Flohmarktfund und wie nun weiter?

Alibion

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Hallo allerseits,

mein Name ist Martin und ich bin schon seit einiger Zeit Messerfan. Jedoch bisher großen Teil bezüglich neuer Messer.
Nun hab ich auf dem Flohmarkt 2 Messer errungen (AK 47 CCCP Bajonet, und F.Herder A.SN Solingen Bajonett Odeonwerke Solingen evtl.)
Das Herder Bajonet ist in mittelmäßigem Zustand (schwarze Klinge, wohl Flugrost und auch mehr.)
Es wird im Forum viel über "entrosten" gesprochen und ich hab von "Schrubben" bis "legs in die und die Säure" schon einiges gelesen.
Möchte das gute Stück gern wieder aufpolieren aber hab nicht wirklich Ahnung :-(
Hat jemand den einen oder anderen Tipp?

Vielen Dank schon mal

Martin
 
Hallo Martin und willkommen im Forum!

Eine komplette Aufarbeitung (Restauration) der Klinge würde aus meiner Sicht folgendermaßen ablaufen:

Klinge händisch abziehen.....SiC Schleifpapier o.Ä. (je nach schwere der Beschädigung Grob genug anfangen) und hochschleifen auf ca. 600er Körnung.
Danach neu brünieren.
Damit sollte die Klinge wieder ihre Ursprüngliche Gestalt haben.
--> Der "used-look" ist dann allerdings weg.

Fotos und deine genauen Vorstellungen vom Ergebnis würden eine detailierte Vorgehensweise erleichtern.

lg ibanezmike
 
Also wenn du den "used"-Look beibehalten willst, würde ich mit einem 400er / 600er SiC-Schleifpapier (je nach Stärke des Rostes) mal den Flugrost entfernen und danach das ganze mit Öl behandeln.
Öl schadet auch dem Holz am Griff nicht (ganz im Gegenteil).

Ob das Schleifpapier die BESTE Wahl ist (oder obs was besseres am Markt gibt), kann ich dir nicht genau sagen, aber damit bekommst ihn sicher weg.

Nach der "Säuberungsaktion" ist eine kontinuierliche Pflege das Um&Auf um auch länger an deiner investierten Arbeit Freude zu haben.

--ibanezmike
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja mit neuem Holz für den Griff werd ich etwas nervös. Die Schrauben sehen arg verlebt aus und ich bin mir nicht sicher ob ich das Federwerk für den Bajonettverschluss wieder rein bekommen wenn ich da anfange was auseinander zu schrauben.
Was genau ist brünieren?
Wirklich ahnungslos hier :confused:
Vor allem die KLinge hätte ich gerne wieder sauber und geschliffen.

VLG!
 
brünieren ist ein chemischer Vorgang, bei dem die Klinge von aussen "angeäzt" wird um eine erhöhte Rostverträglichkeit zu gewährleisten.
Die meisten Klingen die brüniert wurden sind dann schwarz / anthrazit färbig (hast du bestimmt schon mal wo gesehen).
Im Falle des Bajonettes ist eine Brünierung gemacht worden.
Hierzu muss die Klinge komplett neu abgezogen werden.......pikobello und dann eben in die Brünierlösung getaucht werden.

Brünieren

......dann ist der "used"-Look der Klinge allerdings weg und die Klinge sieht aus wie NEU!
An deiner Stelle würd ich lediglich den Rost entfernen (wie im oberen Beitrag geschrieben) und das Ganze mit Öl behandeln, sodass keine neue Korossion stattfinden kann.

Den Holzteil des Griffes kannst du auch nur oberflächlich mit dem 600er Schleifpapier behandeln, um die oberste Schicht schöner zu bekommen......danach ebenfalls Ölen, bzw. mit Holzschutz behandeln.

Hoffe damit geholfen zu haben
--ibanezmike
 
Hallo
Restaurieren oder konservieren ist die Frage. Jedes Restaurieren, wie Schleifen, Schärfen, Hölzer erneuern, brünieren (schauder), Schrauben vergurken oder gar lackieren, mindert den Wert eines historischen Stückes. Du wirst ein Bajonett vermutlich nicht "benutzen" wollen, wozu also?
Konservieren hingegen ist unerlässlich, da einem weiteren Verfall vorzubeugen ist. Rost entfernen z.B. mit Putzwolle wie NevrDull oder ähnlichem, Schrauben und unzugängliche Ecken mit Kriechöl behandeln. Für Holz empfiehlt sich Schaftöl, schleifen würde ich auch hier nicht, jeder Fleck gehört zur Geschichte.
Nur meine persönliche Meinung. Glückwunsch zum Flohmarktfund.
Gruß Frank
 
Vielen Dank für all die nette Hilfe!!
So hab ich mir das auch vorgestellt, konservieren, sonst könnte ich mir ja auch eine der vielen Repliken die ich im Netz gesehen habe kaufen. Das ist dann denke ich besser so!
 
Hallo Alibion,

ich hab vor einigen wochen von meinem nachbarn einen Österreichisches Bajonett ergattert, er wollte es am flohmarkt verscherbeln :( naja, jedenfalls hab ich das messer auch aufgearbeitet (wurde jahrelang als rüben & etc. Messer benutzt)...

Ich hab mein's erst mal ein paar tage samt der scheide in Diesel oder Heizöl eingelegt, das dürfte ein wenig helfen den Flugrost aufzulösen, der wird dann mit einem feinem wasserschleifpapier (K800) der flugrost beseitigt, am Holzgriff würd ich gar nicht viel machen... bei mir hatte es gereicht, den griff zu polieren, zuerst manuell mit einem baumwolltuch, danach mit einer alten kerze (reines paraffin & bienenwachs also ohne so farbzusätze ;) und ner baumwollscheibe in den griff einpoliert (;
wenn möglich reich ich bilder davon nach, hab zurzeit leider keine kamera...

und vegiss nicht,weniger is mehr !

Viel Erfolg und Spaß noch mit deinen (2) Bajonett,

Thomas
 
Tut es zur Reinigung in Sachen Öl auch Ballistol? Davon höre ich von einem befreundeten Messerliebhaber immer die tollsten Dinge?
Die Polierwolle habsch schon bestellt hehe.
Wie ist das eigentlich, das Herder Bajonett ist relativ stumpf (war wohl ja auch eher zum stechen gedacht), das AK47 ist viel länger (38cm Klinge) und auch relativ scharf?
Gibts beides oder sollte man dem Herder auch wieder etwas Schärfe zukommen lassen?
 
...das AK47 ist viel länger (38cm Klinge)...
Ich habe die Befürchtung, daß Du hier geleimt wurdest. Ein, wie Du schreibst, "AK 47 CCCP Bajonet" in dieser Länge gab es nicht. Seit einiger Zeit sind in verschiedenen Auktionshäusern und auch im Privatverkauf solche "Nachbauten" :teuflisch unterwegs, ua. beworben mit: riesiges russisches Militär Bajonett CCCP AK-47 Neuware sehr selten zu erhalten in dieser Größe rostfreier Klingen Stahl 440 ca.55cm Länge Echtholzgriff Klinge mit Blutrinne mit Bajonettscheide AK-47 Bajonette in verschiedenen Größen von 27-55cm auf Lager" (Bespielbild siehe Anhang).
Diese Geräte haben nichts, aber auch gar nichts mit AK 47-Bajonetten/Seitengewehren zu tun.
 

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Dein Bild sieht meinem doch sehr ähnlich.
Geleimt kann man jedoch nicht direkt sagen da ich nicht viel für bezahlt hab und es mir vom Aussehen her gefällt. Daher würde mich dies nicht extrem schmerzen :steirer:
 
Hab jetzt etwas rum probiert mit Ballistol. Macht die Sache schon etwas schöner, aber leider sind auf der Klinge diverse Roststellen gröberer Art zu sehen. Jetzt frag ich mich, wie soll ich die weg bekommen ohne den Brünierungslook zu entfernen. Die KLinge ist ja schwarz soweit. Geht das wirklich durch wochenlanges "in Öl einlegen" weg und halten die Griffhölzer das Öl aus?
 
das in öl einlegen ist nur gedacht um den flugrost ''einzuweichen'' um ihn besser von der klinge abzulösen, du musst dir das vorstellen wie etwas eingebrenntes im kochtopf, auch das bekommt man mit einweichen normalerweise wieder sauber (;
wenn der oxidationsvorgang schon so weit fortgeschritten ist, sprich der rost hat sich schon direkt in die klinge reingefressen (rostnarben) hilft es nur noch diese rauszuschleifen, aber entferne doch einfach den flugrost und gut is... wie gesagt weniger ist mehr (;

ah und ich denke das holz wirds dir nicht böse nehmen, du musst aber damit rechnen, das es eben mit öl vollgesogen ist und stark ölig wird/ist...
ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen, bei mir hat diese technik hervorragend gwirkt (;
ach, und wenn du eine ähnliche patina erzeugen willst, tränke ein küchen-krepp tuch in unverdünnter essigessenz und wickle damit die klinge ein und lass sie so lange ''ätzen'' bis der gewollte grad erreicht ist :)


Grüße Thomas
 
Das mit dem Öl kann ich nicht nachvollziehen.

Soll jeder machen wie er mag, aber ein guter u. billiger Rostlöser ist Cola.
Schmeiß das Ding da für zwei Tage rein u. geh mit der Drahtbürste drüber.

Drahtbürsten gibts auch als Aufsatz für Bohrmaschinen.

Wenn Du mit dem Ergebnis zufrieden bist, Klinge erwärmen u. mit Bienenwachs bepinseln. ( Rostschutz)

Grüsse, ...
 
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