Feststehendes, mittelgroßes Outdoormesser

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

CeeKa

Mitglied
Beiträge
10
Hey!
Für mein zukünftiges Messer suche ich noch etwas Beratung:

* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?
feststehend

* Wofür soll das Messer verwendet werden?
Das Messer soll für robuste Outdoor-Aktivitäten geeignet sein, sprich Häuten, Schnitzen, Stoffe zerschneiden, auch mal kurz einen Ast abhacken (sofern möglich). Batoning gehört nicht unbedingt zum Aufgabengebiet, dafür bräuchte man wohl was größeres.

* Von welcher Preisspanne reden wir?
60-80€ wären angenehm, bis 130€ ertragbar.

* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
Um die 10cm rum sollten es sein. Viel kleiner würde den Zweck nicht mehr erfüllen und größere Messer (~12cm) wäre für meinen momentanen Geschmack zu groß und klobig, sonst würde ich auch einfach auf das ESEE-4-SS warten.


*Bei feststehenden Messern stellt sich hier auch die Frage nach der Scheide: Leder, Kydex oder ein anderes Material?
Prinzipiell egal


* Welcher Stahl darf es sein?
Rostfrei ist ein absolutes Muss. Das wird sich wahrscheinlich auf 440C eingrenzen, oder nicht?


* Klinge und Schliff?
Drop Point Klinge, Flat Grind (zum einfachen Schärfen mit kleinem Schleifstein), kein Sägerücken, kein Wellenschliff
Insgesamt soll es keinen übertriebenen, "tactical" Style haben. Was stinknormales wie ESEE-Messer oder Fällkniven F1 sind da schon eher mein Geschmack.


* Bezugsquelle?
Internet


* Verschiedenes?
Mal kurz noch was zusammengefasst: Ich hatte eigentlich vor auf die Stainless-Variante vom ESEE-4 zu warten, hab mich inzwischen aber dafür entschieden, ein minimal kleineres Messer zu wählen.
Leider kommt das ESEE-3 nicht als SS raus, sonst würde mir die Entscheidung sehr einfach fallen. Irgendein Messer in deren Richtung ist schon Mal ein guter Ansatz. :)
Ich würde sehr gerne einfach ein paar Vorschläge hören, da ich insgesamt nur wenig Messer kenne. Ein paar kurze Infos wären nicht schlecht, aber ich würde mich ohnehin noch genauer über die einzelnen Messer informieren, bevor ich eins kaufe.

Danke schonmal!
 
Das schaut doch schon mal gut aus, danke!

Ich musste gerade mit Erschrecken feststellen, dass das Fällkniven F1 nicht 12cm sondern 10cm hat. Das wird dann wohl doch in die engere Auswahl kommen. Ist nur leider etwas teuer und hat eine konvexe Klinge. :/
 
Zuletzt bearbeitet:
Ahoi,
bei einem so professionell erstellten Fragenkatalog macht es doch Spaß eine Empfehlung zu geben:super:
Wie gefällt Dir das SOG Field Pup??

Cheers Excalibur
 
* Wofür soll das Messer verwendet werden?
Das Messer soll für robuste Outdoor-Aktivitäten geeignet sein, sprich Häuten, Schnitzen, Stoffe zerschneiden, auch mal kurz einen Ast abhacken (sofern möglich). Batoning gehört nicht unbedingt zum Aufgabengebiet, dafür bräuchte man wohl was größeres.
...
* Welcher Stahl darf es sein?
Rostfrei ist ein absolutes Muss. Das wird sich wahrscheinlich auf 440C eingrenzen, oder nicht?

* Klinge und Schliff?
Drop Point Klinge, Flat Grind (zum einfachen Schärfen mit kleinem Schleifstein), kein Sägerücken, kein Wellenschliff
Insgesamt soll es keinen übertriebenen, "tactical" Style haben. Was stinknormales wie ESEE-Messer oder Fällkniven F1 sind da schon eher mein Geschmack.

AUS8 wäre die Alternative zum 440C. In AEB-L besitze ich eine Fertigklinge (fehlt auf dem Foto unten), die ins Preisbudget passt, was hier jedoch nicht gefragt war.

Mein Kandidat ist - und bleibt für diese Anforderungen - das preisgünstige Böker Arbolito Drop Point. Man wird dieses Messer kaum der tactical Fraktion zurechnen, was ich positiv finde, es wirkt mit seinen runden Ausformungen, der eher breiten Klinge (3,4 cm maximal), der geprägten Scheide eher wie ein "Kindermesser" - beste Voraussetzungen um es zu unterschätzen. ;)

Habe es schon viele Jahre, hier im Forum bereits Fotos eingestellt, es ist outdoor tauglich, es hat für meine Handgröße ausgezeichnete Handlage, Klingenform nahezu perfekt für universelle Zwecke gestaltet, Griff weich genug um auf hartes Material zu gehen.

Gleichzeitig wäre für manche Interessenten das Griffmaterial ein Negativpunkt, weil ein "Gummigriff" nunmal eher Schmutz zieht und Macken nicht wie bei Holz einfach mal abzuschleifen sind. Die Scheide aus Leder, erstaunlich leicht, aber voluminös, das ist kein Stiefelmesser.

Die Klingenstärke ist aus dem Griff heraus 4 mm, in der Mitte bereits 3 mm und verjüngt sich harmonisch bis zur Spitze, für mich ein phantastisches Schneide- und Arbeitsmesser. Aber ... der Outdoorfan mit Batooning (was du dankenswerterweise ausgeschlossen hast) will i.d.R. hohe Klingenstärken durchgehend bis zur Spitze, die Klingenlänge ist da weniger entscheidend. Zum Vergleich, mein Helle Eggen hat nur 3 mm Klingenstärke, die gehen aber bis wenige Millimeter bis zur Spitze, damit ist im Spitzenbereich mehr Stabilität vorhanden als beim Arbolito Drop Point. Welches gerade mit mit dem feinen Ausschliff bis in die Spitze punktet. Edit: Siehe Detailfotos in anderer Kaufberatung #5.

Klinge selbst ragt beim Arbolito Drop Point 10,5 cm heraus, angeschliffen sind ca. 9,5 cm, vielleicht etwas kurz für deine Vorgabe. Was zählt ist jedoch das Gefühl, die Kontrolle in der Hand. Das must du selbst herausfinden, ob die fehlenden 0,5 cm ein Problem sind. :)

Ein Vergleichsfoto - v.l.n.r., am Griffende unten auf Linie gebracht:

  • Hultafors Handwerkermesser (großer Griff, Top Preis-Leistung)
  • Linder Piccolo (nur 440er Stahl, ich finde insgesamt sehr ausgewogen gestaltet)
  • Böker Arbolito Drop Point (s.o.)
  • Helle Eggen (Scandi, Verarbeitung schwankt, unbedingt beim Kauf auf Richtung der Verklebung prüfen)
  • Ka-Bar Mark 1 (Flachschliff, über 12 cm Klingenlänge, links/rechts Scheide)

 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eue Posts! :)

Das SOG Field Pup trifft leider nicht meinen Geschmack. Das Design ist schon gewöhnungsbedürftig. :p

Beim TOPS Tactical Steak Knife weiß ich noch nicht so recht. Einerseits hat es einen recht angenehmen Stil, wenn auch die Klinge überdimensioniert ausschaut. Andererseits hab ich vom 420HC nur gelesen, dass er etwas schlechter ist als 440C oder ATS 34.

Das Böker Arbolito macht einen guten Eindruck. Danke für deinen ausführlichen Beitrag!
Ich würde gerne Mal ein paar meiner Favoriten zusammenfassen und pro/contra auflisten. Wenn ihr was dazu sagen könnt/möchtet, nur zu. :)

Fällkniven F1:
pro:
- Man hört fast nur gutes, es soll einem sehr viel verzeihen.

contra:
- Preis
- Ich habe ab und zu gelesen, dass bei der Herstellung die Wärmebehandlung nicht so optimal abläuft und deswegen das F1 gerne mal "chipt".

Linder Super Edge 1
pro:
- etwas günstiger als das F1
(- angenehme Gesamtlänge)

contra:
- 5mm Stärke bei 9cm Klingenlänge - wobei ich nicht sagen kann, ob das stört

Böker Arbolito Drop Point:
pro:
- genialer Preis

contra:
(- etwas mehr Gesamtlänge)

Irgendwie habe ich beim Böker ein mulmiges Gefühl. Bei dem Preis hat es wahrscheinlich nicht ganz die Leistung eines F1 oder SE, sehe ich das richtig? Man findet leider nicht so viel darüber im Internet wie zu den Konkurrenten.


Vielleicht kann hier noch jemand seinen Senf dazugeben, und die drei Messer untereinander vergleichen. :)
 
Linder Super Edge 1...contra:
- 5mm Stärke bei 9cm Klingenlänge - wobei ich nicht sagen kann, ob das stört
Stört nicht, die Klinge verjüngt sich ab Griff kontinuierlich zur Spitze.
Willst du es bei gleicher Schneidfreudigkeit etwas kräftiger in Richtung Klingenspitze, empfehle ich das Super Edge 2. btw: ich habe anlässlich einer anderen Kaufberatung mal das SE 2 an Griffende und Klingenspitze aufgelegt und mich mit meinen 80 kg in der Mitte draufgestellt und leicht gewippt. Das Messer war völlig unbeeindruckt davon.


Irgendwie habe ich beim Böker ein mulmiges Gefühl. Bei dem Preis hat es wahrscheinlich nicht ganz die Leistung eines F1 oder SE, sehe ich das richtig? Man findet leider nicht so viel darüber im Internet wie zu den Konkurrenten. Vielleicht kann hier noch jemand seinen Senf dazugeben, und die drei Messer untereinander vergleichen. :)
[Senfmodus on] Ich habe alle drei verglichen:
SE: hat für mich definitiv den besten Griff und einen optimal gehärteten Stahl.
FK: dessen Griff ist mir etwas zu schlank, und ich habe eh schon schmale Hände. Dazu kommt wie erwähnt der sprödere Stahl der Schneidlage.
Böker: dessen Griff ist mir zu klobig (man sollte große Hände haben), und es wird Schneidenlänge verschenkt durch die Fingermulde. Das mag man oder mag es nicht, ich eher nicht.
Der Preis des Böker hat eher mit den Löhnen in Südamerika zu tun.

edit: Was die Stähle dieser drei Kandidaten angeht: ich denke, bei bestimmungsgemäßem Gebrauch wird man als Laie keinen Unterschied merken und auch kaum was ab- und ausbrechen. Sind natürlich alle drei auf Schnitthaltigkeit ausgelegt und nicht auf Super-Flexibilität zum Hebeln etc. Der Dreilagenstahl von FK kann da als ganze Klinge wohl am meisten ab, jedoch ist die freiligende Schneide immer auch bruchgefährdet. [Senfmodus off]
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm okay. Ich tendiere mittlerweile auch am ehesten zum Linder SE1.
Was sich mir noch als Frage stellt: Der Griff ist ja vollständig überzogen, sprich es schaut (im Gegensatz zum F1) am hinteren Ende kein Stahl mehr raus. Mit dem SE-Griff sollte man dann wahrscheinlich keine Nägeln einhämmern oder härtere Gegenstände "kloppen"?
 
Ich finde, das Muela Rhino Micarta würde noch sehr gut passen, das hat mir im Passaround sehr gut gefallen.

Liebe Grüße,
Stephan
 
Hmm okay. Mit dem SE-Griff sollte man dann wahrscheinlich keine Nägeln einhämmern oder härtere Gegenstände "kloppen"?
Besser nicht. Dafür kannst du ungefährdet mit dem Handballen Druck aufs Griffende ausüben.
Mit dem Fällkinven wird das hinsichtlich Nägeln oder Zelthäringen aber auch nichts. Das ist gedacht, um mit einem Schlagwerkzeug auf das Griffende schlagen zu können, um z.B. im Notfall zu meißeln oder was aufzuspalten.
 
Was das F1 angeht, kann unsereiner nur Gutes berichten. Ich habe es (auf Wunsch eines Mitforumiten) mal echt hart rangenommen und knüppelharte Rinderhautknochen damit geschnitten. Es war eine echte Tortur, überhaupt durchzukommen. Aber nur für den Akteur, nicht für das F1. No chipping at all!! Ein - nicht nur deshalb - aus meiner Sicht sehr empfehlenswertes Messer :super::super:.

Gruß Rock'n'Roll

Die "Tortur" kann hier nachgelesen/besichtigt werden (ziemlich am Ende): http://www.messerforum.net/showthre...ival-Knife-Flying-the-F1&highlight=flying+the
 
Zuletzt bearbeitet:
Besser nicht. Dafür kannst du ungefährdet mit dem Handballen Druck aufs Griffende ausüben.
Mit dem Fällkinven wird das hinsichtlich Nägeln oder Zelthäringen aber auch nichts. Das ist gedacht, um mit einem Schlagwerkzeug auf das Griffende schlagen zu können, um z.B. im Notfall zu meißeln oder was aufzuspalten.
Okay, gut. Dafür würde ich aber sowieso anderes Werkzeug benutzen.

Was das F1 angeht, kann unsereiner nur Gutes berichten. Ich habe es (auf Wunsch eines Mitforumiten) mal echt hart rangenommen und knüppelharte Rinderhautknochen damit geschnitten. Es war eine echte Tortur, überhaupt durchzukommen. Aber nur für den Akteur, nicht für das F1. No chipping at all!! Ein - nicht nur deshalb - aus meiner Sicht sehr empfehlenswertes Messer :super::super:.

Gruß Rock'n'Roll

Puh, man hört eben wenig schlechtes über's F1.

So richtig entscheiden kann ich mich nicht. Gegen das F1 sprechen für mich ~40€ Preisunterschied und eine ballige Klinge, die sich wohl für einen Laien schwerer auf einem DC3 in der Wildnis schärfen lässt. Ob das F1 den Aufpreis wert ist?
Ich werd wohl noch 'ne Zeit lang darüber grübeln müssen - und am Ende wird's vielleicht was ganz anderes. :D
 
Sehr empfehlenswert - der Qualität und der Preise wegen - sind m.E. die Messer des portugiesischen Messerbauers Mario Leao. Z.B. dieses hier: http://www.mllknivespt.com/en_x55.html. Wir haben eins aus rostendem O1-Stahl. Der Hammer an Schärfe und Stehvermögen :cool:. Aber der gute Mario baut inzwischen (btw alles Handarbeit) auch Messer aus N690. Und er läßt Sonderwünsche zu. Mal reinschauen, empfiehlt

R'n'R
 
Puh, du machst es mir echt nicht einfach. ^^

Das X55 spricht mich äußerlich SEHR an. Der N690 soll ja, soweit ich es bis jetzt herausgefunden habe, ähnlich dem 440C und VG10 sein, also zumindest nicht schlechter.
Bei so einem relativ unverbreitetem Messer wird's wohl schwer, viele Erfahrungsberichte zu finden. Es gefällt mir wirklich sehr, aber irgendwie habe ich Angst davor, mir etwas qualitativ schlechteres zu kaufen, als ich es mit dem SE1 oder F1 bekommen könnte. :/

Edit: Hast du zu dem Messer die Lederscheide? Taugt die was oder sitzt das Messer eher locker?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe 5 Messer von Mario Leao. Das beste für meinen Geschmack ist das Splinter S (würde ich auf keinen Fall mehr hergeben, das F1 aber auch nicht :D). Meins hat Holzgriffschalen aus portugiesischer Eiche. Sehr schön. Und es ist aus rostendem O1-Stahl (die anderen 4 auch). Die Lederscheiden der 5 Messer sind nicht so dolle. Aber die neuen sind eventuell besser. Würde eine Kydex empfehlen oder/und laß Dir 'ne schöne machen irgendwann. Mit N690 machst Du nach meiner Erfahrung aber sicher nix verkehrt. Mein Böker Haddock und das Böker Minos haben bisher stahlmässig betrachtet (und auch sonst) gut gefallen. Viel Spaß beim Grübeln wünscht

R'n'R

Hier gibt es mein Splinter S zu sehen: http://www.messerforum.net/showthre...ival-No-2-%84Splinter-S%93&highlight=splinter
 
Ich hab Mario Leao mal kontaktiert, das X55 hat's mir einfach angetan.

Mit einem Linder Super Edge wäre ich zwar mit Sicherheit zufrieden gewesen, aber mit einem custom X55 wohl richtig glücklich. :)
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück