Feststehendes Messer für mehrwöchige Rucksack&Zelt-Tour durch schottische Highlands

pnut

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Feststehendes Messer für mehrwöchige Rucksack&Zelt-Tour durch schottische Highlands

Hallo ihr Lieben,

ich bin ganz neu und frisch hier im Forum dabei und starte direkt mit einer Kaufberatungsfrage.

Kurz zu meinem Hintergrund: Bald ist mein Uni-Examen, danach will ich erstmal raus und für mich allein sein. Dafür habe ich mir die Highlands in Schottland ausgesucht. Ich habe mir vor einer Weile das Fällkniven U2 gegönnt als EDC-Messer (einfach spitze das Teil!). Davor hatte ich allerlei günstige (und billige ;) ) Klappmesserchen verschiedener Marken. Als Student ist mein Budget begrenzt, aber ein feststehendes Messer möchte ich schon gern haben für Schottland.


* Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?
Hinweis: Keine Diskussionen über das Waffengesetz in der Kaufberatung!
Wer ein Messer kauft, sollte das aktuelle WaffG kennen. Wer es nicht kennt, kann im Recht-Forum nachfragen (nachdem er die IMSW (www.messer-werkzeuge.de) Seite gelesen hat).

Als Jurastudent ist mir das WaffG sogar sehr gut bekannt.


* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?
Beides hat seine Vor- und Nachteile. Feststehende Messer sind robust und es kann keine Mechanik versagen, dafür sind sie größer und nicht überall zu führen.
Bei Klappmessern: Soll es sich einhändig oder nur beidhändig öffnen lassen?

Feststehend


* Wofür soll das Messer verwendet werden?
Zwischen Apfelschälen, Brieföffnen und Feuerholz hacken ist ein Unterschied. Soll das Messer eher im Büro- oder Outdoorumfeld zum Einsatz kommen? Ist es als Rettungsmesser geplant? Als Zweitmesser?

Alles was unterwegs in Schottland beim Trekking anfällt: vom Essenschneiden bis zum Dosenöffnen, falls ich mir mal in einem Dörfchen etwas aus der Konserve mitnehme. Für ein Lagerfeuer auch mal das Zünd- und Brennmaterial "zubereiten" und so weiter.


* Von welcher Preisspanne reden wir?
Bei Messern ist die Preisspanne sehr groß. Ein Opinel bekommt man ab 6 Euro, für handgemachte Messer kann man durchaus auch mehrere Tausend Euro ausgeben. Die gängigen Gebrauchsmesser liegen in etwa im Preisbereich von 80 bis 200 Euro.

Bis 50 Euro (ja ich weiß :( , aber das Budget ist wirklich nicht größer). Für besonders tolle Stücke könnte ich noch 20 Euro mehr drauf legen. Dafür muss es dann aber klaren Mehrwert zum 50-Euro-Messer geben. Mehr als 70 Euro wirds aber definitiv nicht.


* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
Im Büro reicht sicher eine 6 cm lange Klinge an einem 80 Gramm Messer. Im Wald sollte es natürlich etwas heftiger sein, z.B. eine 12 cm Klinge. Klassische Camp- oder Bowie-Knives sind noch deutlich größer.

8 bis 10 cm habe ich mir vorgestellt.


* Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?
Während manchen ein Griff aus Hirschhorn wunderbar gefällt, muss es für andere Holz oder Carbon sein. "Taktisch" in all seinen Spielarten gegen klassische Formen wie Laguiole oder Taschenveitl. Welches Finish soll die Klinge haben? Beschichtet, poliert, satiniert, Acid washed oder etwas ganz anderes?

- kein taktischer oder militärischer Look
- Fingermulde oder Parierstange oder irgendeinen Fingerschutz: Auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist bei der typischen Messerverwendung und -bewegung, will ich mir nicht den Zeigefinger abschnippeln im schottischen Nomansland, wenn es tagelang regnet und alles nass und rutschig wurde.
- Fangriemenöse
- Der Abstand zwischen nutzbarer Klinge und Griff (keine Ahnung, wie man den Bereich nennt) sollte nicht zu groß sein, damit ich auch nah am Zeigefinger Kraft auf das Material auftragen kann, wenn ich es brauche


*Bei feststehenden Messern stellt sich hier auch die Frage nach der Scheide: Leder, Kydex oder ein anderes Material?
Bei Klappmessern diesen teil auslassen oder löschen.

lieber Leder


* Welcher Stahl darf es sein?
Grundsätzlich stellt sich die Frage nach rostendem oder rostträgem Stahl. Rostender Stahl kann schärfer ausgeschliffen werden und bleibt dabei zäher als rostträger Stahl. Dafür rostet er eben auch schneller. Bei den rostträgen Stählen muss man (vereinfacht gesagt) Schärfbarkeit gegen Schnitthaltigkeit abwägen. Je schnitthaltiger, desto härter und desto schwieriger nachzuschärfen - wieder stark vereinfacht gesagt. Wenn der Stahl eine große Rolle spielt, bitte vorher die Forensuche bemühen!

Ich pflege meine Messerchen. Mir ist ein "scharfer" Stahl lieber als ein rostfreier. Am Ende muss er aber brauchbar sein. Mit dem SGPS vom Fällkniven U2 hat man teilweise ja schon gut zu tun beim Nachschärfen. Sooooo viel Stress will ich nach nem anstrengenden Wandertag auch nicht haben. ;)


* Klinge und Schliff?
Die FAQ enthält Artikel zur Klingencharakteristik, Klingenformen und Schliffarten, die euch helfen zu entscheiden was für euer Messer sinnvoll ist.

Damit kenne ich mich nicht im Detail aus und bin für Tipps zu haben.


* Linkshänder?
Soll das Messer mit der linken Hand bedienbar sein, weise darauf hin.

Nein


* Bei Klappmessern: Welche Verschlusssysteme kommen in Frage?
Die gängigen Verschlüsse ("Locks") sind: Liner Lock, Framelock, Backlock (oder Lockback) und Axis Lock. Wenn ein Messer keinen Verschluss hat, spricht man oft von "Slipjoint". Bitte im Zweifel die Forensuche bemühen.
Springmesser sind ein weiterer Sonderfall, bei dem auch besondere rechtliche Aspekte zu beachten sind.



* Bezugsquelle?
Soll in einen Ladengeschäft, oder im Versandhandel gekauft werden? Inland, EU oder Ausland?

Egal


* Verschiedenes?
Alles, was oben nicht abgedeckt wurde: Gibt es bevorzugte Hersteller oder evtl. sogar ein Messer, das als Anhaltspunkt dienen kann?


Folgende Messer habe ich mir angeschaut, die grundsätzlich in Frage kommen:

- EnZo Necker 70
http://brisa.fi/enzo/enzo-necker-knives/enzo-necker-70-knife-leather-black-micarta.html
-> Sieht gut aus, aber die Klinge ist mir eigentlich einen Ticken zu kurz. Wobei es für meine Zwecke vielleicht sogar ausreichen könnte.

- Böker Plus Outdoorsman
http://boker.de/fahrtenmesser/boeker-plus/outdoormesser/02BO004.html
-> schön simpel gehalten, kein Schnicknack. Ein Arbeitsgerät halt. Aber leider erst zu spät verfügbar.

- Steel Will 205 Druid
http://sld-company.de/Messer/Fahrtenmesser---feststehende-Messer/Steel-Will-205-Druid.html
-> auch ein Arbeitstier. Leicht über meinem Budget, aber noch verschmerzbar.

- Real Steel Hunter 165
http://amazon.de/Real-Steal-Messer-Hunter-165-02RE017/dp/B011KR5HWM
-> Leider ne Kydexscheide. Das Design ist auch nicht so meins.

- Ed Mahony EDC Hunter
http://www.amazon.de/MAHONY-Hunter-professionelles-Jagdmesser-Einführungsangebot/dp/B0063VGYIW
-> Schönes klassisches Design.

- Ed Mahony Beaver Hunter
http://www.amazon.de/dp/B005C5LRXM/
-> Gefällt mir. Aber scheinbar hat es aktuell keine Fangriemenöse mehr (stimmt das?). Außerdem soll der Griff recht schmal sein.

- Condor Bushlore
http://amazon.de/Condor-60004-Bushlore-Knife/dp/B002CC6BPM
-> wunderbar zurückhaltende Gestaltung. Sieht aber trotzdem sehr schön aus. Und hat bei Amazon Spitzenbewertungen. Hier im Forum gab es früher viel Kritik zu älteren Ausführungen. Mittlerweile scheint die Stimmung eher positiv dem gegenüber zu sein. Leicht über meinem Budget. Aber auch noch verschmerzbar, wenn es so gut ist, wie viele sagen.

- Real Steel Bushcraft
http://www.puhala.de/Outdoormesser/NEU-im-Shop/Real-Steel-Bushcraft-II-D2-black::7006.html
-> wird auch viel gelobt. Die Fingermulde sieht für mich aber zu sehr dezent aus und der Griff soll relativ glatt sein bei Nässe. Das möchte ich gerade vermeiden. Ansonsten auch sehr schick.


Könnt ihr mir unter den genannten eins empfehlen? Ich tendiere momentan zum Condor Bushlore als Favoriten bzw. dem Steel Will Druid 205 als Alternative. Ich bin auch für Vorschläge offen, die ich noch gar nicht berücksichtigt habe.

Viele Grüße
pnut
 
AW: Feststehendes Messer für mehrwöchige Rucksack&Zelt-Tour durch schottische Highlan

Seit ich das Condor Bushlore habe, rate ich immer dazu.
Ein TOP-Messer!
Auch die Lederscheide ist 1A.
 
AW: Feststehendes Messer für mehrwöchige Rucksack&Zelt-Tour durch schottische Highlan

Hallo

Ich bin ja sonst immer skeptisch über China-Produkte....Aber Real-Steel ist da eine löbliche Ausnahme.
Die sind Preis/Leistungstechnisch kaum zu schlagen.
Der D2 Stahl hat ne gute Standzeit.....
Also klare Empfehlung!

Aber Dosen öffnen etc...weiss nich...das mag kein Messer

Als Alternative schlage ich mal ein Victorinox Rangerwood vor...ist zwar ein klapper....kann aber einiges
und ist sehr vielen Aufgaben gewachsen..

http://www.amazon.de/dp/B00K3LH4OQ/...TF8&colid=32LEL4HI0PLOJ&coliid=I1N3PWKDCYGDG3

Ist leicht zu schärfen...und die Säge ist der Hammer

gruss knifeaddict
 
AW: Feststehendes Messer für mehrwöchige Rucksack&Zelt-Tour durch schottische Highlan

Wenn das Budget begrenzt ist, wäre Real Steel immer eine Bank. Falls Dir das G10 am Bushcraft zu glatt ist, kann man das sehr leicht mit einem Topfschwamm aufrauhen.
 
Martiini - leicht und günstig, sogar mit Holzgriff und Lederscheide !

... aber ein feststehendes Messer möchte ich schon gern haben für Schottland.

...
Alles was unterwegs in Schottland beim Trekking anfällt: vom Essenschneiden bis zum Dosenöffnen, falls ich mir mal in einem Dörfchen etwas aus der Konserve mitnehme. Für ein Lagerfeuer auch mal das Zünd- und Brennmaterial "zubereiten" und so weiter.

Besitze ein schwarzes Martiini, in deinem Falle will ich vorrangig ein anderes ins Spiel bringen, das Martiini Condor mit Birkenholzgriff, innerhalb des Budgets beim Anbieter hkgt.de.

Mit 8cm Klinge kann man locker Zündmaterial herstellen, doch für Brennmaterial in Richtung dickere Äste ist jeder Zentimeter mehr hilfreich. Für die outdoor Küche würde ich ebenfalls zu mehr Klingenlänge raten als (nehme selbst ein Opinel No. 12 dazu), der Klingenschliff des Condor ist ich sage mal ´bissig´ ausgelegt, die Klingenstärke ist ausreichend, das Messer insgesamt sehr leicht, die Scheide subjektiv eher dünn (positiv betrachtet hinreichend sicher, dafür leichter).

Die skandinavischen Fixed in der unteren Preisklasse sind m.M. verkannt, früher wurden diese sehr häufig in Katalogen gelistet, heute will jeder full tang, auch wenn man sehr, sehr selten deren Stabilität auf Rucksack Reisen braucht.

Das Pendant zum o.g. von Martinii in schwarz (Link zu hkgt.de) ist gleich günstig, m.M. überhaupt nicht taktisch, ich finde ich das Griffgefühl überragend und würde es einem (zu) glattem Holzgriff vorziehen. Logisch, Holz noch dazu Birkenholz ist authentischer.

Low Budget des Martiini mit Gummigriff bei hkgt.de, wenn schon sparen, dann (richtig) an verzichtbarem. Griff bleibt super. :super: Die Gewichtseinsparung insgesamt jedoch gering, trotz "Mora" Scheide.

P.S. Dosen öffnen bitte mit einem militärischen US/schwedischen Mini Tool, gibt es beim Armee Ausrüster für unter 1 Euro. Ja, man sollte mit einem Messer survivalmäßig einen Dose aufmachen können :), dann wäre ein rutschfester Griff ein großer Vorteil sowie eine Scandi Klinge u.U. die bessere Wahl.
 
AW: Feststehendes Messer für mehrwöchige Rucksack&Zelt-Tour durch schottische Highlan

Danke für eure Antworten soweit! :)

Das Martinii Condor Jagdmesser sieht auch nicht schlecht aus. Da steht aber nicht, welcher Stahl verwendet wurde. Das kommt mit auf die Liste neben Condor Bushlore und Real Steel 205 Druid. Dann habe ich jetzt also drei in der Endauswahl. Ach, es ist nicht einfach. Vielleicht lass ich mir alle mal liefern und entscheide dann. Aber dann gibt man gleich soviel Geld aufeinmal aus und muss teilweise der Rückerstattung hinterher rennen...

Von den dreien in der Endauswahl: Haben die denn Unterschiede in der Klinge? Und welche wäre für meine Aufgaben am ehesten geeignet? Wie gesagt: Was Klingenform angeht, kenne ich mich echt nicht aus.

P.S. Dosen öffnen bitte mit einem militärischen US/schwedischen Mini Tool, gibt es beim Armee Ausrüster für unter 1 Euro. Ja, man sollte mit einem Messer survivalmäßig einen Dose aufmachen können :), dann wäre ein rutschfester Griff ein großer Vorteil sowie eine Scandi Klinge u.U. die bessere Wahl.

Unter den Suchbegriffen habe ich jetzt nicht das gefunden, was du vermutlich meinst. Hast du einen Link zu diesem Tool?
 
AW: Feststehendes Messer für mehrwöchige Rucksack&Zelt-Tour durch schottische Highlan

Dir ist bewußt, dass das "Messerrecht" auf der Insel deutlich schärfer ist als unser §42?
3"-Klinge, weder feststehend noch feststellbar. Oder so ähnlich.

PS: gib "Dosenöffner us army" bei der bevorzugten Suchmaschine ein, dann siehst Du was use-it meint

Gruss erniebert
 
AW: Feststehendes Messer für mehrwöchige Rucksack&Zelt-Tour durch schottische Highlan

Moin. Da ich gerade in den Highlands bin, ein, zwei Hinweise aufgrund aktueller Eindrücke.

Informier dich auf jeden Fall über die Messergesetzgebung in Schottland/UK! Du wirst ja auch in Orte kommen, und da sieht's düster aus. Hab in öffentlichen Gebäuden mehrfach Hinweise gesehen, dass jeder, der ein Messer trägt, angezeigt wird. Daneben gibts 24h-Kameraüberwachung, auch in Hostels, B&Bs etc.
Wie es outdoor mit Messern aussieht, weiß ich nicht.

Bzgl. irgendwo campen, Feuer machen usw. Hier scheint mir absolut alles geregelt. Was ich von den Highlands bis jetzt gesehen habe, ist größtenteils privates (Farm-)Land und gezäunt oder irgendwelches Schutzgebiet. Mal abgesehen davon, dass hier kaum was anderes steht, als Heidegewächse. ;) Es gibt allerdings Camping-/Zeltplätze. Ansonsten aber ne geile Gegend. :D
 
AW: Feststehendes Messer für mehrwöchige Rucksack&Zelt-Tour durch schottische Highlan

Ja, ich habe mich da schon eingelesen. Also grundlos darf ein nicht feststellbares Klappmesser bis 3" Klingenlänge geführt werden. Außerdem verboten zu führen sind Messer, die explizit auf einer Verbotsliste stehen. Darüberhinaus braucht man einen Grund, um alle übrigen Messer zu führen. Einer der anerkannten Gründe ist eben aber auch Camping.

Aber gut, dass du nochmal darauf hinweist. Dann wäre - rein auf Klingenlänge geachtet - die Präferenz: 1. Real Steel Druid 205 (10 cm), 2. Martiini Condor Jagdmesser (10,5 cm), 3. Condor Bushlore (10,9 cm). Da stellt sich die Frage, ob ein Park Ranger (haben die auch Polizeibefugnis da?) oder ein Polizist den Unterschied machen würden bei ~11 cm statt 10 cm Klingenlänge. Rein von der Optik ist das Bushlore am zivilesten, wenn auch eben mit der längsten Klinge.

Ich habe jetzt den "P38 Dosenöffner" gefunden und der steht jetzt mit auf der Ausrüstungsliste. Danke für den Tipp euch beiden!
 
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