Fräsen - ein paar Fragen

stone600

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Servus,

ich möchte in Zukunft die Kopfplatten meiner Messer fräsen, anstatt zu bohren und dann mühsam mit Laubsäge und Feile weiterzumachen.
Es soll nur Messing und Neusilber, mit einer Stärke von 8mm, bearbeitet werden. Die Aussparung für den Steckerl soll dabei 2mm breit und ca. 12mm lang werden. Ist so etwas mit einem 2mm fräser zu bewerkstelligen?
Fräse habe ich auch noch keine und kosten darf es natürlich auch nichts. Ich dachte dabei an einen Wabeco Bohr- und Fräsständer mit Kreutztisch und Bohrmaschine oder Fräsmotor.
Alternative wäre vielleicht eine Güde Fräse in der 500 Euro Liga.
Oder vielleicht eine China Tischfräse für den Modellbau.

Gruß Christian
 
Hallo Christian,

ich kann dir dazu nur einen Tipp geben, kauf das schwerste (gewichtsmäßig), was du bekommen kannst. Welche Marke Du dir letztendlich kaufst, ist in deiner anvisierten Klasse relativ unwichtig.

Wenn Du dir allerdings überlegen solltest etwas mehr zu investieren, wäre eine gebrauchte Fräse schon was für die Zukunft!

Nur Masse zählt auch oder gerade bei sehr kleinen Fräsern.

Grüße knifefaan
 
Danke für die schnelle Antwort.

Eine richtige Fräse kann ich mir nicht leisten. Deshalb der Gedanke mit dem Bohrständer/Kreuztisch. Der soll mit einer guten Bohrmaschine recht präzise sein und könnte meine Einhell Tischbohrmaschine ersetzen, mit der es unmöglich ist, fünf Löcher in einer Reihe zu bohren. Wenn das mit der oben genannten Kombi möglich ist, wäre das schon ein Teilsieg.
Ich bin mir auch nicht sicher, welche Drehzahlen erforderlich sind. Eine Tischfräse macht so 3000 Umdrehungen. Ein Cnc Fräsmotor fängt hier erst an und geht bis 30000. Ich habe gelesen, dass das auch vom Fräser abhängt, Hss oder Hartmetall.
 
Man kann (fast) alles auch mit einer kleinen Maschine machen. Ich habe auch mit einer kleinen Proxxon Fräse Schlitze gefräst etc. .. nur Spaß gemacht hat es damit nicht, weil der Maschine einfach die Kraft fehlt. Habe jetzt eine Fräse der BF 20 Klasse .. ca 850 W Motor, statt vorher 350 W. Damit läßt sich erst mal arbeiten.

Habe auch vor der Frage gestanden ob die 500.- € Klasse ausrreicht .. ich hab mich dagegen entschieden und dann mehr als das doppelte investiert .. tja und dann noch das ein oder andere Fräszubehör ... ;-)

Gruß Jürgen
 
Der anvisierte Fräsmotor ist von Kress und hat 800 Watt. Ich weiß nur nicht, ob die hohen Drehzahlen ein Problem darstellen.
 
Wenn es für Dich unter "Teilsieg" fällt, könntest Du das Problem 50/50 lösen - bis etwas besseres in Aussicht kommt:
Den Schlitz am Kreuztisch weiterhin vorbohren, also Bohrloch"kette" und dann mit dem kleinen Fräser ausfräsen. Für ein annähernd geradliniges/winkliges Bohrbild reicht sogar ein Kreuztisch von Wolfcraft. Sollte bis auf Weiteres die Maschine schonen und brauchbare Ergebnisse liefern.
Wenn der Fräsmotor im Bohrständer auf den Kreuztisch passt und regulierbare Drehzahl hat, wäre es evtl. eine weitere Behelfs-Alternative, mit Betonung auf Behelf. Das muss alles aufeinanderabgestimmt sein, nicht nur zusammenpassen.

Ganz ohne Feile wird es vermutlich trotzdem nicht machbar sein. Für ernsthaftes Arbeiten taugen diese Behelfsmaßnahmen alle nicht, ich bezweifle sogar, dass die für ernsthaftes Modellbauen mit Aluminium wirklich etwas taugen...

Gruß Andreas
 
Wenn du schon den Bohrständer von Wabeco nehmen willst würde dieser Bohr-u. Fräsmotor sicherlich darauf abgestimmt sein. https://www.wabeco-remscheid.de/index.php?cat=c1081_Bohr--und-Fr--s-Getriebe-Motor-Nr--24420.html

Also für den geringen Drehzahl/Anwendungsbereich ist das aber ziemlich teuer - "ich" würde dann lieber eine günstige Komplettfräse nehmen. Wabeco ist zwar Qualität aber ich sehe nicht mal, ob Du in die Motoren ein Multitaper zum Spannen der Fräser rein bekommst. Irgenwann willst bestimmt mal den Liner aus ner Platine ausfräsen bzw. Aussägen - da wird es dann eng.

Gruß Knifefaan
 
Servus!

Ich habe eine Wabeco 1210. Mit dieser habe ich erst vor kurzem Aufschubbacken aus 2VA mit 3mm Aussparung gefräst. Die Maschine hat´s leicht gemacht. Viel mehr hatte ich Bedenken, daß der Fräßer abbricht. Ich bin aber nur mit jeweils ein paar Zehntel und langsamem Vorschub ins Material gefahren. Mit Messing und Neusilber geht´s natürlich um einiges leichter. Vielleicht hilft´s bei der Entscheidungsfindung.
 
Hallo,

also ich will mal aus der Reihe tanzen und Dein Vorgehen bei der bisherigen Methode in Frage stellen, denn Deine Forderungen schließen sich eh fast gegenseitig aus, sorry.
Löcher in Reihe mit reproduzierbarem Abstand klappen dann, wenn man gescheit anreist und ankörnt und wenn der Anschliff der Bohrer passt. 2 mm Breite sind außerdem ein arg schmaler Schlitz bzw mMn eine Schwachstelle in der Klinge und nicht so passend zu einer 8 mm mächtigen Kopfplatte, aber o.k.. Bei 3 mm sind es halt nur noch 4 Bohrungen und bei 4 mm eben drei Stück. Bei 4 mm geht auch die Rundfeile aus dem Schlüsselfeilensatz direkt rein und nach 5 Minuten ist aus den drei Bohrungen ein Langloch, gerade in Messing oder Neusilber. Wenn es wirklich 8 mm stark sein soll, kann sich ein Aufbohren von hinten lohnen und feilen so wie so nicht parallel, sondern nach hinten sich weitend.

Frohes Schaffen
 
Servus,

es hat sich etwas getan. Ich habe mir folgende Vielzweckmaschine gebraucht gekauft.

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Der Motor hat 550 Watt und kann, wenn es wirklich nötig sein sollte, gegen einen stärkeren, mit Drehstrom und FU getauscht werden. Das ganze Gerät wiegt 165kg und ist recht stabil. Drehen funktioniert gut, soweit ich (Elektroniker) das beurteilen kann. Als ich es ausprobiert habe, waren allerdings nur Hunds-miserable Drehmeißel vorhanden. Aber es vibrierte nichts und ich konnte problemlos eine 12er Gewindestange, ich hatte nichts besseres, plan drehen und anfasen. Ob sich mein Vorhaben mit der Fräseinrichtung realisieren lässt, oder ob sie nur zum bohren taugt, muss sich noch zeigen.
Eine weitere Idee wäre, einen 2mm Fräser in das Dreibackenfutter der Drehbank einzuspannen und die Kopfplatte, mittels eines Adapters, auf dem Werkzeughalter zu befestigen und somit die Nut zu fräsen.
Die Investition hat sich aber auf alle Fälle gelohnt, da ich auf der Drehe Rollen für meine Bandschleifer machen kann, oder Achsen für Klappmesser.

@haasi
Du hast Recht. Wenn man tief anreißt und genau vorkörnt geht es besser. Das Werkstück gut zu befestigen, ist ebenfalls Pflicht. Reißt ein Loch aber nur 1,5 Zehntel aus, ist die Kopfplatte schon im Eimer.
Eine dickere Klinge würde es mir auch wesentlich leichter machen. Allerdings geht es hier um ein Küchenmesser und da kann ich kein 3mm oder 4mm Material nehmen. Ich schmiede nicht und der Erl hat die selbe Materialstärke, wie der Großteil der Klinge, der durch das Schnittgut muß. Eine schmälere Kopfplatte wäre zwar einfacher, passt meiner Meinung nach, aber nicht zum Rest des Messers.
Mein zukünftiges Vorgehen, sollte nicht nur ein sauberes Ergebnis liefern, sondern auch relativ einfach reproduzierbar sein, da ich öfter mal ein Küchenmesser mache. So kam mir die Idee, den Schlitz zu fräsen.


Gruß Christian
 
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