Funkenschutz beim Schmieden

Niklas Fjellson

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Hey ho Freunde,

ich bin neu im Bereich "Schmieden". Vor wenigen Jahren hab ich angefangen mich dafür zu interessieren und vor wenigen Tagen hab ich begonnen meine erste Hobby-Schmiede aufzubauen.

Die Esse hab ich im Grunde fertig. Ich brauch nur noch die Luftzufuhr, welche von unten in die Glut reinbläst und eine Abzugshaube, welche die warme/heiße Luft und die Funken aktiv ansaugen.

Meine Schmiede - sofern sie fertig ist - befindet sich Umgeben von Feld, alten Ställen und Teilfachwerkhäusern. Da Funken theoretisch noch kilometerweit Brände verursachen können, möchte ich möglichst alle Funken direkt von der Esse ansaugen und durch die Kaminrohre und Funkenfallen laufen lassen, welche ich selbst plane, baue und die Schlussendlich keine Funken am Rohrende vorbei lassen sollte. Doch finde ich keine kostengünstige Ansaugung die hohen Temperaturen standhalten kann und zudem noch recht stark ansaugen kann.

Ich hab nach Küchenabzugsventilatoren geschaut, jedoch bestehen die innerhalb meines Budgets aus einem Metall oder Kunststoffgehäuse - und zu 90% mit einem verbauten Kunststoffventilator. Das schmilzt mir eins fix drei weg oder geht durch die hohen Temperaturen schnell kaputt. Die Teile sind ja für die Küche gedacht und nicht für Temperaturen einer Esse.

Habt Ihr da zufällig Ideen, Tipps oder selbst eine Absaugung die gut funktioniert und einfach zu verwenden/verbauen ist?

Ich werde mich speziell auch für mein neues Hobby Privatversichern lassen.
 
Hallo Niklas,
Schmieden ist ein tolles Hobby. Vor einigen Jahren konnte ich das auf dem alten Bauernhof meiner Großeltern noch machen. Jetzt, in der Stadt ist mir das nicht mehr möglich...

Womit befeuerst Du die Esse? Meine Erfahrung ist, dass sich der Funkenflug bei Verwendung von Buchenholzkohle (Buchenholz enthält keinen Schwefel, der dann in den Stahl gelangen könnte, was anderes sollte man ohnehin nicht nehmen...) sehr in Grenzen hält. Angeblasen habe ich dabei an drei Stellen von der Seite, über alte Heizungsrohre und einem auf blasen gestellten Staubsauger...
Der untere Teil der Esse war schon da, den Kamin hatte ich aus Schamottsteinen gemauert und oben ein Blech aufsetzt, um damit die Funken umzuleiten. Das ganze stand im freien, an einer Stelle, wo eigentlich nichts passieren konnte. Nach oben abgesaugt habe ich übrigens nicht aktiv.

Willst Du die Esse in einem Gebäude betreiben? Dann wirst Du vermutlich um einen Abzug nicht herum kommen. Es gibt da spezielle Ventilatoren. Die werden aber schnell teuer...

Gruß Andreas

PS: Die Buchenholzkohle kauft man am besten direkt beim Köhler. Wenn man sagt, dass man sie zum Schmieden braucht, bekommt man oft, besonders schöne Stücke ;)
 
Hey Andreas,

danke für dem Tipp mit den Kohlen!

Ja, was ähnliches hab ich auf dem Grundstück von meinen Eltern vor. Im Grunde ist vieles noch alt gehalten, aus den 1930er. Ställe sowie ein zwei Familienhaus, welches ab der zweiten Etage aus gemauertem Fachwerk besteht. :) Ich war ein langes aber auch kurzes Jahr in Berlin aufgrund der Arbeit und seit einer Weile wieder zurück in der Heimat. Dadurch habe ich das Landleben noch mehr schätzen gelernt, als ich es vorher schon tat.

In einem Stall von uns habe ich eine kleine Werkstatt eingerichtet, wo ich all meine Holzarbeiten tätige. Vor dem Eingang sind ca 8qm betoniert. Das wäre vorerst ein guter Platz alles aufzubauen. Noch ist nichts dafür überdacht. Die alte Waschküche mit einem Kaminschacht wäre aber eine alternative. Jedoch ist sie leicht verfallen.

Meine Esse wollte ich ganz simple lassen. Ich hab sie im Grunde wie in diesem Video aufgebaut. Statt der Sandsteine benutze ich alte Backsteine aus altem Mauerwerk - wie er es am Ende auch zeigt:

Blacksmithing - Building a simple DIY forge - Torbjörn Åhman​

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Tatsächlich möchte ich versuchen es eher OldSchool halten. Moderne Technik kann die Arbeit sehr gut vereinfach und unterstützen - aber was ist schon Arbeit, wenn sie nicht anspruchsvoll ist? Wo ist da dann die Herausforderung? Aber da werd ich mich mal ausprobieren. Zumindest hab ich vor meine eigenen Blasebälgen zu bauen die ich dann mit einem Fußpedal betreiben möchte - wobei eine elektrische Hilfe sicher auch mal angenehm wäre haha

Im Freien zu schmieden ohne was gegen die Funken zu unternehmen - sehe ich nicht so gerne. Der Sommer war/ist sehr trocken - und das wird nicht besser... vieles ist hier im Umkreis von 50 Metern aus Holz und das Feld was zudem noch sehr spät geerntet wurde ist auch keine 75 - 100 Meter entfernt. Ob drin oder draußen, um eine Abzugshaube die aktiv die Funken ansaugt werde ich nicht herum kommen. Meine Familie möchte ich nicht in Schwierigkeiten bringen aufgrund meines angehenden Hobbys. Selbst, wenn ich eine Versicherung hätte die voraussichtlich die Schäden decken würde. Man muss es ja nicht drauf an legen - ich kann mir vorstellen, das Versicherungen sich scheuen Geld auszugeben und sich davor drücken, wenn auch nur die kleinste Möglichkeit besteht. :unsure:😅aber wer kann es ihnen auch verdenken - Geld möchte jeder nicht unsinnig ausgeben.


Wenn bei mir soweit mit der Schmiede alles fertig ist oder ich etwas anderes zu teilen habe, teile ich es gerne! :)

Beste Grüße
Niklas
 
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