paper-crane
Mitglied
- Beiträge
- 101
Hallo zusammen,
es gibt im Forum bereits ein Review zu Fred Perrins Ringmessern (LaGriffe und Shark: http://www.messerforum.net/showthread.php?42934-Fred-Perrin-La-Griffe-440C-Semi-Custom/page2&highlight=perrin+shark),
da mir aber nach dem Kauf dieses Messers ganz andere Aspekte aufgefallen sind,
habe ich beschlossen selbst einen Nutzer-Eindruck zu schreiben.
Das Zwei-Finger Messerchen kommt verpackt in einer Zipper-Tüte, bereits in der Kydex-Scheide mit Paracord-Schlinge
und einem kurzen Paracord Lanyard. Beim ersten Zug der Klinge kamen Dreck, Kydex-Späne und einige Tierhaare hervor
(jeder kann sich selber Geschichten ausdenken, wo das Messer wohl vorm Toolshop war).
Geputzt bietet das 440C Messer ein anständiges, fast-spiegelndes Finish, der einseitige Chisel-Grind zeigt als einziger Teil
noch grobe Schleifspuren. Innerhalb des Ringes sind Bearbeitungsspuren erkennbar. Der Chisel-Grind ist fast rasier-sharf.
Zur Handlage muss ich vorweg nehmen: Ich habe Handschuhgröße 8, aber vergleichsweise schlanke Finger. Auf den meisten
als Dreifingermesser bezeichneten Schneidwaren bekomme ich 4 Finger unter.
Der Ring des Haizahns ist recht groß, das kleine Schwanzstück schmiegt sich sehr gut in den zweiten Finger meiner Hand. Durch
den Ring ist die Handlage sicher, ein Vorrutschen des Mittelfingers über die Ringrampe in die Klinge ziemlich unwahrscheinlich.
Zwecks sinnvoller Schnittführung liegt das Messer praktisch nur am zweiten Glied des Zeigefingers an, Daumen gegen Klingenrücken gepresst.
Für Rechtshänder (entsprechend Chisel-Grind) lässt sich so schon einiges an Schneidarbeit erledigen. Mir persönlich ist ein Messer
mit nur einer einzigen möglichen Handposition zu unpraktisch. Geführte Schnitte mit Klingenansatz zwischen Daumen und Zeigefinger sind nicht möglich,
auch der Winkel, in dem die Klinge am Schnittgut angesetzt werden kann, ist durch den Ring eingeschränkt.
Durch den recht großen Ring, in den ich persönlich zwei Zeigefinger bis zum zweiten Fingerglied nebeneinander hineinbekomme, liegt
mir die kurze Klinge in der Hand zu weit weg vom Daumen.
Nun zur Scheide. Aus Kydex, handangepasst von Fred Perrin. Das Messer sitzt bombenfest. Ehrlich gesagt, zu bombenfest. Das Kydex
greift in den Ring hinein:
Ein einhändiges Lösen von Messer und Scheide ist nicht möglich, auch mit zwei Händen ist richtig Kraft gefragt. Viel Schwieriger gestaltet
sich aber das Zurückstecken des Messerchens in die Scheide. Der Öffnungsspalt ist schmaler als die Klinge. In Kombination mit dem Chisel-Grind
schneidet man fast unweigerlich bei jedem Zurückstecken (auch hier muss vergleichsweise viel Kraft aufgewendet werden) Späne aus dem
Kydex. Nach ungefähr 20-30 Mal raus und rein wird das Messerchen sicher leicht laufen, fragt sich dann nur was aus dem guten Halt der Scheide wird.
Das Messer sieht in meinen Augen sehr schick aus, durch die Skelettbauweise in Kombination mit Zweifingergriff ist es extrem kompakt,
würde sich von daher schon als EDC eignen. Durch die eingeschränkte Handlage kann ich es aber nur als Fixed-Backup zu einem Non-Locking
Folder empfehlen (z.B. Vic Cadet).
Hoffe meine Einschätzung hilft.
Gruß,
Papercrane
es gibt im Forum bereits ein Review zu Fred Perrins Ringmessern (LaGriffe und Shark: http://www.messerforum.net/showthread.php?42934-Fred-Perrin-La-Griffe-440C-Semi-Custom/page2&highlight=perrin+shark),
da mir aber nach dem Kauf dieses Messers ganz andere Aspekte aufgefallen sind,
habe ich beschlossen selbst einen Nutzer-Eindruck zu schreiben.
Das Zwei-Finger Messerchen kommt verpackt in einer Zipper-Tüte, bereits in der Kydex-Scheide mit Paracord-Schlinge
und einem kurzen Paracord Lanyard. Beim ersten Zug der Klinge kamen Dreck, Kydex-Späne und einige Tierhaare hervor
(jeder kann sich selber Geschichten ausdenken, wo das Messer wohl vorm Toolshop war).
Geputzt bietet das 440C Messer ein anständiges, fast-spiegelndes Finish, der einseitige Chisel-Grind zeigt als einziger Teil
noch grobe Schleifspuren. Innerhalb des Ringes sind Bearbeitungsspuren erkennbar. Der Chisel-Grind ist fast rasier-sharf.
Zur Handlage muss ich vorweg nehmen: Ich habe Handschuhgröße 8, aber vergleichsweise schlanke Finger. Auf den meisten
als Dreifingermesser bezeichneten Schneidwaren bekomme ich 4 Finger unter.
Der Ring des Haizahns ist recht groß, das kleine Schwanzstück schmiegt sich sehr gut in den zweiten Finger meiner Hand. Durch
den Ring ist die Handlage sicher, ein Vorrutschen des Mittelfingers über die Ringrampe in die Klinge ziemlich unwahrscheinlich.
Zwecks sinnvoller Schnittführung liegt das Messer praktisch nur am zweiten Glied des Zeigefingers an, Daumen gegen Klingenrücken gepresst.
Für Rechtshänder (entsprechend Chisel-Grind) lässt sich so schon einiges an Schneidarbeit erledigen. Mir persönlich ist ein Messer
mit nur einer einzigen möglichen Handposition zu unpraktisch. Geführte Schnitte mit Klingenansatz zwischen Daumen und Zeigefinger sind nicht möglich,
auch der Winkel, in dem die Klinge am Schnittgut angesetzt werden kann, ist durch den Ring eingeschränkt.
Durch den recht großen Ring, in den ich persönlich zwei Zeigefinger bis zum zweiten Fingerglied nebeneinander hineinbekomme, liegt
mir die kurze Klinge in der Hand zu weit weg vom Daumen.
Nun zur Scheide. Aus Kydex, handangepasst von Fred Perrin. Das Messer sitzt bombenfest. Ehrlich gesagt, zu bombenfest. Das Kydex
greift in den Ring hinein:
Ein einhändiges Lösen von Messer und Scheide ist nicht möglich, auch mit zwei Händen ist richtig Kraft gefragt. Viel Schwieriger gestaltet
sich aber das Zurückstecken des Messerchens in die Scheide. Der Öffnungsspalt ist schmaler als die Klinge. In Kombination mit dem Chisel-Grind
schneidet man fast unweigerlich bei jedem Zurückstecken (auch hier muss vergleichsweise viel Kraft aufgewendet werden) Späne aus dem
Kydex. Nach ungefähr 20-30 Mal raus und rein wird das Messerchen sicher leicht laufen, fragt sich dann nur was aus dem guten Halt der Scheide wird.
Das Messer sieht in meinen Augen sehr schick aus, durch die Skelettbauweise in Kombination mit Zweifingergriff ist es extrem kompakt,
würde sich von daher schon als EDC eignen. Durch die eingeschränkte Handlage kann ich es aber nur als Fixed-Backup zu einem Non-Locking
Folder empfehlen (z.B. Vic Cadet).
Hoffe meine Einschätzung hilft.
Gruß,
Papercrane
Zuletzt bearbeitet: