Folder - Fixed

thrawn

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Warum man outdoor ein Fixed einem Folder meist vorzieht, ist absolut verständlich: Man muß sich keine Sorgen, um einen möglicherweise versagenden Lock machen und der Griff kann viel ergonomischer gestaltet werden (und ist dies ja auch meist), was für langes Arbeiten und Sicherheit von Vorteil ist.
Es wird aber auch immer von der überlegenden Stabilität der Fixed geredet, eben, weil sie keine Achse haben und die Klinge oft „durchgehend“ ist.
Aber wer von euch hat einen Folder denn schon einmal in/an seinem Achsbereich zerstört, oder den Griff abgebrochen? Denn wenn, dann höre ich immer nur von abgebrochenen Klingen/-spitzen, was (bei gleicher Klingendicke) ja kein folderspezifischer Nachteil ist.
Wenn ich z.B. an das Manix denke, einem zugegebener Maßen dicken, aber nicht überdimensionierten Folder, glaube ich nicht, daß ein gleich dickes Fixed stabiler ist. Richtig, oder täusch ich mich?
 
Glaube,da brauchst Du schon die dicke Presse vom Messermagazin.
Im normalen Gebrauch werde ich das nicht rausfinden :)

Gruss,
walter
 
Bei aller Zurückhaltung, legen die Testergebnisse der vergangenen Messermagazine Deinen Gedankenschluss sehr nahe.

Aber: Kaum ein Schloss wird es Dir danken, wenn Du mit dem Messer auf Holz herumkloppst, als gäbe es kein Morgen mehr.

Mit dem Schlagholz und der Klinge arbeiten ist da eher geeignet, weil ein Folder sowieso nicht viel Wucht entfaltet.
 
Ich denke das Problem ist häufiger, dass sich genau dann eine Schraube lockert oder eine Schraube verlorengeht, wenn man es am wenigsten brauchen kann - draussen.

Bei ´nem Fixed gibt´s das nicht.

Gruß The Lem
 
Moin!
Ich habe bisher auch nur ein einziges Mal einen kleinen Gerber Folder am Gelenk ausgehebelt, d.h. beim Aufdrücken von irgendwas an meinem Boot haben sich die Griffschalen auseinandergebogen. Konnte man leicht wieder zurechtdrücken, weil es biegsames Zytel war.
In meinen Augen bringen Folder dreierlei "Probleme" im Outdoorbereich mit sich:
Erstens erfordern sie mehr Pflege. Im Gelenk sammelt sich Schmutz oder Sand, fängt an zu knirschen, wird unhygienisch usw. Ich habe mal bei einem 14-tägigen Aufenthalt in dem feinen Sand von Bornholm mehrere Folder dabeigehabt, die am Ende alle nur noch knirschten bzw. gar nicht mehr auf- oder zugingen. Mit meinem feststehenden Helle-Messer mußte ich allenfalls mal den Sand aus der Scheide schütteln, das wars.
Bei Kurzaufenthalten in der Natur ist das alles nicht so tragisch - am Abend in der heimischen Küche hat man Zeit und alle Möglichkeiten zum Saubermachen. Bei längeren Aufenthalten draußen nervt es dann aber doch.
Zweitens die Stabilität: Gute gemachte feststehende Messer haben den Vorteil, daß man auch guten Gewissens mal mit einem Schlagholz oder schlimmstenfalls auch mit einem Hammer auf den Klingenrücken hauen kann, wenn erforderlich. Das macht ein Folder wahrscheinlich nicht lange mit, ohne daß was wacklig wird. Dazu kommt, daß man bei Querbelastung doch immer etwas aufpassen sollte, selbst bei einem Strider oder ähnlichem.
Drittens, soweit es moderne Folder mit verschraubtem Griffkörper angeht: Viele haben eine Menge winziger Schräubchen, die u.U. schnell mal locker werden. Und dann haben viele noch den Nachteil, daß man drei bis vier verschiedene Werkzeuge braucht, um die Schrauben zu befestigen. Also draußen in der Natur zerlegen zum Reinigen ist ein Risiko, weil man u.U. am Ende ein paar Schräubchen zuwenig hat. Nur ganz wenige kommen mit einem Werkzeug aus, von meinen eigenen fallen mir da nur das Mission MPF ein (drei Schrauben, kann man mit einem Behelfswerkzeug zerlegen und zusammensetzen, geht in wenigen Sekunden), oder das CRK Sebenza (vier Schrauben, eine Imbusgröße, Werzeug wird mitgeliefert)

Nixdestotrotz - ich habe meistens einen Folder dabei:)
arno
 
Naja, es geht mir hierbei nicht darum, ob nicht doch ein Folder outdoor ausreichend wäre - Fixed haben da einfach zu viele Vorteile, sondern um mögliche Stabilitätsunterschiede - Gibt es sie, sind sie wirklich so groß, wer hat schon Achsen/Griffe von Foldern zerstört?
 
Das ist doch schon beantwortet! Teiweise hast Du Dir die Antwort selbst gegeben.

Schau Dir den MM Test an, dann kannst Du Dir an fünf Fingern abzählen, wieviele Leute schon auf diese Art ihre Achsen zerbrochen haben.

Ohne Absicht keiner.
 
Das ist auch eine Preisfrage:

Ein gutes Fixed ist viel billiger als ein guter Folder. Wenn man mal eine Preisobergrenze von 60€ ziehen würde, also ungefähr bei den mittleren Helle oder BK&T, welcher Folder sollte da denn mithalten?

Ich habe schon mehrere Preiswerte Folder im Achs/Griffbereich "zerstört". Die Wackelten irgendwann so sehr, daß man sie nicht mehr verwenden konnte.
Feststehendes Messer habe ich erst eines Zerstört, und mit dem habe ich ungefähr 8 Jahre lang jedes WE alles gemacht, was man mit Messern nicht machen darf :teuflisch . Und gekostet hat es ungefähr 20 Mark der DDR. :cool:

Einen stabil konstruierten 150€-Folder sollte man normalerweise nicht so leicht klein kriegen.

stay rude
braces
 
exilant schrieb:
... dann kannst Du Dir an fünf Fingern abzählen, wieviele Leute schon auf diese Art ihre Achsen zerbrochen haben.

Ohne Absicht keiner.

Achsbruch ist nur eine Versagensmöglichkeit. Wenn ich mir ein Hebeln rechtwinklig zur Schneide vorstelle, dann richtet man sicher die allermeisten Folder auch per Hand hin. Man bricht vielleicht nicht gleich was ab, aber die Klingen bekommen Spiel, wie schon oben geschrieben.

@thrawn: Wenn Du also nicht weisst wohin mit alten Foldern, ist das sicher eine Möglichkeit diese "endzunutzen". :D
 
Ich habe mal ein Opinel geschrottet. Ich wollte es zum Spalten von einem trockenen Stück Buche verwenden und habs mit dem Hammer soweit eingetrieben bis es nicht mehr weiter ging. Beim Versuch es heraus-zu-ziehen, hat sich die Klingenarretierung ins Griffholz gedrückt.(Kippeln parallel zur Klinge). Danach war die Arretierung hin, die Klinge dient jetzt als Kneipchen in der Küche.
Aber von Achsbruch oder ähnlichem hab ich noch nix gehört, selbst bei Opinel nicht!

Ciao, Basti
 
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