Flachschliff statt Fase?

ibanezmike

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Hallo Messerfreunde!

Folgende Frage stellt sich mir schon länger:
Bei manchen Messern ist der "Flachschliff" nur ca. 1cm von der Schneide selbst weg.

Wenn man so ein Messer schleifen möchte, wäre es da besser den 1cm Flachschliff zu verwenden und diesen Plan aufzulegen am Stein, oder muss bei einem Messer immer eine Fase angeschliffen werden?

Was mich zu dieser Frage bringt:
Schleifvideo von Ray Mears in welchem er eben dieses macht und das Messer auf den Stein Plan auflegt und nur soweit kippt, dass der "Flachschliff" zur Schneide wird.
(das Video geht noch weiter --> Teil 2 und Teil 3, jedoch sieht man im 1. Teil das Ganze am Besten)

Ich hab das bei einem meiner Frost-Messer probiert und muss sagen, dass es
  1. ...leichter ist den Winkel zu halten
  2. ...durch den erhöhten Anschliff sauscharf! wird

Was sagt ihr Profis dazu?
Ich hoffe ich konnte mich einigermassen verständlich ausdrücken und freu mich auf zahlreiche Antworten.

--ibanezmike
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin.

Bitte, bitte: Fase, --- Phase ist was ganz anderes:D
Ich habe es zumindest in der Überschrift geändert.

Was Du bei Deinem Frost (oder Herr Mears in dem Video) vorliegen hast ist ein sogenannter skandinavischer Schliff. Da gibt es keine Fase und die Messer werden (in etwa:D) so geschliffen wie in dem Filmchen.

Gruß
chamenos
 
Der von Dir genannte Anschliff wird auf "scandi bevel/grind" genannt.

Ein Vorteil ist sicher der leicht einzuhaltende Winkel, und eine (zumeist) feine Schneide, die bei entsprechender WB auch dauerhaft sein soll. Der Nachteil liegt allerdings darin, daß bei jedem Schleifen über den ganzen Schliff relativ viel Material abgetragen werden muss, d.h. diese Anschliffart sollte man nie wirklich stumpf werden lassen, bzw. bei größeren Ausbrüchen kommt man meist nur mehr mit Maschineneinsatz oder groben Steinen weiter. Wenn ich jetzt noch die Optik der großen geschliffenen Fläche wiederherstellen will, muss ich relativ viel Zeit aufwenden. Für Holzbearbeitung (Schnitzen, Bushcraft, ...) ist dieser Anschliff allerdings ideal, vor allem mit hochpolierten Flächen um die Reibung beim Schnitzen zu verringern.

Die Rosellis haben auch im Prinzip diesen Anschliff, allerdings ist er bei denen ballig bis auf Null ausgeschliffen, womit´s schon wieder etwas komplizierter mit den Winkeln wird ...


Gruß, C.
 
Danke für die schnellen Antworten!
Woher weiss ich ob ein Messer so einen scandi bevel/grind haben?
Ab Werk hat mein Roselli wie ein normal Flachgeschliffenes Messer ausgesehen (man möge mir den Laienhaften Blick vergeben) - deswegen hab ich bei diesem auch mit dem Lansky eine saubere Fase angebracht :hmpf:
Ich hoffe das war jetzt kein Fehler und ich muss das Ganze jetzt nicht entfernen - schneiden tuts einwandfrei auch mit der Fase.

Bin jedenfalls schon erleichtert, dass das mit dem Schliff auch wirklich existiert und ich mir da keinen Blödsinn einrede.
Bei meinem Frost Messer hats prima geklappt und eines steht für mich fest - der Schliff ist Idiotensicher auf den Banksteinen :D

--ibanezmike
 
Leicht ballige Anschliffe sind "frei schnauze" oft schwierig zu erkennen. Leg´ ein Lineal/Schublehre/sonstiges gerades Teil quer auf den breiten Anschliff und halte es gegen das Licht und man sieht sofort ob der Schliff ballig oder flach ist. Im übrigen schleifen sehr viele ihre ursprünglich flachen skandinavischen Messer mit Fase nach bzw werden die meisten irgendwann ballig ... weils einfach schneller geht. Ich stell bei Gelegenheit mal ein Photo meines Rosell-UHC-Carpenter ein, den ich seit eine paar Jahren zum Schnitzen verwende ...

Gruß, C.
 
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