Frage eines Neulings zu Schärfen/Schleifen

Hallo Maik.

Was willst Du uns mit Deinem Posting denn sagen?
Hat er recht, entstehen solche Ausbrüche?
Hast du andere Erfahrungen gemacht?

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@Danger
Wie spanne ich denn eine normale Messerklinge in die Schleifhilfe ein?
Ich dachte immer, das Teil eignet sich nur für Hobelklingen.
 
Hy smallmagnum
Wenn es so wehre mit den Stäben,dann würde es keine Positiven Beiträge zu Keramikstäben geben.
Wer aber meint ein Vulkanus ist für Messer geeignet,der kann meinen sehr gerne umsonst haben,auch wenn ich 80 Mark oder waren es € dafür bezahlt habe.

Gruß Maik
 
Dann will ich auch mal meine Erfahrungen zum Messerschärfen mitteilen:

Übungsobjekte:
Messer:
- ein altes Carbon-Opinel
- ein nagelneues Carbon-Opinel
- ein stumpfes Victorinox "classic" (die ganz kleinen)
- diverse Zwilling-5-Sterne-Messer
- eine Handsichel

Schleifmittel:
- ein Zwilling-Wetzstahl
- einen rot-gelben Kombistein von Kirschen in unbekannter Körnung, ca. 8 euro

und weil ich auf Survival- bzw Einfachstvarianten stehe:
- eine Kaffeetasse
- einen Sandstein
- einen Kieselstein


Testkriterien:
- Unterarm-Test: Messer wird über den unterarm geführt mit dem Versuch, ein paar haare abzurasieren.
- Tomatentest: Messer wird auf Tomate angesetzt, ganz hinten am Griff gehalten und gezogen, Druck nur durch Eigengewicht des Messers.
- Papiertest: ein blatt mit 2 Fingern festhalten, Messer an Kante ansetzen und unter leichtem Druck nach unten durchziehen.


Das Opinel eignet sich prima zum üben, da billig und aufgrund des verwendeten C-stahls schnelle Erfolgserlebnisse möglich sind.

zunächst mit der Kaffeetasse:

Klinge im vermuteten Winkel auf den nicht glasierten, gewässerten Bodenring aufgesetzt und mit oszilliernden Bewegungen und wenig Druck die Klinge über die ganze Länge bearbeitet. Dabei wird der Ring durch den Metallabrieb etwas gräulich. Gegen Ende dann immer öfter die Seite gewechselt.

Ergebnisse:
Opinel: mittelmäßig scharf, beim Unterarm-Test gehen ein, zwei Haare ab. Tomatentest bestanden. Papiertest leicht zerfasert, aber insgesamt recht glatt.
Zwillling-Spickmesser: könnte besser sein. Rasiert nicht. Tomatentest gerade so bestanden. Papiertest nicht so dolle.
Ein anschließender Abzug mit dem Wetzstehl verbessert das Ergebnis nochmal.
Fazit: wenns nix anderes gibt und das Messer es wirklich nötig hat, kann man damit überraschend gute Ergebnisse erzielen.


Der Kirschen-Stein:
ich hab alles probiert: fester, leichter, schneller, langsamer, längs, quer, oszillierend, zur Schneide hin, von der Schneide weg. Und bin zu keinem Ergebnis gekommen, was nun die richtige Technik ist.
Ich habe damit sowohl eine zufriedenstellende Schärfe hinbekommen, als auch ernüchternde Ergebnisse.

Das Victorinox lediglich dreimal auf jeder Seite langsam mit der feinen Seite weg von der Klinge abgezogen, dann noch 2,3 Züge über den Stahl und fertig. Fühlt sich jetzt subjektiv wesentlich schärfer an, vergleichbar mit dem Werksschliff.

Ein anschließender Abzug mit dem Wetzstahl hat das Ergebnis in allen Fällen verbessert.


Die Natursteine (am Rheinufer gesammelt):
Größtes Problem ist deren nicht vorhandene Ebenheit. Beim Sandstein hab ich einfach zwei relativ ebene Exemplare genommen und ewig gegeneinander gerieben, so entsteht auch eine leidlich ebene Fläche. Brutal stumpfes Gerät (Sichel) kann man damit verbessern, dafür ist eine ebene Fläche eher hinderlich. Das Opinel war hinterher stumpfer als vorher. Wahrscheinlich war dafür die Körnung einfach zu grob.

Der Kiesel ist ein grauer Stein mit relativ glatter Oberfläche, was einer sehr feinen Körung entsprechen dürfte. Fürs Endfinish draußen sicher brauchbar, aber sehr langwierig.


Also: Für outdoor gibt es durchaus funktionierende Möglichkeiten, eine Verbesserung zu erzielen.
Aber die ideale Methode für meine Küchenmesser zuhause suche ich noch. Entweder habe ich zu hohe Ansprüche, das falsche Material oder ich muss einfach mehr üben.

Was nun? Anderen Stein kaufen oder irgendwelche Hilfsmittel für einen konstanten Winkel?
 
Hallo,

als Neuling muss ich meine wenigen Erfahrungen auch mal zu "Papier" bringen. Angefangen hat das ganze mit dem ständigen Lamentieren meiner Frau über Ihre stu,pfen Messer in der Küche. Verwendet zu §Schärfen" wurde von Zwilling so ein Ding, welches man auf dem Tisch festhält und dann das Messer zwischen zwei Scheibchen durchzieht. Erfolg mäßig bis wenig. Dann Empfehlung eines Freundes von Dick ein Ständer mit zwei federgelagerten Wetzstählen über Kreuz. Schärfeffekt besser aber auch nur kurzfristig, Messer wurden zum teil sehr schartig. Liegt das am Stahl?

Dann kam das Messerforum und der Kauf eines Hattori Damaststahlmessers - neue Dimensionen erschlossen sich dem Kochenden Volk. Die Haare am Arm flogen davon wie nichts und die Fingerkuppe meiner Frau verabschiedete sich völlig schmerzlos aber stark blutend.

Das war der Aha-Effekt.

Der nächste Schritt ein neues Messer von Tupperware aus japanischem Stahl, scharf aber lange nicht so wie das Hattori.
Dann habe ich mir einen japanischen Wasserstein mit 1000 er und 3000 er Körnung jetzt besorgt, um zu testen und zu üben. Gestern ging es dann los mit dem Tuppermesser. nach Meinung der Chefin ist es schärfer als vorher. ich habe hier erstmal einige Züge auf dem 1000er Stein gemacht. Das Hattori muss noch nicht geschärft werden.
Die alten Messer mit Scharten zeigten sich relativ resistent gegenüber dem Schleifen auf dem 1000er Stein, da musss wohl erst was groberes ran oder die Messer ganz weg. Auch mein Taschenmesser für alle möglichen täglichn Verrichtungen war von dem 1000er Stein weniger beeindruckt, muss es auch nicht sein.

Jetzt werde ich mal mit dem 1000er Stein und dann dem 3000er weiterüben.

Fazit: gutes Werkzeug braucht eine gute Pflege und die braucht auch ihre Übung.

Gruß Jansiline
 
So,
dann gebe ich auch mal miene Erfahrungen zum Besten.

Auswirkungen des Messerviruses:

- Lansky Diamant
- Spyderco Sharpmaker
- Cerax 1000/3000
- Noch einen 220 Keramikbankstein
- Alter Riemen mit dimantpaste

Zur Zeit bekomme ich die besten Ergebnisse immernoch mit dem Lansky hin. Das Problem ist halt, das eine wirklich verhunzte Klinge mit den Standardsteinen nicht ohne immensen Zeitauwand hinzubekommen ist.

Der Sharpmaker ist fürs Scharfhalten eindeutig ein super Tool und kann jeden empfohlen werden, der es schafft seine Messer rechtzeitig zu schärfen. Wenn es erst einmal zu stumpf ist, verzweifelt man auch mit dem sharpmaker.
Es muss aber kein Sharpmaker sein, die Crocksticks oder Keramikstäbe mit einer selbstgemachten Aufnahme erfüllen den Zweck garantiert ebensogut.

Banksteine sind für mich noch eher Meditationsinstrumente als Schärfgeräte (nicht desto trotz mit einer enormen Anziehungskraft). Ich habe mir von Freunden ein paar komplett verhunzte Klingen besorgt und bin gerade dabei sie mit dem 220 zu bearbeiten und neue Schneiden aufzubauen.
Die geraden Klingenabschnitte habe ich schon ziemlich gut hinbekommen, bei den Kurven fehlt noch ein bissen die Übung.

Ich bin was das Schärfen angeht ähnlich Pitter, mir geht bei einen coolen Tool ordentlich einer ab :).


An die drei Neulinge ( ich bin ja auch einer ). Lasst die Sache mit den Messern lieber sein, es nimmt abartige Ausmase an und wenn ich mich rückblickend beobachte, wie ich die letzten drei Tage komplett auf Trukey in Messershops nach neuen Offenbarungen gesucht habe, dann muss ich sagen, ein Heroin Junky auf turkey ist ein Witz dagegen. :glgl::glgl::glgl:

Zum Glück war der Geldbeutel gefüllt und ich konnte mir wieder einen Schuss setzen.

Gruss

Marc
 
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