Focus Stacking mit Allen Elishewitz

pitter

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... nicht mit ihm sondern mit einem Saboteur von ihm. Der hier: http://www.messerforum.net/showthread.php?110951

Worum gehts? Um die Schärfentiefe bei Messerbildern, bzw. am Mangel an derselben :)

Solange man Messer direkt von oben fotografiert (Bildebene und Sensorebene sind parallel) , hat man keine Probleme mit der Schärfentiefe. So dick sind Messer ja nicht, auch nicht die von Jürgen :p Abblenden auf 5,6 max 8 (für Crop 1,5) reicht dicke und gleicht auch leichte Fehler beim Fokussieren aus. Alles recht problemlos und an sich auch die sauberste Art Messer zu fotografieren, wenn man dokumentieren (!) will. Nur aus diesem Blickwinkel entsprechen die Proportionen auch der Wirklichkeit.

Manchmal muss man aber leicht schräg aufs Messer fotografieren. Weil sich irgendwas drin spiegelt, weil man nicht anders heran kommt usw. Manche mögen das auch, weil man so auch ein wenig von der Unterseite sieht. Und schräg von vorne wird - durch die Perspektive - die Klinge "länger" und der Griff "kürzer". Das kann man - meiner Meinung nach - begrenzt (!) so machen. Aber wenn Dir dann auf Bildern nur noch Klingen ins Gesicht springen, man aber die Proportionen nicht mehr erkennen kann, ist das unter dem Gesichtspunkt "Produktfotografie" quatsch.

Egal wie, leicht schräg geht in der Regel auch noch ohne Probleme. Das sieht dann in etwa so aus, bei Blende 11, Crop 1,5

elishe.jpg


Bekanntermaßen wird die Schärfentiefe größer, je kleiner die Blende ist (kleine Blende, große Blendenzahl). Ich hätte also also auf f16 abblenden können, wenn ich mit der Schärfentiefe nicht hingekommen wäre. Beliebig weit geht das Spiel nicht. Ab einer gewissen Blende (welche das ist, ist - vereinfacht - vom Format abhängig) steigt zwar die Schärfentiefe weiter an, die Beugung (insgesamte Unschärfe, weil sich die Lichtstrahlen an den Blendenlamellen brechen) nimmt aber zu. Auf deutsch, das Bild wird matschiger.

Bei Webbildchen ist das nicht ganz so dramatisch, aber kleiner als f22 bei Crop 1.5 würde ich nie wählen (und das ist schon kritisch).

Einschub: Mit den Winzsensoren der Kompaktknipsen hat man zwar eine größere Schärfentiefe. Plöderweise kommts da aber viel früher zu den negativen Effekten der Beugung. Das skaliert mit der Sensorgröße. Sprich, das, was Kompaktknipsen sagen wir mal bei Blende f8 an Schärfentiefe haben, braucht bei meiner Kamera schon f16, bei Kameras mit größeren Sensor muss man noch weiter abblenden. Andersherum, je größer das Format, desto später treten die Effekte der Beugung auf. Summasummarum und einfach gesprochen nivelliert sich das aus. Dass Kompaktknipsen meist keine kleinere Blende als f8 zulassen, liegt genau an dem Effekt der Beugung: Wäre die Blendenöffnung noch kleiner, würde das ganze Bild unscharf werden.

Also:

1. Das Erweitern der Schärfentiefe durch kleine Blenden hat praktische Grenzen.

2. Je schräger ich auf das Messer fotografiere, desto mehr Schärfentiefe brauche ich. Das ist ja auch logisch. Von oben fotografiert muss der Bereich scharf sein, der der Dicke des Messers entspricht. Sagen wir mal 20mm oder so. Schau ich schräg drauf, misst die Entfernung der Schärfebene, in der die Spitze liegt, bis zu der Ebene, in der das Griffende liegt, schnell mal 20cm. Also das Zehnfache. Das bekommt man so ohne weiteres eben nicht mehr alles scharf.

Und so sehen die Bilder dann auch aus. Mitte scharf, Spitze unscharf, Griffende unscharf.

Mal zwei Beispiele:

Hinten scharf
elishe_001.jpg


Vorne scharf (14cm weiter weg, als das erste Bild, alles aus der gleichen Richtung, Kamera war auf Einstellschlitten)
elishe_002.jpg


Das mit "Mitte scharf, Rest unscharf" lass ich mal weg.

Fotografiert habe ich wieder mit Blende 11. Blende 16 war etwas besser. Aber selbst bei Blende 22 bekomme ich nicht alles scharf - zudem wird das Bild insgesamt unschärfer (Beugung, s.o.). Es gibt keine einfache (tilt/shift lassen wir hier mal weg) Möglichkeit, das Messer aus dieser Perspektive scharf abzubilden

Lösung:

1. Andere Perspektive. Je weiter senkrecht ich das Messer fotografiere, desto weniger Schärfentiefe brauche ich

2. Fokus Stacking :ahaa:

Ist im Prinzip ein uralter Hut. Kommt aus der Mikroskopie/Makrofotografie. Und nachdem es genug Software gibt, die einem a bisserl Arbeit abnimmt, machen das auch Müller und Maier. Ich bisher nicht, also habs ichs mal ausprobiert.

Das Prinzip ist simpel: Man macht zig Bilder eines Motivs, auf jedem ist ein anderer Bereich scharf. Voraussetzung: Die Bilder unterscheiden sich nur in der Schärfeebene. Belichtung, Weisabgleich usw. müssen identisch sein.

Alle Bilder werden in Ebenen (kann man sich wie Overheadfolien vorstellen) übereinandergelegt, man radiert das Unscharfe weg und lässt das Scharfe stehen. Wenn - wie in meinem Fall hier - 27 Bilder in ebenso vielen Ebenen aufeinander liegen, ist das Arbeit.

Was das Ganze auch nicht einfacher macht: Egal, ob man die Kamera an einem festen Standpunkt lässt und mit der Entfernungseinstellung das Objekt "abfährt". Oder ob der Fokus fix ist, und man die Kamera bewegt: Es ändert sich Bild für Bild der Abbildungsmaßstab. Das Motiv ist also auf jedem Bild unterschiedlich groß. Nicht viel, aber eben unterschiedlich groß. Das muss man dann Bild für Bild anpassen. Na viel Spaß.

Zum Glück hat der Mensch Software erfunden, zum Beispiel:

Combine ZP http://www.hadleyweb.pwp.blueyonder.co.uk/CZP/News.htm (mit dem probiere ich gerade rum)

oder Helicon Focus, Enfuse usw. Die machen alles automatisch: Scharfe Bereiche stehen lassen, unscharfe Bereiche löschen, Abbildungsmaßstab anpassen. Das versuchen die Programme jedenfalls alles automatisch zu machen. Ok, ausprobiert:

Kamera auf den Einstellschlitten, das ganze Gedöns aufs Stativ, Kabelauslöser dran, alles auf M und knipsen.
Dann alle Bilder ins Programm reinladen, rechnen lassen und schwupps kommt das raus:

elishe_003.jpg


Das war allerdings glatt gelogen. Nach vielen Versuchen ist das gezeigte Bild das erste vorzeigbare. Fehler hats immer noch.

  • Testreihen, damit man ein Gefühl bekommt, wie viele Bilder man braucht
  • Ausprobieren, was besser ist: Kamera fix, mit der Entfernungseinstellung alle Bereiche durchfahren. Oder Fokus fix und Kamera bewegen (habe ich gemacht)
  • Ausprobieren, welcher Algorithmus besser rechnet
  • Wenns gar nicht funktioniert, neuer Aufbau, andere Perspektive
  • Wenns immer noch nicht geht, Untergrund tauschen (das Muster im gezeigten Bild ist eher ungünstig)

And so on. Und das, was gerade funktioniert hat, muss dann beim nächsten Motiv nicht unbedingt funktionieren.

Im worst case muss man eben doch manuell ran. Alle Bilder in Ebenen anordnen, Maßstab anpassen, den Pinsel in die Hand nehmen und das Unscharfe aus dem Bild radieren. Da wird dann das Bild teurer, als manches Messer ;)

Probierts aus, Focus Stacking macht Laune.

Pitter
 
den Pinsel in die Hand nehmen und das Unscharfe aus dem Bild radieren.
Probierts aus ... macht Laune.

Aber heute war ich schnell genug. Was für ein Satz. Und die Erkenntnis das ich manches lieber nicht sehen möchte. :D :steirer:

Perspektivisch hast du jetzt aber ne Stummelklinge, und ich hab schon bessere Bilder von dir gesehen, die vermutlich weniger aufwändig waren.
Ist eine nette Spielerei und mag für manches angebracht sein, ev. bei grösseren Fixed, oder weiß der Geier was,
aber bei Klappern mit 3"-4" Klingen würde ich mir das nicht antuen wollen.

Du brauchst ne mFT, mit Crop 2 wird das viel entspannter, weniger Bilder, und überhaupt.
 
Perspektivisch hast du jetzt aber ne Stummelklinge, und ich hab schon bessere Bilder von dir gesehen, die vermutlich weniger aufwändig waren.

Das Bild war mir wurscht, mir gings erstmal um die Technik.
Bei Messern werde ich das nie brauchen, ich fotografiere Messer niemals so schräg. Bei Bildern von Schaltungen bei Lampen oder bei Makros (ab 1:1) von Bauteilen oder irgendwelchen Details an Messern (da macht man das eben in die Tiefe) kann das sinnvoll sein.

Außerdem, wer nichts dazulernt, bleibt dumm.

Ist eine nette Spielerei und mag für manches angebracht sein, ev. bei grösseren Fixed, oder weiß der Geier was

Zum Beispiel. Muss man halt ausprobieren, ob das mit wenigen Bildern funktioniert. Dann geht das auch flotter.

Du brauchst ne mFT, mit Crop 2 wird das viel entspannter, weniger Bilder, und überhaupt.

Nein. In der Praxis ist die zur Verfügung stehende Schärfentiefe quer durch alle Formate immer gleich. Das, was Du gewinnst, kann ich mit der Blende wettmachen*.

Du musst schon lesen mein Junger Padawan :steirer:

Pitter

*Gilt BTW auch fürs Rauschen. Großes Format - weiter abblenden - dafür wieder höhere ISO Zahlen möglich. Bei dem, was *ich* mache, also eben nicht Fotografieren bei offener Blende, nivellieren sich Vor- und Nachteile unterschiedlicher Sensorformate ziemlich aus. Was hilft, sind moderne Sensoren plus massiv viele kleine Pixelchen.
 
Coole Sache, das wollte ich auch schon lange mal bei Pflanzen-/Tiermakros ausprobieren (natürlich nur, wenn sich nichts bewegt).

Kamera fix, mit der Entfernungseinstellung alle Bereiche durchfahren. Oder Fokus fix und Kamera bewegen (habe ich gemacht)
Hast du beides mal ausprobiert? Ergibt das dann unterschiedliche Bilder, da du beim Kamera bewegen ja immer minimal die Perspektive änderst?

Liebe Grüße,
Stephan
 
Moin

lohnt da nicht, wenn man das häufiger braucht, ein Balgengerät oder irgendwas aus der Tilt/Shift-Ecke?



Alx
 
Shiften bringt nichts, aber Tilt, keine Software, als Krücke für etwas, das der olle Scheimpflug schon vor über 100 Jahren optisch gelöst hat. - Stimmt zwar nicht, gab es schon vorher, aber er hat die Regel aufgestellt.

Grüße Willy
 
...
  • ...
  • Ausprobieren, was besser ist: Kamera fix, mit der Entfernungseinstellung alle Bereiche durchfahren. Oder Fokus fix und Kamera bewegen (habe ich gemacht)
  • ...

Im Prinzip und mit genug Arbeit / Rechenleistung funktioniert in der Tat beides. Trotzdem hast Du Dich meiner Meinung nach, gerade für ein erstes Ausprobieren, falsch entschieden.
Ein fester Aufbau, bei dem Du die Schärfenebene durch das ansonsten unveränderte Bild "wandern" lässt, ist viel einfacher. Bei manchen Kameras hast Du sogar ein Programm für Serienaufnahmen mit kontinuierlicher Fokusverstellung. Dann hat es auch die Software leichter.
Normalerweise mache ich so etwas nur bei Makroaufnahmen, bei denen man Glück hat, wenn der scharfe Bereich einen Millimeter tief ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Shiften bringt nichts, aber Tilt

Tilt würde hier vermutlich reichen, weil das Messer nicht allzu dick ist. Aber mehr Schärfentiefe bringt Tilt nicht, du legst nur die Ebenen anders.

Außerdem: Ein Balgen mit vollen Einstellmöglichkeiten plus Makro, das den nötigen Bildkreis ausfüllt ist teuer. Recht groß ist die Auswahl nicht (das alte Hama Dings, der alte Nikon, aktuell nur Novoflex) Und die Verstellmöglichkeiten an KB/Crop bleiben begrenzt.

Ein fester Aufbau, bei dem Du die Schärfenebene durch das ansonsten unveränderte Bild "wandern" lässt, ist viel einfacher. Bei manchen Kameras hasst Du sogar ein Programm für Serienaufnahmen mit kontinuierlicher Fokusverstellung. Dann hat es auch die Software leichter.

Da gibts lange Ausführungen, ob man die Kameraposition ändern sollte oder den Fokus. Fakt ist, egal was Du machst, die Bilder unterscheiden sich im Abbildungsmaßstab. Bei vielen aktuellen Objektiven recht heftig, weil sich bei Änderung der Entfernungseinstellung auch die Brennweite ändert.

Wenn sich die Kameraposition ändert, ändert sich auch in Perspektive. Jupp. Ob das viel ausmacht - ich weiß nicht. Werd eh noch andere Serien machen und das mal ausprobieren. Aber wie gesagt, das haben schon genug Leute probiert, klarer Tenor, nimm nen Einstellschlitten.

Natürlich macht man sowas eigentlich (tm) nur bei Makro. Wenn aber ein Kunde sagt, er hätte gerne ein Bild, bei dem einen die Klinge ins Gesicht springt (O-Ton, das gefällt halt Leuten), dann musst halt schauen, wie Du das hinbekommst. Durchgängig scharf. Geht nicht, kann ich nicht, ist keine Option. Eine Fachkamera mit Rückteil im Rent auch nicht, zahlt Dir keiner.

@physeter: Wie geschrieben, es gibt *immer* unterschiedliche Bilder (Abbildungsmaßstab/Perspektive), egal, wie Du da ran gehst.

Pitter
 
Puuuhhh,

habe mir gerade erst mal den Schweiß von der Stirn gewischt. Die Anstrengung - schon beim Lesen. Bin ich aber heilefroh, daß ich keine Produktfotos produzieren muß/will. Erinnert mich an alte Zeiten. Hier an der Algarve im entspannten Süden freue ich mich über die Freiheit, auch mal scharfe Klinge bei verhuschtem Griff zeigen zu dürfen. Benutze ich auch gern als stilbildendes Element. Der Bericht allerdings ist - besonders gesamt betrachtet - sehr lesenswert und informativ. Ich finde es immer sehr angenehm, wenn bestimmte Problemstellungen irgendwo umfassend und im Zusammenhang dargestellt werden, insbesondere von Leuten, die aus persönlicher Erfahrung heraus berichten :super:. Insofern fände ich es auch sehr begrüßenswert, wenn sich dieses kleine Foto-Forümchen weiter beleben würde :). Aus Monte Gordo (heute wieder Kodak-Wetter) grüßen

Johnny & R'n'R
 
Warum nicht einfach den Abstand zum Objekt vergrößern und anschließend beschneiden ? Das gibt ebenfalls weniger Terz mit der Schärfentiefe.

Bei den XX Megapixeln heutzutage sollte immer noch ein astrein druckbares ≈ A4 - A5 möglich sein. Fürs www sowieso (800 pixel breit fürs Forum, da kann ich von meinen 4000 X 3000 pixeln, und das ist mittlerweile wenig, schon einige opfern).
 
Zuletzt bearbeitet:
"Einfach halte ich einfach meine Kamera senkrechter."

Schon klar.

Ging aber um Schrägsichten.
 
Warum nicht einfach den Abstand zum Objekt vergrößern und anschließend beschneiden ? Das gibt ebenfalls weniger Terz mit der Schärfentiefe.

Bei den XX Megapixeln heutzutage sollte immer noch ein astrein druckbares ≈ A4 - A5 möglich sein. Fürs www sowieso (800 pixel breit fürs Forum, da kann ich von meinen 4000 X 3000 pixeln, und das ist mittlerweile wenig, schon einige opfern).

Funktioniert nicht: Ausschnittsvergrößerung heißt größerer Abbildungsmaßstab, heißt größere Zerstreuungskreise, heißt größere Unschärfe/kleinere Schärfentiefe. Physik (Optik) lässt sich nicht überlisten:D.

Grüße Willy
 
Als weitere Methode kann man das Messer senkrecht aufnehmen und dann mittels perspektivischer Verzerrung so legen wie man es mag.
Ist aber auch eine eher aufwendige Methode, die aber richtig angewandt noch bessere Ergebnisse liefert. Leider wird man in der Praxis bei dieser speziellen Anwendung große Probleme mit verdeckten Bereichen bekommen. Das könnte man dann wieder mit mehreren Aufnahmen und echter 3D Verrechnung ausgleichen, womit dann aber wohl endgültig mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird. Machbar ist das aber sogar alles, man kann die notwendigen Programme kaufen, wenn man solche Sachen braucht.

Wenn halt die Scheisse mit den verdeckten Bereichen nicht wäre, eine billige einfache Lösung dafür fällt mir och nicht ein. :p
Vielleicht könnte man die Kontur in der Perspektive aufnehmen die man haben will und den Rest dann rein retuschieren, ist halt die Frage ob diese Methode in der Praxis dann vom Aufwand her umsetzbar ist.

Gegeben falls könnten noch Methoden möglich sein in denen das Objekt mit extrem kurzer Brennweite so fotografiert wird das es im vollständig scharfen Bereich liegt, anschließend dann die so nicht gewollte Perspektive mittels Software auf einen einem genehme Brennweite umrechnen. Das ist auf jeden Fall sinnvoller als noch mehr ins tele zu gehen, da werden die Probleme mit den sehr kleinen Schärfebereichen ja noch größer.

Die vermutlich simpelste Methode: Passende Kamera wählen, für solche Fotos haben kleine Sensoren halt einen Vorteil. Ok man bekommt dann sofort alle anderen Nachteile, aber in der Umsetzung dürfte es für jemanden der einfach ein akzeptables Ergebnis haben will am einfachsten sein. :D Also hochwertige Knppse mit kleinem Sensor und "guter alles scharf" makro optik borgen. :)


Gruß
El
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mich schlicht und ergreifend auf die grundlegenden Parameter der Schärfentiefe bezogen. Die entscheidenden Faktoren für die sind dabei IMHO immer noch Bildweite, Brennweite, Gegenstandsweite, Eintrittspupille, Austrittspupille und in diesem speziellen Fall (alles soll scharf sein) der sich daraus ergebene hyperfokale Distanz.

Hier für alle die Spaß an den Grundlagen haben:
http://www.elmar-baumann.de/cgi-bin...ch%E4rfentiefe+in+der+Fotografie&imagedpi=150

Und diese Parameter sind bei Kameras mit kleinem Sensor einfach günstiger wenn "alles scharf sein soll". Weil: Grundsätzlich kleine Brennweite und anderer Abbildungsmaßstab mit all den daraus resultierenden positiven Folgen für die Tiefenschärfe,

Mehr habe ich nicht gemeint und auch noch darauf hingewiesen das man sich alle anderen Nachteile eines kleinen Sensors einhandelt, aber diese Einschränkung war wohl nicht zitierwürdig....


Gruß
El
 
Und diese Parameter sind bei Kameras mit kleinem Sensor einfach günstiger wenn "alles scharf sein soll". Weil: Grundsätzlich kleine Brennweite und anderer Abbildungsmaßstab mit all den daraus resultierenden positiven Folgen für die Tiefenschärfe,

Und? Wo sind die positiven Folgen?

Konkretes Beispiel:

Meine Kompaktknipsen mit 1:1,7" Sensor haben als kleinste Blende f8 (kleiner geht sinnvoll nicht, wegen Beugung und mechanischer Probleme)
Mein 60er Makro an der APS-C geht bis f32, dass Allroundzoomdingens bis f22.

Auf Deutsch, bei gleicher Blende hat die kleine Knipse zwar mehr Schärfentiefe, jupp. Aber bei größeren Sensoren kann ich halt auch weiter abblenden, bis durch die Beugung das Bild insgesamt unscharf wird (erfahrungsgemäß geht bei APS-C f16 ganz locker und f22 locker, wenn man nicht gerade große Prints macht.).

Ich hab das Spiel auch schon mit FF durch. Berechnet und in der Praxis ausprobiert. Bringt nichts. Ich kann zwar weiter abblenden, bis ich an der Beugung bin, muss aber auch weiter abblenden, weil die Schärfentiefe bei gleicher Blende geringer ist. Nullsummenspiel.

So nivelliert sich das eben in der Praxis aus. Knapp an der Beugungsgrenze bleibt die Schärfentiefe, die ich nutzen kann, quer durch alle Formate gleich (Pi mal Daumen).

Das weiß übrigens auch Elmar.

BTW, was hat die hyperfokale Distanz mit dem Thema zu tun? Da gehts um Objekte, die im Unendlichen liegen. Das ist bei Nahaufnahmen üblicherweise eher nicht der Fall.


Pitter
 
Der gute Herr Baumann hat rein geometrisch gerechnet. Die Formeln stimmen ja auch - mit der Einschränkung, dass er einen Faktor nicht berücksichtigt: Die Beugung!

Kleinerer Chip plus kleine Blende gleich größere Schärfentiefe stimmt so, aber gleichzeitig gilt: Je kleiner die Blende und die Brennweite, desto größer die Beugungsunschärfe. So erreichen aktuelle Kompaktknipsen mit 14 und mehr Megapixeln ihre größte Schärfe bei offener! Blende. Abblenden bringt mehr Tärfenschiefe und mehr Beugungsunschärfe. Ab Blende 8 verringert sich die Schiefentärfe sogar wieder,weil die Beugungsunschärfe überwiegt, weshalb man auch meistens nur bis 8 abblenden kann (im Ww - Bereich).

Ich habe noch eine Kamera im Keller, die kann ich bis Blende 64 abblenden und bekomme gestochen scharfe Bilder Format 13x18.
Könnte man eine Kompaktknipse auf 64 abblenden, bekäme man einen matschig grauen Fleck.

Grüße
Wil(Physik lässt sich nicht überlisten)ly

Bitte nachlesen: Kritische Blende/Förderliche Blende
 
Der gute Herr Baumann hat rein geometrisch gerechnet. Die Formeln stimmen ja auch - mit der Einschränkung, dass er einen Faktor nicht berücksichtigt: Die Beugung!

Der gute - BTW, der ist gut, Elmar Baumann weiß wovon er redet - berücksichtigt natürlich die Beugung. Aber halt nicht im Schärfentieferechner:

Beugung:

http://www.elmar-baumann.de/fotografie/rechner/rechner-foerderliche-blende.html
http://www.elmar-baumann.de/fotografie/fragen/frage.technik.beugung.html

Zum Glück wissen das aber die Kamerahersteller auch ;) Bei den gängigen Knipsen kann man gar nicht so weit abblenden, dass die Beugung allzusehr stören würde. Nimm mal irgendeine beliebige bessere Knipse, mit Winzchip, sowas zB:

http://www.digitalkamera.de/Kamera/Sony/DSC-HX300.aspx (Sony DSC-HX300)

1/2,3" C-MOS Chip mit 20MP

Blenden:
F2,8 - F6,3 (Anfangslichtstärke bei Weitwinkel)
F6,3 - F8 (Anfangslichtstärke bei Tele)

Da iss halt nix mit f11 und mehr. Aus gutem Grund.

Falls Du für Deine GF ein Digiback hast und man das Ding schwenken kann, darfst mir die schenken :)

Peter
 
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