Fred Perrin Tri-Folder

Contraveganer

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Ich fand das CS Triple-Action-Knife schon immer sehr interessant, aber doch ein wenig teuer, wenn man bedenkt, dass die Klinge bei den ersten Öffnungsversuchen wohl ziemlich leiden wird. Zumal ich die Dolch-Variante bevorzugt hätte. http://www.wolfster.de/index.php?disp=shop&show=15/1/24TAD

Nun habe ich bei Jens Sänn ein ähnliches Messer gefunden. Das sieht optisch (habe leider nur Online-Bilder) weniger klobig aus und irgendwie mehr nach Gentleman. Ganz zu schweigen davon, dass ich fast 3 davon für den Preis eines Cold Steel bekomme. Die SuFu hat noch nicht viel aufschlussreiches ergeben. Hat schon jemand einen Fred Perrin Tri-Folder und kann berichten? Macht es sich gut als EDC?
 
Verarbeitung und Stahl sind O.K. - nett ist die kleine Gürteltasche. Die Klinge ist genietet und hat ziemlich gewackelt, ich hab mit dem Hammer nachgeholfen...sitzt jetzt ziemlich fest. Das Handling ist nur bedingt praxistauglich, aber für jemanden mit genug Fingerspitzengefühl und Zeit kann das glaube ich ein ganz taugliches EDC sein. Beim schneiden muß man die Griffhälften immer fest zusammendrücken, sonst klappt die Klinge weg. Das ist bei der verhältnismäßig geringen Größe gar nicht so einfach...:rolleyes:

mfg, stubenhocker
 
Also ich hatte den Fred Perrin Tri-Folder ein paar Tage hier und kann gern ein wenig darüber berichten.
Erstmal: die Daten auf Modis Seite stimmen nicht, du kannst zu jeder Längenangabe gut 1cm dazuzählen. Ich hatte es bestellt, da ich es für kleiner gehalten hatte, aufgrund der Angaben.
Es ist ein schönes flaches Messer und wirkt äußerlich elegant, allerdings hat es ein paar Mängel:
  • Man kann es schlecht lose in der Hosentasche tragen, da es außer einem kleinen Detentball keine Verschlussart im geschlossenen Zustand gibt. Und dieser Detentball hält die Schalen nicht besonders fest zusammen, da man den Folder sonst nicht mehr aufschleudern könnte. Das Etui ist zum Tragen also erforderlich, in der Hosentasche würde er nur aufgehen.
  • Des weiteres kann man das Messer nahezu nur einhändig öffenen, durch das neue Gesetz ist das natürlich nicht optimal, da man es nur sehr fummelig mit zwei Händen aufbekommt, was nicht gerade gut in der Öffentlichkeit ist.
  • Es ist sehr klapprig, dadurch das es aufwirbeln kann, muss jedes Teil relativ lose und leichtgängig sein. Es hat also beim öffnen und schließen eine gewisse Geräuschkulisse, die jedes Balisong in den Schatten stellt. In der Öffenlichkeit wirkt das enorm gefährlich.
  • Oft schlägt die Klingenspitze im Heft an, besonders beim Schließen. Dadurch ist sie immer kaputt, bzw. abgeflacht, wie wenn man das Messer mit der Spitze auf einen Stein hat fallen lassen. Eine gute Spitze zu behalten ist nahezu unmöglich, auch mit viel Training, da man immer mal wieder diese einklemmt.
  • Ein großer Konstruktionsfehler sind die beiden Schalen. Die dünnere Schale guckt nämlich nicht aus der anderen heraus, wenn das Messer offen ist. Also nicht wie auf dem Bild auf Modis Seite. Dadurch kann man das Messer noch so fest in der Hand haben wie man will, die Klinge wackelt wie ein Lämmerschwanz. Es ist klar das das Messer horizontales Spiel hat, sonst könnte man es nicht aufschwingen, aber das vertikale hat es durch den Fehler bei den Schalen. Würde die schmale aus der dickeren herausgucken, könnte man die Klinge festklemmen, aber so geht es nicht. Ich hoffe das konnte ich ausreichend verständlich erklären ;)

Fazit:
imho (!) ist der Folder nicht als EDC geeignet, einfach durch die zahlreichen Mängel, wie Klappern, Klingenspiel in alle Richtungen und das man es nicht ohne Etui tragen kann. Ebenso ist es alles andere als umgebungsfreundlich.
Für mich ein nettes Spielzeug, allerdings auch nicht mehr. :rolleyes:.
Mir wäre es das Geld nicht wert, dafür bekommt man weitaus bessere Messer!
 
Vielen Dank erstmal! Die Gerräuschentwicklung stört mich wenig, und wenn sie andere stört, stört mich das noch viel weniger. Aber die technischen Mängel sind für knapp 50€ doch zuviel des Guten. Da gibt es bessere, da hast du recht. Dann werde ich es nicht kaufen.
 
Hi !

Also ich hab beide Messer (Cold Steel und Perrin Folder) und sehe das so:
Das Triple Action ist zwar um einiges Größer und auch ein Stück schärfer als der Perrin Folder, alles andere find ich aber beim kleinen Fred P. besser als beim TA.

Ein paar Dinge sehe ich auch anders als Mr. S.... Das Messer ist (bei mir) geschlossen absolut fest verschlossen und würde sich niemals von allein lösen.

Ebenfalls finde ich, dass man das Messer auch im KOMPLETT geschlossenen Zustand gut mit einer Hand öffnen lässt. Einfach die kleinere Griffschale mit dem Zeigefinger rausschieben und dann rausschwingen. Das braucht aber bei beiden Messern Übung.

Insgesamt gefällt mir das Fred Perrin etwas besser als das TA.
Auch deshalb weil das TA STÄNDIG, IMMER UND ÜBERALL von allein aufgeht !!!:mad::mad: Das nervt höllisch !!

Hoffe, ich konnte helfen.

Grüße, Loc
 
Moin.

Für die, die sowas interessiert:

Die Idee scheint nicht so richtig neu zu sein.

Bin im Netz auf ein Marbles M.S.A. CO. Safety Folding Fish Knife gestoßen.

Das Ding wurde wohl schon vor dem 2ten Weltkrieg gefertigt und hat exakt den selben "Verschlussmechanismus".

Gruß
chamenos
 

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Die Idee habe ich so vor x Jahren auch schon in Spanien/Portugal gesehen; aber ich denke, der Herr Perrin promotet das Dingens auch nicht als neues Konzept, oder?

Gruss, Keno
 
Ich hab hier mal die Suche bemüht, aber nur Hinweise auf einen BKA Feststellungsbescheid hinsichtlich der Butterfly Einstufung gefunden und hänge mich mal hier dran, um kein neues Thema aufzumachen.

Kurze Frage, da ich mir nicht so ganz sicher bin:

Gilt das Fred Perrin (alternativ Cold Steel Triple Action {tanto}) als Einhandmesser nach 42a?

Feststellbar scheint die Klinge nach Betrachtung der Berichte und Bilder/Videos nicht zu sein, da man es festhalten muss. Eine Sperrvorrichtung ist nicht erkennbar. Führungsverbot sollte hier hoffentlich nicht gelten? Weiß jemand genaueres?
 
Hab das Messer vor einiger Zeit mal im Laden in der hand gehabt.

Da hatte ich den Eindruck, dass man es nicht ohne Probleme einhändig öffnen kann.

Das mit dem Festhalten sehe ich ähnlich, was natürlich keine rechtsverbindliche Auskunft ist.
 
Wenn man sich das passende Video von Cold Steel dazu anschaut, seht ihr ein paar "Geübte", die das Messer "spielend" mit einer Hand öffnen und schließen.
Und das in Bruchteilen einer Sekunde.

...Aber ja, ...man kann´s auch mit zwei Händen öffnen, ...irgendwie !
 
Videos habe ich auch gesehen.

(Das bescheuerte Rumgehampel mit ähnlichen Messern insbesondere von Jugendlichen und den damit verbundenen Dabeihaben der dann total angesagten Butterfly Messern, führte wohl auch zum Verbot dieser.)

Hier ist mir die Definition des Feststellen bzw. Verriegeln der Klinge nicht ganz 100% klar. Für mich bedeutet Feststellen, daß man es im festgestellten Zustand ablegt/hinwirft oder anderweitig sich selbst überlässt und die Klinge verriegelt bleibt. Das dann solange, bis man eben die Verriegelung aktiv wieder löst.


Das ist beim Fred Perrin oder den Cold Steel ja wohl nicht so. Ich bin kürzlich wieder über die besagten Messer gestolpert und das Fred P. ist preislich attraktiv. Das Design gefällt, einige Schwachstellen lassen sich beheben.

"Einhand" ist kein Problem. "Einhand" + "feststellbar" mit Einschränkungen verbunden. Daher die Frage nach der Eigenschaft des Feststellens der Klinge im Sinne des Gesetzgebers.
 
Ich habe sowohl das CS Triple Action als auch den Perrin Tri-Folder auf diesen Thread hin noch einmal hervorgeholt.

Das CS ist ein ausgewachsener Folder, der sich gut als EDC führen lässt. Er läss sich schnell seitswärts aufwerfen, wobei dies keine sichere Öffnungsmethode ist. Habe es gerade z.B. noch einmal versucht und dabei ist die untere Griffschale gegen die Klinge geknallt. Grund: der Verschluss hat sich etwas zugesetzt und die Klinge blieb etwa bei 90 Grad stehen. Nach einen paar Wiederholungen läuft sie jetzt wieder flüssig. Es wird mit dieser Methode immer wieder mal einen Fehlversuch geben. Das Cold Steel lässt sich m.M. nach aber problemlos zweihändig öffnen. Ist es einmal offen, ist ein versehentliches Einklappen bauartbedingt ausgeschossen (wie auch beim Perrin). Der Griff liegt für einen schmalen Metallgriff gut in der Hand, ist aber naturgemäß etwas rutschig.

American Tanto mit Hohlschliff ist ein typisches CS-Ding, hätte da gut drauf verzichten können, wäre die Alternative nicht ausgerechnet eine Dolch-Klinge gewesen.

Für mich insgesamt ein schönes Messer mit ansprechender Ästhetik, das durch die seltsamen Videos von Cold Steel aber in ein falsches Licht gerückt wird. Am besten ist es, wenn es in vernünftiger Geschwindigkeit geöffnet und geschlossen wird, obwohl das Aufwerfen zugegebener Weise Spaß macht. Sozialverträglich ist das Aufwerfen aber sicher nicht.

Der Perrin Tri-Folder ist dagegen eher als Back-Up Messer konzipiert. Er kann nach unten aufgeworfen werden, wenn man die Achsschraube lockert. Dann klappert das Messser aber noch mehr im geschlossenen Zustand als es das sowieso schon tut. Zieht man die Achsschraube an, lässt es sich nicht mehr aufwerfen und nur fummelig mit zwei Händen öffnen. Der Griff ist rund 1/4 kürzer als der des CS, für mich gerade noch ein 4-Finger Griff. Die Gefahr, in den Klinge zu rutschen, ist wesentlich höher als beim CS. Hier gilt verstärkt, dass das Messer im Prinzip vorsichtig benutzt werden sollte. Es gibt keinen Sicherheitsspielraum beim Öffnen, Schließen und Bedienen.

Der große Vorteil des Perrin ist, dass es extrem flach ist und sich fast überall verstauen lässt. Wenn man also ein Notmesser dabei haben will oder ein schlichtes, unauffälliges Messer, ist das Perrin ein gute Wahl. Möchte man ein breites Spektrum von Alltagstätigkeiten abdecken, gibt bessere Alternativen zum gleichen Preis.
 
Das ist eine durchaus interessante Überlegung.

Ich würde den Perrin Tri-Folder auch als nicht-arretierend einordnen ... habe aber leider nichts zu sagen
 
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