First Look: Tasmanian Tiger Mil OPS 80+24

Thehunt

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Nachdem Ende September 2021 Tasmanian Tiger (endlich) wieder auf Roadshow unterwegs war, um die kommenden Neuheiten und zwei damals noch Top Secret-Produkte vorzustellen, war klar dasa da ein paar echte Kracher auf dem Weg waren.
Den Mil OPS 30 hab ich hier ja schon vorgestellt:
First Look: Tasmanian Tiger Mil OPS Pack 30

Nun darf ich nachlegen, mit dem Mil OPS 80+24.
Kurzfassung für die Lesefaulen:
Ein Monster, im wahrsten Sinne des Wortes.
Absolut nichts für Gramm-Zähler und Ultraleichtfetischisten, wohl aber für die, die unter unwägbaren Bedingungen durchhalten müssen. Für Leute mit Platzbedarf.
Daher reden wir hier über 80 Liter (auch die sind noch erweiterbar) und 2 mal 12 Liter als „Stille Reserve“.

Bei den Kollegen der Division Schnelle Kräfte schon im Einsatz, haben wir hier einen Schwerlastrucksack, dessen Tragesystem 50 Kilo locker standhält.

(Disclaimer: In den Bildern seht ihr Inhalt mit einem Gewicht von ehrlich gewogenen 22 Kilo.) Ich bin halt auch mehr als doppelt so alt wie die Jungs und Mädels die den Trum mit sich rumschleppen, habt Nachsicht.

Wie sieht das also aus?
So:









Wie man an den Outfits erkennen kann hab ich den Rucksack seit einiger Zeit im Test, ein solch feature-reiches Produkt ist nicht mal eben an einem Vormittag erprobt.

Harte Fakten, wie üblich, bevor wir zum spannenden Teil kommen:
• V2-Tragesystem
• Abtrennung zwischen Haupt- und Bodenfach
• Schneefang mit Schnürzug und Reißverschluss
• Lastkontrollriemen
• Höhenverstellbarer Brustgurt
• Umgelenkter Hüftgurt-Zug
• Umlaufende Bodenkompression
• Stabiler Handgriff
• Höhenverstellbarer Deckel mit Reißverschlussfach
• Trinksystemvorbereitung
• Große Reißverschluss-Frontöffnung ins Hauptfach
• Abnehmbare Seitentaschen mit Reißverschluss mit einem Volumen von je 12 Liter
• Seitliche Einstecktaschen
• Zwei Schlaufen für Eisgerät, Stöcke oder Material
• Gerätehalterung für PRC 117, TRM 6020/21 oder SEM 70
• Helmhalterung
• MOLLE-System

Die Abmessungen betragen 83 x 34 x 21 cm, was sich auf stattliche 4,2 Kilo Leergewicht summiert.
Wie ich sagte, nichts für Ultraleichtfetischisten.
Sicher kann man das leichter bauen, aber der Mil OPS soll eine lange Lebensdauer haben, Lycra ist da eben nicht.

Fangen wir mit den „+24“ an. Dabei handelt es sich um zwei abnehmbare Seitentaschen, die dank reichlich Molle am Hauptkörper variabel zu befestigen sind.



Fest montierte Molle-Riemen, Auslass für Kabel, Trinkschlauch oder Antenne.
Ebenfalls dabei, ein robuster Trageriemen, falls die Tasche als Mun-Träger eingesetzt wird sehr praktisch.



So lass ich mir das Wasser reichen:


3 Liter Wasserblase, 1 Liter Platypus, 0,5 Liter Nalgene und reichlich Luft für mehr.
Die Wasserblase wird unten von einer halbhohen Meshtasche gehalten:


Ebenfalls bei beiden Taschen verbaut, eine Klett-Lasche samt Schlaufe zur Befestigung oben.
Apropos Schlaufe:
Hydrate or die, gerade im Feld kann man neben Mun nie genug Wasser dabei haben.
Beides sackschwer, aber unumgänglich.

Daher hat der Mil OPS neben den Schlaufen in den Seitentaschen auch welche oben im Hauptfach:



Jeweils rechts und links oben an den Seitenwänden angebracht ist hier also noch mehr Raum für das kühle Nass.
 
Hier im Bild eine Thermarest, mein langjähriger Begleiter wenn’s eher kühl zugeht:


Leider eher voluminös, aber guter Schlaf ist wichtig.

So sieht das im Vergleich aus, rechts Wasser, links Luftmatratze:


...der Glöckner lässt grüßen.

Da ausreichend Molle vorhanden ist, kann man bei schwerer Beladung die Seitentaschen dichter am Rücken und damit am Schwerpunkt montieren, sehr praktisch!


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Werfen wir nun einen Blick auf das „Schlafsackfach“.
Ob man es nun als solches nutzt oder Ausrüstung für den schnellen Zugriff dort verstaut, ist es zu klein, ist der Ärger groß.

Geschützt und gestützt wird das Fach durch umlaufende Riemen, die eine aufsitzende oder bei Bedarf auch untenliegende Montage von sperrigen Gegenständen ermöglicht.
Schaumstoffmatten, aufblasbare kleine Boote, Flossen, derlei Dinge.





Gut zu erkennen, die beiden unteren Schlaufen für Eis-, Ski- oder Schießstöcke. Eine Axt passt natürlich auch.
Abschließbare Reißverschlüsse dürfen auch nicht fehlen:


Natürlich auch hier die Kurzfassung zum Bodenfach:
Wie isses mit dem Defence 4?
Kein Thema, passt locker.

Wäre mir aber zu langweilig (und in diesem Falle auch zu warm), daher hier ein komplettes Schlafsetup:
Auf den ersten Blick:


Und hier dann der tatsächliche Inhalt:



Defence 1 mit Liner im Packsack, Meshtasche mit Schnur, Heringen und Bungeecord, 3x3 Meter Tarp, Kopfkissen (Ich sagte es schon, Schlaf ist wirklich wichtig), Goretex-Bivviebag, Reserve-Unterwäsche. Und wieder, reichlich Luft für noch mehr.

Und weiter geht die wilde Fahrt, auf zum Hauptfach. Hab ich mich mal drin verlaufen, so groß ist das….

Spaß beiseite: Um zum Hauptfach zu gelangen gibt es drei Möglichkeiten.
Man öffnet die Abtrennung vom Schlafsackfach und greift von unten rein.
Kennt man, ist praktisch und lange bewährt.
 
Man öffnet den Deckel und greift von oben rein.
Schneeschürze und gesondertes Zugband inklusive:




(Sehr cool übrigens der kleine Knebel, falls der Rucksack doch mal leerer sein sollte, so kann man auch den Eingriff komprimieren)

Durchdacht der Extra-Zipper, der einen schnell ins Innenfach greifen lässt:


Top!

So, diese beiden Möglichkeiten sind super und im Detail wirklich durchdacht umgesetzt, aber nicht wirklich neu.

Das hier schon:


Beidseitig die Frontklappe (für Helme, Fliegerkästen, nasse Ausrüstung, etc.) lösen.
Zum Vorschein kommen Extra-Molle und Shockcord, sowie die oberen Riemen für die schon erwähnten Stöcke. Wer mag kann die Helmklappe abnehmen, einfach die Klettbänder lösen.


Unten die Frontklappe lösen:


Jetzt kann der taktische Nutzer frontal direkten Zugriff aufs Hautfach nehmen, das kannte ich so noch nicht.
Hier im Bild beide Seitentaschen, quer eingepackt.

Eine Besonderheit verbirgt sich allerdings noch unter den Taschen:
Vier verstellbare und bei Bedarf entfernbare Riemen, um Ladung zu befestigen.
Hier am Beispiel der „Wassertasche“:


Gedacht eigentlich für Funkgeräte, daher auch der Zipper zum Eingriff von oben, irgendwie muss man an die Bedienelemente ja drankommen….

Sehr clever.

Da bei der Summe an Ausrüstung schnell einiges an Gewicht zusammenkommt gibt es über der Helmklappe noch einen komfortablen Handgriff:



Kommen wir zur Rucksackseite.
Beidseitig finden wir sehr großzügig dimensionierte Taschen, die Nalgene Oasis verschwindet komplett, die 42 Oz Klean Kanteen passt locker!



Direkt darüber finden wir, ebenfalls beidseitig, zwei Riemen, der obere zur Kompression, der untere (abnehmbare) um Skier, Langwaffen, Ersatzrohre oder ähnliches verlustfrei zu montieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da aller guten Dringe bekanntlich zwei sind, finden sich die Gegenstücke an der Oberseite des Hauptfaches:



Auch hier, Kompression ist fix, Rödelriemen abnehmbar.

Auf zum Deckelfach.
Der Deckel ist höhenverstellbar, der gesamte Rucksack damit überpackbar, und wie!


Die oberen Schnallen dienen der Höhenverstellung, daneben die beiden Durchlässe für Kabel, Trinkschläuche und ähnliches.
Darunter die Schnallen der oberen Lastkontrollriemen.
Ganz klassisch mit Handgriff:



Eine weitere Besonderheit sind die drei Aufnahmepunkte für die Lastkontrollriemen.
Einerseits dienen sie dazu bei extremer Überbeladung nach oben den Schwerpunkt an den Träger zu bringen.
Andererseits bietet das Tragesystem eine solch breite Höhenverstellung, dass von sehr kleinen Rückenlängen bis sehr großen eine optimale Einstellung gewährleistet ist.



Wir waren beim Deckel.
Nebst zwei Klettflächen (hinten und vorne) für Namensbänder und die so beliebten Patches finden wir eine kleine Zippertasche.
Die hatte ich anfangs tatsächlich gar nicht wahrgenommen.


Hier versteckt Tasmanian Tiger ein kleines Reparaturset, mit Schnur und Schnallen. Klasse!


Ich hab hier meine Stirnleuchte drin, passt super.


Das obere Deckelfach ist spartanisch, aber großzügig bemessen:


Ein Karabiner für Schlüssel o. ä., das war’s.
Das Innenfach ist groß genug für ein First Aid Kit, oder wie in meinem Fall extra Power Bank, Kabel und Kleinkram. Gut zu sehen, der Gummizug an den Seiten, damit der Deckel gut abschließt.
 
Nächster Halt, das Tragesystem.

Aus meiner Sicht das absolut Wichtigste an jedem Rucksack. Und wenn man 50 Kilo durch die Heide schleppen soll, dann um so mehr.





Hier handelt es sich um das bewährte V2-System, allerdings mit ein paar Verbesserungen.

Zum einen ist der Hüftgurt fest angebracht.

Ich kann die Fans des Warrior Belt-Systems absolut verstehen, Hüftgurt abnehmen, bestücken, auf zur Pirsch.

Für meinen Anwendungsfall aber überflüssig, daher von mir der Daumen rauf!





Super bequem die Polster, ich hatte keinerlei Druckstellen oder wunde Stellen.

Aber, wie ich nicht müde werde zu betonen, probiert es bitte selber aus!

Jeder Jeck is’ anders und Rücken besonders. Es muss euch passen.





Eine weitere Neuerung: Der Hüftgurt wird doppelt umgelenkt:





Somit zieht man nach vorne und kann mehr Kraft aufbringen, als beim Zug nach hinten:









Sehr breit und fest gepolstert, der Hüftgurt:





Auch die unteren Lastkontrollriemen sind gut platziert.

Für mich hätte es die drei Molleschlaufen nicht gebraucht, aber besser haben als brauchen.



Hier sieht man Teile der Lastübertragung, im Inneren werkeln noch zwei ergänzende Alustreben.





Ein verstellbarer Brustgurt darf natürlich nicht fehlen:





Ergänzend eine Schlaufe für kleine bis mittlere Karabiner, ich hab da meine Handschuhe dran.



Auf der rechten Seite findet sich an der Stelle ein Flachband:





Und natürlich ist der Schultergurt voll verstellbar und gut gepolstert:







Ich hab richtig Spaß mit dem Mil OPS 80+24.

Sehr variabel, sehr groß, wenn nötig, und hochmodular.

Wieder einmal überzeugen mich die Detaillösungen.



Sicher kein Leichtgewicht, aber das ist auch nicht der Fokus.

Hier geht es um maximale Durchhaltedauer und das kann der Mil OPS sehr gut.



Ich bin sehr zufrieden mit dem Rucksack und damit, dass er dabei hilft, unseren Jungs und Mädels das Leben im Feld und ihren Auftrag ein wenig leichter zu machen.







Wie immer gilt, bei Fragen einfach Fragen fragen.
 
Super Review!!!
Die Verwandschaft zum Raid Pack MK III ist nicht zu leugnen. Ist deiner Oliv oder Coyote? Je nach Belichtung sieht das total anders aus...
Viel Freude weiterhin beim durch-die-Lande-tragen
 
Ist mir beim Betrachten der Bilder auch aufgefallen, ist aber tatsächlich Coyote.

In unseren heimischen Wäldern gut getarnt, war überrascht wie gut die Farbe funktioniert...

Danke Dir!
 
Sehr interessant das Review. Unglaublich, was da alles an Funktion reingepackt wurde.
Umso besser, dass du es auch so anschaulich und bebildert erklärst. Das wird beim nächsten Rucksack sehr helfen.

Vielen Dank!

Gruß Th.
 
Freut mich!
Sehr zum Leidwesen meiner Holden hab ich den Basepack 52 geordert, muss mal sehen welcher von beiden bleiben wird..
 
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