Feuerverschweißen

Hallo
Nimm für den Anfang 1.2842 in Kombination mit Ck45 oder Ck60. Diese Kombinationen sind gutmütig zu schweißen, zeichnen gut und ergeben sehr schneidfreudige Klingen.

mfg Ulrik
 
Genau.

Solltest du alte Feilen und Baustahlstücke haben, kannst du auch damit üben, diese sind jedoch für Anfänger weniger geeignet und dementsprechend schwierig zu schweißen.

Wäre zwar eine "Null - Kosten" Lösung, aber lass erstmal die Finger davon.
 
Wie kann man denn chromhaltigen Stahl feuerschweißen?
Unter Sauerstoffabschluss. Einen knapp passenden Behälter aus Blech luftdicht zuschweißen, dann komplett auf Schweißtemperatur bringen. Etwas aufwendig, aber ich habe schon mehrfach gehört, dass das ginge. Industriell wird das auch so gemacht.

Gruß

sanjuro
 
Vielleicht muß man auch klären, was mit "chromhaltig" gemeint ist.
Die guten Feilenstähle 1.2002 oder 1.2008 sind chromhaltig, ebenso 1.2519 und viele andere, etwa auch alle Kugellagerstähle.
Alle diese Stähle lassen sich noch gut feuerschweißen (und sind übrigens entgegen anderslautenden Gerüchten kein bißchen korrosionsbeständiger als chromfreie).
Wie schon oft erwähnt wurde sind Wolfram, Silizium und Chrom in dieser Reihenfolge ansteigend für die Feuerschweißung hinderlich. Bei Wolfram habe ich selbst bei 3 % Anteil noch keine Erschwerung der Schweißung festgestellt, bei Silizium merkt man 1,5 % schon deutlich und bei Chrom sieht es ähnlich wie bei Silizium aus.
Der Grund, weshalb diese Legierungselemente die Verschweißung stören, liegt darin, daß sie Oxyde bilden, die sich schlecht lösen und entfernen lassen.
Wenn man das weiß, ist die Frage nach der Feuerschweißung hoch chromhaltiger Stähle eigentlich schon gelöst. Man muß die Oxydbbildung verhindern. Das kann man mit Mokume-Techniken machen oder indem man mit inerter Atmosphäre arbeitet oder das Paket rundum zuschweißt oder -wie Sanjuro es vorgeschlagen hat- die zu verschweißenden Bleche press in ein passendes Vierkantrohr schlägt und dieses zuschweißt. Wenn das Rohr wirklich absolut eng sitzt, kann man das Zuschweißen auch sparen. Weitere Methoden kann sich jeder nach Belieben ausdenken.
Sollte die Frage rein aus Neugier gestellt worden sein, sollte das reichen. Sollte die Absicht dahinterstehen, selbst rostfreien Damast zu machen, halte ich es für vernünftiger, erst mal mit den einfacheren und oft leistungsmäßig besseren Kombinationen unterschiedlicher Werkzeugstähle anzufangen.
MfG U. Gerfin
 
Danke für eure Antworten.
Ich hab gefragt,weil ich später mal versuchen möchte rostfreien Damast zu schmieden.
 
Bei "versuchen" wirds dann auch bleiben.

Du brauchst dafür richtig schwere Maschinen und Geräte - Von Hand zusammenklopfen wird nichts.

Was meinst du mir später?

Kannst ja mal Herrn Friedrich Schneider (76307 Karlsbad) kontaktieren, der hat den rostfreien Damast vor 25 Jahren erfunden.
 
Mal angenommen, ich wollte das mit dem rostfreien Damast trotz aller Schwierigkeiten mal versuchen, welche Stähle wären denn dabei sinnvoll, bzw. mit welchen Kombos läßt sich überhaupt ein markanter Kontrast erzeugen ? Reicht ein signifikanter Unterschied des C-Gehalts oder wird das durch die Menge an Chrom u.a. negiert ?

Damasteel z.B. besteht ja soweit ich weiß aus RWL 34 (hell) und PCM 27 (dunkel), wobei mich verwirrt, daß die helle Komponente einen höheren C-Gehalt hat, das kenne ich sonst eher andersrum. Darüber hinaus sind das beides PM-Stähle - keine Ahnung ob das einen Einfluß auf die Feuerschweißbarkeit hat...

Kann mich da jemand erleuchten ?

Gruß,
Scorpio
 
Du brauchst dafür richtig schwere Maschinen und Geräte - Von Hand zusammenklopfen wird nichts.

Warum denn das? (Kann ja sein, dass das stimmt, ich versteh nur nicht warum)

Was meinst du mir später?
Irgendwann einmal
 
Das Verschweißen muss halt sehr schnell und sauber von statten gehen.
Um ein normales Packet (ca. 30x30x60mm) auf einmal zu verschweißen, brauch man eine große Maschine, die man sich als normal sterblicher eigentlich nicht leisten kann.

Z.B. ein 1-Tonnen Fallhammer
 
Das Verschweißen muss halt sehr schnell und sauber von statten gehen.
Um ein normales Packet (ca. 30x30x60mm) auf einmal zu verschweißen, brauch man eine große Maschine, die man sich als normal sterblicher eigentlich nicht leisten kann.

Z.B. ein 1-Tonnen Fallhammer

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Das is ja wohl der absolute Overkill!

"Normale" Pakete bei mir liegen in den Abmessungen 25x40x75, Pakete in dieser Größe schweiße und schmiede ich mit einen 2 kg Handhammer!
Klar geht das mit ´nem mechanischen Hammer (Luft- oder Federhammer, vllt. auch ´ner Presse) wesentlich schneller, aber
wer sowas nicht hat, macht´s halt mit der Hand am langen Arm oder mit ´nem Kumpel als Zuschläger.
Das Verschweißen ist hier nicht das eigentlich Kraftzehrende, sondern eher das Ausrecken um wieder falten zu können. Hier ist es wirklich besser, es mit möglichst wenig Wärmen zu tun, je mehr Wärmen das Material bekommt, desto mehr leidet es.


Badger
 
Oh, da hab ich wohl was vermischt!

Ich schmiede auch all meine packete mit nem 2kg hammer.

Außerdem hatten wir es von rostfreien Damast - Von dem Herr Schneider gleich 10kg oder mehr auf einmal herstellt.

Rostfreien Damast auszuschmieden und normal zu falten, ist wohl unmöglich, deshalb muss eben alles auf einmal passieren. Um das zu erreichen, müssen die Packete ensprechend groß und viellagig sein.

Deshalb die großen Maschinen.
 
Mal angenommen, ich wollte das mit dem rostfreien Damast trotz aller Schwierigkeiten mal versuchen, welche Stähle wären denn dabei sinnvoll, bzw. mit welchen Kombos läßt sich überhaupt ein markanter Kontrast erzeugen ? Reicht ein signifikanter Unterschied des C-Gehalts oder wird das durch die Menge an Chrom u.a. negiert ?

Wenn sich die 2 Stahlsorten nur im Cohlenstoffgehalt unterscheiden, wird der Kontrast wohl nicht sehr stark, weil sich der Kohlenstoff beim Schmieden in beiden Stählen ausgleicht.
Chromhaltiger Stahl wird beim Ätzen soweit ich weiß sehr hell. Wenn die beiden Stähle einen unterschiedlichen Chromgehalt haben, dürfte also ein guter Kontrast entstehen.
 
Chromhaltiger Stahl wird beim Ätzen soweit ich weiß sehr hell. Wenn die beiden Stähle einen unterschiedlichen Chromgehalt haben, dürfte also ein guter Kontrast entstehen.


Laut "Damasteel Handbook" haben die beiden Bestandteile die folgenden Zusammensetzungen :

RWL 34: C:1,05% Si:0,5% Mn:0,5% Cr:14,0% Mo:4,0% V:0,2%
PCM 27: C:0,60% Si:0,5% Mn:0,5% Cr:13,5%

Angeblich ist RWL die helle Komponente. All das erscheint mir etwas obskur, da sie sich ja nur im C-Gehalt und durch die Mo und V-Zusätze nennenswert unterscheiden. Wie kommte es zu dem starken Kontrast ? Und warum ist der Stahl mit mehr C die helle Komponente ?

Gruß,
Scorpio
 
Die Frage, warum ein Stahl im Damast hell oder dunkel zeichnet, läßt sich nicht so einfach beantworten. Die Vorstellung: Mangan macht den Stahl dunkel, Nickel macht ihn hell, ist in dieser Verallgemeinerung nicht richtig. Ein und derselbe Stahl kann in einer bestimmten Kombination hell und in einer anderen dunkel zeichnen. Ich habe das schon mal recht ausführlich erörtert.
Man kann das ganz deutlich am Beispiel eines Dreilagenstahls mit Feile und Buttereisen sehen. Hier zeichnet die Feile dunkel, weil sie gegenüber dem Buttereisen wesentlich mehr C enthält. In Kombination mit 1.2842 zeichnen gute Feilenstähle hell. Das ist wohl eine Frage der elektrochemischen Spannungsreihe.
Im Damasteel unterscheiden sich die Stähle ganz massiv im Molybdängehalt und der molybdänhaltige Stahl wird dem Ätzangriff mehr Widerstand leisten als die andere Komponente und deshalb hell bleiben.
MfG U. Gerfin
 
Hallo erst mal! ich bin noch relativ unerfahren im schmieden u. feuerverschweisen, aber borax bezieh von einem handel für goldschmiede zubehör 1kg ca 6€
Mfg fraks
 
AW: Wie macht sich 1.2562 als Messerstahl?

Du willst doch nicht zwei Helle Stähle mit einander Kombinieren:confused:,dann lieber einen weichen Manganstahl.

Gruß Maik


Diese Frage wurde in einem anderen Thread gestellt, passt aber mit der sich anschließenden Diskussion eher hierher. Daher verschoben.
Gruß
chamenos
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Wie macht sich 1.2562 als Messerstahl?

Hallo Maik,

natürlich würde ich lieber einen weichen Manganstahl nehmen, aber ich habe keine Bezugsquelle dafür.
Über einen Tip wäre ich dankbar (aber bitte keinen Verweis auf den Bezugsquellen-Thread ;))

Gruß

Nandger
 
AW: Wie macht sich 1.2562 als Messerstahl?

Hast du es noch nicht mitbekommen:hehe:,Achim bietet auch Kleinmengen an.
Oder kuck mal nach Stoßdämpfer aus einem Pkw,da hast du auch einen von C 30 bis C 60 und für Außenlagen reicht der auch,wird nur nicht ganz so Dunkel,ist aber noch Passabel.

Gruß Maik
 
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