Frage nach einem Schmiedestempel einer Axt

Jungs, Ihr seid einfach Klasse!
Also: Karnebogen in Hunswinkel hat die Axt gemacht.
@wjordan : danke für die Literaturstelle, ich habe den Vorsitzenden des Heimatvereins Meinerzhagen angeschrieben, und danke auch für die Verlinkung der Patenschrift. Genau so eine Axt, wie dort beschrieben, ist das. Klasse!
Ich werde morgen ein Bild von dem Axtkopf machen und hier einstellen, und ich halte Euch auf dem Laufenden, was der Heimatverein mir sagt, ansonsten werde ich die Zeitschrift mit dem Aufsatz über die Fernleihe der Bücherei bestellen.
Ich werde Euch auf dem Laufenden halten.
Danke nochmal an Alle.
Jetzt fehlt noch das Schmiedezeichen in schön, aber da setze ich auf den Heimatverein.
Super gelaufen!
 
Vielen Dank, Geonohl, auch Dir.
Ich habe den Artikel jetzt über die Fernleihe bestellt.
anbei noch ein Foto des Axtkopfes mit Bezug auf die Patentschrift.
Das Gewicht beträgt 983 g (Küchenwaage, ist ein 1000er Kopf sozusagen)
Ich nehme an, die gestempelte zahl auf dem Haus ist das Gewicht. Mal sehen, wenn der High-speed Rostlöser seine segensreiches Werk vollbracht hat, was da eingeschlagen ist.
Der im Patent angesprochene Nocken am Rücken ist, wie man sieht, ziemlich verdengelt, man hat die Axt wohl doch häufig gebraucht.
 

Attachments

  • axtkopf 893 g.jpeg
    axtkopf 893 g.jpeg
    291.6 KB · Views: 114
Eventuell könnte man nach erfolgter restauration die Axt mal testen, um die in der patentschrift beschriebenen vorteile zu prüfen. Ich vermute mal, man sparte sich mit der axt eine Sappie.
 
Ja genau. Wird in der Patentschrift auch so dargestellt. Ich habe an der Tülle am Übergang zum Axtkörper Risse gefunden. Ist wohl viel benutzt worden. Ich werde die Axt wieder herrichten, das mit der Tülle wird wohl noch ein paar Tests halten. Auch wenn die bricht, bleibt noch eine gute Axt übrig. Die Funktion des Stammwendens ist dann natürlich weg.
 
so, der Vorsitzende des Heimatvereins hat sich gemeldet und mir einen Artikel über die Schmiede geschickt. Ich lese mir das mal durch und berichte, sobald ich die Axt neu hergerichtet habe, mache ich fotos. Stiel steht schon unter Leinölfirnis.

Gott sei Dank hat die die Vermutung von Rissen an der Tülle als falsch herausgestellt. Umso besser.
 
Aus dem mir zugeschickten Artikel war folgendes zu Entnehmen, was den Werdegang solcher Äxte angeht:

Flachmaterial (?, Annahme C 60) wurde ausgeschmiedet, gebreitet, und dann U-förmig zum Auge gebogen und verschweißt (elektrisch).
Dann wird die eigentliche Schneide aus einem Stück Flachstahl ausgeschmiedet und mit dem Augenstück verschweißt und übergeschmiedet.

Die Härtung erfolgt durch Eintauchen der Schneide (einige cm) in ein Bleibad von 900^°C zum Austenitisieren, dann Abschrecken in Härteöl, und zum Anlassen in ein Salzbad auf 300°C. Nach Ablauf der Anlassdauer wird in Wasser abgekühlt.

Das hatte ich mir so nicht vorgestellt, und vor Allem das Anschweißen des Axtblattes. Ich dachte, das wäre alles aus einem Stück, und das Auge wurde aufgedornt.
Es wird noch erwähnt, dass manche Axte einen Wolframlegierten Stahl als Blatt bekommen.
 
Das ist intresant, man müste nun überlegen, ob Du ein Blatt mit wolfram legiertem Stahl hast. Die könnten eventuell seltener sein. Ist im artikel erwähnt, wann und warum die schmiede geschlossen wurde?
 
1981 ist der Schmied Krämer ausgeschieden, und die Herstellung von Forstgeräten brach zusammen. In der Folgezeit wurden dann zugekaufte Produkte zusammen mit Restbeständen verkauft
Hinweise auf eine Verstählung mit W-Stahl kann ich nicht erkennen. Wäre mal was.
 
Ich müsste eine Funkenprobe machen. Mal sehen. Muss dann an der Schneide sein, mal eine unauffällige Stelle suchen
 
so, das fällige update.
Das Funkenbild ergab keinen Hinweis auf Wolfram, schade eigentlich.
Aber ich habe sie jetzt wieder hergerichtet. Scharf ist sie, schneidet Papier.
Ich habe lange überlegt, ob ich alles dunkle entfernen sollte, mit Salzsäure, die steht schon bereit. Aber dann habe ich eine alte Axt mit Dellen und Schlagspuren auf glänzend geliftet, was eine reine Schönheitsoperation wäre. Mag ich nicht.
Also hab ich es gelassen, kann man immer noch nachholen. Der Schmiedestempel ist ja jetzt lesbar, darauf kam es mir an.
eine Scheide gibt es jetzt auch, und eingestielt ist sie auch wieder.
Das ist ein normaler Eschenholzaxtstiel aus dem Baumarkt (ausgesucht, mit meiner Armlänge abgeglichen), bei dem ich dann das Geschreibsel mit Schleifpapier abgeschmirgelt habe, dann habe ich den Stiel mit feinem Papier und anschließend mit Stahlwolle 000 und abschließend mit Stahlwolle 0000 behandelt, dann 3 mal mit Leinölfirnis mit Zwischentrocknen, zum Schluß Biennenwachs.
Und Bilder. Klar. Unten.
 

Attachments

  • IMG_1868.JPEG
    IMG_1868.JPEG
    644.1 KB · Views: 58
  • IMG_1871.JPEG
    IMG_1871.JPEG
    537.4 KB · Views: 61
  • IMG_1873.JPEG
    IMG_1873.JPEG
    556 KB · Views: 60
  • IMG_1874.JPEG
    IMG_1874.JPEG
    864.9 KB · Views: 57
  • IMG_1875.JPEG
    IMG_1875.JPEG
    900.2 KB · Views: 54
Back