Feuerschweissen -> verschiedene Anlassfarben?

Prometheus

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Hallo!

Habe gerade das erste 3 Lagen - außen V2A; innen 1.2519 - zusammengeschmiedet. Nach dem Feuerschweissen auch Hochkant geschmiedet, ohne Probleme aber da waren die Rundum-Schweissnähte ja noch dran.

Beim Abschleifen der Ränder mit der Flex waren zwar keine sichtbaren Risse zwischen den Lagen zu sehen, durch die Erwärmung haben die Lagen aber verschiedene Anlassfarben angenommen.

Weis leider nicht mehr wies bei den letzten Feuerschweissungen war deswegen bitte um Hilfe ;)

Gehört das so?
Wenn nicht kann man nocheinmal herumschweissen und erneut Feuerschweissen?

Danke
 
Hi Prometheus,
ist schon richtig, bei normalen 3-Lagenklingen weißt ein Farbunterschied auf ungenügende Schweißung hin.
Der V2A als nichtrostender Stahl aber hat ganz andere Anlassfarben als der rostende 1.2519.
Beim rostfreien Stahl zeigen sich die Farben erst bei viel höheren Temperaturen.

Deshalb: wenn die Äußeren lagen v2a stärker angelassen sind als der 1.2519 ist es wahrscheinlich ein Schweißfehler.(z.b. außen blau, innen gelb oder außen gelb, innen metallisch).
Im anderen Fall ist aber keine Aussage möglich.
 
Last edited:
Danke für die schnelle Antwort!!!

Es ist umgekehrt, der 1.2519 hat die dunkleren Farben angenommen.

..dann werd ich mal probieren auszutreiben uns schauen was rauskommt!
 
Hat es jetzt eigentlich funktioniert?

Da ich nun auch ein paar Kilo V2a neben dem 1.2519 im Keller habe, hätte ich noch ein paar Fragen zur Vorgehensweise.
-wie hast du den v2a abgeschliffen, Flex oder Bandschleifer(Körnung?)?
-Wie hast du für den Sauerstoffabschluß gesorgt?
Schweißen(welches Verfahren) oder in einer abgeschloßenen Hülle?
-wenn zutreffend:hast du dafür gesorgt, das es eine kleine Öffnung gibt, oder dich darauf verlassen das die Schweißung nicht ganz dicht ist?
 
hmm.. roman schreib erst vor kurzem das dreiunddrölfzigste mal, dass sich mit steigendem chromgehalt die anlassfarben später zeigen.. könnte das vielleicht die lösung sein? :rolleyes:
 
@kababear:
das hat auch schon Eisenbrenner geschrieben, genau ein mal hier in Beitrag 2 ;)


@Xerxes:
Vielen Dank, auch für die Infos dort!
Den Thread hab ich auch schon vorliegen und verinnerlicht.

Nun ist aber nicht jeder gleich ausgestattet.
Wäre interessant, wenn z.B. Prometheus anders vorgegangen wäre und auch Erfolg dabei gehabt hätte, oder eben nicht.


Eventuelle Fragen zu diesem Thema werde ich aber dort ansprechen.
 
Last edited:
in Beitrag 2 steht was anderes...

a) mit Schweißfehler
Wärmestau in einzelnen Lagen führt zu unterschiedlichen Anlassfarben
scharfe farbliche Trennung zwischen 2 Lagen
=> schließt der Kollege aber in Beitrag 3 aus

b) ohne Schweißfehler
Unterschiede in den Legierungselementen führen zu einer unterschiedlich dicken Ausbildung der Oxydschichten => verschiedene Farben
kurz: mehr Chrom = weniger Farbe

p.s.: wer von sich selber in der 3. Person schreibt..:cool:
 
Hallo! Hat funktioniert :D

Habs im Prinzip so gemacht wie Xerxes.
Bis Körnung 320 geschliffen, sofort im Schraubstock eingespannt (obwohl das ja wegen der Blaswirkung nicht optimal ein soll..) und mit einer normalen Elektrode rundherum geschweisst. Schlacke weg, auf eventuelle Fehler prüfen.
In einem englischen Forum hat einer WD40 zwischen die Lagen gemacht, damit es den restlichen Sauerstoff mitverbrennt, ich habs ohne gemacht.

Auf (eher untere) Schweisstemperatur gebracht, mit dem 8 Kilo-Hammer verschweisst, direkt nach dem Schmieden normalisiert und weichgeglüht. Ränder weggeschliffen, zum Test einen Streifen abgetrennt und im Schraubstock gebrochen. Dabei sind die Nähte nicht aufgegangen, der Bruch ist durch alle Lagen gegangen, Gefüge war auch fein :)

Wird wohl eine Klappmesserklinge werden, wenns fertig ist und ich Fördermitglied bin mach ich Fotos rein ;)
 
Wird leider nix mehr, habs gestern versaut...

Bei einem Bekannten in die Flachschleifmaschine eingespannt, dabei hat sich die Mitte immer weiter nach oben gebogen ohne dass ich es gemerkt hab... jetzt hab ich ein bananenförmiges Stück, das auf der geschliffenen Seite in der Mitte bis zur Mittellage durchgeschliffen ist :lechz:

wenigstes das Verschweissen hat funktioniert. Bild gibts trotzdem:

8sfo5crt.jpg
[/URL][/IMG]
 
hat irgendwer Hinweise fürs nächste Mal ausser Spannungsarmglühen? Hilft es was von beiden Seiten langsam mal vorschleifen und ggf. richten oder komm ich ums Spannungsarmglühen nicht herum?
danke
 
Ganz eindeutig-beide Maßnahmen sind sinnvoll, die eine ist unabdingbar, die andere eher fakultativ.

Wie Du sicher weißt, wächst Stahl beim Härten, da die Modifikation Martensit mehr Raum beansprucht als der Weichglühzustand.

Dem Mantel aus V 2A ist das aber völlig egal. Er ist und bleibt austenitisch, macht also nur die Ausdehnung und Schrumpfung beim Erwärmen und Abkühlen mit. Der Kern aus gehärtetem Stahl wird durch den Mantel in seiner Ausdehnung behindert. Bei gleicher Manteldicke auf beiden Seiten hebt sich das ungefähr auf. Beim Dünnschleifen nur einer Mantelseite kann sie der Ausdehnung des Kerns nicht mehr genug Widerstand entgegensetzen und es kommt zu heftigem Verzug.

Es ist also unabdingbar, beidseitig gleich viel wegzuschleifen. Der Verzug nach dem ersten Wegschleifen nur auf einer Seite kann durchaus verschwinden, wenn man nur Schrittchen für Schrittchen schleift.

Durch Spannungsarmglühen würdest Du das Wachsen des Stahls bei der Martensitbildung nicht beeinflussen. Insofern wäre es also wirkungslos. Es könnte aber immerhin Schleifspannungen oder überhaupt durch die mechanische Bearbeitung entstandene Spannungen günstig beeinflussen.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Hallo!

Ok vielen Dank, eigentlich verständlich so betrachtet :)

Aaaaaaaaaaaaaber... hab das Ding vor dem Flachschleifen weichgeglüht (mit normalem HSS bohrer normal durchbohren können, ganz leicht...)
 
Das kommt vom Vereinfachen !.

Ich bin vom einfachsten Fall- Schleifen am gehärteten Verbund ausgegangen- weil da die entstehenden Spannungen und Längenänderungen am deutlichsten auftreten.

Das ist aber nicht die einzige Möglichkeit.

Haufe zeigt am Beispiel eines bei 780 Grad C gehärteten Stahls mit ca. 1 % C die Längenänderungen beim Anlassen.
Dabei trat bei ca. 100 Grad C eine Verkürzung von 0,05 % auf, dann eine Verlängerung mit einem steilen Anstieg bei 240 Grad um ca. 0,2 % und bei 300 Grad eine deutliche Verkürzung.

Der gehärtete Stahl ist also ein ganz fleißiger Arbeiter, wenn er wieder erwärmt wird.
Beim austenitischen Stahl, der ja beim Erwärmen keine Umwandlungen durchmacht, wirkt allein die Wärme.
Es entstehen bei so imhomogenen Verbunden also immer Spannungen, die man am einfachsten unschädlich macht, indem man sie auf beiden Flanken gleich groß hält.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Hi Prometheus, das ist schade.
Ich bin gestern schon an Punkt eins gescheitert, die Schweißung hat nicht geklappt ...
Ich würde jetzt an deiner Stelle gleichmäßig die Rostfreie schicht an der einen Seite runterschleifen, dann irgendwie die Bananenform geraderichten, und dann ein einseitig geschliffenes Messer für Holz und Lederarbeiten herstellen, z.B. so ein japanisches Ledermesser wie bei Dick erhältlich.
 
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