Fragen zum ersten Messer

Pax_optimarerum

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Hallo zusammen!
Habe mich hier lange nicht mehr blicken lassen, doch mich zieht es langsam zum Schmieden zurück. Nachdem ich neulich ein paar Pfeilspitzen geschmiedet habe kam ich wieder auf den Geschmack.
Bevor hier jmd anfängt "Versuch dich erstmal an etwas anderem"
Nein brauch nicht, ich hab damals als allererstes mit einem Schlosser zusammen das schmieden von Werkzeug und Nägeln geübt.

Da ich viel draussen Survival-mäßig unterwegs bin, liegt es natürlich Nahe ein Messer das meinen Anforderungen entspricht selbst zu schmieden.

Dabei wollte ich einen C-105er Stahl verwenden, den ich in Pflanzenöl härten wollte.

Jetzt stellen sich mir folgende Fragen:
1. Empfiehlt sich dafür wirklich c105er Stahl (neigt schnell zu Rost)? Ich wollte den nur nehmen, da ich mir ein dauerhaft sehr scharfes messer verspreche.

2. Brauche ich um den Stahl zu härten so etwas wie Härtungsfolie, oder geht das ganz normal über Magnet/Farbtest?

3. Ich wollte die Klinge ganz gerne dauerhaft schwärzen, um Sie auch vor Rost zu schützen, ich habe da damals mal ein "Rezept" von Lars Enander gelesen, der aus Öl, Pech und Wachs eine Art Paste Herstellte die auf die Klinge aufgetragen und unter Wärmezufuhr einen Dauerhaften Schwarzen Schutz auf der Klinge ergab, leider finde ich das Rezept nicht mehr, kennt das jemand von euch vielleicht?

Danke schon mal für`s lesen!

Mfg
PaxOptima
 
Zuletzt bearbeitet:
So, hallo nochmal!

Habe mich mittlerweile hier im Forum etwas umgeschaut (wirklich sehr informativ!) und habe auch sofort viele Informationen gefunden.

Was ich leider nicht gefunden habe ist:

Härtet man C105 Stahl in Pflanzenöl?
Und braucht man dazu Härtungsfolie?

Danke im vorraus!

Mfg
Paxoptima
 
Servus!

C 105 kann man durchaus in Pflanzenöl härten.

Und Härtefolie braucht man für diesen Stahl nicht.
 
Hallo,

Ich möchte nochmals auf den Eingangspost Punkt 3 zurückkommen, um etwas über das Schwarzfärben von Stahl zu schreiben.

Ich besitze das Buch von Georg Buchner :, Die Metallfärbung- Das Ätzen
4te auflage aus dem Jahre 1934.

In diesem Buch werden gleich eine ganze Menge Verfahren ausführlich beschrieben die das Schwarzfärben von Stahl zum Ziel haben.
Zu einigen Verfahren sind allerdings Chemikalien nötig, die für mich sehr exotisch klingen.
Interessant fand ich allerdings einige Verfahren die man durchaus in der Schmiede anwenden kann.
Offensichtlich wurde früher in der Schmiede zum Schwarzfärben "Schmiedepech" benutzt, das ist ein Harzpech, ein Rückstand aus der Harzdestillation.
Die heissen Eisenstücke wurden sehr dünn damit angestrichen,und es ergab sich einen festhaftenden glänzend schwarzen Überzug.

Ich möchte neben den vielen Verfahren eins welches mir gut gefällt hier wiedergeben.
Es geht darum einen feinen gleichmässigen Seidenmatten schwarzen Überzug zu bekommen, wie beim Brünieren.
" Die polierten Teile werden mit einem Lappen, der mit Leinöl getränkt ist, abgewischt,dh. eingefettet,so dass nur ein gleichmässiger Hauch zurückbleibt; zu stark gefettete Stücke werden fleckig.
Hierauf werden die Stücke mit feinster weisser Holzasche bestäubt und wieder leicht abgeklopft.
Waren sie richtig eingefettet,so müssen sie ganz gleichmässig mit Staub überzogen sein. Diese so vorbereiteten Stücke legt man nun in einen Blechkasten aufs Feuer oder in einen Härteofen,setzt sie also nicht direkt dem offenen Feuer aus und sieht von Zeit zu Zeit nach,ob die Asche auf den Teilen rein weiss und trocken ist.
Dies ist leicht zu erkennen denn nach kurzer Erwährmung wird die Ölschicht dünnflüssig und zieht sich in die Asche,welche sich dadurch gelb färbt und erst später wieder weiss wird.
Ist dies ereicht ,so nimmt man die Teile heraus und lässt sie abkühlen,staubt die Asche mit dem Pinsel ab,fettet die Teile mit gewöhnlichem Maschinenöl leicht ein und wischt sie trocken. (Werkstattstechnik 1916)
Leider werden keinerlei Temperaturangaben gemacht. Ich kann mir aber vorstellen dass sich eine Hauchdünne Ölschicht die Farbe im Anlassbereich wechselt. Besser ein Probestück zu benutzen.

Wer sich an die Chemikalien rantraut , kann von mir Photokopien bekommen.

Gruss unsel
 
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