Flachschliff - Tipps und Tricks

zingzong2005

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GLEICH VORWEG,DAMIT keine Missverständnisse aufkommen:

ALLES HIER BERICHTETE HABE ICH SELBST AUSPROBIERT!

ICH will damit keinem Profi,Hobbymessermacher... auf den Schlipps steigen od mir anmassen dies ein alles umfassendes Tutorial zu nennen.

AUCH soll es nicht so rüberkommen als hätte ich die Weisheit mit Löffeln gefressen.
Das meiste wurde mir selbst nur erklärt od vorgeschlagen!!!

DER Zweck dieses Threads ist einzig und alleine der,dass es anderen Anfängern einmal leichter fallen soll mit dem Flachschliff (Freihand) zu beginnen und sie die nötigen Grundlagen vielleicht alle hier in diesem Thread ,vorfinden.


Hallo
jetzt bin ich,wenn ich mich nicht irre, seit einem guten Monat wieder voll ins Messermachen eingestiegen.

Und umso mehr ich geschliffen habe umso mehr Fragen und Probleme traten auf.

Viele lösten sich von selbst, aber manche, auch nur durch die Hilfe freundlicher MF Mitglieder od div Tutorials und Anleitungsvideos aus dem Net.

Nach dem Bemühen der Suchefunktion, in der Hoffnung,dass ich einen Thread finde,der sich rein um den Flachschliff dreht, wurde ich jedoch nicht fündig.

ALSO dachte ich mir es wäre doch ganz praktisch, wenn es einen Thread gäbe,wo jeder seine Probleme und Lösungen posten kann,damit jemand,der frisch anfängt, gleich weiß worauf er achten muss.

Man kann sich alles in zig Threads zusammensuchen,habe ich gemacht,aber wieso es anderen nicht leichter machen :D

EINES sei schonmal gesagt ÜBEN ÜBEN ÜBEN alles andere hilft leider nichts!

Ich habe gleich,gegen jede Logik mit Werkzeugstahl begonnen, weil ich nicht umsonst Bänder und Arbeitszeit an ungeeigneten Baustahl...verschwenden wollte.


Es soll hier wirklich rein um den Flachschliff an sich gehen, nicht wie man einen Rohling ausflext/sägt/schneidet auch nicht wie man satiniert,finished,...

Soll eine Zusammenfassung von allem sein, was einmal wo gelesen,ausprobiert od von div Messermachern dazu gesagt wurde.

Dann fange ich einfach an all das, was mir spontan einfällt zu berichten.

ANREISSEN der Klingenmitte:

Mit blauem Edding wird die Schneidkante und ein Teil des Messerrückens,bei der Spitze, eingefärbt.

Blau deshalb, weil die später gezogenen Linien, besser sichtbar sind

Zum Anreissen wird ein passender, scharfer Bohrer od eine entsprechend eingestellte Schiebelehre verwendet.

Bohrer legt man auf eine plane Fläche(Glasplatte...) und fährt mit dem Rohling entlang
Somit erhält mein eine schöne gerade Mittellinie.

Verwendet man eine Schieblehre, wird die so eingestellt,dass man dann 2 Linie in der Mitte bekommt, die max 1mm breiten sind.
Bzw je nach Art des Messer bzw dessen Größe kann man dies ja einstellen.
Bei einem 4mm Flachstahl stelle ich sie auf 2,23mm ein

Auf die Linie(n) schleift man dann hin.

VOR dem Start des Flachschliffes

bevor man anfängt, sollte man mal überlegen wie weit man schleifen will und wo der Übergang zum Ricasso hin soll.

Manche markieren das einfach mit einem Edding, ich benutzte jetzt,nachdem das mit Edding nicht so klappte,ne "Schranke"

Klebe mir Kreppband dort hin wo ich auf keinen Fall darüberschleifen will und stelle mir das als "Schranke" vor, die ich nicht überschleifen kann und will.

START

Die einen haben mir geraten ich solle "einfach anfangen",die anderen,dass ich zuerst eine Art Schneidkante schleifen soll und dann den Rest des Flachschliffes danach ausrichten.

So mache ich es jetzt immer und klappt gut.
Was meine ich damit?!

Zuerst schleife ich den Bereich,wo später die Schneidkante sein wird bündig mit den Mittellinien die ich zuvor angerissen wurden.

Danach schaue ich immer,dass ich über diese Kante nicht hinausschleife!

Sprich nicht mehr Material in Richtung Mitte abtrage, sondern nurnoch an den Flanken bis hin zum Klingenrücken.

WEITERS beginne ich immer mit meiner schwachen Hand.
Der Linken.

D.h also da die Linke ja die Haltehand ist,wir schleifen mit der Schneidkante nach oben,beginnen wir mit der rechten Seite des Messers.

Dadurch kann ich später mit der starken Hand(Rechts) Fehler ausgleichen,was die Symmetrie angeht(also wenn die Spitze etwas zu weit nach links gewandert ist usw)was umgekehrt etwas schwieriger ist,sofern man nicht wirklich mit beiden Händen gleich gut ist.

MANCHE schleifen als Rechtshänder auch nur mit der Rechten
Sprich sie schleifen die linke Seite der Klinge mit der Schneide nach oben und die Rechte dann ohne die Hand zu wechseln,mit der Schneide nach unten.

Habe ich nie so gemacht,aber es gibt einige (z.B Harvey Dean )die es so machen...

WAS mache ich weiter:

Wichtig ist die Klinge immer waagrecht hin und her zu bewegen,damit man nicht eine "5cm Marke" bekommt(wenn man mit einem 5cm breiten Band schleift)

Mit dem Daumen der Hand mit der man die Klinge hält kann man auch gut den Kippwinkel usw regulieren(Übungssache-Daumen macht das meiste)

Um die 5cm Marke zu vermeiden sollte man, wenn man dem Ricasso nahe schleift,die Klinge etwas vom Band abheben.

Was meine ich damit?

Der Übergang Ricasso/ Schliff liegt am Ende des Schleifbandes auf, aber die Mitte der Klinge wird leicht abgehoben(zum Körper gekippt),damit man eben besagte Marke nicht reinschleift!

Worauf man auch achten muss ist immer zu schauen wie hoch bin ich schon mit dem Schliff.

Andernfalls schleift man sich eine schöne Ecke am Klingenrücken raus...

!!!!!KÜHLEN ist natürlich auch wichtig!!!!

Da ich Freihand und ohne Handschuhe,Auflage od dergleichen schleife,merke ich schnell wenn die Klinge warm wird und ich kühlen sollte.

ACH ja bevor ichs vergesse!

SUPER Hilfsmittel ist ein SCHLEIFSTOCK

Einfach ein Stück Rundholz und vorne eine Kante reingesägt/gefeilt .

Das hilft enorm, wenn man ohne Handschuhe schleifen will.

a) man ist mit den Fingern der Führungshand(der Hand die eben dazu dient dass man gleichmässig aufdrückt,sprich ist die Rechte die Haltehand ist die Linke die Führungshand) nicht so nahe am Band

b) dadurch kann man gut den Anpressdruck regulieren ohne immer die Angst zu haben ,wenn ich abrutsche ist mein Finger weggeschliffen.

Ich hatte einmal das Vergnügen, dass mein Zeigefinger zw laufendem Band und Abdeckung eines Bandschleifers stecken blieb und mir die Fingerkuppe wegeschliffen wurde,DAHER ohne Schleifstock schleife ich nicht mehr!

SO

wie bekommt man den Übergang Ricasso/Schliff sauber hin.

Naja zuerstmal man braucht viel Übung.
Klappt bei mir auch immer noch nicht 100%

Geht es mit dem BS nicht mehr auszubessern kann man immer noch zu einer Feile greifen.
Später kurz mit dem Bandschleifer die Feilspuren entfernt und es lässt sich mit dem Übergang besser leben.

Aber ein leicht überstehendes Band zu Beginn,dass man dann immer mehr Richtung Schleifplatte zurückdreht, hilft um da einen halbwegs sauberen Abschluss hinzubekommen.

Auch das anheben der Klinge bzw Kippen damit fast nurnoch am Übergang geschliffen wird und sich das Ende des Bandes schön reinlegt, hilft!

Lässt man die Klinge leicht mit dem Band nach unten mitgehen kann man den Übergang schön gerade schleifen.
Geht fast von selbst man muss nur halten.:)

HMM was fällt mir noch ein.
Um einen wirklich ebenen Flachschliff zu bekommen muss man darauf achten wirklich immer die ganze Fläche aufliegen zu haben.
Man kannnsich natürlich auch die ganze Flanke einfärben um genau sehen zu können wo hab eich schon geschliffen wo muss ich noch bzw wieviel gehört bis zum Rücken noch weg.

Sieht man so auch gut aber Edding kann nie schaden.

Sobald man bisschen kippelt od abweicht hat man schon eine Delle .

Überprüfen kann man später, ob alles eben ist, indem man mit einem Eisenlineal darüberfährt(bevorzugt nicht nach dem 240 od 320 Finish;-) )od man benutzt einen Finger ...
Unebenheiten spührt man sofort!

Für feinere Körnungen ist es hilfreich sich eine Schleifplatte mit Mousepad od einer speziellen Schleifmatte(gibt es bei div Messermacherbedarfshändlern) zu bekleben,damit die Bänder nicht so schlackern und vor allem bietet der weichere Grund, unter dem Band, Vorteile was das schleifen angeht.

Es geht leichter, weil sich das Band mehr an die Klinge anschmiegen kann.
Ist auch später beim anbringen der Schneidkante hilfreich,da das Band gerade bleibt+sich nicht wölbt.

WIE schon weiter oben erwähnt der Daumen spielt eine große Rolle beim Schleifen,damit kontrolliert man den Anpressdruck,Winkel, usw.


SO mehr fällt mir jetzt auf die Schnelle nicht mehr ein.


ALLES hier berichtete habe ich von:
MF Mitgliedern,Threads aus dem Forum,Messermachern wie: Martin Stierlin,Marcus Lehrle,Jürgen Schanz,Tom Krein,Peter Abel,Markus Balbach...,der DVD Flatgrinding with Harvey Dean, Videos von www.howtomakeaknife.net und durch selbst rumprobieren...

!!! GROSSER DANKE an alle !!!!
Durch euch ist es mir möglich geworden endlich Freihand zu schleifen und das Messermachen voll auskosten zu können!
Ist zwar alles noch nicht wirklich perfekt aber es wird schön langsam.

Lg
Fred

P.s bei Fragen mailt mir einfach!

JEDER ist HERZLICH dazu eingeladen weitere Tipps und Tricks anzufügen!
 
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Hallo,
toller Thread für jemanden der noch nicht so viel über das Schleifen weiß eine sehr anschauliche Sache! :super:
Nur nach dem Lesen einiger Beiträge bin ich ein bischen zwischen Baum und Borke. Einer beschreibt das Schleifen an Kontaktrad mit der Schneide nach oben, der nächste meint es wäre total gefährlich (einhaken der Klinge in das Band).
Was meinen die Experten, die das ja schon zur Genüge ausprobiert haben?:confused::confused::confused:
Habe leider keinen Thread gefunden in den das besser gepasst hätte.
Danke für eure Antworten:):):)


ist das nur für mich interessant ::confused: ::confused: ::confused: ::confused:
 
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Hallo zingzong2005(und alle anderen),
das ist alles sehr schön erklärt und du hast mir bei meinem Problemthema Freihandschleifen sehr geholfen und viele meiner Fragen beantwortet.

LG Ninja9
 
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Einer beschreibt das Schleifen an Kontaktrad mit der Schneide nach oben, der nächste meint es wäre total gefährlich (einhaken der Klinge in das Band).
Was meinen die Experten, die das ja schon zur Genüge ausprobiert haben?:confused::confused::confused:

Hallo Tum.
Ich schleife immer mit Schärfe nach oben.

Es gibt Schleifbänder die bei der Herstellung an der Nahtstelle überlappend zusammengefügt sind.
Das gibt einen starken Schlag wenn die Schärfe dagegenknallt.
Das ist gefährlich.

Bessere Schleifbänder sind z.B. verzahnt oder auf Stoss zusammengesetzt und von hinten mit einem dünnen Klebestreifen versehen.
Diese Schleifbänder sind sehr laufruhig und nicht gefährlich.

Gruß,
Peter
 
Hallo mir ist eine Sache aufgefallen .In allen Anleitungen von Messermachern aus den USA wird dringend empfolen unbedingt ein neues Schleifband beim schleifen der Schneide zu benutzen .Das habe ich hier noch nie gelesen .Siehe auch die Bilder von Murat .K, hier kann man deutlich ein schon sehr verbrauchtes Band sehen. Wie halltet Ihr das und was sind die Vor und Nachteile. Gruss Rolf
 
Ich schleife auch gegen die Schneide. Bisher ohne Probleme. Mir ist erst 2 x ein Band gerissen (beide Male beim Konturenschleifen), was allerdings auch nicht sooo lebensbedrohlich erschien. Knallt nur etwas.
Den Klingenschliff beginne ich mit ner relativ steilen Fase fast bis zur angezeichneten Klingenmitte und seitlich ca. 10 mm breit. Diese mache ich immer mit benutzen Bändern. Den restlichen Klingenschliff (Löwenanteil der Arbeit) arbeite ich mich mit neuen Bändern langsam zur gewünschten Höhe Richtung Klingenrücken weiter.
 
Also ich schleife, so wie der Großteil, auch mit Schneide nach oben.

Aber einige Rechtshänder machen es ja auch so,dass sie die rechte Seite mit der Schneide nach oben ,die Linke aber mit Schneide nach unten,schleifen.

So macht es z.B Harvey Dean
Wie er auf seiner DVD erklärt nur, weil er sichs so gelernt hat und nicht anders kann.

Ich denke gefährlicher wird es dann wenn man mit der Messerspitze zu sehr ins Band arbeitet vor allem bei den feineren Bändern.
Bisschne verkantet und schon hat man ein problem.

Bevor die Schneidkante angebracht wird bleibt aber eh meistens noch etwas stehen,dass sich die "Schneide" garnicht so wirklich ins Band fressen kann.

Sag niemlas nie,aber zumindest hatte ich mit noch nie n Problem.

Eher dass man nicht zu nahe ans Kontaktrad kommen sollte, weil wenns dir die Klinge fängt, dann lernt die fliegen und das kann ins Auge gehen :glgl:
Am Kopf zischte mir schonmal eine vorbei,seitdem bin ich da extrem vorsichtig geworden.

So wies Flamming Moe beschrieben hat mit zuerst fast bis zur Klingenmitte und dann nach oben arbeiten mache ichs jetzt auch immer.

Wenn ma das mal hat macht das restliche Schleifen nicht mehr soviel Probleme.

Ob neues od gebrauchtes Band ist wohl Geschmacksache.
N neues Band frisst sich schneller rein und man hat zwar mehr Abtrag aber kann auch schneller ne Klinge ruinieren.

N bereits dem Ende zugehendes Band erhitzt die Klinge aber weit schneller was auch nicht ideal ist.

Hat alles Vor und Nachteile.
Wenns Kostenmässig egal wäre würde ich aber ständig n neues Band aufziehen,egal bei welchem Arbeitsschritt.
:hehe:

So hilft eben n Bandradierer um das Letzte aus nem Band rauszuholen.

Lg
 
Hi,

also ich nehm immer komplett neue Bänder. Ich hatte manchmal das Problem wenn ein Band nicht mehr den richtigen Biss hatte, ich ewig an einer Stelle herumgeschliffen habe und mir so das Messer irgendwann komplett versaut habe weil das Band nicht mehr das gemacht hat was ich wollte....

Für ein Messer mit 100 - 150mm Klinge nehme ich pro Seite ein 40er Band.
Ganz zum Schluss wenns fast fertig ist mache ich ein komplett neues 40er drauf, 4 mal über die komplette Klinge drüber und dann auf feinere Bänder gehen.

Kommt natürlich auf die Schleifbandlänge an. Ich hab nen BS 200, Länge der Bänder 1020mm.

Ein Band mit 2000 wird dann wahrsch. ein komplettes Messer bei mir überleben.

Ich hab aus meiner Arbeit gelernt, lieber immer ein schönes scharfes Band für 3€ (komplettes Messer 6€) zum Arbeiten drauf haben als den Rohling ruinieren und 50€ in den Sand setzen....

Die abgenudelten kann man ja für den Griff oder Messerkonturen verwenden.

Mein Motto: wer geizig ist zahlt drauf....vorallem in der Relation Rohling - Schleifband.......
 
Mhhhh...
Das war mal ne echt schöne Beschreibung!!!
Vor allem der Teil von wegen üben üben üben........... Meinem Kolegen habe ich schon zig Krücken ( Schleifhölzer Winkelanschäge usw.)gebaut, aber er bekommt es nicht hin.
WARUM????
Er denkt bei der Arbeit immer darüber nach wie mann das einfacher, oder schneller machen kann und nicht über das Messer das er gerade schleift!!
Ich bin nach wie vor ein Freund des Freihandschliffs, egal ob flach oder hohlschliff. Im Grunde arbeite ich auch nicht anders als oben beschrieben. Nur ohne Holz oder Anschlag.
Was mir auch noch aufgefallen ist. Leute die gut Feilen können, brauchen max. 1-2 Übungsstücke, dann haben sie den Bogen raus. Diese Menschen haben ein Gefühl für Winkel und Anstellung des Werkstücks am Bandschleifer.
Mein Ausbilder (Meister) sagte mir vor 30Jahren.
Durch Feilen, bekommt mann ein Gefühl fürs Material und lernt präzise zu arbeiten. Die, die keinen graden Strich feilen können, werden auch mit der Maschine nicht präzise arbeiten.
Leider musste ich feststellen, DER MANN HATTE RECHT!!!!!!!!!!!!!!

Meine ersten Messer habe ich von Hand gefeilt. Das dauert länger, aber sind im Ergebnis fast identisch mit dem Bandschleiferflachschliff. Nur das ich mit dem Bandschleifer in 2Stunden fertig bin(je nach Größe und Finish). Warum? Mit Übung eben!
Sicher werden Profis nun schmunzeln, frei nach dem Motto: "Das Geht auch in 10-15Minuten"
Sicher, deswegen sind diese Leute auch Profis und ich bin nur ein Bastler. Auf das Ergebnis kommts an.

Mein Rat an alle Anfänger dieses Hobbys ist, greift zur Feile und baut eure ersten Messer mit einfachsten Werkzeugen!
Da reichen gute Feilen, Schleifpapier, Schraubstock und eine Handbohrmaschine mit guten Bohren.
Jeder der damit gute Ergebnisse bekommt, wird den Übergang zu Maschinen als angenehm empfinden und nur wenig frust beim Einarbeiten haben.
Die Paxis hat gezeigt, das umgekehtes vorgehen eigentlich nur teuer ist und am Anfang wenig brauchbares hervorbringt. Die Feile braucht mann immer wieder, wenn auch nur zum "mal schnell" ein Muster in den Klingenrücken zu Feilen.
Sucht euer Heil nicht in Maschinen! Klinge draufhalten und Fertig, ist nicht. Auch nicht mit Anschlägen und Winkeln. Einzige Lösung ist eine gesteuerte Maschine, oder eine Kopierfräse. Da wir aber Einzelstücke in "Handarbeit" bauen, steht diese Anschaffung in keinem Verhältniss.

Sicher wird es viele im Forum geben die nun aufschreien und den Zeigefinger heben, "das geht auch anders herum! Meine Messer sind auch schön ohne das ich feilen kann!" SUPER!! Glückwunsch!!! Es gibt immer Ausnahmen.:super:
Das wahren nur ein paar persönliche Gedanken zu diesem Thema. (Wort zum Sonntag Lach.....)

Grüße

Johannes
 
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mal n Update von mir,weil sichs gerade ergab

Unterthema:Ricasso schleifen

Gestern habe ich mir wiedermal das Harvey Dean Video zum Flachschleifen angeschaut

Als er dann so stark drauf hingewiesen hat,dass die wichtigsten Stellen,wo jeder hinschaut,der Ahnung hat,der Übergang Schliff-Ricasso und der Klingenrücken (ob da eh keien Kerbe drinnen ist wenn der Flachschliff vieleicht zu flach wurde+zuviel Material abgetragen wurde) sind, habe ich mal einige meiner Messer und gekaufte rausgeholt und diesbezüglich begutachtet

Bei meinen ist das mal mehr mal weniger gut gelungen aber was den Klingenrücken angeht keine Probleme

Soweit so gut.:haemisch: (JA ich komme schon noch zum schleifen selbst,keine Sorge )

Da aber dann auch ein Rangerknives bzw ein Busse so am Tisch rumlagen wurder mir auf einmal bewusst,deren Übergang Schliff- Ricasso ist weit BREITER und RUNDER wie bei meinen letzten Messern,wo das ganze doch recht eckig L gehalten ist.

Bei meinem CS Pocket Bushman ist das auch recht schön gemacht nur bei den Victorinox ist es doch eher recht eckig.

Hier mal n Bild um zu zeigen wa sich mit eckig meine:

CIMG3668Small.jpg

CIMG3669Small.jpg


ALSO habe ich meine Unterlagen rausgeholt bzw mir das Dean Video nochmal genauer angeschuat,reingezoomt usw.

Die Theorie war dann schnell wieder da.
Band überstehen lassen (5-8mm) und die Rundung (Übergang Schliff Ricasso)schleifen...

Soweit ja nix dabei dachte ich.
MAch ich doch dann nach dem Härten eh und muss doch reichen...:confused:

Wieder n paar Messer angeschaut und mal mehr mal weniger gut ist mir das gelungen.:staun:

Konnte ich so ja nicht auf mir sitzen lassen also heute Vormittag Bandschleifer an+losgeschliffen

VERSUCH 1:

Ganz normal wie im 1.Post beschrieben, geschliffen,alles soweit kein Problem.

NUR habe ich extra gut 3mm von dort wo der Schliff aus sein soll aufgehört um dann eben auch nen breiten schönen rundne Übergang hinzubekommen.

Nachdem was ich so gelesen hatte,mir mal gesagt wurde usw ging ich von aus,dass ich einfach normal schleife und wenn das mal soweit passt,dann schleife ich den Übergang EXTRA

Also dann eben das Messer schräg zum überlappenden Band halte und versuche die Rundung hinzubekommen.

Da die Auflagefläche dabei aber so extrem klein ist, rutschte ich natürlich das ein od ander Mal ab und versaute mir Teile der Klinge usw.

KANN so ja nicht gehen.
Das war mir dann natürlich schnell klar.

Band langsamer gestellt und mit Gefühl gearbeitet und auf einmal gings besser.
Aber auch mehr schlecht als recht und auch wenns symmetrisch wurde,happy war ich mit der Vorgehensweise nicht.

So sah dann mal das Testobjekt am Ende aus:
CIMG3670Small.jpg


Kann ich mit leben,da das Messer an sich ja eh nur n Prototyp ist.
also egal.

ABER der Ablauf wie ich zu der Rundung kam ,wo sie war usw.sagte mir so nicht wirklich zu.
Viel zu unsicher ,aufwendig usw.

ALso so kanns nicht gehen.

VERSUCH 2:

Nahm mir das hier her und schliff normal los.
http://2.bp.blogspot.com/_MHNtNxFvg...ABe8/-OH-yLyurtM/s1600-h/CIMG3631+(Small).JPG

keine Probleme soweit,Schliff ok,...wieder 3-4mm bis zum geplanten Schliffende übergelassen um dort dann eben die breite Rundung hinzuschleifen.

Plan war gut - Umsetzung mangelhaft!:mad:

Wie bei Versuch 1 startete ich und es ging total schief.

Tief in den Klingenrücken geschliffen,Schneide auf einer Stell zu dünn Übergang war wellig...

Das der Rohling hinüber ist war klar.

Ging es nurnoch darum,das WIESO haut das nicht hin bzw wie machen das die anderen,kann doch nicht so schwer sein, rauszufinden.

Es ist doch nichts anderes zu tun wie das Band überstehen zu lassen Klinge bisschne anheben und das Band die Arbeit machen lassen.

WIESO gehts nicht???? War kurz mal Ratlos:staun:

Rumprobiert bis ich mich dann an die Stelle des Videos erinnert habe,wo er das Band überstehen lässt und die Rundung dann fast von selbst reingeschliffen wird.

NUR wie macht er das.
Mach ich doch genauso,wieso gehts dann nicht AAAAAAAAAHHHHHHH

Und dann ging mir n Licht auf.:ahaa::ahaa::ahaa:

Es geht nicht darum,dass ich mich EXTRA nur um den Übergang Schliff Ricasso kümmere SONDERN es muss im Zuge des schleifens passieren.

D.h also ich lasse das Band ,bevorzugt ein flexibles K120 (mit K60 fing ich an) wenn geht fast neu,5mm überstehen und schleife ganz normal die Riefen des K60 raus .

ABER wenn ich am Rand bin,dort wo der runde/breite Übergang Schliff Ricasso hin soll,hebe ich die Klinge ein Stück weiter als zuvor ab+lasse es schön in die Ecke reinschleifen.

Dann geht es wirklich fast wie von selbst,dass man am Ende n brauchbaren ,je nachdem wie breit man ihn baen will, Übergang hat.

CIMG3673Small.jpg


DAS war meine heutige 2h dauernde Odyssee zum Thema Absichtlich Ricasso ala Rangerknives/Busse schleifen :hehe:
Mir reichts schleifen für heute,relax jetzt bisschen und mach mir n Lanyard *haha*

Vielleicht hilft es ja wem der auch mal mit so etwas kämpft,darum die detailierte Ausführung

Lg
Fred

P.S NATÜRLICH ist jeder ders anders macht,besser macht,...eingeladen hier was zu zu posten DANKE

...
 
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Ja, es hilft!

Ich habe just vorhin die gleiche Arbeit erledigt. Ich benutze zwar meine Schleifhilfe (siehe die beiden Tutorials von mir) aber das Problem ist dasselbe. Band überstegen lassen und mit Gefühl vom Ricasso wegziegen.
Aber: Wenn du so hoch an dem Klingenrücken schleifst, braucht es ja nur einen Hauch zuviel de Guten und du hast ihn vermackelt. Warum hörst du nicht kurz vorher, so 1mm etwa, auf? Ist mir sicherer so, und sieht IMHO auch besser aus.

LG

PP
 
Hi,

Mach doch mal den Anfang mit 24er oder 40er Bändern? Du sparst ein Haufen an Zeit, Geld und Nerven....
(die 24er ab Materialstärke von 3mm alles dünnere mit 40ern)

Ich hab mir letztens 24er für den BS 200 W geholt.... ein Traum......:super: nur zu empfehlen.....

Die ausgelutschten zum konturenfräsen.....:haemisch:
 
@zingzong:

Ich weiß nicht, ob ich mich richtig ausgedrückt hatte bzw. ob du mich richtig verstanden hast.
Wenn man so wie im Bild den Anschliff kurz vor dem Rücken enden läßt, läuft man nicht Gefahr zuviel wegzunehmen.

LG

PP
 

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@ Kanuler:
DANKE für den Tipp.
Normalerwei nehme ich eh 40er aber n neues 60er war eben grade aufgezogen ;-)

Apropo ne weichgeglühte Feile z.B lässt sich mit nem 60er bzw 80er besser schleifen, wie mit nem 40er...keine Ahnung wieso od liegts an meinen Bändern (VSM von Scharnau)
Nur mal so am Rande erwähnt.

@ painless.
AH versteh mit Bild ist es einfacher.
Habe normalerweise ja kein Problem mit dem oben zu viel wegschleifen

Nur heute, beim extreme Übergänge schleifen bzw bis ich draufkam wie ichs am besten mache,hatte ich damit dann auch noch zusätzlich zu kämpfen...

DANKE aber für den Hinweis
 
Habt ihr eigentlich an den Kanten eurer Schleifbandauflagen einen Radius oder eine scharfe Kante.
Ich hab da bis jetzt eine Kante und bin immer noch am zweifeln, ob ich da jetzt wirklich mal einen Radius anschleifen soll. Und wenn ja, wie groß?
 
Hi,

ich hab die Schleifauflage von bullet101, die ist gerade.
Ich persönlich verstelle das Schleifband so, das es ca. 5mm übersteht und schleife so den Ricassoradius.

Grüße

Painless
 
Die hab ich auch :p
Beim schruppen mit den 60ern bring ich mit der Übersteh- Methode auch recht schöne runde Übergänge hin.
Nur hab ich das Problem, das die feineren Bänder zum Schlichten (400er) zu steif sind, sich nicht an den Radius im Ricasso anlegen und mir, wenn ich nicht aufpasse, regelrecht eine Kante oder sogar einen Minischlitz in den Übergang fräsen.
Bänder wären von 3M, vom Hirschler.

Irgendwie nicht Hitverdächtig...


Teilweise feile ich das Ricasso mit der Rundfeile vor. Aber optimal ist das auch nicht.
 
Ich hab auch so ne Platte von bullet101
Geht Einwandfrei.
Schleife damit auch die Fingermulden und jede nur erdenkliche Rundung
Das Band legt sich da ja eh schön über die Kante(n)


Ja das mit Kante reinfräsen usw hab ich heute alles erlebt :staun:

Ich greife ja auch oft mal zur Feile bevor ich mir mit dem Bandschleifer n Messer ruiniere.

Vor allem beim Ricasso ist da ja immer die Gefahr,dass man auf der einen Seite immer weiter Richtung Griff wandert, ABER auf der anderen einfach nicht weit genug nach hinten kommt um auf einer Linie zu sein...

Darum ist es mir oft schneller und sicherer ne Feile zu nehmen.

Nichts nervt aber mehr wie wenn man auf beiden Seiten nen super Schliff hinbekommen hat und dann feststellen muss ,dass die Übergänge um 1-2mm von einander abweichen :mad:

Hilft wohl nur üben :glgl:
 
Ja, üben hilft :steirer:

Ich nehme nie eine Feile ,weil ich nämlich nicht gut feilen kann! Viele Wege führen nach Rom, es gibt hier Leute, die feilen nur, ich z.B. nehmen nur den BS.
Allerdings verwende ich anfangs sehr grobe Bänder, 36er von Scharnau, die eigentliche Endposition zum Ricasso mache ich aber erst so mit 120er, damit arbeite ich mich Vorsichtig Richtung Klingenende. Bei 180 hört ich auf! Dann gehts mit der Schleifhilfe, natürlich wieder von bullet101 weiter bis zur gewünschten Körnung, Satinieren oder eben Hochglanz. Hoffe, es war verständlich.

PP
 
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