Moin,
erstmal freue ich mich für Werner, willkommen im Club. Ich bin mir sicher, Du wirst Deine Freude an Deinem Messer haben.
Ich war vor fast drei Jahren in der aufregenden Situation, Attila in einem Nachbarforum gesehenen und nach einigem Zögern ein verfügbares Messer bestellt zu haben. Attila war ebenfalls sehr aufgeregt, weil es sein erster Verkauf nach Deutschland war.
Es handelte sich um dieses Messer:
Auch bei diesem könnte man nüchtern betrachtet Mängel auflisten. Nagelhau eindeutig, Niete leicht uneben, Finish, Verarbeitungsspuren in Nähe der Klingenwurzel etc.
Ebenso nüchtern aber auch die sehr positiven Aspekte der Verarbeitung: zentrierte Klinge offen und geschlossen, völlig spielfrei, knackige Federspannung des Slipjoints, sehr feiner und sehr scharfer Anschliff, sehr schön angepasstes Griffholz, minimale bis gar keine Spalten zwischen Platinen und Griffmaterial. Und das zu dem Zeitpunkt zu einem Preis, der circa in der Böker Plus Reihe angesiedelt war. Unter hundert Euro, für ein handgemachtes Messer.
Makellos ist mit Sicherheit nicht das Wort der Wahl. Mangel aber ebenso eindeutig auch nicht.
Was ich nicht nüchtern und objektiv auflisten kann, war und ist meine persönliche Zufriedenheit, die Attilas Messer bei mir auslösen. Sie funktionieren sowieso, jedes, das ich in der Hand hatte, wies in etwa die oben genannten Eigenschaften auf, was sie für mich zu hervorragenden Begleitern werden ließ. Ich hielt und halte aber vor allem ein Messer in der Hand, dass mich in nahezu jeder Hinsicht glücklich macht, nicht nur zufrieden. Ein Messer, das mich sofort an Begriffe wie Wertigkeit, Herzblut, Tradition denken lässt. Ein Messer, was meinem Großvater, von dem ich wohl diese Messermacke in gewisser Weise geerbt habe, ebenso ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hätte wie mir. Mein jetziges Attila hatte ich schon mal in einem anderen Thread gezeigt, hier passt es vielleicht auch.
Attila ist ein sehr netter Mensch, mit dem ich die eine oder andere Zeile geschrieben habe, nicht nur über Messer. Sein Talent ist für mich eindeutig, insbesondere auch deutlich bei seinen Schnitzarbeiten. Über die letzten drei Jahre waren für mich auch immer weitere Verbesserungen erlebbar, insbesondere bei der Verarbeitung immer "besserer" Materialien, aber auch im Design und dem Finish. Attila ist ein Autodidakt reinsten Wassers, dem ich seinen jetzigen Erfolg mehr als gönne. Dieser hat sich auch in seinen Preisen niedergeschlagen, da gehe ich mit Headshrinker konform, ich halte diese für dem Werk angemessen, Schnäppchen sind es keine mehr, zu Attilas Glück.
Ich hoffe meine Gedanken passen noch in diesem Thread, für mich ist nur deutlich geworden, dass ich über Diskussion über Makel oder Mängel nicht hätte sagen können, was diese Messer für mich persönlich bedeuten. Insofern bin ich gespannt auf Deine Erfahrungen Werner, wenn Du Dein Messer in den Händen hältst.
Nick