Fundament aus Stahlplatte

effzwo

Mitglied
Beiträge
53
Hallo,

ich plane einen Lufthammer mit einem Druckluftzylinder von Festo zu bauen. Nachdem ich einige Beiträge zu Fundamenten gelesen habe ist mir folgende Idee gekommen:
Da ich den Hammer auf einer Stahlplatte aufbauen möchte ( also kein getrenntes Fundament für die Schabotte), ähnlich wie es z.B. bei den Kuhn-Hämmern ist, habe ich mir gedacht ich nehme als Platte gleich eine 100mm starke Stahlplatte. Die Platte würde so ca. 500 x 1000 mm Grundfläche haben. Unter der Platte, auf der der Hammer mitsamt Schabotte verschweißt wird würde ich Schwingungsdämpfer legen. Das hätte den Vorteil, dass der Boden nicht aufgestemmt werden muss und ich könnte den hammer nach Bedarf umstellen. Der Zylinder macht so ca. 7000N Druck, das Bärgewicht wird 70Kg haben und die Schabotte ca. 200Kg. Was haltet Ihr von dieser Konstruktion? Vielleicht hat schon jemand etwas ähnliches gemacht oder gesehen. Ich möchte natürlich nicht so einen Aufwand treiben und später feststellen, dass mir der Hammer durch die Schmiede hüpft.

Vielen Dank im Voraus

Frank
 
.... folgende Idee gekommen:
Da ich den Hammer auf einer Stahlplatte aufbauen möchte..... habe ich mir gedacht, ich nehme als Platte gleich eine 100mm starke Stahlplatte. Die Platte würde so ca. 500 x 1000 mm Grundfläche haben..... Was haltet Ihr von dieser Konstruktion?....
Ich verstehe nicht viel von den mechanischen Hämmern, aber wenn ich richtig gerechnet habe, wiegt die vorgesehene Eisenplatte knapp 400 kg.

Bei einem 70 kg-Bär müsste wohl die gesamte Konstruktion schon wenigstens eine Tonne wiegen, und da erscheint mir die Platte etwas zu leicht.

Hast Du denn schon die Hersteller nach deren Empfehlungen gefragt?

Gruß

sanjuro
 
Hallo Frank

Ich gehe mal davon aus du kannst das auch wirklich bearbeiten, hast also ein richtig derbes Schweißgerät usw. zur Verfügung, und machst die restliche Dimensionierung fürs Ständerwerk entsprechend stark dann hast du mit 70kg Bärgewicht ne recht massive Maschine die sich mit der Grundplatte wahrscheinlich selbst krum schägt oder durch die Hallendecke rast.

Willst du wirklich einen 70kg Bär Eigenbau???

Ich habe einige Luft und Federhammerkonstruktionen gesehen gezeichnet, usw. und eines ist mir dabei ganz klar geworden, ein Festohammer (nennen wir ihn mal so!) im Amystyle funktioniert im Prinzig recht gut, wenn man denn auch einen massiven Lufkompressor im Hintergrund hat, mit einem 600.-€ Baumarktkompressor brauchste da gar nicht anfangen, wenns was in deiner geplanten Größe werden soll.

In einem altem Buch das ich dank Unsel habe, über den Feder und insbesondere dem Lufthammerbau (Zitat) wird Grundsätzlich von einem Schabotten Gegengewicht von min. 12:1 ausgegangen + ab einem Bärgewicht von 25kg aufwärts, einem Fundament im Idealfall von 500kg zu 1kg Bärgewicht bei mechanisch zum Gebäude entkoppeltem Fundament.
Bei unzureichender Trenung zum Gebäude ist mit massiven Gebäudeschäden bei einem 70kg Hammer zu rechnen.

Jetzt rechne mal:
70kg Bär= 840kg Schabotte minimum
+
Fundamentierung entkoppelt und gedämpft rechne selbst (allerdings ist das der Idealfall was in der Praxis nicht erreichbar ist, so ein paar m³Beton nebst Armierung dürfen es aber dann doch sein!)

So nebenbei für was brauchst du einen derart massiven Hammer bereibst du das kommerziel und produzierst du regelmäßig, oder gehts um Freiformschmieden großer Gegenstände????

Ich denke du solltest dein Bärgewicht deutlich reduzieren und irgendwo um die 20-30kg landen dann wäre der rest, soweit bekannt, ne stabile Sache.

Tschua Torsten
 
Vielen Dank Torsten,

ich habe schon vermutet, dass das etwas zu leicht wird. Das Bärgewicht hat sich aus einem Schrottplatzfund ergeben, ebenso die Schabotte. Allerdings spricht ja nichts dagegen das Bärgewicht etwas zu reduzieren und die Platte 200mm stark zu machen. Dann hätte ich mit der Schabotte kein Problem, da sie ja mit der Platte verschweißt wird und ich dann auf eine Tonne kommen würde...
Jetzt wird es aber langsam ganz schön schwer!!!
Aber mit dem Fundament, das ist ja kaum zu realisieren. Ich denke aber auch dass ein Druckluftzylinder das Bärgewicht nicht so stark beschleunigt wie ein richtiger Lufthammer. Zum einen muss die Luft durch eine recht dünne Leitung in den Zylinder und dann durch die kleine Öffnung im Zylinder wieder heraus. Desshalb habe ich das Bärgewicht auch lieber etwas größer, abschneiden kann man ja immer noch. Soll ja kein Spielzeug werden. Vielleicht hat ja noch jemand Erfahrung mit sowas und ein paar Tips.

Gruß

Frank
 
Ich glaube für Krafthämmer mit mehr als 50Kg Bärgewicht wird eine Aufstellgenehmigung benötigt, egal wo er steht. Frag doch mal bei Markus Balbach nach.
Gruß Egbert
 
Ich kann mich erinnern, von Markus Balbach einen Beitrag gelesen zu haben in dem er Probleme mit einem Lufthammer von - wenn ich mich nicht irre - 85kg Bärgewicht beschreibt. In einem Nachbarhaus in größerer Entfernung zur Schmiede gab es beim Betrieb ein Erdbeben, weshalb er den Großen nicht mehr betreiben konnte.

Aber an dieser Stelle eine andere Frage:

Wenn ich Dich, effzwo, richtig verstehe, dient bei Deinem geplanten Hammer der Druckzylinder der Krafterzeugung.
Meine bisherigen Recherchen zum Thema Lufthammmer haben ergeben, dass der Zylinder zur Kraftübertragung genutzt wird und ansonsten die Krafterzeugung ähnlich wie bei einem Federhammer durch die Rotation eines Antriebsrades erfolgt.
Mit hydraulischer oder pneumatischer Krafterzeugung kenne ich nur Pressen, aber keine Hämmer. Wenn das der Fall ist, wäre das Bärgewicht eher zweitrangig und es gäbe sehr wenig Vibration, allerdings eben auch keine Schlagbewegung im klassischen Sinne.

Liege ich jetzt daneben? Wenn ja, korrigiert mich bitte!
 
Hallo Goderich,

nein, es soll schon ein Hammer werden. Die Druckluft wird über Ventile und Druckschalter reguliert. Welche Frequenz ich dabei erreichen kann weiss ich leider noch nicht und konnte mir auch der gute Mann bei Festo nicht berechnen. Es wird so zwischen 100 und 200 Schlägen die Minute liegen. Hoffe ich zumindest.

Gruß

Frank
 
.....Die Druckluft wird über Ventile und Druckschalter reguliert. Welche Frequenz ich dabei erreichen kann, weiß ich leider noch nicht und konnte mir auch der gute Mann bei Festo nicht berechnen. Es wird so zwischen 100 und 200 Schlägen die Minute liegen......
Das bedeutete dann, dass für Füllung und Entleerung des Zylinders im günstigsten Fall 0,6 sec. zur Verfügung stünden, bei 200/min nur die Hälfte dieser Zeit.

Das wäre flott! Bei entsprechenden Ventil- und Leitungsquerschnitten geht natürlich auch so etwas.

Bin mal gespannt, wie es weiter geht!

Gruß

sanjuro
 
Hallo miteinander,

irgendwie bin ich jetzt zwar nicht so wirklich schlauer als zuvor. Wahrscheinlich müsste man jemanden Kennen der so ein Projekt schon mal durchgezogen hat. Ich denke ich werde es mit der 200mm Platte einfach mal versuchen. Allerdings wird sich das ganze wahrscheinlich lange hinziehen. Für Die Gesenkaufnahme (80mm C45) habe ich schon ewig gebraucht - geht ja nur abends und am Wochenende.
Am meisten Sorgen machen mir die schweren Teile, kann man sich ja alles nicht mal so eben unter den Arm klemmen...

Ich halte euch auf dem Laufenden.

Gruß

Frank
 
200mm göhrt sich gut an das sollte reichen, die oben genanntren Gewichte sind natürlich Ideale die im Industrieellem Bereich verlangt werden um theoretisch im Mehrschichtbetrieb jahrelang damit zu arbeiten .

Deine 200mm Platte als Fundament, massive Kanthölzer im Kreuzverbund (min drei Lagen) und ein altes Förderband als Unterlage und dein Fundament steht, dem würde ich locker bis 40kg zutrauen es aber bei 25kg Bär belassen.

Schau dich mal auf den englishsprachigen Seiten nach solchen Konstruktionen um, das sind meist halbmechanische Regelungen die mit Dreiwegepneumatikventilen (genaugenommen 4/5 oder 3/4 Pneumatikventile) kombiniert werden.
Berührungslose Näherungsschalter die heute oft bei Pneumatik eingestezt werden kann man hier nämlich vergessen.die sind den Erschütterungen nicht gewachsen.
So ist dann auch sowohl der geziehlte Einzelschlag wie auch der Hub mit Ober- und Unterluft in den bestehenden Pneumatikpuffer möglich.
3/8Zoll bzw./oder 12mm Inndurchmesser der Luftanschlüsse am Zylinder sowie den Ventilen reicht dann völlig.
Auch das dosieren selbst sowie klemmen des Werstückes ist leicht möglich mit sowas.
Schlagzahlen von 150-200 halte ich für erreichbar mit einem entsprechendem Zylinder/Kompressor.

Wie gesagt schau dich mal ein wenig im Netz um ich hab unzählige Bilder von Lufthammereigenbauten und beschreibungen allerdings fehlen mir da heute meistens die Quellen wo ich die herhabe, und ich mag nicht ein fremdes Bild ohne Quellenverweis oder Zustimmung des Urhebers hier reinstellen.

Aber wenn es dir nur ums Messerschmieden geht glaube ich ernsthaft das da mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird.
Zu massiv gibts bei solchen Konstruktionen nicht, aber ein derart heftiges Bärgewicht, braucht man glaube ich nicht im Hobby.

Tschau Trsten und galt uns auf dem Laufendem!!
 
Hallo Torsten,

ich schmiede auch mal größere Durchmesser. Natürlich nicht Messer, sondern Geländer, Gitter und was sonst so anfällt. Daher will ich den Bär nicht zu klein haben. Ich überlege schon die ganze Zeit, ob ich das Bärgewicht so konstruieren kann, dass ich es mit wenigen Problemen reduzieren / vergrößern kann. Dann wäre es kein Problem die optimale Masse zu finden. Mal sehen.

Bis denne

Frank
 
Vielleicht solltest du dir überlegen einen Gegenschlaghammer zu bauen.
Da wird die Schlagkraft nicht über die Massenträgheit einer Schabotte erzeugt, sondern über einen zweiten Hammer mit gleichem aber entgegengesetztem Impuls. Dadurch brauch man keinen Amboss im eigentlichem Sinne und spart enorm an Masse. Bei korrekter Auslegung müssen auch kaum Kräfte über den Rahmen fließen (lediglich die Zylinderkraft) und es entstehen im Idealfall keine Momente im Rahmen, infolge gibt es keine nach außen wirkende Kraft und Fundamente werden theoretisch nicht mehr gebraucht.
Das Problem ist nur die Steuerung der beiden Hämmer. In der Praxis hat jeder Hammer einen eigenen Zylinder und sicherlich eine relativ aufwändige Steuerung, die mir leider nicht bekannt ist.
Ich halte es jedenfalls für ein gutes Prinzip.

Schöne Grüße
Marius
 
Zurück