aus meiner Sicht, wobei mich dennoch wundert, dass das H8 nicht mitgemacht hat, das würde ich auf jeden Fall reklamieren.
Auch 8 cm Klinge sind zum Holzspalten recht wenig...

Ich würde als "Allroundmesser" ein mittelgroßes Fixed nehmen (um 10 cm Klingenstärke) und zum Fische ausnehmen weiterhin den kleinen Folder, wobei man das auch mal mit dem Fixed machen kann, wenn auch deutlich schlechter.

Da Du kein Kunststoff magst und rostend möchtest, fällt der Allround-Tip, das Fallkniven F1 wohl raus, als Anregung nenne ich es dennoch:

http://www.toolshop.de/product_info.php?products_id=1124

An Deiner Stelle würde ich mir das Enzo Trapper anschauen:
https://www.brisa.fi/portal/index.php?option=com_oscommerce&osMod=index&cPath=119_113

Das gibt es in Karbonstahl (O1), mit verschiedenen Griffmaterialien, verschiedenen Anschliffen und Lederscheide für unter 100,00 €, aus meiner Sicht ein super Preis-Leistungsverhältnis.

*edit* da war E.B. schneller ;)
 
Danke euch fuer die Antworten! Das ging ja schnell. Echt toll :super:

also eigentlich sollte das H8 problemlos Holz spalten. Man kann das aber auch falsch machen
Sehe ich auch so. Dass die ganze Klinge verbogen (nicht mehr gerade) ist, nehme ich meinetwegen auf meine Kappe (mglw. schraeg gehauen). Aber dass in der Schneide jetzt eine kleine Welle drin ist find ich schon erstaunlich.

wobei mich dennoch wundert, dass das H8 nicht mitgemacht hat, das würde ich auf jeden Fall reklamieren
Genau. Hab ich gemacht, mal schauen was EKA meinen.

Was mich auch verwundert hat am H8:
Ich habe es nach dem ersten Benutzen mit einem feinen Keramikschleifdingens "poliert" um den Winkel vom Schliff auszutesten bevor ich die Schneide mit dem Schleifstein ruiniere. Das Keramikteil nehme ich sonst zum nachpolieren nach dem Schleifen. Was passiert? Die Schneide wird scharf nach wenigen Zuegen! Das bin ich mir nicht gewohnt, auch vom EKA swede 88 nicht. Mir scheint mein H8 hat einen ziemlich weichen Stahl, es heisst es sei 12C27 Sandvik, wie auch das EKA swede 88, aber das wisst ihr bestimmt.

Ich würde als "Allroundmesser" ein mittelgroßes Fixed nehmen (um 10 cm Klingenstärke) und zum Fische ausnehmen weiterhin den kleinen Folder,
Ne Spaltaxt?:steirer:
Im Ernst; 10cm Länge als Maximum, d'accord. Weiterhin den kleinen (EKA)-Folder; im Moment eher nicht. :rolleyes:
Zum Fische ausnehmen brauche ich vor allem eine gute und scharfe Spitze, dann kann das Messer auch etwas groeber sein. Die Schneide bis 1cm hinter dem Spitz sollte scharf zu schleifen sein (da ist die Klinge dicker...der Winkel...ich weiss...nein, ich ahne es...)(*1).

EnZo Trapper
Ja. Ja, das ist schon mal ein sehr schoener Tipp. Besonders die Auswahl an Materialien und Schliffen (davon hab ich Null Ahnung) finde ich super.
Bzgl. der verfuegbaren Staehle: D2 wird als "one of the best" angepriesen. Ist der jetzt doch besser als der O1, selbst wenn einem Rost egal ist? Oder ist der O1 genau was ich suche?:confused:
(*1) Kann man vielleicht durch die Wahl eines geeigneten Schliffes den Spagat zwischen Holz spalten (Klingenstaerke) und scharfe, spitze Spitze schaffen bzw. optimieren? (*2)
Ausserdem ist die Groesse am aeussersten Limit und die Laengenangaben in mm und zoll/inch(?) auf der Homepage sind nicht kongruent und somit nicht verlaesslich. Kann jemand die Grifflaenge und Klingenlaenge in cm/mm nachmessen der so ein EnZo Trapper sein Eigen nennt?

(*2) Und warum nicht ein EnZo Nordic? Die schauen recht spitzig aus. Weiss man da etwas ueber die Laengen und Klingenstaerke? Holz spalten?
Wilde Spekulation: Bezieht sich das "Nordic" in diesem Zusammenhang bloss auf den duennen Stengel hinter der Klinge, welcher bei den anderen anders, massiver geartet ist und als "Fulltang" bezeichnet wird?

Da ich mir offenbar auch zur Schliffform Gedanken machen muss, will ich dies hiermit tun. Allerdings zum ersten Mal, somit bleiben die Gedanken erstmal unfrisiert, auf dass sie sich entwicken moegen: :glgl:
Das "Alaska-Messer", EKA H8 und der alte "Schneidteufel" haben eine einfache V-Form, ich wuerde es als "flach" bezeichnen und gehe in der Annahme, dass die woertliche Uebersetzung ins Englische auch der sinngemaessen entspricht; "flat". Diese Schliffform hat (abgesehen von einer konkaven Form) vom Winkel her die spitzeste Spitze. Dabei schauen alle anderen, besonders die "zweiflaechigen" (Sc/ScZ?) deutlich spitzer aus. Eine optische Taeuschung?
Die "Zweiflaechigen" sollten aus mehr Material bestehen und folglich stabiler sein. Stimmt das?


Besten Dank fuer die tolle Inspiration bisher, ich hoffe da kommt noch was... :super::D

Liebe Gruesse

Hidalgo
 
Moin,

die Stahl- und Anschliffdebatte ist nahezu endlos, hier mal ein Eindruck:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=70993&highlight=enzo+trapper

Ich würde an Deiner Stelle eher zum O1 tendieren, auch wenn dieser rostanfälliger und nicht ganz so schnitthaltig ist.
Dafür lässt er sich aber recht einfach nachschärfen und wird sauscharf.

Normalerweise favorisiere ich persönlich einen Flachschliff, allerdings ist beim Trapper die Klingengeometrie beim Flachschliff zu steil, also eher für robustere als feinere Schneidarbeiten ausgelegt, siehe auch die PA-Berichte:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=77613&highlight=enzo+trapper

Von daher würde ich zu Deinem Zweck zu O1 und Scandianschliff greifen, das sollte ein recht guter Kompromiss für alle Arbeiten sein.
 
Hey Nick

Danke, ich hab die Links gelesen und noch mehr. Ziemlich aufschlussreich. Super Sache. :cool:
Ich würde an Deiner Stelle eher zum O1 tendieren, auch wenn dieser rostanfälliger und nicht ganz so schnitthaltig ist.
Dafür lässt er sich aber recht einfach nachschärfen und wird sauscharf
Ja, das mach ich auch. Schuster bleib bei deinen Leisten, ich bin mit Kohlenstoffstahl bisher gut gefahren.
Von daher würde ich zu Deinem Zweck zu O1 und Scandianschliff greifen, das sollte ein recht guter Kompromiss für alle Arbeiten sein.
Ich verstehe aber den Unterschied zwischen dem Sc und dem ScZ nicht so ganz. Ist bei der ScZ der Klingenschliff auch gerade die Schneide? Aber das kann man ja kaum nachschleifen, sollte es so sein. :confused: Kann mich hier bitte jemand aufklaeren oder nen Link posten?:confused:
Danke H
 
Ich werfe einmal das Böker Carbon Steel Hunter in den Raum.

Deine Bedürfnisse werden sich aber meiner Ansicht nach immer in einem faulen Kompromiss wiederspiegeln. Ein Allroundmesser kann nie zu 100% alles. Ich würde mich für ein größeres Fixed und einen kleineren, scharfen Folder aussprechen. Wahlweise auch ein Campingbeil. Mit 10cm Klingenlänge würde mir die Lust am Holzspalten vergehen, sofern mehr als Holz zum Feuerstart benötigt wird.


Gruß Snatcher
 
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