Fragen am laufenden Band: Grübeln über BS-Eigenbau

haasi

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Hallo zusammen!

Also ich muß sagen ich habe die letzte Zeit viel über die Bandschleifer-Eigenbauten hier aus dem Forum und auf den verlinkten Seiten gelesen aber bin doch schlußendlich eher verwirrt, was denn nun für "meinen" Bandschleifer für den Anfang zwingend erforderlich ist, was man als Erweiterungsmöglichkeit vorsehen sollte, und auf was man getrost verzichten kann. -Aber von vorne:

1) ich hab zum einen Anfang Dezember mal den Genuß erlebt, an einem "richtigen" Bandschleifer zu arbeiten (Wochenende in der Schmiede Schwabach, Bericht kommt noch, wenn die guten Stücke fertig sind) und dann auch noch die dollen Selbstbauten von rumag und Co im Forum gesehen. Nun habe ich über die Weihnachtsfeiertage im Keller mal gekramt, was alles brauchbar wäre und im Prinzip geht es nun darum, was alles unbedingt nötig ist und auf was man verzichten kann.

2) Als Motor hätte ich einen 1,5 kW-Drehstrommotor zur Hand, der aber nur 930 Umdrehungen macht. Mit einem Antriebsrad von 30 cm Durchmesser, was noch halbwegs realistisch wäre, käme ich somit auf "nur" 15 m/s Bandgeschwindigkeit, für 20 m/s müßten es schon 40 cm Durchmesser sein. Welche Geschwindigkeit benutzt Ihr für den Grundanschliff? -Und würden nicht 2 Geschwindigkeiten ausreichen, z.B. 8 + 16 m/s oder 10 + 20 m/s?

3) Braucht man wirklich einen Frequenzumrichter zur stufenlosen Verstellung? -Wikipedia sagt, dass es schlecht ist, die Drehzahl des Motors über die Nenndrehzahl hinaus mittels FU zu steigern und die Verluste ansteigen würden. -D.h. was die Max-Drehzahl angeht, hätte ich nix gewonnen?! -Wer kann was zur Elektrik sagen?

4) Eine andere Möglichkeit wäre natürlich ein paar zwischengeschaltete 3-fach Riemenscheiben, aber dann brauche ich ja noch eine Achse mehr, die auch wieder gelagert werden muss, usw.. Lohnt nicht dachte ich, oder spricht doch etwas dafür?

5) Zum Schleifen verschiedener Radien ist es sicher sinnvoll, zumindest die Rollen so zu gestalten, dass ein Wechsel zu verschiedenen Durchmessern später möglich ist. Wenn aber wirklich winzige Rollen, also z.B. kleiner als ca. 30 mm verwendet werden sollen, müßte aus meiner Sicht die gesamte Lagerung geändert werden (= aufwendiger, z.B. die bei "hobby": http://www.hobby-messer.de/hilfsm-21.htm). Nötig oder nicht? -Eine überraschend einfache Lösung hat hier auch Wolf Borger bei seinen Schleifern: http://www.wolf-borger-messer.de/maschin.htm -Eure Meinung/Erfahrung dazu?

6) Wie viele Bandlängen sind sinnvoll? Viele habe ich gesehen wollen verschiedenste Bandlängen verwenden. Welchen Vorteil bringt das? -Ich bin so vorgegangen: Es soll ein Tischgerät werden, der Tisch ist 70 tief, also ist mit etwas Überstand maximal für ein 2 m Band Platz. Wieso also kleiner werden?

7) Als Material für die großen Scheiben habe ich teilweise Reifen oder Sperrholz gesehen. Hat einer von Euch den Vergleich gemacht und kann etwas dazu sagen, ob das nur eine provisorische Lösung wäre oder eine ernsthafte Alternative?

8) Viele hier im Forum haben ein zusätzliches federndes Element eingebaut, wie etwa auch beim KMG-Schleifer: http://www.beaumontmetalworks.com/sander.html
-Warum genügt nicht, die Bandspannung durch Herausziehen des verschiebbaren Teils zu regulieren? -Ich kann mir zwar vorstellen, dass das schon die restlichen Toleranzen ausgleicht, aber das Drum ist halt schwer aus Fertigteilen zu machen und recht aufwendig.


So, das wars auch "schon". Ich hoffe, das mit den Zahlen ist halbwegs übersichtlich zum Antworten.

Grübelnde Grüße,
Daniel
 
Zu 2:
Ein Motor dieser Leistungsklasse mit 1500 min-1 ist so was von gängig, dass du ihn bei jedem Altteilehändler billigst bekommen kannst.
Wenn Du dir dadurch den FU sparst lohnt die Sache immer.

Mit FU ist es aber auch keine Sache die Drehzahl ein bisschen anzuheben.
Du arbeitest ja nicht ständig am Leistungslimit und gut gekühlt ist der Motor auch.
 
Hy
zu2. besorg dir was schnelleres oder übersetze entsprechend.

zu3: Eime Frage der Auslegung, FU sollte schon zum Motor passen und dann kommt es drauf an was du letztendlich schleifen willst machen Materialien erfordern halt langsamere oder schnelere Geschwindigkeiten zur Bearbeitung.



zu5: Hab ich noch nie Vermisst wichtig ist für mich einen Flachschleifeinrichtung mit Winkelverstellung, ein schönes großes Kontaktrad und diverse stabile Auflagetische, für die ganz kleinen Radien nehme ich gerne die Feile oder andere Hilfswerkzeuge.

zu6:Je länger das Band desto höher die Standzeit (zumindest in der Theorie). In der Bandlänge flexible Bandschleifer lassen auch mal die Möglichkeit zu einen Sonderposten zu erwerben wenn er mal auftaucht ddiese halt mal ein paar cm länger oder kürzer sind Das war für mich der Hauptgrund beim Bau das zu berücksichtigen.

zu7: murks Holz oder ein Gummireifen hat da nix zu suchen.
Kontakträder gibts zu kaufen Antriebsrad sollte wenigstens Allu sein (meine persönliche Meinung nach einigen Bauversuchen die auch billig sein sollten, funktioniert einfach nicht gescheit)

zu8: weil das Band sich nach und nach im Betrieb längt und sonst weg/runterläuft.

Tschau Torsten hoffe das hilft dir weiter!
 
Danke Euch Beiden!
Ich hatte zwar noch auf ein paar mehr Antworter gehofft, aber das hilft schon mal etwas weiter.

Gruß,
Daniel
 
Danke Euch Beiden!
Ich hatte zwar noch auf ein paar mehr Antworter gehofft, aber das hilft schon mal etwas weiter.

Hallo Daniel,

sooo lange ist Dein erster Beitrag ja noch gar nicht her, da kommt schon noch was.


2) Als Motor hätte ich einen 1,5 kW-Drehstrommotor zur Hand, der aber nur 930 Umdrehungen macht.

3) Wikipedia sagt, dass es schlecht ist, die Drehzahl des Motors über die Nenndrehzahl hinaus mittels FU zu steigern

4) Eine andere Möglichkeit wäre natürlich ein paar zwischengeschaltete 3-fach Riemenscheiben

5) Zum Schleifen verschiedener Radien ist es sicher sinnvoll, zumindest die Rollen so zu gestalten, dass ein Wechsel zu verschiedenen Durchmessern später möglich ist. Wenn aber wirklich winzige Rollen, also z.B. kleiner als ca. 30 mm verwendet werden sollen, müßte aus meiner Sicht die gesamte Lagerung geändert werden (= aufwendiger, z.B. die bei "hobby": http://www.hobby-messer.de/hilfsm-21.htm). Nötig oder nicht? -Eine überraschend einfache Lösung hat hier auch Wolf Borger bei seinen Schleifern: http://www.wolf-borger-messer.de/maschin.htm

6) Wie viele Bandlängen sind sinnvoll?

7) Als Material für die großen Scheiben habe ich teilweise Reifen oder Sperrholz gesehen.

8) Viele hier im Forum haben ein zusätzliches federndes Element eingebaut

2) Leistung ist ok, Drehzahl ist vielleicht schon ein wenig niedrig (meiner dreht 1500/Minute)
Wenn es Dir nichts ausmacht, den BS später evtl. mit einem anderen Motor zu versehen würde ich mit dem vorhandenen loslegen.
Sonst gleich einen anderen besorgen.

3) Der FU ist hauptsächlich für Drehzahlen UNTER der Nenndrehzahl gedacht.
Ich werde erst mal ohne anfangen, denn zuerst muss die Mechanik funktionieren. FU kann man immer noch nachrüsten.

4) Klar, aber das erhöht den mechanischen Aufwand. Dann lieber gleich einen anderen Motor nehmen.

5) Du musst wissen was Du willst:
Wenn der Schwerpunkt auf "einfach" liegt würde ich nur einen einzigen (grossen) Durchmesser vorsehen.
Schwieriger wirds, wenn Du auch kleinere Durchmesser haben willst (wie ich).
Und noch schwieriger wirds, wenn Du Durchmesser haben willst die kleiner sind als der Aussendurchmesser der Wälzlager!
Oder Du gehst auf Aussenläufer (s. Wolf Borger, der einige davon hat, s. rumag)
Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich diese Variante auch noch bauen will oder ob ich eine andere Idee realisiere.
Jedenfalls ist das Kür. Und die kommt erst nach der Pflicht (grosser Umlenkrolle mit stabilem Betrieb).
Hinweis: Viele Bilder meiner Seite sind derzeit leider offline.

6) Ursprünglich wollte ich einen sehr kompakten BS bauen, ausserdem wollte ich die vorhandenen Bänder fahren können und dann auch noch günstige Angebote, unabhängig von der Bandlänge nutzen können.
Deshalb kann der BS Bänder mit 1000 bis 2000 mm Länge nutzen.
Die Idee habe ich dann aufgegeben, vor allem weil ich in einem Falle im Viersternekaufhaus extrem schlechte Erfahrungen mit einem Privatverkäufer gemacht habe.
Statt dessen habe ich mich nun doch entschieden, auf die Standardlänge 2000 zu setzen. Aber kürzere Längen sind dennoch möglich. Und das ist gut so, weil ich z. B. über einen Forumiten ein Vliessband bekam, das nur 1600 lang ist.

7) Ein Antriebsrad ist bei meinem BS tatsächlich aus Sperrholz, das ich mit Gummi bespannte.
Da ich aber im Viersternekaufhaus eine Kontaktscheibe zum Mindestgebot ersteigern konnte (manchmal habe sogar ich Glück!) beginne ich erst mal mit diesem Antriebsrad.

8) Ursprpünglich wollte ich darauf verzichten. Aber nun baue ich doch eine Feder ein. Aber nicht als dritte Rolle, obwohl ich mir schon welche besorgt hatte, denn die Konstruktion zeigte technische Probleme. Deshalb rüste ich nun die Umlenkrolle mit einer federnden Führung aus, es bleibt also beim Zweirollenprinzip.


Wenn Du noch Fragen hast, die Du nicht über das MF stellen willst kannst Du mich auch anmailen.


Vielleicht ist jetz auch klar geworden, warum das alles so lange dauert:
Statt nur einen einzigen BS zu bauen, der "alles" kann wäre es viel einfacher gewesen, mehrere, auf ihre spezifische Aufgabe angepasste BS zu bauen.


Hans
 
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