Fragen zu Frequenzumrichter

Stan

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Hallo,
ich hätte eine Frage bezüglich eines Frequenzumrichters für einen Bandschleifer:
welchen Vor- oder Nachteil hätte es, einen Frequenzumrichter mit 240 V Eingangsspannung und 380 V Ausgangsspannung einzubauen? Der Bandschleifer hat eine Spannung von 380 V
 
Vorteil: Trotz Drehstrommotor kannst du das ganze an einem 230V Anschluss nutzen :)

Meistens haben diese FUs am Eingang 1Phase und am Ausgang dann 3 Phasen.

Somit lässt sich eben ein Drehstrom Motor nutzen.
In der Realität ist das alles etwas komplizierter, ich habs Laienhaft erklärt.
 
Die Leistung ist etwas begrenzt. Der 230er Steckdosenanschluss ist einphasig und mit oftmals 16A abgesichert, da nur 1.5mm^2 Leiterquerschnitt. Die dreiphasigen Leitungen im Haushalt haben ca. 2.5mm^2 Querschnitt und sind jeweils mit 25A abgesichert, soweit ich mich erinnere.

Der Umrichter wird nicht mehr Leistung liefern als sein elektrischer Eingang. Dies sollte aber für die meisten Bandschleifer genügen.
 
Hallo,

ein FU mit einphasigem 230V Eingang liefert 3x230V.
Ein FU mit dreiphasigem 400V Eingang liefert 3x400V.
Damit man beim FU mit einphasigem Eingang keinen Leistungsverlust hat,
muss der Motor von Sternschaltung auf Dreieckschaltung umgeklemmt werden. Ist nur das normale 230V Netz vorhanden, ist natürlich der einphasige FU Mittel der Wahl. Ist ein 400V Netz vorhanden, kommt der
dreiphasige FU auch in Frage. Ab ein gewissen Leistungsklasse, wirst du
nur FUs mit dreiphasigem Eingang finden.

Grüsse,
Holger
 
Prinzipiell würde da ein Frequenzumrichter funktionieren (Umwandlung 240 auf 400 Volt)...wobei Du da keine echte Wechselspannung heraus bekommst sondern eine frequentierte Gleichspannung (macht aber für den Motor kaum einen Unterschied).

Das Problem wird vielmehr sein, dass Du normalerweise 3 Phasen für den Betrieb des Bandschleifers aufgrund der höheren Stromzufuhr brauchst.

Normalerweise kommen bei Dir im Sicherungskasten zuhause 3 Phasen, Neutralleiter (blau) und PE (Protect Earth, Schutzleiter, grüngelb).

Jede Phase ist einzeln abgesichert (aufgrund der Phasenverschiebung haben die Phasen zueinander jeweils 400V, aber das würde jetzt zu weit führen).

Fakt ist, dass Du aufgrund der 3 separaten Sicherungen wesentlich mehr Leistung aus dem Netz ziehen kannst (eigentlich Strom, aber die Leistung ergibt sich aus dem Ergebnis Volt*Ampere).

Wenn Du mal nachschauen kannst was Dein Motor für eine Leistungsaufnahme hat (meist stehen zwei Werte drauf...Sternschaltung und Dreiecksschaltung), kann ich Dir mehr dazu sagen.
Jeder Motor hat norm. ein Motorkennschild, schau da mal drauf und poste dann mal bitte die Werte dazu, dann kann ich dir genauere Auskunft dazu geben :)


VG, Es.Jot
 
Aus einem Wechselrichter kommt eine Wechselspannung heraus. Daher ja auch die Bezeichnung Wechselrichter.

Erzeugt wird diese durch Pulsweitenmodulation. An einer induktiven Last (Motorwicklung) ergibt sich je nach Schaltfrequenz und evtl. verwendeten zusätzlichen Sinusfiltern eine nahezu perfekte sinusförmige Wechselspannung, wie aus dem Bilderbuch.

Was üblicherweise aus den Steckdosen kommt ist heutzutage manchmal schon ein Trapez dagegen. Solarwechselrichter speisen ja schließlich auch einen sinusförmigen Strom ins Netz. Dürften sie auch gar nicht anders.

Ansonsten gilt trotzdem was Es.Jot soeben schrieb. Motordaten nachsehen und schauen, ob es passt. (Anschluss "Stern" oder "Dreieck" + Leistung, bzw. Spannung/Strom).

Eigentlich müssen Motoren zusätzlich "umrichterfest" sein. Dies bedeutet, daß die gepulste Spannung der Wicklungsisolation nichts ausmacht, sie also nicht auf die Dauer beschädigt. Dies hängt aber vom tatsächlichen entstehenden Spannungsanstieg der gepulsten Ausgangsspannung ab.

Müsste man messen und dann wissen was der Motorhersteller zulässt. Kann man aber auch ignorieren und es drauf ankommen lassen.
Der Betrieb ist ja unter Aufsicht, explodieren kann nix, richtig übel abbrennen auch nicht und die Gesamtleistung ist überschaubar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die schnellen Antworten!
@Es.Jot: ich werde morgen mal die Motorendaten posten.

Um meine Frage etwas zu präzisieren:

hat der Betrieb auf den Bandschleifer negative Auswirkungen?
( 0,75 kW Bandschleiferleistung )

Danke
HS
 
Wie bereits erwähnt:

Auswirkungen auf Wicklungsisolation (kann evtl., vielleicht irgendwann mal, wer kann das schon genau aus dem Bauch heraus sagen).


Und wie bereits auch öfter hier und da mal erwähnt:

Motorkühlung. Die Motoren sind ja oft vom eigenen montierten Lüfter belüftet. Drehstrommotoren werden eigentlich immer an 50Hz betrieben. Somit ist die Kühlung ausreichend dimensioniert.

Wenn jetzt jemand die Drehzahl herabsenkt, aber trotzdem volle Leistung abverlangt (hoher Strom), könnte der Motor sich unzulässig hoch erwärmen.

Merkt man aber, der Motor sollte sich aussen noch berühren lassen, ohne sich zu verbrennen. Geht es der anfassenden Hand gut, überlebt der Motor auch. Ausserdem stemmt sich wohl kaum jemand beim Schleifen voll auf das Band. Der Schleifer läuft hier wohl oft im Leerlauf.
Da wird er auch nicht wirklich warm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, prinzipiell ist das eig. mit der Stromzufuhr von der Programmierung her kein Problem (von wegen kleinere Frequenzen und höherer Strom), man kann den maximal zulässigen einfach programmieren...so kann der Motor nicht mehr Strom aufnehmen als er eig. darf.

Was die Sinusspannung aus dem Frequenzumrichter angeht...pauschal würde ich nicht sagen, dass da eine fast perfekte Sinusspannung herauskommt, hier kommt es immer auf den Umrichter an.

Natürlich kommt bei hochwertigen Geräten eine sehr reine Sinusspannung heraus, aber bei den Ottonormalumrichtern (also so 100-200 Euro) wäre ich da etwas vorsichtig, das macht den Motoren aber eigentlich gar nichts.

Wenn der Motor nur für 50 Herz ausgelegt ist, dann sollte man ihn auch nicht höher laufen lassen (gerade bei alten Motoren wichtig, heutzutage werden eigentlich hauptsächlich Drehstrom-Käfigläufermotoren genutzt...sind günstig, wartungsarm und laufen problemlos an Frequenzumrichtern).

Was an den Motordaten wichtig ist...schreib doch bitte einfach alle Daten ab.

Dort sind Nennstrom, Nennspannung, Cosinus Phi (Verlustfaktor), Stern-/Dreiecksbetrieb, aufgenommene Leistung und Nennfrequenz genannt.

Die Leistung hast Du mit 750W ja schon angegeben, dementsprechend muss der Umrichter auch ausgelegt sein.

Wichtig ist noch zu erwähnen, dass es die Möglichkeit gibt Frequenzumrichter sowohl an 400V mit 3 Phasen als auch an 240V mit einer Phase zu betreiben.

Da der Motor 750W hat, kannst Du eigentlich bedenkenlos umrichten...nur der Anlaufstrom des Umrichters muss begrenzt werden, damit der Motor in der Anlaufphase (ist die stromziehendste Phase des Motors neben dem Bremsen) nicht zuviel zieht.


VG, Es.Jot
 
Eine weitere Möglichkeit einen Drehstrommotor an Wechselspannung zu betreiben wäre die Steinmetzschaltung-da erreichst du die Phasenverschiebung mit einem Kondensator
 
Hallo,
Danke für die hilfreichen Antworten. Wir haben nun einen Umrichter, der für den Schleifer eingericht wurde. Funktioniert super.:D

Danke nochmals und Grüße
HS
 
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