Taperedtang
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Hallo,
heute stelle ich ein Fixed aus Niolox + und Vogelaugenahorn mit Backen aus V2A vor. Das Messer ist als Jagdmesser ausgelegt, kann aber auch durchaus als „Allrounder“ genutzt werden. Das Design des Messers habe ich schon vor einiger Zeit entworfen und dieses Messer gebaut. Da es mir im Handling so gut gefallen hat, habe ich es auch beim jetzt vorgestellten Messer aus Niolox + verwendet. Ich habe schon ein paar Messer aus Niolox Stahl gefertigt und beurteile diesen Stahl als sehr leistungsfähigen Stahl. Er lässt sich hoch härten, ist relativ feinkörnig, schnitthaltig und mit ihm ist eine Schärfe erreichbar, die den Kohlenstoffstählen kaum nachsteht. Gemäß der Website von J. Schanz sind, entsprechende Klingengeometrie vorausgesetzt, Schneidenwinkel von min. 15° (Gesamtwinkel) möglich.
Diese Eigenschaften sollen dem als Nachfolger angekündigten Niolox + auch zur Verfügung stehen.
Mein subjektiver Eindruck zur Bearbeitung des weichgeglühten Stahls ist sehr gut. Er lässt sich deutlich einfacher bearbeiten als der Niolox! Das Feilen und Schleifen ist einfacher und das Finishen, insbesondere das Erreichen einer feinen, gleichmäßigen Oberfläche, ist um ein vielfaches einfacher als beim Niolox.
Allerdings bezieht sich meine Aussage zum Finishen des Niolox + nur auf mein Messer, da bei der Wärmebehandlung des Stahls ein Problem aufgetreten ist. Mein Wunsch zur Härte waren 60° HRc, zurückbekommen habe ich die Klinge mit 58° HRc. Das ist für mich jetzt kein Drama, wird aber dem angeblichen Potential des Niolox + nicht ganz gerecht und lässt einen Vergleich bzgl. der Bearbeitung mit meinen bisherigen Niolox Klingen mit ca. 60° HRc nicht zu. Ursache für die geringere Härte war wohl ein Anlassen des Niolox + mit ca. 200° C. Der Niolox reagiert hierbei mit einer Härte von ca. 60° HRc, der Niolox + jedoch nur mit 58° HRc. Um eine Härte von 60° HRc zu erreichen hätte man den Niolox + nur mit 100° C anlassen dürfen. Was lernen wir daraus: Niolox ist nicht gleich Niolox + auch wenn als Nachfolger angekündigt und jeder Stahl braucht eine der Zusammensetzung angepasste Wärmebehandlung.
Zur Zusammensetzung:
Niolox, SB1, 1.4153.03:
C: 0,8 Cr: 12,7 Mo: 1,1 V: 0,9 Nb: 0,7
Niolox +, SB1 +, 1.4197:
C: 0,7 Cr: 14,5 Mo: 1,9 V: 0,6 Nb: 0,8
Aufgrund des niedrigeren Kohlenstoffgehalts und des höheren Chromgehalts gehe ich davon aus, dass der Niolox + korrosionsbeständiger als der Niolox ist. Wer der leistungsfähigere Stahl bezüglich Schnitthaltigkeit und Schneidkantenstabilität ist oder ob beide hier gleichwertig sind, kann ich nicht beurteilen. Falls jemand hierzu Erfahrungen/Informationen hat, wäre es schön diese zu erfahren.
Das Griffholz ist Vogelaugenahorn. Vogelaugenahorn ist keine eigenständige Holzart, sondern ist der Zucker-Ahorn (Acer saccharum) bei dem eine Wachstumsstörung des Kambiums (Wachstumsschicht zwischen Rinde und Splintholz) vorliegt. Das Muster ist relativ selten und somit begehrt. Der Baum kommt in Nordamerika und Kanada vor, aus ihm wird der bekannte Ahorn Sirup gewonnen. Das Holz ist relativ hart, leicht und lässt sich gut bearbeiten. Beim Schleifen riecht es angenehm aromatisch, süßlich.
Die Backen aus V2A habe ich gefeilt und auch am Bandschleifer bearbeitet.
Zu den Daten:
Gesamtlänge: 24,3 cm
Klingenlänge: 11,5 cm
Klingenbreite: max. 32 mm
Klingenstärke: 3,5 mm
Stahl: Niolox + 58° HRc
Griff: Vogelaugenahorn mit 2 x 4 mm V2A Pins befestigt
Gewicht: 182 g
Grüße
Matthias
heute stelle ich ein Fixed aus Niolox + und Vogelaugenahorn mit Backen aus V2A vor. Das Messer ist als Jagdmesser ausgelegt, kann aber auch durchaus als „Allrounder“ genutzt werden. Das Design des Messers habe ich schon vor einiger Zeit entworfen und dieses Messer gebaut. Da es mir im Handling so gut gefallen hat, habe ich es auch beim jetzt vorgestellten Messer aus Niolox + verwendet. Ich habe schon ein paar Messer aus Niolox Stahl gefertigt und beurteile diesen Stahl als sehr leistungsfähigen Stahl. Er lässt sich hoch härten, ist relativ feinkörnig, schnitthaltig und mit ihm ist eine Schärfe erreichbar, die den Kohlenstoffstählen kaum nachsteht. Gemäß der Website von J. Schanz sind, entsprechende Klingengeometrie vorausgesetzt, Schneidenwinkel von min. 15° (Gesamtwinkel) möglich.
Diese Eigenschaften sollen dem als Nachfolger angekündigten Niolox + auch zur Verfügung stehen.
Mein subjektiver Eindruck zur Bearbeitung des weichgeglühten Stahls ist sehr gut. Er lässt sich deutlich einfacher bearbeiten als der Niolox! Das Feilen und Schleifen ist einfacher und das Finishen, insbesondere das Erreichen einer feinen, gleichmäßigen Oberfläche, ist um ein vielfaches einfacher als beim Niolox.
Allerdings bezieht sich meine Aussage zum Finishen des Niolox + nur auf mein Messer, da bei der Wärmebehandlung des Stahls ein Problem aufgetreten ist. Mein Wunsch zur Härte waren 60° HRc, zurückbekommen habe ich die Klinge mit 58° HRc. Das ist für mich jetzt kein Drama, wird aber dem angeblichen Potential des Niolox + nicht ganz gerecht und lässt einen Vergleich bzgl. der Bearbeitung mit meinen bisherigen Niolox Klingen mit ca. 60° HRc nicht zu. Ursache für die geringere Härte war wohl ein Anlassen des Niolox + mit ca. 200° C. Der Niolox reagiert hierbei mit einer Härte von ca. 60° HRc, der Niolox + jedoch nur mit 58° HRc. Um eine Härte von 60° HRc zu erreichen hätte man den Niolox + nur mit 100° C anlassen dürfen. Was lernen wir daraus: Niolox ist nicht gleich Niolox + auch wenn als Nachfolger angekündigt und jeder Stahl braucht eine der Zusammensetzung angepasste Wärmebehandlung.
Zur Zusammensetzung:
Niolox, SB1, 1.4153.03:
C: 0,8 Cr: 12,7 Mo: 1,1 V: 0,9 Nb: 0,7
Niolox +, SB1 +, 1.4197:
C: 0,7 Cr: 14,5 Mo: 1,9 V: 0,6 Nb: 0,8
Aufgrund des niedrigeren Kohlenstoffgehalts und des höheren Chromgehalts gehe ich davon aus, dass der Niolox + korrosionsbeständiger als der Niolox ist. Wer der leistungsfähigere Stahl bezüglich Schnitthaltigkeit und Schneidkantenstabilität ist oder ob beide hier gleichwertig sind, kann ich nicht beurteilen. Falls jemand hierzu Erfahrungen/Informationen hat, wäre es schön diese zu erfahren.
Das Griffholz ist Vogelaugenahorn. Vogelaugenahorn ist keine eigenständige Holzart, sondern ist der Zucker-Ahorn (Acer saccharum) bei dem eine Wachstumsstörung des Kambiums (Wachstumsschicht zwischen Rinde und Splintholz) vorliegt. Das Muster ist relativ selten und somit begehrt. Der Baum kommt in Nordamerika und Kanada vor, aus ihm wird der bekannte Ahorn Sirup gewonnen. Das Holz ist relativ hart, leicht und lässt sich gut bearbeiten. Beim Schleifen riecht es angenehm aromatisch, süßlich.
Die Backen aus V2A habe ich gefeilt und auch am Bandschleifer bearbeitet.
Zu den Daten:
Gesamtlänge: 24,3 cm
Klingenlänge: 11,5 cm
Klingenbreite: max. 32 mm
Klingenstärke: 3,5 mm
Stahl: Niolox + 58° HRc
Griff: Vogelaugenahorn mit 2 x 4 mm V2A Pins befestigt
Gewicht: 182 g
Grüße
Matthias
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