Gasesse die 100te: warum Propan?

jerba

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Halli Hallo Leute,

ich haette da mal eine prinzipielle Frage zum Thema Bau einer Gasesse. Habe mal ein bischen nach Gasesse & Acetylen gegoogelt, konnte aber nichts interessantes finden. Daher:

Warum werden eigentlich (anscheinend) ausschliesslich Propangas & -brenner zum Betrieb einer Gasesse verwendet?

Eigentlich waere ein Oxy/Acetylen Betrieb doch die wirtschaftlichere (und auch heissere) Alternative, oder...?
Oder gibt es da irgendeinen sonstigen technischen Hintergrund?

Danke + viele Gruesse aus S-Afrika
Frank
 
BUMMM!
acetylen hat explosionsgrenzen von 3% vol bis 81% vol, koennte also eher dem schnellen umzug einer schmiede auf dem luftweg dienlich sein.
ausserdem russt das zeug dann wohl doch ziemlich, bei nem schweissbrenner mit sauerstoffueberschuss wirds wohl nicht so auffallen, aber in ner geschlossenen esse?
ist mal meine vermutung, lasse mich gerne korrigieren.
 
Hallo jerba,

Propan hat einen höheren Heizwert / Brennwert als Acetylen,
bei Propan kommt man mit einer Gasflasche aus,
Propan bekommt man in jedem Baumarkt, bei jedem Camping - Versorger u.s.w.,
die mit Propan erreichbaren Temperaturen reichen völlig aus,
Propan ist billiger.

Fünf gute Gründe für Propan :super:

Grüße Willy
 
Wie schon gesagt, ist Acetylen viel zu teuer um dass mal kurz durch die Esse zu jagen...
Auserdem darf man Acetylenflaschen nur max 1M³ in der Stunde entnehmen sonst... :teuflisch, bei höherem Verbrauch müsste man die Flaschen koppeln.
Und dann noch der Sauerstoff...
Auch sauteuer...
Und die explosionsgefahr ist auch nicht gerade ohne (wobei auch Propanbeim richtigen Mischungsverhältniss explodieren kann :teuflisch )

Und was bringt uns das Ganze?
Das Damastpacket ist schneller geschmolzen als wir hinschauen (zumindest an der Oberfläche)

Auserdem kann man auch mit Propan hervorragend Stahl schmelzen, wie die Leute von der Wootzfraktion (Z.B. Achim Wirtz) zeigen.

Es gibt also rein gar keinen Grund eine Esse mit Acetylen zu befeuern.

Gruß
Alexander
 
Warum Propan?

Abgesehen von Gefahren, die allerdings auch beim Propangas gibt:

die Frage warum hier Propan Verwendung findet liegt wohl einzig und allein in der Tatsache, daß Propan einfach der billigste, gasförmige Brennstoff ist!

Jeder Baumarkt hat Propangas, welches ich oder wer auch immer in einer Leihflasche holen kann und mir bei Rückgabe derselben das Pfand wieder ausbezahlt wird.
Eine Azetylenflasche liegt beim Kauf bei rund 250 Euronen ohne Füllung, die Füllung kommt dann nochmal mit rund 50 Euronen dazu, weiter kommen hier alle, ich weiß es nicht genau, 5 oder 10 Jahre TÜV-Gebühren dazu.
Bei Propangas kostet die (Leih-) Flasche 35 Euronen und die Füllung 11 Euronen. Grob gerechnet dürfte ich mit 2 11 kg-Flaschen Propan soweit kommen wie mit einer 50 Liter Azetylenflasche. Dazu brauche ich rund die dreifache Menge an Sauerstoff (grob überschlagen) Flaschen und Füllungspreise in etwa wie bei Azetylen, also unter dem Strich rund 1000 Euronen Anschaffungskosten und pro Zyklus, also in zwei Tagen nochmal 200 Euronen. Im Gegensatz stehen hier maximal bei zwei eigenen (!) Flaschen 22 Euronen Gasverbrauch und einmalige Anschaffungskosten von 70 Euronen.

Die hier angegeben Mengen und Preise sind ungefähre Schätzwerte und müssten für eine konkrete Berechnung nachgefragt werden!!!

Badger
 
Ok, ok, ihr habt mich ueberzeugt... :), werde dann halt 1 oder 2 Brenner mehr nehmen...

Danke mal an alle!

Vielleicht noch kurz etwas dazu, warum die Frage ueberhaupt aufkam: Wir arbeiten hier nicht mit Messern (habe noch nie ein Messer geschmiedet), sondern im Architekturbereich mit richtig dicken Dingern :). Das geht zwar auch recht gut mit der Kohleesse, wird aber doch recht laestig, wenn man in 1 bis 1,5 m Laenge auf einmal auf Schmiedetemperatur bringen will...

Gruesse
Frank
 
@ Jerba

1 - 1,5 m Länge auf Schmiedetemperatur bringen? Diese Länge? Wozu wenn ich fragen darf?

Badger
 
Zum Schmieden unterm Schmiedehammer???

Im Ernst: Wenn du ein Stange 12x12 auf eine Laenge von 100mm erhitzt (zum Beispiel um es zu einer Spitze auszuschmieden), dann ist das in etwa dasselbe (im Verhaeltnis), wenn eine 100x100er Stange auf 1000mm Laenge erhitzt wird.
Natuerlich koennte man auch stueckchenweise arbeiten, ist aber sehr laestig und langwierig.

Gruesse
Frank
 
Ok, 70 - 100 kg am Stück warm zum Schmieden unterm Lufthammer.
Klar, für die Hand wärs wohl zu mächtig, aber was?

Still mal meine Neugier!


Badger
 
Zuletzt bearbeitet:
100x100 ( 78,70kg pro Meter ) - von Schmied zu Schmied - ich bin begeistert, Respekt, Respekt :D

von Hand oder mit Manipulator ? muß ja ne Monster Esse sein :teuflisch

wir haben mal versucht 60x60 spitz auszuschmieden (3 Mann, 1m Material, auf 30 cm "angespitzt" ) war so schlecht handzuhaben und zeitaufwendig, daß die letzten 3 Stück geschliffen wurden !

um 12x12 flott zu schmieden habe ich gerne 35kg-50kg Bärgewicht
und bewege den (recht leichten) Stab zügig zwischen den Gesenken

arbeitet ihr dann mit ca 350kg-500kg Bärgewicht ( das wumst :haemisch: )
und dann die 1m-1,5m (heiß mit Zange ? das strahlt ein wenig Wärme ab )
im Verhältnis 1zu10 die Bewegungs-/Drehgeschwindigkeit unter dem Hammer nach oben ?! um auch die Hitze in ca.100kg Eisen ordentlich auszunutzen (soll ja warscheinlich auch noch wirtschaftlich sein - zum Spaß macht das keiner :glgl: )
Auf Endmaß geformt / maßgenau ? / nach Zeichnung ?

würde ich gerne mal sehen , ich glaub ich würde nach 2 Wochen bei der Firma kündigen - viel zu heftig wenn von "Hand" aber Kombination Fettnuss und Manipulator hab ich noch nicht gesehen !?

Ansonsten gutes gelingen und Finger weg vom Acetylen sonst (min.) Finger weg ! das Material auf Temperatur zu bringen dürfte ja das kleinste Problem bei der Aktion sein.

Schöne Grüße , vince !
 
Wir haben mal Damastpakete von 650 x 150 x 110 mm in einem Stahlwerk auf einem Hammer mit 1500 kg Bärgewicht geschmiedet. Da war selbst dieses große Paket nur ein "kleines Stäbchen", die gaaaaanz vorsichtig geschweißt und bis zum Fertigmaß 50 x 50 mm geschmiedet wurden. Die 50 mm rund "Handhabe" war das Kleinste was der Mani noch packen konnte.

Die Öfen, die dort verwendet werden und in denen auch Teile mit mehreren Tonnen Gewicht erhitzt werden, funktionieren mit Erdgas. Der Größte ist ein Karusselofen, der insgesamt 150 Tonnen Stahl fasst.

Ich habe einige Freunde, die auch im kleinen Rahmen mit Erdgas arbeiten. Aufgrund des geringen Leitungsdrucks kann man jedoch nicht mit Venturi-Brennern arbeiten, sondern benötigt Pressluft oder ein Gebläse.

Achim
 
Halloechen...

mit digitalem Anschauungsmaterial kann ich leider nicht dienen im Moment. Bei uns hier wars noch nicht so weit mit Internet und so in letzter Zeit... wird aber auch immer wichtiger, so dass ich mich demnaechst mal darum kuemmern muss...

Es ist aber durchaus kein Hexenwerk mit dem richtigen Werkzeug. Eben alles eine Nummer groesser.

Wer moechte, kann ja mal auf

http://www.dillonforge.com
->video
->the big hammer

schauen (Quicktime).

Nochmals danke, tolles Forum hier (seeeehr selten heutzutage), werde versuchen mich oefters zu beteiligen.

Viele Gruesse aus SA
Frank
 
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