Feuerfestbeton explodiert

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Hallo Leute,
als ich vor einigen Wochen meine Gasesse mit Feuerfestbeton ausgekleidet habe,
hatte ich noch einen Rest übrig aus dem formte ich eine Platte von 10+10+2 cm
zum einlegen in den Brennraum.
In der Zwischenzeit habe ich mit der Esse ein paar Mal geschmiedet und sie läuft 1A.
Heute Morgen habe ich zum ersten Mal meine Betonplatte in den Brennraum getan.
Die Esse lief schon 5 min mit halber Kraft zum anwärmen dann die Platte rein nach ca. 2 min
ein dumpfer Schlag.:argw:
Mein erster Gedanke, Gasverpuffung, Gashahn zu und nachgeschaut.
Von der Betonplatte wahren nur noch Krümel übrig an der Seitenwand einige Risse und Dellen im Verputz.:mad:
So jetzt die Masterfrage an das Publikum „ was ist passiert?“
Also schlechtes Material schließe ich aus, hab`s von Peter und ist beste Qualität.:super:
Zu feucht? Mm..nach vier Wochen in der Werkstatt?
Platte zu Dick?
Oder zu schnell erhitzt? aber die Esse lief nur mit halber Leistung und der Brennraum war
nicht mal rot.
Was könnte es sein, hat jemand ne Ahnung?
Gruß Link
 

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Tja link,

du hast es selbst gesagt:

Zu feucht, zu schnell, zu laut.

Nach vier Wochen "rumliegen" ist nicht alles Wasser raus.

Wenn zudem eine breiige Mötrelkonsistenz angerührt war, ist der Mörtel recht dicht und der dampf kann nicht raus - bumm.

Das läuft dann etwa so:

Das Wasser will verdampfen, kann aber nirgends hin. Dadurch steigt der Druck und die Wassertemperatur steigt weit über 100°C - wie im Schnellkochtopf.

Irgendwann wirds dem Beton zu viel, ein kleiner Riss öffnet sich, der Druck entweicht und das überhitzte Wasser beschließt spontan in die Gasphase überzutreten. Den Rest hat Avogadro schonmal erzählt.

-> bumm ups, vertan: bumm

Naja, ist ja nix passiert und die Risse kann man flicken.

MfG
newtoolsmith
 
.....Heute Morgen habe ich zum ersten Mal meine Betonplatte in den Brennraum getan. Die Esse lief schon 5 min mit halber Kraft zum Anwärmen, dann die Platte rein, nach ca. 2 min ein dumpfer Schlag......
Ja, mit dem geeigneten Initialzünder kann man sogar Beton zur Explosion bringen! In diesem Fall wars in der Tat Wasserdampf.
Hoffentlich lesen das die Terroristen nicht...

Gruß

sanjuro
 
Zu feucht? Mm..nach vier Wochen in der Werkstatt?
Platte zu Dick?
Oder zu schnell erhitzt?

Ich würde sagen: zu feucht, Platte zu dünn, zu schnell erhitzt.

Außerdem wahrscheinlich zu viel Wasser benutzt. Oder hast du dir den Wasser/Zementwert ausgerechnet?

Baustoffkunde ist schon ein paar Jahre her, ich hoffe ich bekomme das alles noch richtig zusammen:

Beton besteht vereinfacht aus Zement, Kies und Wasser. Der Zement reagiert chemisch mit dem Wasser und bildet Zementstein, in dem der Kies eingebettet ist. Das geht sehr langsam, nach 28 Tagen ist gerade mal 75% dieser sogenannten Hydratation vollendet, nach einem Jahr sind es immerhin 95%. - Das erklärt auch die Geisterbaustellen auf den Autobahnen:ahaa: -

Der Zement kann nur mit einer bestimmten Menge Wasser reagieren. Ist der Beton zu feucht ist das Volumen des ausgehärteten Betons viel größer als die Summe aus Kies und Zementstein, es gibt Poren. In diesen Poren ist Wasser durch Kapilarkräfte physikalisch gebunden. Dazu kommt noch das vorhandene chemisch gebundene Wasser, das zum Teil wieder verdunsten kann. Von außen sieht der Beton aber trocken aus. Wird das jetzt schnell erhitzt muß das Wasser ja irgendwo hin... :teuflisch Oft bekommen dickere Betonbauteile schon durch die Wärmeentwicklung des Aushärteprozeßes Risse. Bei mehreren hundert °C kann sowas sicher auch mal explodieren.

Ich sehe oft, das Laien Beton zu feucht anrühren, weil es sich besser verarbeiten läßt und die schönere Oberfläche gibt. Mein alter Herr wies mich als Steppke immer an, den Beton Erdfeucht zu mischen. Das ist für den Hausgebrauch ein ganz guter Anhaltspunkt. Privat rechne ich nämlich auch nicht immer aus wieviel Wasser ich brauche.

Wenn es eine Fertigpackung Beton war und du dich genau an das Mischungsverhältnis gehalten hast vergiß meinen Vortrag, dann war er einfach nur noch nicht trocken genug.

stay rude
braces
 
Hi

Wenn eventuell noch einige Luftbläschen eingeschlossen waren,kann es bei relativ schneller Erhitzung durchaus auch knallen. :staun:

Gruß William
 
So, mein Bauingenieurstudenten-Senf:
"Erdfeucht" enstspricht einem w/z wert von etwa 0,4. Gibt super Beton.
Ist aber immernoch viel mehr Wasser, als benötigt wird. Wenn man alles Wasser durch die Reaktion weg haben will, ist das win w/z-Wert von ungefähr 0,15. (grad kein Tabellenbuch neben dem Rechner, aber grob stimmts)
Lässt sich aber nicht wirklich verarbeiten, auch nicht mit Fliessmittel.
Will man alles Wasser rausbekommen, nimmt man noch Silica-Staub und ähnliches.
Aber der "erdfeuchte", wenn nicht zu gut verdichtet, entlässt das überflüssige Wasser recht gut.
Für unsere Essen-Bedürfnisse ziemlich perfekt. Ist dann auch frostbeständiger, wenn die Esse im Winter nicht mit rein darf.
Gruss,
Tim
 
Ist mir eigentlich unerklärlich weil wir das auch schon gemacht haben, Platten oder Blöcke gegossen, eine Woche aushärten lassen, angeheizt. Vielleicht solltest Du den Stein das nächste mal ins Kalte Feuer legen damit er langsam auf Temperatur kommt. BTW, der Feuerfestmörtel von Claymore kann auch im feuchten zustand angeheizt werden.
 
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