Frage zu Spannsatz für Bandschleifer

GlenGarioch

Mitglied
Beiträge
26
Hallo,

ich habe Fragen bzgl. einem Bauteil und zwar folgendem: Spannsatz

Ich möchte einen solchen Spannsatz einsetzen um ein Antriebsrad aus Aluminium auf einer 19mm Motorwelle zu befestigen. Das ganze soll für meinen in Planung bzw. Bau stehenden Bandschleifer sein (KMG Design). Das Antriebsrad soll aus dem vollen gedreht werden, einen Durchmesser von ca. 150-175mm bekommen.
Nun die eigentliche Fragen:
Sind diese Teile überhaupt für mein Vorhaben geeignet? Drehmoment bzw. Material vom Antriebsradrad.
Wie viel Abstand kann der Spannsatz überbrücken? 1mm, 1/10, 1/100 ? Empfohlene Passung h8/H8 laut Beschreibung sind ja nur ca. 80µm
Wie schaut es mit dem zu erwarteten Rundlauf aus bzw. Unwucht.?

Vielen Dank im Voraus

MFG
Markus
 
Hallo Markus,
aus dem Datenblatt zu dem Spannsatz geht die Rundlaufgenauigkeit von 0,02-0,04 ja hervor. Das zu überbrückende Radialspiel ist h8 für die Welle und H8 für die Bohrung soweit mich mein Uraltwissen da nicht trügt, ganz genau aus Tabellenbuch Metall rauszulesen. Demzufolge sollte also die Motorwelle 19 h8 sein und die Bohrung im Antriebsrad 47 H8.
Grundsätzliche Frage: Warum der Spannsatz, normalerweise haben entsprechende Motorwellen schon eine Aufnahme für Antriebsräder zur jeweiligen Kraftübertragung. Entweder in Form eines Konus oder mittels Paßfeder und Axialschraube.
Hast du den Motor schon? Sieh doch erst auf dessen Datenblatt nach und fertige dann das Antriebsrad entsprechend, wozu ein Zwischenglied einbauen wenn es dadurch nur ungenauer wird?
Empfehlenswert ist auch eine Wuchtung des Antriebsrades, da bei Drehzahl und Maße reichlich Schwingungen auf Band und Korpus übertragen werden. Hier sollte der Motor auch eine stabile Lagerung aufweisen.
Dennoch sollte man sich diese Spannlager vormerken für Anwendungen mit nicht ganz so hohen Drehzahlen und geringerer Laufruhe, ist ein guter Hinweis danke.
Noch viel Erfolg beim Bau
Grüße aus München
Stefan
 
Hallo Stefan,

erstmal Danke für die Antwort.

Tja warum ein Zwischenglied, der Motor hat eine 19er Welle (1,1KW Drehstrommotor) mit einer Nut für eine Passfeder. Da ich das Antriebsrad selber fertigen/drehen möchte, allerdings keine eigene Drehmaschine habe und wohl auf eine mir unbekannten drehen muß und ich nicht weiß ob diese ausreichend genau ist für so eine Passung, wollte ich ein System das genau diese Passung nicht fordert. Desweiteren habe ich keine vernünftige möglichkeit in das Antriebsrad eine Nut für die Feder reinzubekommen. Daher wollte ich auf Erfahrung von Leuten die schon mit solchen Spannsätzen gearbeitet haben zurückgreifen.

MFG
Markus
 
Hallo Markus,
Paßfedernut ist wirklich nur schlecht ohne entsprechendes Werkzeug zu machen. Als Vorschlag gäbe es da dann noch geriebene Bohrung mit Untermaß und angewärmt aufziehen, aber montiert ist dann montiert. Oder Mitnehmerscheibe mit Nut (5 mm dick in Fe, handgefertigt) axialparallel verschraubt mit Antriebsrad. Aber das sind auch nur Notbehelfe.
Dann würde ich dir auf alle Fälle raten zwei Spannlager einzusetzen A für Lagerbreite zum Antriebsrad nur 26 mm (kriegst du das auf der Welle unter? B + A 39 + 26 = 65 mm), und ich denke du wirst auf die Standardbreite 50 mm Band gehen. Anschließend wuchten lassen.
Nur nicht entmutigen lassen, es gibt schon noch eine Lösung dafür.
Grüße
Stefan
 
Ich stand bei meinem Bandschleifer vor dem selben Problem. Da mir sowohl Können wie Maschinen für den Eigenbau vom Antriebsrad fehlten, habe ich mir das Rad fertigen lassen. Mit 19'er Loch und Nut, war dann auch mit Gummi ballig beschichtet und ausgewuchtet.
Hat gepasst und läuft ohne jede Umwucht. Da ich lieber Messer als Maschinen baue, habe ich es nicht bereut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich versuche so viel wie möglich selbst herzustellen. Es ist ja nicht nur das Antriebsrad sondern noch Umlenkrollen und passende Wellen bzw. Achsen. Selbst wenn ich mir das Antriebsrad kaufen würde wären es noch die anderen Teile für die ich keine Quelle gefunden habe. Daher suche ich noch Zugang zu einer Drehbank und versuche mir die Teile selbst herzustellen.
Ein weiterer Vorteil liegt darin daß ich einfach flexibler bin, andere Durchmesser vom Antriebsrad, andere Motoren möglich durch austauschbare Spannsätze....
Das können und der Wunsch es selber zu machen ist vorhanden, mir fehlt derzeit nur der Zugang zu einer Drehbank und etwas Zusatzwissen zu den Spannsätzen da ich mit diesen noch nie gearbeitet habe.

MFG
Markus
 
Hast du schon eine Lösung gefunden?

Wenn nicht schau dir doch mal dieses Werkzeug zum Nuten stoßen an:

http://www.directindustry.de/prod/paul-horn/axial-stechwerkzeuge-16174-535887.html

Du hast ja eine Drehmaschine zur Verfügung wie du schreibst, da könnte das ja eine Lösung sein.

Aber auch das Messerforum selbst kann helfen. So siehst du hier

http://www.messerforum.net/showthread.php?73593-Nutensto%DFen-auf-der-Drehmaschine-Fotodoku

ein Thema aus dem Jahr 2009 zum Nuten stoßen von dem Mitglied Link.

Dann kannst du dir ne Nut in dein Antriebsrad stoßen und musst nicht diesen sicherlich teueren Spannsatz kaufen.

Wenn du aber letztlich doch keine Drehmaschine zur Verfügung hast, dann kannst du die Nut immer noch mit einer Presse stoßen. Räumnadeln gibt es z.B. hier

https://www.wabeco-remscheid.de/index.php?cat=96000301
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

Danke für die Antwort. Ich habe bis jetzt leider noch keine für mich anwendbare Methode gefunden mir das Teil selbst zu fertigen. Besitze weder Drehbank noch eine Presse, daher sind die beiden vorgeschlagenen Methoden leider für mich nicht umsetzbar. Daher hatte ich vor einiger Zeit hier über das Forum jemand gesucht, der die Teile für mich herstellen könnte. (Rohmaterial ist schon vorhanden) Allerdings hatte sich darauf niemand gemeldet. Um aber trotzdem weiterzukommen werde ich mir wohl demnächst ein Kontaktrad und ein Antriebsrad bestellen.

MFG
Markus
 
in der "CNC-Ecke" findest du mit Sicherheit jemanden, der dir die Bohrung mit Nut machen kann.
viele Grüße,
jafi.
 
ich versuche so viel wie möglich selbst herzustellen.

Ich habe bis jetzt leider noch keine für mich anwendbare Methode gefunden mir das Teil selbst zu fertigen. Besitze weder Drehbank noch eine Presse, daher sind die beiden vorgeschlagenen Methoden leider für mich nicht umsetzbar.

Wenn ich du wäre, hätte ich zumindest schonmal folgendes probiert:

Du bohrst 2 Löcher. Zuerst jenes für die spätere Nut, dann jenes für die Welle. Folgendes Vorgehen rate ich dabei an:
Auf dem entsprechenden Stück Aluminium reißt du zunächst den Umriss der 19mm-Bohrung an. Dann körnst du auf der angerissenen Linie an für eine 6mm-Bohrung (Nut von 19mm-Welle hat 6mm breite.) Jetzt bohrst du das entsprechende 6mm-Loch oder etwas kleiner z.B. 5,8mm). Dann bohrst du das Loch für die 19mm Welle, ebenfalls mit Untermaß, um die Bohrung dann auf exakt 19mm aufzureiben, somit mit einer Reibahle möglichst geringer Toleranz. Jetzt hast du hoffentlich den exakten Durchmesser für die Welle und am Umfang die Bohrung für die Nut, welche du jetzt noch eckig machen musst. Dazu würde ich entweder Räumnadeln verwenden, die ich dann zunächst mal mit nem Hammer versuchen würde "durchzuprügeln", was in Aluminium nicht alzu schwer sein sollte. Sollte das irgendwie nicht funzen, würde ich einen Metallschaber hernehmen und mit diesem an der Nut arbeiten. Sollte es die nicht in 6mm geben, stellst du dir also einen Schaber selber her (an eine 6mm breite Stange Werkzeugstahl den richtigen Winkel dranschleifen und härten - hinten nen Feilengriff drauf und schaben.) Das ganze natürlich so exakt wie möglich, also nicht mit einer Bohrmaschine aus dem Discounter.
In der 19mm Bohrung kannst du das Stück Aluminium nun auf einer Drehe einspannen, wenn du irgendwann mal eine zur Verfügung hast und den Außenumfang entsprechend deinen Vorgaben herstellen. Fertig ist das Antriebsrad.
M.m.n. ist die Genauigkeit für die Nut weniger relevant, als jene für die Wellenbohrung. Was passiert denn, wenn die Nut z.B. 01mm zu breit ist? Beim Anlaufen des Rades wird die Feder gegen die Wand der Nut gedrückt. Da die Kräfte weiterhin in diese Richtung wirken, bleibt die Feder an der Position.

Und sollte das ganze letztlich doch aus irgendeinem Grund nichts geworden sein, dann hast du es zumindest versucht und wieder was gelernt.
 
Zurück