Flecken auf Damastklinge - wie entfernen?

HerbertR

Mitglied
Beiträge
215
Guten Tag Experten,

ich habe ein Problem mit einer Damastklinge.
vor einiger Zeit brachte mir ein Freund sein kleines Jagdmesser zum Schärfen.
Damals war die Spitze der Klinge etwas heller als der Rest.
In der Zwischenzeit hat ihn die helle Spitze wohl gestört und er hat mit Zitronensaft versucht die Klinge "gleichmäßig" zu bekommen.
Das Ergebnis ist auf dem dritten Bild zu sehen.
Nun habe ich das Messer bekommen mit der Bitte die Oberfläche wieder zu richten.
Leider weiß ich nicht wie. Ich habe schon versucht mit sehr feinem Schleifpapier (P600, 800, 1000) die Klinge zu schleifen, was zwar eine kleine Verbesserung brachte, aber nicht wirklich erfolgreich war.
Hat jemand eine funktionierende Lösung für mich?

Jagdmesser_1_Web.jpg Jagdmesser_2_Web.jpg Jagdmesser_3_Web.jpg
 
Guten Tag Experten,
Leider weiß ich nicht wie. Ich habe schon versucht mit sehr feinem Schleifpapier (P600, 800, 1000) die Klinge zu schleifen, was zwar eine kleine Verbesserung brachte, aber nicht wirklich erfolgreich war.
Das kommt auf die Vorbehandlung an. War die Oberfläche fein abgeschliffen, müsste es so gut funktionieren. Einfach so lange schleifen bis alles auf einem Einheitlich hellen Stand ist. Wundert mich etwas das es nicht klappt, auf dem ersten bild sieht es recht fein gefinisht aus.

Ich benutze aber keinen geraden Stock etc. als Auflage sondern habe das Schleifpapier direkt in den Fingern so dass die Kuppen einen weichen Schleifuntergrund darstellen.
Notfalls zum 1000er Schleifpapier noch einen feinen Polierschlamm zugegen, z.B. extern gelben belgischen Brocken anreiben (evtl auch vorsichtig am Messer könnte aber punktuell zu stark abreiben) oder feinen Ceranfeldreiniger/Putstein/Diamantpaste/oxidGrün/(Zahnpasta), etc.
Vorher immer testen ob die Körnung auch fein genug ist!

Schönen Abend,
Eisenbrenner
 
Hallo,

liegt hier vielleicht ein Härtefehler vor? Wenn ich den Hammer eines Backlocks partiell härte ist dieser auch dunkel und der Rest hell.

Eine Damast Klinge im montierten Zustand nacharbeiten ist meines Erachtens kaum möglich. Kaffee Muster sind nur oberflächlich und nach Gebrauch der Klinge genauso wenig erbaulich wie der jetzige zustand. Ätzen mit Säure greift den Griff stark an. Dann hat man da die Probleme.

Ein Video von Jürgen Schanz zeigt wie er ein komplettes Messer mit Griff ätzt. Darauf angesprochen sagte er dass das nur mit Wüsteneisenholz geht. Ich habe es noch nicht versucht. Wenn ein Härtefehler vorliegt ist dann das Ergebnis eh gleich.

Grüße

DHO
 
@DHO
Wo hast du denn das Halbwissen her???
Die Muster sind immer vergänglich außer sie sind tief geätzt und das will man wirklich nur in eher seltenen Fällen.
Dementsprechend ergibt auch Kaffee/Phosphorsäure eine schöne, normal haltende Oxidschicht die sich natürlich im Gebrauch verändert.
Braucht halt bischen länger
Schneidest du hauptsächlich trockenes Schnittgut verschwindet die Schicht mit der Zeit, ansonsten wird sie (teils stellenweise) stärker.

Da ich hautpsächlich mit diesen Messern Esse oder Koche reicht es die Schicht wieder einheitlich aufzuhellen und ich ätze so gut wie nie neu.

Man kann wohl relativ viele Materialien mitsamt griff Ätzen, Knochen Elfenbein oder Zahn gehört natürlich nicht dazu.
Gibt hier einen eigenen Thread drüber.
Probieren musste ich es noch nie.
Notfalls nochmals mit Wachs versiegeln.

Grüße,
Eisenbrenner
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Leute,
vielen Dank für die verschiedenen Tipps. Da werde ich am Wochenende einen nach dem anderen ausprobieren und euch dann berichten was funktioniert hat.
Natürlich auch mit Bildern.

Danke.

Gruß Herbert
 
Hallo Leute,
also ich habe am Wochenende verschiedenes versucht:

- blank schleifen und in Kaffee ätzen hat den Unterschied nicht deutlich genug ausgeglichen.
Die Klinge war/ist stark angeätzt, die Schichten sind mit dem Fingernagel zu spüren.
Eventuell ist deshalb die Wirkung nicht stark genug. :confused:

- dann habe ich ziemlich stark geschliffen angefangen mit K120 wieder rauf bis K600 anschließend angefangen zu ätzen.
Ätzmittel: 2/3 Wasser und 1/3 Schwefelsäure 96% techn. . Behälter war ein kleiner Glaskolben, in dem die Klinge gerade so Platz hatte.
Da habe ich dann zuerst den hellen vorderen Bereich ca. 10 Minuten angeätzt.
Anschließend die komplette Klinge weitere 10 Minuten geätzt.
Danach abwaschen, mit Seife waschen, mit Scotch-Band abreiben.
Ergebnis:
Der Unterschied war immer noch deutlich sichtbar.
Nach dem ersten Ätzen war anscheinend das Ätzmittel verbraucht. War nicht mehr warm und ein kleines Stück Puddeleisen war von der Säure vollkommen unbeeindruckt.

Anschließend neues Ätzmittel angemacht: 1/2 Wasser und 1/2 Schwefelsäure
Den vorderen Bereich nochmal 10 Minuten ätzen.
Nochmal für weitere 10 Minuten die komplette Klinge ätzen.


Das Ergebnis ist noch nicht wirklich gut, aber deutlich besser als vorher.
Das muss jetzt erstmal der Kunde beurteilen.
Nun die Bilder:

Jagdmesser_Nachbeizen_1_Web.jpg Jagdmesser_Nachbeizen_2_Web.jpg
 
Zurück