Frage zu Spyderco Chinook

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PeterF

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hallo

ich habe eine Frage zum Chinook, die ich mir einfach nicht beantworten kann. Vieleicht kann mir jemand dabei weiterhelfen.

Alles in allem gefällt mir das Messer sehr gut, nur ich verstehe einfach nicht, wieso ein Messer - das immerhin in erster Linie schneiden sollte - von der Klingengeometrie so unglaublich massiv dimensioniert ist? Das Messer ist direkt über der Schneidphase 0,85 mm stark, da verliert sich der ganze Flachschliff im optischen. siehe: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=41697
Wozu also noch der Flachschliff bei derartigen Dimensionen und warum überhaupt solche Dimensionen für ein Messer, das zum schneiden hergestellt wurde? Ich kann verstehen, das Feldmesser wie z.B. die von Extrema Ratio eine derart wuchtige Klingengeometrie aufweisen müßen, um täglichen Misbrauchen von Hebeln u.Ä. zu überstehen. Aber wieso ein Chinook, das bei einem derart hochgezogenen Flachschniff doch eigentlich so gut schneiden KÖNNTE.

Kennt jemand vieleicht eine Alternative zum Chinook mit ähnlicher Klingenform mit derart hochgezogner Spitze und ähnlich starkem verschlußsystem? Oder kenn mir jemand beantworten wieso das Chinook vglw. so schlecht schneiden MUß, wo sich doch die Klingenform für bessere Schnittleistung geradezu anbiedert!

beste grüße
 
Erstmal - so schlecht hat's doch in den Berichten gar nicht geschnitten?

Zweitens - das Manix. Nur ist da die Spitze nicht hochgezogen.

Drittens - wozu braucht man einen so starken Verschluss, wenn man dann eine Klinge mit Opinel-Dimensionen dranbaut? Das ist doch kontraproduktiv, bzw überflüssig. Das Chinook *könnte* sicherlich etwas besser schneiden, am man kommt nicht daran vorbei, dass das immer noch eine ziemlich fette Klinge ist. Ob man den Flachschliff nun noch flacher macht oder nicht; jedes Küchenmesser lacht da drüber.

Das Messer ist eben nicht nur zum Kartoffeln schälen gebaut; nur ist das hier im Forum kein erwünschtes Thema. Nur soviel dazu, für den *mitunter* angedachten Zweck ist die Konstruktion sinnig.

Keno
 
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"so schlecht hat's doch in den Berichten gar nicht geschnitten?"
Verglichen mit dem Manix wohl schon - muß aber zugeben, dass ich das Chinook bisher noch nicht in der Hand hatte - vieleicht nur eine Fehleinschätzung meinerseits?!

"wozu braucht man einen so starken Verschluss, wenn man dann eine Klinge mit Opinel-Dimensionen dranbaut?" Zwar eine ganz andere Idee, aber dennoch ein starker Verschluß mit Opinel-Dimensionen z.B: Yojimbo, das mitunter auch ziemlich gut Kartoffeln schält.

Natürlich bin ich mir bewußt, dass ein Küchenmesser über ein Chinook lacht, aber ein Chinook mit einem besseren Flachschliff würde über ein normales Chinook auch lachen ;). Kein Mensch wird versuchen sein altes Haus mit seinem Chinook abzureißen, aber wieso ist das Messer dann wie eine Abrissbrine dimensioniert?

eine Annekdote zum Häuserabreißen. Wie jedem bekannt muß man, wenn man alte Häuser abreißt, auch eine Menge Bleirohre "durchhauen". Ein anderer Ort, wo man Bleirohre durchhauen muß, ist der Schrottplatz. Ein Bekannter von mir hat mich neulich durch seine Arbeit zum staunen gebracht, als er mir sein Arbeitsgerät vorstellte, von dem er mutmaßte, es sei ein Ami-Pizza-Schneider. Eigentlich "nur" ein Griff mit einem halben Meter gut 5 cm hohen relativ flachen Stahl dran. Er hat damit Bleirohre durchgehauen wohl einige Hundert. Nachschärfen war nicht notwendig und dabei sah das Teil so wackelig aus, dass ich auf den ersten Blick zweifel hatte, dass es überhaupt 10 Pizzen schneiden kann, ohne dass die "Klinge", bzw. der Stahl der am Griff hängt, abbricht. Es geht auch ganz anders:irre:
Was ich damit sagen will, ist das wohl vieles der high-tech Messer sich gut in der Vitrine macht, aber einfach realitätsfern ist. Wenn man z.B. sich ansieht, wie ein Bauer mit einer Blech Sense eine unebene steile Wiese mäht, und dabei mehrach den steinigen Boden umgräbt, aber dennoch die Spitze nicht abbricht und die Sense noch immer schneidet - dann muß man sich schon wundern, wieso Sensen aus high-tech Stahl eine so überdimensinierte Klinge haben, das sie bei solchen Tests weit schelchter abschneiden als schlichtes aber dünnes Blech.


beste grüße
 
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Naja,so ist das halt im Leben. Mein 10€ Schweizer schneidet auch besser als mein 500€ Strider. Deshalb möchte ich trotzdem beide nicht missen.;)
 
Ich denke, das hat zwei Seiten.

Die eine Seite könnte sich für Dich beantworten, wenn Du dir mal das Buch von Roman Landes, "Messerklingen und Stahl" zu Gemüte führst.

Deine Fragen in diesem Zusammenhang wurden schon andernorts und zu anderen Zeiten gestellt. Roman hat versucht, und es ist ihm wohl auch gelungen, eine Antwort nach wissenschaftlichen Kriterien zu finden.

Die zweite Seite ist, dass man zwar mit einer Sense über Steine schrappt, ohne sich groß zu kümmern, der Liebhaber von Messern würde dabei in der Regel ganz blass um die Nase.

Die Sense nimmt an den Steinen auch Schaden und zwar nicht zu knapp. Das stört den Bauer aber nicht. Der kauft sich irgendwann eine neue. In fünf sechs Jahren vielleicht.

Manch ein Messerliebhaber würde sein Messer am liebsten beerdigen, wenns nur einen Kratzer auf dem Klingenspiegel hat.

Es könnte also technische, wie auch kundenspezifische Gründe haben.

Zu dem Pizzamasser: Mach das Gleiche mit einer kurzen Klinge und beobachte den Verschleiß.
 
PeterF,

Natürlich bin ich mir bewußt, dass ein Küchenmesser über ein Chinook lacht, aber ein Chinook mit einem besseren Flachschliff würde über ein normales Chinook auch lachen .

ich habe keine genau Möglichkeit, nachzumessen, ich finde aber, das Manix hat zwar eine dünner ausgeschliffene Klinge, aber der Unterschied macht auch keinen Welten aus.

Kein Mensch wird versuchen sein altes Haus mit seinem Chinook abzureißen, aber wieso ist das Messer dann wie eine Abrissbrine dimensioniert?

Lies' nochmal meinen letzten Absatz in meinem ersten Beitrag ;)

Was die Sense angeht - ich würde mal vermuten, dass die Klingen nicht besonders hart sind - was auch erklärt, warum die Spitze dann nicht abbricht. Auch ein Grund, warum man sich bei einem Schweizer Messer recht schwer tut, da die Spitze abzubrechen. Die verbiegt sich vorher. Ich lasse mich da aber gerne berichtigen.

Gruss, Keno
 
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