Fragen zum Bau eines Taschenmesser

Frank 69

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Hallo, ich bin neu hier im Forum.
Ich habe vor vielen Jahren Maschinenschlosser gelernt und will mein erstes Taschenmesser bauen,
deswegen habe ich mir Gedanken um die Verriegelung gemacht.
Oberes Bild verriegelt und durch eine kleine Schräge am Verriegelungsstück auch vor Spiel durch Verschleiß gewappnet.
Im unteren Bild hält das Verriegelungsstück das Messer geschlossen.
Ich habe hauptsächlich Bedenken bei der Konstruktion der Feder.
Eventuell hat ja jemand Erfahrung mit dieser Konstruktion.

Hier eine Zeichnung.
Bild

Vielen Dank schon mal!
 
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Interessanter Verschluss; habe ich so noch nicht gesehen, bin gespannt!
Hoffentlich gibt´s viele gute Tipps von Menschen, die sich mit der Materie auskennen.
Gutes Gelingen!

Gruß
lvk
 
Ok interessante Konstruktion.
Platinen aus Bronze, nobel
Klinge aus 16MnCr5 ist meiner Meinung nach verschenkte Zeit.
Die Feder macht mir weniger Sorgen als die Veriegelunsstücke. Man könnte sogar eine Spiralfeder in den Schlitz einsetzten.

Grübel, so was ähnliches habe ich doch schon mal gesehen
 
Hy Stefan,

Bronzepaletten nur weil der Gießer mein Schwager ist :)
Der Klingenstahl ist jetzt nicht so passend, gebe ich zu aber da habe ich noch was von
allerdings ist da Nitrieren und die Wärmebehandlung wirklich aufwändig
eventuell nehme ich stattdessen 90MnCrV8

Der lange Spalt in der Verriegelung war für eine Spiralfeder vorgesehen aber da ist wenig Platz
ich weiß nicht ob man da eine genügend starke Feder unterbringt
Und am wichtigsten: Was hast du für Sorgen mit de Verrieglungsstücken?
 
Das die Reibung / der Winkel groß oder zu klein ist und verklemmen bzw. nicht genug klemmt.
Aber da geht probieren über studieren...einfach mal nur den Verschluss ausprobieren...ist auf jeden fall interessant.
Dann sieht man auch wie stark die Feder dann seien muß.

Beim Stahl mach man mit 90MnCrV8 definitiv nichts falsch, da braucht man nichts rum zu probieren. ;)
 
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Hallo und willkommen im Forum!

Da hast du dir ja gleich einiges aufgeladen für den dein erstes Klappmesser: eine Verriegelung, die einiges an Finetuning verlangt, bevor sie gut funktioniert und das in Kombination mit einer technischen Änderung (Feder).

Dies Art von Verriegelung wurde als Superlock von SNECX Tan entwickelt, der sie aber zur freien Verfügung stellt. Mehr Infos dazu, hier, bei der der Vorstellung des Civivi Vision FG.

Kennt man auch bei anderen Messern als "recoil lock" (Sandrin) oder DEMKO-Lock (sehr ähnlich).

Ich teile deine Bedenken bzgl. deiner Feder-Lösung aus folgenden Gründen (ich hoffe es ist OK, das ich deine Zeichnung zur Erläuterung verwende):

  • zur Betätigung des Verriegelungsstücks fehlt noch eine Rampe, wie bei A dargestellt
  • meiner Meinung nach reicht der Federweg mit einer Federstahllösung nicht aus. Beim Vision sind es gut 3 mm, die sich das Verriegelungsstück hin und her bewegt, das wird deine Feder wohl nicht schaffen, ohne daß die Kräfte zu groß würden.
  • die Bewegung des Verriegelungsstücks ist linear und nicht übersetzt, d. h. die Feder braucht eine bestimmte Stärke und Charakteristik, die du eher mit der ursprünglichen Lösung dieser Verriegelung erreichst (Spiralfeder), als mit einem Stück Federstahl
  • solche Federstahllösungen werden meist bei Backlock-Verriegelungen eingesetzt, wo die "Übersetzung" des Backlock-Hebels über verschieden lange Hebel der Feder- und Hammerseite es erlauben, solche geraden Federn einzusetzen
  • mit einer Spiralfeder könntest du dir auch einiges an Grifflänge sparen - ungefähr den gelben Block in deiner Zeichnung
  • kritisch könnte auch die Aufnahme des Federstahlblechs an der Stelle B werden - sofern du die Federstahlvariante weiter verfolgst, ich würde empfehlen eher mit Rundmaterial zu arbeiten und dieses in ein Loch im gelben Backspacer zu befestigen (mir hat es mal in einer ähnlichen Situation, aber anderen Kräften, den Backspacer verbogen, weil ich Flachmaterial für die Feder verwendet habe, klick)
  • und es besteht das Risiko, daß sich der Federstahl mit der Zeit evtl. aus dem seiner Befestigung im Backspacer noddelt.
  • noch mehr Grifflänge kannst du auch bei C sparen - dann passt das Verhältnis Griff- zu Klingenlänge besser
  • unabhänging von der Federlösung würde ich solch eine Verriegelung beim ersten Messer geometrisch entweder 1:1, z. B. vom Vision, kopieren, oder im Falle einer Eigenoptimierung erstmal ein funktionierendes Muster in einem weicherem Material als Stahl erstellen. Alu oder auch G10 sollten ganz gut dafür geeignet sein. Das Feintuning von Verriegelungsstück und Klingenwurzel wäre so jedenfalls einfacher imho

1763995635623.png


Hope this helps.

Greetz

Virgil
 
Hy,

Ich hatte diese Art der Verriegelung noch nicht gesehen, das hat mich neugierig gemach sie auszuprobieren!
Aber wie das so ist, da kam schon mal einer drauf.
Ich teile deine Bedenken bezüglich der Feder und hatte schon an Beryliumkupfer gedacht.
Das kann man auch ohne Festigkeitsverlust im Backspacer weich einlöten und das hält deutlich mehr aus als Federstahl.
Mal sehen ob ich da noch eine bessere Lösung finde.
Ich würde diese dann hier auch vorstellen.
Mal sehen wie sich eine Hebelbetätigung umsetzen lässt die dann auch hohe Ausziehkräfte auf das Verriegelungsstück ermöglicht.
Klinge.png (https://drive.google.com/file/d/1tmcl_yf2jk8ezZeWZhpdVUcrljfqekaW/view?usp=sharing)

Bei einer Betätigung über eine Rampe wie beim Superlock von SNECX Tan sehe ich das Problem dass das als Einhandmesser gelten wird.
Somit gibt es mit dem Führen in Deutschland ein Problem.

Und ich werde das ganze natürlich erst einmal als "Prototyp" bauen erst als 3d Druck dann aus st37 oder irgendwas das in der Restekiste liegt.

Vielen Dank für deine Hilfe
Grüße
Frank
 
Oha, da wollte ich ja noch was antworten ...

Ja, die SNEX-Rampe macht das Messer definitiv zum EInhandmesser, das nach dem Öffnenn selbstständig verriegelt - mit all den Konsequenzen in D.

Das mit dem Entsperrhebel könnte funktionieren, aber der große Öffnungswinkel wird imho sehr stören. Bekommt man aber mit einer anderen Lagerposition, besserem Hebellängenverältnis und angepasster Geometrie des Kontakts Hebel/Bolzen in den Griff.

Allzu hohe Betätigungskräfte würde ich nicht anvisieren - dann könntest die Klinge auch ohne den Hebel öffnen, so wie es auch beim Vision FG funktioniert.

Berylliumkupfer ist natürlich die bessere Wahl als Federstahl in dieser Konfiguration, da es durch den geringeren Elastizitätsmodulwert bei gleicher Kraft einen längeren Federweg hat (ca. 55 %) - könnte evtl. klappen ...

Bin gespannt, wie das hier weitergeht ...

Greetz

Virgil
 
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